Schlagwort-Archive: Gedenken

Oury Jalloh – Das war Mord!

Heute vor 14 Jahren wurde Oury Jalloh auf einer Polizeiwache in Dessau ermordet. Bochumer Antifaschist*innen haben heute dieses Foto aufgenommen, um solidarische Grüße an die Freund*innen und die Hinterbliebenen von Oury Jalloh zu senden.

Oury Jalloh - Das war Mord (Bild: Januar 2019 in Bochum)

Oury Jalloh – Das war Mord (Bild: Januar 2019 in Bochum)

Desweiteren verweisen wir an dieser Stelle an die Pressemitteilung der „Initiative Oury Jalloh“:

„Heute vor 14 Jahren verbrannte Oury Jalloh in der Zelle 5 des Dessauer Polizeireviers. Brand- und Todesursache sind weiterhin ungeklärt. Ginge es nach der Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg, dann könnte der Fall mit dem Prüfungsvermerk vom 17.10.2018 endgültig zu den Akten gelegt werden. Doch dieser Vermerk selbst ist nur ein weiterer offenkundiger Beleg dafür, dass die Justiz in Sachsen-Anhalt die Aufklärung des Mordes an Oury Jalloh hartnäckig verweigern möchte. Die verantwortlichen Oberstaatsanwälte Wetzel und Blank schließen einen Mord kategorisch aus und ignorieren konsequent die tatsächliche Fakten- und Beweislage.“

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Gedenken an die Bochumer Widerstandskämpfer*innen 2018

Am heutigen 09.09.2018, dem Tag der Opfer des Faschismus, gedachten Antifaschist*innen den Bochumer Widerstandskämpfer*innen auf dem Zentralfriedhof. Rund 30 Menschen fanden sich dazu am Vormittag am Haupteingang des Friedhofs am Freigrafendamm in Altenbochum ein, um gemeinsam zum Denkmal der Widerstandskämpfer*innen auf dem Ehrenrundplatz zu gehen.

Namentlich nennt das Denkmal die Bochumer Friedrich Hömberg, Josef Langner, Bernhard Nast, Moritz Pöppe, Johann Schmidtfranz, Wilhelm Schpenk und Wilhelm Thiesbürger. Alle waren im Widerstand aktiv und wurden 1943/44 in Konzentrationslagern ermordet. An dem Gedenken nahmen in diesem Jahr neben den Initiator*innen der VVNBDA Bochum, Antifaschist*innen verschiedenster Spektren und Gruppierungen teil.

Gedenken Friedhof Freigrafendamm 2018

Der Redebeitrag der VVNBDA befasste sich neben dem Gedenken an die ermordeten Widerstandskämpfer*innen während der NS-Zeit auch mit der aktuellen gesellschaftlichen Situation, dem Rechtsruck, dem rassistischen Mob in Chemnitz und der Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Antifaschismus. Weiterhin appellierte die Rednerin an die Anwesenden eine solidarische antifaschistische Praxis über etwaige inhaltliche Differenzen hinweg zu fördern.

Justice pour Clément, Friedhof Freigrafendamm 2018

Nach der Gedenkveranstaltung entstand ein gruppen- und generationsübergreifendes Foto, welches wir hiermit an die Genoss*innen in Paris senden, wo seit einer Woche der Prozess gegen die Mörder des Antifaschisten Clément Méric läuft.

Erinnern heißt kämpfen!

Antifaschistische Linke Bochum,
September 2018

 

Weitere Bilder:

Gedenken an Bochumer Widerstandskämpfer

Gedenken Freigrafendamm

Am kommenden Sonntag möchte die VVN-BDA Bochum, wie jedes Jahr, an die Bochumer Widerstandskämpfer erinnern. Hier die Ankündigung:

Auch in diesem Jahr ruft die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes– Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten auf, der ermordeten Widerstandskämpfer gegen den Faschismus und Krieg zu gedenken. Die Kranzniederlegung und Gedenkveranstaltung findet wieder am zweiten Sonntag im September statt, dem traditionellen Gedenktag für die Opfer des Faschismus, der 1946 von Überlebenden der Konzentrationslager und Haftstätten ins Leben gerufen wurde.

Die Gedenkveranstaltung findet am Sonntag, den 9. September (Treffpunkt 11.00 Uhr, Haupteingang) auf dem Friedhof Freigrafendamm statt. An den Gräbern am Denkmal auf dem Ehrenrundplatz spricht: Silvia Rölle, Landessprecherin der VVN-BdA in NRW. Sie wird die historischen Erfahrungen des Widerstandes gegen den Faschismus ebenso darstellen wie die Lehren und aktuellen Aufgaben des antifaschistischen Kampfes.

Neben dem Gedenken und der Erinnerung ist es uns ein wichtiges Anliegen der Rechtsentwicklung entgegen zu treten. Wie notwendig dies ist zeigt das aktuelle Anwachsen des Rassismus und die jüngsten neonazistischen Ausschreitungen.

Das Gedenken beginnt am kommenden Sonntag, den 09.September, um 11:00 Uhr am Haupteingang des Friedhofs Freigrafendamm.

Graffiti für Clément Méric in Bochum entstanden

Am Samstag, den 12.05.2018, fertigten wir in Bochum in Gedenken an Clément Méric ein Graffiti an. Clément wurde am 05.06.2013 von einem Neonazi in Paris ermordet.

Am besagten Tag war Clément mit einigen Freund*innen unterwegs, um sich neu einzukleiden. Dabei trafen sie auf eine Gruppe von Nazis, woraus zunächst ein Wortgefecht entstand. Die Nazis riefen weitere Leute hinzu, sodass Clément und seine Freund*innen, nachdem sie ein Geschäft verlassen hatten, durch die Nazis attackiert wurden. Clément erhielt dabei einen Schlag mit einem Schlagring gegen den Kopf. Ein medizinisches Gutachten bestätigte später, dass bereits dieser Schlag ausreichte, um Clément die tödlichen Verletzungen zuzufügen.

Mit dem Graffiti “Clément – toujours avec nous” (Clément – immer mit uns) möchten wir dem jungen Antifaschisten gedenken, dessen Tod sich im Juni zum fünften Mal jährt. Wir senden dieses Bild nach Paris, zu seiner Familie, seinen Freund*innen und seinen Genoss*innen. Wir möchten mahnend daran erinnern, dass ein junger Mensch aufgrund seiner politischen Überzeugungen, seinen Werten und Ideen, die er vertrat, von einem Faschisten attackiert und letztendlich ermordet wurde – aufgrund von Werten, Ideen und Überzeugungen, die wir als Antifaschist*innen teilen.

Der Tod von Clément hat uns damals wie heute tief bewegt und macht uns unfassbar traurig und wütend. Wir wählten den Zusatz “toujours avec nous – immer mit uns”, um zu verdeutlichen, dass in jeder unserer Handlungen, Aktionen oder Diskussionen wir uns auf emanzipatorische Werte, Ideen und Überzeugungen beziehen und wir unser Gedenken in unsere alltäglichen politischen Aktionen einfließen lassen möchten.

Das Graffiti entstand an einem sonnigen Tag in einem stark frequentierten Park in Bochum. Personen aus unterschiedlichen antifaschistischen Zusammenhängen beteiligten sich an seiner Entstehung und verbrachten gemeinsam einen anregenden Nachmittag.

Clément – Toujours avec nous

Weiterhin möchten wir darauf hinweisen, dass vom 01.06. bis zum 03.06. ein antifaschistisches Wochenende in Gedenken an Clément in Paris stattfindet. Es beinhaltet einen internationalen Austausch, Konzerte, eine Demonstration und Weiteres. Mehr findet ihr hier:
http://www.pourclement.org/2018/02/22/5-ans-clement-toujours-present

Informationen zu dem Mord an Clément Méric erhaltet ihr unter anderem in der Dokumentation der North East Antifascists aus Berlin.

Ni oubli, ni pardon! – Kein Vergeben, kein Vergessen!

Antifaschistische Linke Bochum,

Mai 2018

Kapp-Lüttwitz-Putsch und die Märzrevolution im Ruhrgebiet

Rote Ruhrarmee 1920

Antifa Café am 14.03. im Sozialen Zentrum Bochum: Vortrag und Diskussion mit Günter Gleising

Im März 1920 wehten drei Wochen lang rote Fahnen auf den Rathäusern, waren die großen Betriebe besetzt, übten Aktionsausschüsse und Vollzugsräte die Macht im Rheinisch-Westfälischen Industriegebiet aus. Die Rote Armee aus Angehörigen der Arbeiterbewegung bildete den Kern des
Kampfes gegen den reaktionären und militaristischen Kapp-Lüttwitz-Putsch.

Über Hintergründe, Ereignisse Auswirkungen dieser drei Wochen informiert Günter Gleising (Bochum), Autor mehrerer Bücher zum Thema Kapp-Putsch und Märzrevolution 1920.

Er wird sich dabei vor allem mit 6 Fragen auseinander setzen:
1. Das Jahr 1920, der Kapp-Putsch und die Reaktionen im Rhein/Ruhrgebiet.
2. Wie entstand die Rote Armee?
3. Wie war deren Organisation und wie erfolgte die politische und strategische Willensbildung?
4. Wie war die Entwicklung der Roten Armee bis Anfang April, Auswirkungen der Bielefelder und Münsterschen Verhandlungen?
5. Das Ende und der weiße Terror.
6. Das Märzgefallenengedenken als Bestandteil der Arbeiterkultur.

Das Antifa Café beginnt wie gewohnt um 18:30Uhr. Nach dem Vortrag wird es wieder vegane KüfA geben.

Offenes Antifa Café Bochum in Zusammenarbeit mit Freiraum e.V.

Antifa Café am 08.11.: Videointerview mit dem Zeitzeugen Simon Gronowski

Am 9.11.7017 jähren sich die Pogrome des Novembers 1938 zum 79. Mal.

Sie markieren den Übergang der gezielten Diskriminierung von Jüdinnen und Juden in Deutschland, hin zur systematischen Verfolgung die im Menschheitsverbrechen der Shoa mündete.

Anlass für uns, das am 8. November stattfindene offene Antifa Café den Erinnerungen von Simon Gronowski zu widmen. Simon war als Elfjähriger im Deportationszug XX auf dem Weg in die sichere Vernichtung, als dieser im April 1943 von drei belgischen Widerstandskämpfern aufgehalten wurde. Durch diesen in seiner Form einzigartig gebliebenen Akt des Widerstandes, konnten einige der deportierten Menschen aus den Waggons fliehen. Ermutigt durch diese selbstlose Aktion gelang noch anderen Deportierten die eigenständige Flucht.

Wir werden an diesem Abend ein Video des Zeitzeugengespräches mit Simon Gronowski anschauen, aufgenommen im Sommer 2013 im Rahmen des Antifa-Camp-Buchenwald.

Simon erzählt über sein Leben vor der Deportation, sein Entkommen aus dem Zug, die anschließende Flucht und sein Leben im Untergrund. Weiter berichtet er über seinen Weg nach 1945 und seine ganz persöniche Auseinandersetzung mit den Täter*innen und deren Kindern. Mit einem eindringlichen Apell zum Einsatz für Gerechtigkeit und Menschlichkeit beschließt er seine Ausführungen.

Wie immer beginnen wir ab 18:30 Uhr.

Nach dem Film gibt es noch leckeres, veganes Essen gegen eine kleine Spende.

Wir freuen uns auf euch

Offenes Antifa Café Bochum

Denkmal des unbekannten Flüchtling

Innerhalb der letzten Wochen wurde in Bochum nahe des Tana-Schanzara-Platzes ein Betonsockel in ein Denkmal verwandelt. In mehreren Phasen wurden eine Gedenkplakette angebracht, der graue Beton schwarz eingefärbt und Stacheldraht aufgesetzt.

Denkmal des unbekannten Flüchtlings from Kollektiv Medien on Vimeo.

Die Plakette mahnt und regt zum Gedenken an. Sie weist auf den Todesfall von Aylan Kurdi und einem großen Teil seiner Familie hin. Das Bild des leblosen, kleinen Körpers, der von den Wellen an den Strand angespült wurde, sorgte 2015 weltweit für Schlagzeilen. Aylan und seine Verwandten ertranken auf der Flucht nach Europa. Der Tod von Aylan, seiner Mutter Reha und seinem 5-jährigen Bruder Galip ist das Resultat der Kriminalisierung von Flucht vor Krieg und Verfolgung.

Die EU und die Bundesregierung nehmen durch ihre Abschottungspolitik den Tod von tausenden von Menschen – über 5.000 Ertrunkene allein im letzten Jahr – in Kauf. Durch Waffenexporte, wirtschaftliche, sicherheitspolitische und geostrategische Interessen haben Deutschland und die Europäische Union eine Verantwortung an dem Tod dieser Menschen, da sie an der Entstehung der Fluchtursachen beteiligt sind. Unter kapitalistischen Bedingungen wird die ungleiche Verteilung von Reichtum zur Norm. Das zynischen Versprechen nach Wohlstand verschweigt jedoch zugleich, dass Armut, die Milliarden auf unserer Welt betrifft, immanenter Teil des Kapitalismus ist.

Der neue Tana-Schanzara-Platz, auf dem das Denkmal des Unbekannten Flüchtlings installiert wurde, ist ein beliebter Ort zum Abhängen in Innenstadtnähe, direkt gegenüber des Bochumer Schauspielhauses. Viele Menschen, die den Platz nutzen, kommen an dem Denkmal und seiner Aussage nicht vorbei. Das Bild der Leiche eines kleinen Jungen geht an die Substanz und verdeutlicht die Perversion einer Politik, die sich Menschenrechte auf die Fassade geschrieben hat. Die dunkle Färbung der Stele und der Stacheldraht setzen bewusst einen Kontrast zu der Umgebung.

Das Denkmal soll an Krieg, Armut und Gewalt erinnern, die zum Alltag von millionen von Menschen gehören und sie zur Flucht zwingen. Der Lebensgefahr, der Flüchtende aus Syrien, dem Irak, Afrika und anderen Krisenherden der Welt entkommen wollen, verfolgt sie permanent auf ihrer Fluchtroute. Genau das wollen wir mit dem Denkmal in das älltägliche Bewusstsein zurückrufen.
Die Tragödie, welche sich nun seit mehreren Jahren im Mittelmeer abspielt, muss beendet werden. Jeder Mensch hat das Recht auf ein unversehrtes Leben in Sicherheit, unberührt von Krieg und Armut.

Nachträglich zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2017 wurde ein Video mit der Entstehung des Denkmals des Unbekannten Flüchtlings am Tana-Schanzara-Platz in Bochum gedreht.

Zum Video:
vimeo.com/223859175

In Gedenken an all die, die ihr Leben auf der Flucht gelassen haben!
Kein Mensch ist illegal!


Antirassist*innen aus Bochum

25 Jahre nach Hoyerswerda – Kontinuitäten und Brüche

Das rassistische Pogrom im sächsischen Hoyerswerda jährt sich 2016 zum 25. Mal: Im September 1991 wurden ein Wohnheim für Vertragsarbeiter und eine Geflüchtetenunterkunft über mehrere Tage von Neonazis und vermeintlich „ganz normalen Bürger*innen“ unter dem Beifall hunderter Menschen massiv mit Molotow-Cocktails und Steinen angegriffen. Die Initiative „Pogrom 91″ arbeitete in einem Webdokumentation die Ereignisse aus vielfältiger Perspektive auf und präsentierte die Platform anlässlich des Jahrestags. In der Veranstaltung berichten Vertreter*innen der Initiative über die Aufarbeitung, über die Hintergründe und Folgen des Pogroms und über rassistische Kontinuitäten. Begleitet wird die Veranstaltung durch Filmmaterial von 1991 bis heute.

Freitag, 09.12.2016 – 19:00Uhr
Bahnhof Langdreer, Raum 6

Veranstaltet von Bahnhof Langendreer & Antifaschistische Linke Bochum

Zeitzeuginnengespräch – Jüdischer und kommunistischer Widerstand gegen Hitler

Am Mittwoch, den 23.11. laden wir ab 18:30 Uhr zum Zeitzeuginnengespräch mit Margret Rest und Alice Czyborra ins Soziale Zentrum ein. Hierzu verfassten unsere Gäste folgenden Ankündigungstext:

“Kurz nach der Machtübergabe an Hitler am 30. Januar 1933 begann die massenweise Verhaftung von Hitlergegnern. Durch die Gestapo verhaftet wurden viele Gewerkschafter, Kommunisten, Sozialdemokraten, Christen. Sie hatten vor Hitler gewarnt, versucht, das faschistische Regime zu verhindern, unter ihnen zahlreiche Männer und Frauen aus Arbeiterfamilien.

19 Jahren alt war Willi Rattai, als er im Sommer 1933 in Essen verhaftet wurde. Die Gestapo warf ihm vor, illegales Material gegen Hitler und die Nazis verbreitet zu haben. Er wurde gefoltert, wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu über zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt, die er im Bochumer Gefängnis abgesessen hat. Unmittelbar nach seiner Entlassung wurde er ins Konzentrationslager verschleppt. Mehrere KZs hat Willi Rattai durchlaufen müssen.

Auch Peter Gingold hatte sich schon vor 1933 gegen die aufkommende faschistische Gefahr engagiert. 17 Jahre alt war Peter, als er im Sommer 1933 mit seiner jüdischen Familie nach Frankreich emigrierte. Mit der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht holte ihn der faschistische Terror wieder ein. Peter Gingold und seine Frau Ettie schlossen sich dem französischen Widerstand, der Résistance, an. Peter Gingold fiel durch Verrat in die Hände der Gestapo.

Margret Rest wird über Widerstand und Verfolgung ihres Vaters Willi Rattai erzählen und Alice Czyborra über ihre Eltern Ettie und Peter Gingold. Margret und Alice werden auch über sich selbst sprechen, wie sie nach 1945 als Kinder und Jugendliche, als Töchter von Kommunisten und „Vaterlandsverrätern“ die Zeit des Kalten Krieges erlebt haben”

Mittwoch, den 23.11.2016 im Sozialen Zentrum Bochum, Josephstraße 2
Beginn: 18.30 Uhr, Vortrag: 19 Uhr
Wie immer gibt es KüFa gegen Spende.

Offenes Antifa-Café Bochum

Rechte Gewalt in Dortmund: Keine neue Qualität, sondern eine kontinuierliche Erscheinungsform

In Dortmund häufen sich erneut rechtsmotivierte Übergriffe auf Linke und Menschen, die nicht in das Weltbild der Rechtsradikalen passen.
Den traurigen Höhepunkt fand die Gewalt in einem Messerangriff auf einen Antifaschisten am 14. August 2016.

we hate Dortmund

Was geschah in den letzten Wochen?
Bereits am 31. Juli griffen aggressive Faschos der Partei Die Rechte auf der Rückreise aus Köln Antifaschisten am Zugbahnhof an. Ein Tag nach der gewalttätigen Auseinandersetzung kam es in Dorstfeld zu Flaschenwürfen auf zwei Menschen, die von den Nazis augenscheinlich dem linken Spektrum zugeordnet wurden. Michael Brück und Christoph Drewer, zwei führende Köpfe der rassistischen Partei in Dortmund, sollen laut den Betroffenen an dem Angriff beteiligt gewesen sein.

Einem Genossen, der bereits bei diesem Vorfall angegriffen wurde, lauerten am 14. August mehrere vermummte Personen vor seiner Haustür auf, traten ihn nieder und stachen mit einem Messer zu. Dem Angegriffenen gelang es trotz einer Stichverletzung im Bauchbereich zu flüchten. Nach der Erstversorgung der Wunden im Krankenhaus wurde Anzeige bei der Polizei in Dortmund erstattet.
Dass dies alles keine Einzelfälle sind, erwies sich kaum einen Monat später am 11. September. An der Haltestelle Wittener Straße in Dorstfeld kam es erneut zu einer Auseinandersetzung, bei der ein 17-jähriger und eine ihm zu Hilfe eilende Person von einer Personengruppe bedroht und bespuckt wurde. Auch hier trifft die Täterbeschreibung sehr gut auf Christoph Drewer zu, welcher bereits seit Jahren durch sehr aggressives Verhalten auffällt und eine Haftstrafe zu erwarten hat. In den Morgenstunden desselben Tags ereignete sich ein ähnlicher Vorfall auf dem Wilhelmsplatz in Dortmund Dorstfeld, bei dem zwei Jugendliche von einer mehrköpfigen Gruppe angegangen wurden. Nach der Frage, ob sie etwas gegen Nazis hätten, wurde Pfefferspray gesprüht. Die Dortmunder Nazis stellten es auf ihrem Blog so dar, als ob Gutmenschen aus Dortmund ihnen Gewalttaten anhängen wollten. Andererseits verkündeten sie im selben Artikel, dass Dorstfeld bekanntlich kein Zuckerschlecken für “Linke” sei.

Die genannten Vorfälle sind nur eine kleine Auswahl aus den Übergriffen auf Antifast*innen in den letzten Jahren. Obwohl sich die Öffentlichkeit und die Polizei schwer damit tun, jene Überfälle als politisch motivierte Straftaten zu betrachten, sind die jüngsten Vorfälle aus antifaschistischer Perspektive genau das. In der Öffentlichkeit wird, wenn überhaupt, von einer neuen Qualität von rechter Gewalt gesprochen. Betrachtet man allerdings die Aktivität der Rechtsradikalen in den letzten Jahren, wird deutlich, dass kaum eine neue Qualität der Gewalt zu verzeichnen ist, sondern Dortmunds Rechte auf ein Geschichte zurückblicken kann, die Gewalt schon immer als Mittel und Zweck betrachtet hat. Die heutige Situation ist das Ergebnis einer kontinuierlich arbeitenden und auftretenden Naziszene.

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