Archiv der Kategorie: Recherche

Hammerskins in und bei der Stadt Bochum

Am Montag, den 12.07.2021, veröffentlichte das Recherche Kollektiv „Exif“ eine ausführliche Recherche zur extrem rechten Neonazisbruderschaft der Hammerskins. Im Rahmen der Recherche werden mehrere Mitglieder der Hammerskins aus dem Raum Bochum namentlich erwähnt, die dem „Chapter Westfalen“ angehören. Die folgende Veröffentlichung dient dazu, vereinzelt die Informationen der oben genannten Recherche zu ergänzen. Informationen zu den Hammerskins im allgemeinen sind aus der Recherche von „Exif“ zu entnehmen.

Hammerskins Chapter Westfalen Foto: Exif Recherche

Hammerskins bei der Stadt Bochum angestellt

Mario Garcia im Anti Antifa Shirt in der Bochumer Innenstadt 2009

Zwei Mitglieder der konspirativ organisierten Neonazibruderschaft Hammerskins arbeiten für die Stadt Bochum. Dabei handelt es sich um Keith Klene (vormals Hufski, geb. 30.09.87) und Mario Garcia (geb. 05.06.88). Garcia ist bei den Technischen Betrieben der Stadt Bochum tätig. Dort ist er als leitender Gartenlandschaftsbauer für den Bezirk Wattenscheid tätig. Zuvor leitete Garcia das sogenannte „City Team“ des technischen Betriebs. In sein Aufgabenfeld gehört zudem das Anleiten von Auszubildenden. Mehr als makaber daran ist, dass der Technische Betrieb der Stadt Bochum an der Oberen Stahlindustrie angesiedelt ist und sich somit Garcias Büro in einem Gebäude befindet, in dem Zwangsarbeiter:innen während der Zeit des Nationalsozialismus zur Anfertigung von Munition gezwungen wurden. Angrenzend an das Gelände befand sich zudem das Außenlager des Konzentrationslagers Buchendwald an der Brüllstraße. Dass dort jemand täglich zur Arbeit einkehrt, der zu einer konspirativ agierenden Neonazibruderschaft gehört und zudem im Jahr 2004 in Bochum gegen den Synagogenbau demonstrierte, ist eine Schande. Keith Klene hingegen hat sein Büro im technischen Rathaus in der Bochumer Innenstadt. Dort ist er seit Anfang des Jahres im Tiefbauamt für die Grundlagenplanung verantwortlich und im Raum 1.7.210 anzutreffen.

Höntroper Hammerskins

Neben der gemeinsamen Mitgliedschaft bei den Hammerskins und dem gemeinsamen Arbeitgeber, haben Klene und Garcia noch eine weitere Gemeinsamkeit: beide kommen aus Wattenscheid Höntrop. So sind beide in Höntrop groß geworden, haben in Wattenscheid die Schule besucht und leben auch weiterhin noch dort. So wohnt Keith Klene, der in der Emilstraße groß geworden ist, nun in der Hönnebecke 47 unweit des Höntroper S-Bahnhofs. Mario Garcia lebt am Bitterskamp 32.

Hendrik Stiewe am Stand illegaler Musikproduktionen beim Hammerfest in Frankreich am 2. November 2019 Foto:Exif-Recherche

Auch Hendrik Stiewe (geb. 02.12.1981) lebt seit ca. 2013 nur einen Katzensprung entfernt von Klene und Garcia am Wattenscheider Hellweg 15. Wie aus der Recherche zu den Hammerskins hervorgeht, ist Hendrik Stiewe einer der wichtigsten Akteure der europäischen Hammerskins. Vorallem seine Kontakte in die USA und zu rechten Bands, machen ihn zu einem wichtigen Protagonisten der Neonaziszene. So schreibt „Exif Recherche“, dass Stiewe für den Vertrieb von illegalen Rechtsrockplatten von „Adolf Hitler Records“ und „Irma Grese Musik“ verantwortlich ist. Er verkaufte nachweislich im Jahr 2019 auf dem Hammerfest illegale Platten dieser Label. So kann davon ausgegangen werden, dass er auch über seine Wohnanschrift einen regen Versand von Rechtsrockplatten betreibt.

 

Zwischen Rechtsrock und Verwaltung
Einer von Hendrik Stiewes Kontakte in die USA ist William Leinberger, ein Neonazi und Tätowierer aus Berwyn, der wegen antisemitischen Farbattacken auf jüdische Geschäfte und einer Morddrohung in den 90er Jahren eine Haftstrafe absitzen musste. Ebenfalls hatte Stiewe laut „Exif Recherche“ Kontakt zu Wade Michael Page, der ein rassistisches Attentat auf einen Sikh-Tempel in Wisconsin verübte, bei dem sechs Menschen ums Leben kamen.
Neben seinen neonazistischen Aktivitäten ist Stiewe bemüht, einen Arbeitsplatz in der öffentlichen Verwaltung zu erhalten. Bereits vor einigen Jahren war er Mitarbeiter beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Dortmund, wo er aufgrund seiner Neonaziaktivitäten gekündigt wurde. Seit dem versucht er sich weiterzubilden, um einen Arbeitsplatz in der öffentlichen Verwaltung zu erhalten. Hierzu besucht er das Studieninstitut Emscher-Lippe in Dorsten, wo er den Verwaltungslehrgang II absolviert.

Weitere Mitglieder des Chapter Westfalen in Bochum

Hendrik Stiewe und das frisch gegruendete Chapter Westfalen in Bremen 2014 Foto: Exif-Recherche

Zu dem Hammerskin Chapter Westfalen zählen zudem die Brüder Alexander Damm und Dominik Damm ( geb. 02.07.81). Alexander Damm arbeitet bei der Schreinerei Reichel in Wattenscheid und lebt mit seiner Lebensgefährtin Eva Damm in der Laerfeldstr 3b in Bochum Laer. Neben den Aktivitäten bei den Hammerskins sind beide bei einem Fußballverein aktiv. Eva Damm spielt dort unter anderem in der Frauenmannschaft, Alexander Damm trainiert dort die F-Junioren. [Ergänzung 13.07.21: Der zuvor an dieser Stelle genannte Fußballverein, distanzierte sich glaubhaft von Rassismus und neonazistischer Ideologie. Daher haben wir die Nennung des Vereins nachträglich gelöscht.]  Eva Damm verdient ihr Unterhalt als Tagesmutter.

 

Martin Heise rechts und Dominik Damm 2.v.r. und Andre Eminger links in Thueringen im Juli 2018

Dominik Damm hingegen wohnt in Bochum Dahlhausen am Krampenhof 30. Dominic Damm nahm im Jahr 2018 an einem Kampfsportturnier in Thüringen teil. Neben ihm nahm der NSU Unterstützer André Eminger nachweislich an der Veranstaltung teil. Ein weiterer Hammerskin der an diesem Kampfsportevent teilnahm, war Martin Heise. Heise kommt aus Wetter und arbeitet dort beim Elektriker Volker Friedel.

 

 

Zwei, die bereits in vorherigen Veröffentlichungen erwähnt wurden, sind Stefan Held (geb. 21.01.84) und seine Lebensgefährtin Marina Lisczewski.

Hendrik Stiewe und Marina Liszczewski beim Hammerfest in Frankreich am 2. November 2019 Foto:Exif-Recherche

Lisczewski sorgte 2019 für lokale Berichterstattung, da sie als Mitorganisatorin des „Kampf der Nibelungen“ und bekannte Naziaktivistin aus dem Ruhrgebiet bei der der Schufa Holding AG in Bochum arbeitete. Zusammen mit Held, lebt sie in Bochum Langendreer in der Straße Am Steinhardt 5. Held machte sich, nach seinem gescheiterten Versuch als Imbissbetreiber in Lütgendortmund, in Witten als Zahntechniker selbständig. Dort leitet er als einer von zwei Geschäftsführern das Zahnlabor „Helix Dental“ in der Ardeystraße. Neben seiner Liebe zu seinem Beruf als Zahntechniker, hat sich Held das Logo der Hammerskins auf sein linkes Bein tattowieren lassen.

Ein weiterer Neonazis aus Bochum, der zwar nicht den Hammerskins zugeordnet werden kann, aber zu deren Bekanntenkreis gehört, ist u.a. Stefan Schröder aus Wattenscheid. Schröder half u.a. beim Kampf der Nibelungen 2018 in Ostritz als Ordner aus.

Festhalten kann man, dass die Bochumer Hammerskins sich über Jahre organisieren konnten ohne dabei gestört zu werden. Ein Grund dafür liegt sicherlich in dem sehr vorsichtigen Auftreten der lokalen Hammerskins. So bleiben sie weitestgehend von öffentlichen Neonaziveranstaltungen fern, um auch ihre Berufe nicht zu gefährden. Gerade die Stadt Bochum muss nun Verantwortung übernehmen und die zwei bei ihr angesteltten Hammerskins kündigen. Auch das Studieninstitut Emscher-Lippe muss vorbildlich handeln und Hendrik Stiewe nicht weiter darin weiterbilden eine Stelle in der öffentlichen Verwaltung wahrnehmen zu können.

RechercheBo
13.07.2021

Der Vollständigkeit halber spiegeln wir an dieser Stelle die Auszüge des Recherche Artikels von „Exif Recherche“, die sich mit den Neonazis aus Bochum und Umgebung beschäftigen (viele der benutzten Fotos stammen aus dem folgenden Text):
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Identitärer Neofaschist Jonas Grundhoff setzt nun auf Parteikarriere in der AfD

Jonas Grundhoff bei einer Veranstaltung der AfD

An dieser Stelle dokumentieren wir einen Beitrag vom „Kommando Else Hirsch“, welcher heute auf Indymedia veröffentlicht wurde.

Wie identitäre Kader in der AfD ihre rechte Karriere fortsetzen am Beispiel des Bochumers Jonas Grundhoff.

Es gab einen Jonas der in antirassistischen Zusammenhängen aktiv war, der Speedtalking-Treffen mit Geflüchteten besuchte, der Empathie für das Gegenüber aufbrachte. Diesen Jonas gibt es nicht mehr. Seit 2018 ist Jonas ein Rassist und Mitglied der neofaschistischen Identitären Bewegung (IB). Seit 2020 ist er zudem in der AfD aktiv.

Der ehemalige Philosophiestudent an der Ruhr-Universität Bochum, der früher „An der Landwehr 30“ in Bochum wohnte, arbeitet nun bei der Textildruckerei Fabu-Print GmbH im sauerländischen Fröndenberg. Er beteiligte sich an zahlreichen IB-Aktionen, stellte sein Auto für diese zur Verfügung und ist fester Bestandteil der Ruhrgebiets-Identitären von „Defend Ruhrpott“. Am 13. Oktober 2018 reiste er mit weiteren Bochumer Identitären zu IB-Zone nach Duisburg, wo er anschließend versuchte rassistische IB-Flyer an Passant*innen zu verteilen. Am 4. Mai war er dabei als ein gewaltsuchender Mob Identitärer, die aus ganz NRW angereist waren, durch Altenbochum zog. Zuvor posierte er hinter dem Banner mit dem Slogan „Bochum ist identitär“. Am 12. Mai 2019 hielt er bei einer IB-Kundgebung vor dem Duisburger Hauptbahnhof eine IB-Fahne, während seine Kameraden Kai Naggert und Marius König per Megafon Passant*innen belästigten. Am 20. Juli 2019 fuhr er mit dem eigens gecharterten IB-Bus aus NRW zur gescheiterten IB-Demo nach Halle und posierte dort mit seiner IB-Reisegruppe in einheitlichen schwarzen T-Shirts. Grundhoff besuchte auch das Konzert des Nazirappers Kai „Prototyp“ Naggert im Haus der extrem rechten Burschenschaft „Rhenania-Salingia“ in Düsseldorf. Am 6. März 2020 fuhr er mit den Identitären Falk Schakolat, Alexander Lehmann und Noah von Stein nach Schnellroda, wo der neurechte Vordenker Götz Kubitschek ein Treffen des völkisch-nationalistischen Flügels der AfD arrangiert hatte.

 

Den Kragen hoch, mit und Mütze und Sonnenbrille das Gesicht verdeckt, war Jonas Grundhoff dabei stets um Anonymität bemüht, wohlwissend um die menschenverachtende Agenda, an der er sich beteiligte. Der allgemeine Niedergang der IB führte auch im Ruhrgebiet zu Zerfallserscheinungen der vom Verfassungsschutz beobachteten Struktur, weshalb Grundhoff, wie einige andere IB-Kader, das sinkende Schiff verließ und seine rechte Karriere nun in der AfD fortsetzt. Die Junge Alternative (JA) Arnsberg unter der Leitung des Identitären Nils Hartwig und unter Schirmherrschaft Matthias Helferichs war dabei der ideale Türöffner in die Partei. Dort führt er seit 2020 gemeinsam mit seinen IB-Kameraden Alexander Lehmann, Christian Scharfen, Kerem Kollies und Noah von Stein seine extrem rechte Agenda in Form von Parteiarbeit und Aktionen im IB-Stil fort.

 

Am Morgen des 13. Juni 2020 war es Grundhoff, der gemeinsam mit von Stein, Hartwig und Lehmann und weiteren Jung-AfDlern in Gelsenkirchen maskiert ein eigens mitgebrachtes Transparent vor der dortigen Lenin Statur mit Kunstblut beschmierte. Auch aufgrund seiner Vorerfahrung bei Aktionen der IB agierte er bei dieser Aktion der JA-Arnsberg als leitende Figur. Am 15. August 2020 sieht man Grundhoff bei einer AfD-Wahlkampfveranstaltung in Köln neben einem AfD-Stand mit dem Schild „Sichere Heimat“ stehen. Grundhoff ist auch dabei als am 9. Oktober 2020 die Dortmunder AfD-Politiker Matthias Helferich und Heiner Garbe ihren teilweise identitären Parteinachwuchs zu einem internen Treffen in das Dortmunder Rathaus laden. Am 11. Oktober 2020 sieht man Grundhoff dann beim Landeskongress der Jungen Alternativen NRW in Herten gemeinsam mit seinen identitären Kameraden Christian Scharfen, Alexander Lehmann, Nils Hartwig und Kerem Kollies. Am 1. Mai 2021 ist er dann bei einer AfD-Veranstaltung von Guido Reil in Altenessen, wo er mit Hartwig, Lehmann und Helferich posiert.

 

Grundhoff strebt offenbar eine politische Karriere in der AfD an. Er ist das personifizierte Beispiel dafür, dass zwischen große Teile der AfD und Identitäre Bewegung ideologisch kein Blatt Papier passt. Ein Wechsel von der IB hinein in die AfD ist mithilfe von Seilschaften wie Helferich und Hartwig problemlos und trotz eines lächerlichen Unvereinbarkeitsbeschlusses möglich. Außerparlamentarischer und parlamentarischer Arm der Neuen Rechten verschmelzen zu einer Struktur.

Jonas, deinen Hass kannst du behalten!

Weitere Fotos:

Combat 18 Nazi Sebastian Mietze lebt und arbeitet in Bochum Harpen!

Sebastian Mietze

In Bochum Harpen lebt seit einigen Jahren der Neonazi Sebastian Mietze (geb. 08.02.1983 in Bochum). Mietze ist seit Anfang der 2000er aktiver Unterstützer der rechtsterroristischen Gruppe Combat18 (bewaffneter Arm von Blood and Honour). Neben seiner Aktivität in der rechten Szene pflegt Mietze mit seiner Lebenspartnerin Alexandra Auffermann (geb. 02.08.1978) und einer gemeinsamen Tochter ein scheinbar bürgerliches Parallelleben in einer beschaulichen Reihenhaussiedlung im Bernsteinweg 13 in Bochum-Harpen.

 

Der unscheinbare Geschäftsmann

Sebastian Mietze auf Lehrgang von CWS BOCO (jetzt CWS Healtchcare)

Sebastian Mietze arbeitet seit einigen Jahren für das Unternehmen CWS-Boco (CWS Healthcare) an der Josef-Baumann-Straße. Dort ist er im Handel tätig und nimmt zum Teil Aufgaben wahr, die das Unternehmen repräsentieren. Aufermann ist als Friseurin tätig. Bereits vor einigen Jahren wurden rund um die Josef-Baumann Straße Aufkleber der rechtsterroristischen Gruppierung Combat18 verklebt. Combat 18 ist der bewaffnete Arm der Gruppe „Blood and Honour“ und in Europa für zahlreiche rechtsterroristische Anschläge verantwortlich. In Deutschland ist Combat 18 seit Januar 2020 verboten, da die Gruppe sich zum Nationalsozialismus bekennt und die Mitglieder ein rassistisches und antisemitisches Weltbild vertreten. Komischerweise hatte dieses Verbot wenig Konsequenzen für Mitglieder der Gruppierung, die im Ruhrgebiet wohnhaft sind. Zu diesen gehört auch Sebastian Mietze.

 

Oidoxie Streetfighting Crew – auch in Bochum

Oidoxie-Streetfighting-Crew Gruppenbild aus 2006

Mietze gehört seit mindestens 2003 der „Oidoxie Streetfighting Crew“ an, dem bandeigenen Ordnerdienst und Schlägertrupp der Rechtsrockgruppe „Oidoxie“ aus Dortmund. Auf dem Gruppenfoto der Streetfighting Crew aus dem Jahr 2006 ist Mietze deutlich zu erkennen. Oidoxie und ihr Frontmann Marko Gottschalk sind auf nahezu allen Rechtsrockkonzerten bzw. Festivals in der Bundesrepublik zugegen. Sie liefertern mit dem Lied „Terrormachine“ nicht nur eine Hymne für die Gruppe Combat 18, sondern sorgen mit ihren Auftritten auch dafür, dass regelmäßig Geld in die militante Naziszene fließt. Auch der „Streetfighting Crew“ wurde ein gleichnamiges Lied gewidmet. In diesem heißt es u.a.: „Wir halten stets zusammen, Kameradschaft ist das, was uns verbindet. Der Glaube an die Sache, ist das was niemals schwindet. Gemeinsam werden wir unseren Weg gehen. Zusammen siegen oder untergehen. Wir sind nationale Sozialisten. Und stehen auch dazu – Oidoxie Streetfighting Crew.“

 

“Der Glaube an die Sache, ist das was niemals schwindet” – Gepflegte Freundschaften
Auch wenn Mietze öffentliche Neonaziveranstaltungen eher meidet, pflegt er weiterhin freundschaftliche Kontakte in die Szene. So zählen der bereits erwähnte Marko Gottschalk, Agnes Zadow aus Herne, Robin Schmiemann (hat 2007 einen Migranten nach einem Raubüberfall niedergeschossen) und auch Michael Regener aka. Lunikoff (der Sänger der verbotenen Rechtsrock Band Landser) zu seinem Freundeskreis. Mietze begleitete Marko Gottschalk im April 2018 zum extrem rechten „Schild und Schwert Festival“. Er war bereits einen Tag vor Beginn des Festivals anwesend, sodass man davon ausgehen kann, dass er weiterhin zum festen Kreis der Band Oidoxie gehört und diese bei ihren Konzerten unterstützt, wenn nicht sogar in die Planung der Konzerte eingebunden ist.

Exkurs: Agnes Gabriele Zadow – auch Herne hat Bezug zu Combat18
Agnes Gabriele Zadow (geb.: 05.05.1978) lebt mit ihrem Kind aus erster Ehe in der Bergstr.90 in Herne. Auch sie ist Teil der Streetfighting Crew und seit Ende der 90er Jahre Bestandteil der Neonazisszene des Ruhrgebiets. Sie war lange Zeit mit Carsten Köppe, dem Anführer der Kameradschaft Witten-Dortmund, zusammen.
Danach folgte eine Ehe mit Denis Zadow, der ebenfalls Teil von Combat 18 Deutschland war und Frontsänger der Rechtsrockband Strafmass gewesen ist. Auch Strafmass besingt in einem Lied, die rechtsterroristische Gruppe Combat 18. Mit ihm lebte sie bis zur Trennung in Herne. Denis Zadow zog zurück nach Bremen, wo er aufgewachsen ist. Im August 2019 erschien Agnes Zadow mit Mitgliedern der Dortmunder Naziszene bei einem Aufmarsch der rechten “Bürgerwehr” in Herne. Das dortige Erscheinen wird kein Zufall sein, da sie mit Sven Falkenrich, der zum Orgakreise des rechten Aufmarsch in Herne zählte, im selben Haus wohnt.

 

Der Kontakt zu Stanley Röske
Hinzu kommt, dass Sebastian Mietze mehrfach Geld auf das Konto von dem Neonazi Stanley Röske überwiesen hat. Wie Exif Recherche berichtete, diente dieses Konto als Vereinskonto für militante Neonazis, die Combat 18 zugerechnet werden können. So überwies Mietze nicht nur monatliche Mitgliedsbeiträge in Höhe von 15 Euro, sondern auch einmalig 60 Euro als Familienhilfe. Weiterhin tätigte er am 22.08.2016 eine Überweisung in Höhe von 500 Euro auf das Konto von Stanley Röske. Am selben Tag überwies auch die Lebensgefährtin Alexandra Aufermann 300 Euro auf das selbe Konto. Auch Agnes Zadow aus Herne und ihr Exmann Denis Zadow tätigten Überweisungen auf dieses Konto. Stanley Röske ist einer der führenden Köpfe von Combat 18 in Deutschland. Auch er war Teil der „Oidoxie Streetfighting Crew“ und wird namentlich immer wieder mit den Morden des NSU an Halit Yosgat (Kassel) und Mehmet Kubasik (Dortmund) in Verbindung gebracht, da in der Zeit der Morde ein reger Austausch zwischen den Kasseler Nazis um Röske und der Dortmunder Combat 18 Gruppe bestand. Auch zu Stefan Ernst, der im Jahr 2018 den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke erschossen hat, hatte Röske nachweislich im Jahr 2002 Kontakt. Es kann davon ausgegangen werden, dass das Geld, welches auf Röskes Konto einging, auch zur Beschaffung von Waffen diente.

“Leibstandarte Adolf Hitler” auf dem Körper

Sebastian Mietze mit Tatto der SS Division Leibstandarte Adolf Hitler auf dem Bein

Auch wenn Mietze versucht ein bürgerliches Leben zu führen, hat er keine Probleme damit, öffentlich Neonazisymboliken zu zeigen. So musste er sich bereits mehrfach wegen Verwendens verfassungsfeindlicher Symboliken vor Gericht verantworten. Geläutert ist er offenbar nicht, denn er ließ sich mehrere Tattowierungen mit einschlägigen Neonazibezug stechen, die man ohne weiteres beim Einkaufen im Bochumer Norden begutachten kann. So tattovierte er sich Wappen diverser SS Divisionen, darunter befindet sich auch das Wappen der SS Division „Leibstandarte Adolf Hitler“. Auf seinem rechten Oberam prangt ein SS Totenkopf und seinen Rücken zieren neben der schwarzen Sonne auf seinem Schulterblatt weitere Neonazitattowierungen.

Die Clique

Sebastian Mietze mit rechter Clique II

Mietze und Aufermann pflegen nicht nur Kontakte zu Neonazis außerhalb von Bochum. So sind sie in einen rechtsoffenen bis rechten Freundeskreis im Bochumer Norden eingebettet. Diese rechte Clique besteht größtenteils aus Männern im Alter von 35-50 Jahren, die gerne rechte Modemarken wie Thor Steinar tragen und am Maischützenabend den „Führer“ grüßen. U.a. haben einige von ihnen einen Motorradclub mit dem Namen „Teutonen“ gegründet.

Sebastian Mietze mit Kutte der Teutonen

Auf Mietzes Motorrad Kutte befindet sich neben dem Namen des Clubs und einigen Runen auch ein Patch der alten Motorradmarke NSU. Das Patch wird sich sicherlich nicht nur auf der Kutte aus Affinität zu eben dieser Motorradmarke befinden, sondern wird auch seine Sympathien zum rechten Terrornetzwerk „National Sozialistischer Untergund – NSU“ ausdrücken. Dass dieser Freundeskreis im Jahr 2016 geschlossen an einer Bürgerversammlung im Amtshaus Harpen gegen die Eröffnung einer Geflüchtetenunterkunft teilnahm, zeigt das rassistische Weltbild dieser Gruppe. Bei dieser Versammlung saß Mietze in der ersten Reihe und ergriff als Ünterstützer eines rechtsterroristischen Netzwerks mehrfach das Wort. Zu seinem Freundeskreis zählt auch der unter Bochumer Gastronomen bekannte Helmut „Manusch“ Schwalm. Dieser war zwar nicht bei der genannten Bürgerversammlung anwesend, behauptete jedoch im Frühjahr 2019 gegenüber der WAZ, dass maßgeblich alkoholisierte Migrant*innen dem Image des Bochumer Bermuda Dreiecks Schaden würden, da sie für Pöbeleien und Belästigungen sorgten. In Anbetracht Schwalms Kontakte zu Combat 18 Sympathisanten überrascht solch eine Aussage seinerseits nicht. Schwalm betreibt das “Kult” im Bochumer Bermuda Dreieck, in dem bereits der Identitäre Bastian Hans als Türsteher arbeitete.

 

Weiterhin verkaufte Mietze als Online Händler lange Zeit unter dem Account “Harpen1488” bei Ebay neben Ersatzteile für Motorräder, auch eine stichsichere Weste. Wozu er im Besitz einer solchen Weste war, wirft Fragen auf. Das bei der Clique aus dem Norden ein Hang zu Waffen und Militärdevotionalien besteht, kann man auch gut an einem alten VW erkennen, dessen Logo in den Reichsfarben lackiert wurde. Auch nahmen sie als Gruppe an größeren Geländespielen auf Bochumer Industriebrachen teil, die an Übungen für Häuserkampf erinnern. Sicherlich ein Hobby, dem viele Menschen nachgehen, welches jedoch unter den genannten Aspekten einen faden Beigeschmack erhält.

Wir fordern CWS-Boco (CWS Healthcare) als Unternehmen, welches deutschlandweit agiert dazu auf, das Arbeitsverhältnis mit Sebastian Mietze zu beenden. Auch rufen wir alle Anwohner*innen im Bochumer Norden dazu auf, uns Informationen zu Sebastian Mietze, Alexandra Aufermann und ihrem rechten Freundeskreis zukommen zu lassen. Wer Kontakte zu militanten rechtsterroristischen Mörderbanden pflegt, muss Konsequenzen erfahren!

Rechtsterroristen und ihre Freunde aus der Anonymität reißen!
Keine Rückzugsorte für Neonazis!

RechercheBO
01.03.2021

 

Ein Dank geht an Exif Recherche, deren Recherchen zu Combat 18 Grundlage für diesen Artikel sind.

FDP Bochum verkennt in Zeiten von Rechsterrorismus antifaschistisches Engagement

Leon Beck – Wahlkampfplakat Kommunalwahl 2020

Am 27. Januar stellte die FDP Bochum in Person von Léon Beck in der 2. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Bochum eine Anfrage mit dem Titel: „Auf keinem Auge blind: Extremistische Entwicklungen in Bochum beobachten!“. Darin stellt Beck zunächst auf Grundlage der irrigen „Hufeisentheorie“ Fragen zu extrem rechten und linken Strukturen in Bochum, um damit suggestiv eine gleichbedeutende Gefahr für Menschen und Demokratie heraufzubeschwören.

Becks Anfragen zur extremen Rechten in Bochum beziehen sich auf „Querdenken“, die Identitäre Bewegung und „andere rechte Gruppierungen“. Würde sich die FDP in Bochum ernsthaft Sorgen um die extreme Rechte in Bochum machen und sich mit den unterschiedlichen Phänomenen beschäftigen, hätte sie mitbekommen, dass es zuvorderst Bochumer Antifaschist*innen sind, die rechte und verschwörungsideologische Veranstaltungen dokumentieren, zu diesen Strukturen recherchieren, sowie Einschätzungen und Informationen dazu veröffentlichen. Diese und zivilgesellschaftliche Akteur*innen sind es auch, die Gegenveranstaltungen organisieren und Menschen gegen jegliche Form von Menschenverachtung zusammenbringen. Diese konsequente ehrenamtliche Arbeit hat über die Jahre dazu geführt, dass in Bochum kein ernsthaftes „Nazi-Problem“ entstehen konnte. Rassist*innen, Neonazis und Verbreiter*innen von Verschwörungsmythen haben in Bochum kaum Möglichkeit Aktionen ungestört durchzuführen und ihre Strukturen im Verborgenen aufzubauen. Erschöpfende Antworten auf seine Fragen hätte Beck auf dem Blog Antifaschistischer Gruppen in Bochum bekommen: https://antifabochum.noblogs.org/ .
Zur Identitären Bewegung gibt es sogar eine bundesweit anerkannte Recherche- und Monitoringplattform in Bochum: http://identitaere-in-bochum.net/.
Dort, wo es aktive Antifa-Strukturen gibt, hat es die extreme Rechte schwer sich zu entfalten. Erst letzte Woche konnten Antifaschist*innen einen mehrfach veurteilten, gewaltbereiten Neonazi identitifizieren, der für die seit Monaten in Gerthe und anderen Bochumer Stadtteilen angebrachten Hakenkreuze und andere menschenverachtende Schmierereien verantwortlich ist. Staatliche Behörden waren dazu offenbar nicht in der Lage.

Und da antifaschistische Recherche im Parteienspektrum nicht bei der AfD aufhört, konnten brisante extrem rechte Tendenzen auch bei der Bochumer FDP aufgedeckt werden. Da ist die Mitgliedschaft des FDP-Bundestagsabgeordneten und Kreisvorsitzenden Olaf in der Beek in der rechten Burschenschaft „Ubia Brunsviga zu Bochum“, über die er Kontakt zu extrem rechten AfD-Politikern und einem Identitären hat(te). Der Stiepeler FDP-Lokalpolitiker Manfred Baldschus, der in der Bezirksvertretung Bochum-Süd sitzt, fiel dort bereits häufiger durch rassistische Äußerungen auf und auch sein Facebook-Profil verriet, dass er die rassistischen Begriffe „N*küsse und Z*schnitzel“ vermisst. Zu seinen Facebookfreund*innen zählen vier regionale AfD-Politiker*innen. Dass der Weg von der FDP zur AfD in Bochum nicht weit ist, bewies der Ex-AfD-Lokalpolitiker Sebastian Marquardt, der sich Baldschus in der Bezirksvertretung-Süd im November 2018 anschloss. Im August 2020 bewarb sich Leon Beck um den JuLi-Vorsitz in NRW. Ein eigens produziertes Imagevideo über ihn zeigte, wie er einen Antifa-Aufkleber abreißt. Nach anschließender Kritik von allen Seiten verlor er schließlich das Duell um den JuLi-Vorsitz.

Mit seiner neuerlichen Anfrage läutet Leon Beck eine neue Runde in seinem Kleinkrieg gegen Antifaschist*innen in Bochum ein. Seine Fragen nach „gewaltbereiten Linksextremisten“ oder gar „Präventionsprojekten gegen Linksextremismus“ zeugen nicht nur von völliger Inkompetenz, sondern auch davon, dass er den Kampf gegen Rechts vor Ort delegitimiert. Gezielt versucht er die wertvolle, ehrenamtliche und oftmals gefährliche Arbeit von Antifaschist*innen zu kriminalisieren. Die Bochumer FDP stellt sich damit in die Reihe von Anfragen, die von der AfD, wie zuletzt in Sachsen-Anhalt geschehen, immer wieder eingebracht werden, um Nazigegner*innen und Strukturen auszuleuchten.

Wir und viele andere mutige Menschen führen den Kampf gegen Rechts in Bochum fort. Die Motivation gegen Antifaschist*innen zu agieren mag bei Rechten und Marktradikalen unterschiedlich sein, die Bekämpfung der Linken ist jedoch das vereinende Moment. Wer Deutschlands Geschichte kennt, weiß das.

Antifaschistische Linke Bochum,
Februar 2021

Der Neonazi und Brandstifter Patric Knöpke

Patric Knöpke

Seit einigen Jahren berichten Bochumer Antifaschist*innen über ein hohes Aufkommen von rassistischen, antisemitischen und nazistischen Schmierereien im Bochumer Norden, welche sich im Jahr 2020 Richtung Wattenscheid verlagerten.
Hinter diesen Schmierereien steckt der Neonazi Patric Knöpke (geb. 1987 in Mülheim). Knöpke kommt ursprünglich aus Mülheim-Broich und zog nach einer Haftstrafe nach Gladbeck.

In Gladbeck hielt es ihn jedoch nicht lang, sodass er wahrscheinlich im September/Oktober 2018 nach Bochum zog. Er lebte dort bis Anfang 2020 in der Zunftwiese 92. Dabei verbreitete er während er im Bochumer Norden wohnte, genauso wie an seinen anderen Wohnorten zuvor, zahlreiche rassistische und neonazistische Schmierereien. Dazu zählten beispielsweise Hakenkreuze und antisemitische bzw. antimuslimische Parolen. So prangte ein ca. 20m langes “Die Juden sind unser Unglück und die Moslems unser Untergang” an der Radtrasse die gen Norden geht. Anwohner*innen und Antifaschist*innen haben die Schmierereien regelmäßig entfernt. Auch ein “gefälschtes” Schreiben der Stadt Bochum rief Anwohner*innen dazu auf, rassistische Schmierereien und ggf. Informationen zu den Urheber*innen zu melden. Nun werden diese Informationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Bereits in Mülheim war Knöpke bekannt, weil er im Umfeld des AZ Mülheim mehrfach Probleme verursachte. Knöpke hat ein aggressives Auftreten und gilt als unberechenbar. Er verbüßte bereits mehrere Haftstrafen, u.a. wegen schwerer Körperverletzung, Sachbeschädigung, Volksverhetzung und Brandstiftung. Er wurde für 22 Brandstiftungen zwischen den Jahren 2010 und 2012 verantwortlich gemacht. 2018 störte er u.a. mit dem Neonazi Robin Zahn und dem Identitären Noah von Stein in Essen eine „Wir sind mehr“ Demonstration.

Patric Knöpke mit Robin Zahn und Noah von Stein am 13.09.2018 in Essen bei der Störung einer „Wir sind mehr“ Demonstration

Wir gehen davon aus, dass Knöpke mehrfach das Graffiti in Gedenken an die Opfer des rechtsterroristischen Anschlags in Hanau übermalt hat. Diese Vermutung liegt nahe aufgrund des angebrachten Schriftbildes, als auch aufgrund der Tatsache, dass Knöpke regelmäßig im Umkreis des Bochumer Westpark mit seinem Hund beim Spaziergang gesichtet wurde. Es kann also davon ausgegangen werden, dass er zwischen dem Bochumer Westpark und Wattenscheid wohnen wird. Vorallem in Wattenscheid sind seit einigen Monaten vermehrt Nazischmiereien aufgetaucht. Auch in der U-Bahn Haltestelle Bochumer Verein/Jahrhunderthalle tauchte sein Graffiti Name sowie rechte Sticker und Hakenkreuze auf. Darüber hinaus verkehrt er regelmäßig auch in Gelsenkirchen und Essen-Steele. Dort sind Graffitis aufgetaucht, die Knöpke zugeordnet werden können. Oftmals verwendet Knöpke dieselben Schablonen in Form eines kleinen Hakenkreuzes oder des Konterfei eines Wehrmachtsolaten. Bereits in Gladbeck nutzte er im Mai 2018 solche Schablonen. Da Knöpke nicht nur eine Affinität zu Gewalt, sondern auch zum Rad fahren hat, hinterlässt er vorallem an den gut ausgebauten Radtrassen in Bochum und Umgebung seine Kürzel.

Während des Weihnachtsmarktes im Jahr 2019 arbeitete Knöpke als Zeitarbeiter an dem bekannten Kerzenstand auf der Bochumer Kortumstraße. In Sichtweite zum Stand hinterließ er ebenfalls seine Kürzel und rechte Aufkleber. In diesem Zeitraum kam es vermehrt zu Nazischmierereien auf der Bochumer Huestraße in der Bochumer Innenstadt. Weiterhin hat sich Knöpke mehrere einschlägige Nazitattoos stechen lassen, u.a. am Hals eine schwarz-weiss-rote Banderole mit dem dem SS-Slogan “Meine Ehre heißt Treue”. An dieser Banderole hängt wiederum ein Eisernes Kreuz, auf dem sich ein Hakenkreuz befindet. Ein weiteres Hakenkreuz befindet sich auf seinem Oberarm, auf dem auch ein SS-Totenkopf gestochen wurde. Eine Schwarze Sonne “ziert” seinen Ellenbogen.

Neben dem Nazigeschmiere hat sich Knöpke auch zunächst unpolitische Graffiti-Kürzel zugelegt. So malt er “BDG 247”, “KP”, “HL”, “Heil” und “Koma”. (Vorsicht: Verwechslungsgefahr mit dem Sprüher “Koma” aus Gelsenkirchen.)

Obwohl Patric Knöpke scheinbar seit Jahren an verschiedenen Orten im Ruhrgebiet für das Anbringen von Nazipropaganda verantwortlich ist, wurde bisher nichts zu seiner Person veröffentlicht. Da er augenscheinlich häufiger umzieht, haben wir uns für diese Veröffentlichung entschieden, damit an potentiell neuen Wohnorten die “Recherche” zu Patric Knöpke leichter fällt.

Antifaschistische Linke Bochum,
Februar 2021

 

 

Beiträge zu Gladbeck:
https://www.waz.de/staedte/gladbeck/unbekannte-bespruehen-laternen-in-gladbeck-mit-hakenkreuzen-id214804015.html

https://www.waz.de/staedte/gladbeck/taeter-spruehen-hakenkreuz-auf-stromkasten-in-gladbeck-id215203349.html

https://www.derwesten.de/region/hakenkreuz-moschee-gladbeck-id215459493.html

https://www.lokalkompass.de/gladbeck/c-ratgeber/gladbeck-hakenkreuzschmierereien-im-nordpark_a890544

https://www.lokalkompass.de/gladbeck/c-politik/nazi-schmiererei-in-gladbeck-mitte-farbenfrohes-graffiti-soll-hakenkreuz-schon-bald-ueberdecken_a892293

https://www.wr.de/staedte/gladbeck/schon-wieder-nazi-schmierereien-in-gladbeck-entdeckt-id214308925.html

Mülheim:
https://www.derwesten.de/staedte/muelheim/24-jaehriger-soll-autos-in-muelheim-essen-und-oberhausen-angezuendet-haben-id6281973.html

 

Neonazi Pärchen in Altenbochum

Andre Fuhr und Marnie Wachmann

Laut des Indymedia wurde in der vergangenen Nacht die Neonazis Marnie Wachmann und Andre Fuhr in Altenbochum geoutet. Aus dokumentarischen Gründen halten wir das Outing hier fest:

 

 

 

„Stadtteilinformation:
Gewaltbereite Neonazis in Altenbochum

Die langjährige Neonazi Aktivistin Marnie Janice Wachmann lebt im Freigrafendamm 19. Wachmann bewegt sich seit einigen Jahren in extrem rechten Kreisen. So ist sie Teil der Dortmunder Neonazi-Strukturen und pflegt Kontakte zu rechten Anhänger*innen des MSV Duisburg. Ihr Lebensgefährte, Andre Fuhr aus Dortmund (Adlerstraße 49), lebt faktisch bei ihr in Altenbochum. Auch Fuhr ist Teil der gewalttätigen Dortmunder Nazistrukturen.

Marnie Wachmann kommt eigentlich aus Mülheim und lebt nun seit einiger Zeit in Bochum. Seit ca. 2012 ist sie in der Neonazi-Szene im Ruhrgebiet aktiv. Damals war sie häufig bei der damals sehr aktiven und gewaltbereiten Neonazi Szene in Wuppertal anzutreffen. In den Jahren 2012 und 2013 nahm sie nachweislich an nahe zu allen neonazistischen Demonstrationen in NRW teil. So zum Beispiel an einer Demonstration im August 2013 gegen das Verbot des Nationalen Widerstand Dortmund (NWDO). Der NWDO war eine Neonazikameradschaft, welche im Jahr 2012 durch das Innenmnisterium NRW verboten wurde. Bereits vor dem Verbot pflegte sie Kontakt zu den militanten Neonazis aus Dortmund. So war sie beispielsweise im März 2012 bei einer Nazidemonstration in Dortmund zu dem rechten Hausprojekt, welches sich zum damaligen Zeitpunkt in der Rheinischen Straße 135 befand. Am 09.11.2012 nahm sie an einer Kundgebung der extrem rechten NPD teil, um an die Mauertoten zu gedenken. Hinter diesem Anlass stand jedoch das eigentliche Ziel eine neonazistische Kundgebung am Jahrestag der Reichspogromnacht durchzuführen, um den eigenen Antisemitismus deutlich zu machen und den Tag ins Lächerliche zu ziehen. In den letzten Jahren hat ihre Teilnahme an neonazistischen Demonstrationen zwar nachgelassen, ideologische geläutert ist sie trotzdem nicht. So pflegt sie weiterhin ein freundschaftliches Verhältnis zu Dortmunder Neonazis und zählt zum Umfeld der aufgelösten Nazikameradschaft AG West, der auch ihr Freund Andre Fuhr angehörte Die AG West war in den letzten Jahren durch diverse rassistische und antisemitische Übergriffe aufgefallen und ist für zahlreiche Neonazi Graffiti in Dortmund verantwortlich. Engen Kontakt pflegt sie aktuell u.a. zu den Dortmunder Neonazis Pascal Ostholte, Michael Brück und Martin Wegerich.

Einer der zentralen Akteure der AG West ist Andre Fuhr. Fuhr ist der Lebensgefährte von Marnie Wachmann und verbringt viel Zeit in Altenbochum. Fuhr musste sich 2018 vor Gericht verantworten, da er in Dortmund Plakate mit Bildern von politischen Gegner*innen plakatierte. Weiterhin ist er einer derjenigen Nazis die sich im Sprühen von Nazigraffitis versucht und dabei durch den Neonazi Marcel Schäfer angeleitet wird. Neben den Neonazis Schmierereien, malte Fuhr die Namen „Noviz“ und „Nova“und begleitet Schäfer dabei, wenn er nächtlich Züge besprüht. Beruflich ist er als Dachdecker tätig.

In ihrer Freizeit betreiben sowohl Wachmann als auch Fuhr Sport. U.a. trainieren sie mehrmals die Woche bei McFit an der Alleestraße in Bochum. Die körperliche Ertüchtigung betreiben die beiden Veganer nicht nur um sich fit zu halten. Ein Augenmerk liegt auch darauf, sich für den politischen Kampf auf der Straße zu rüsten und sich wehrhaft zu machen. So trainiert der gelernte Dachdecker Fuhr unter anderem mit Dortmunder Neonazis in einem internen Kreis.

. In seiner Boxecke wurde er von seiner Freundin Marnie Wachmann begleitet. Der Kampf der Nibelungen wurde in Sachsen mit der Begründung verboten, dass dieser in seiner Zielsetzung gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung verstoßen würde. Bei seinem Boxkampf trug Fuhr ein T-Shirt des „Tremonia Kollektivs“. Ein neues Label der sich in der Krise befindlichen Dortmunder Nazis von der ehemaligen AG West und der Kleinstpartei „Die Rechte“. Das Tremonia Kollektiv möchte über Social-Media-Kanäle junge neue Leute für ihre politischen Inhalte agitieren. So titelte das zweite Posting des Tremonia Kollektiv „Gesunder Körper, gesunder Geist“, ein faschistischer Slogan, der gerne verwendet wird, um daran zu erinnern, den deutschen Volkskörper rein und gesund zu halten.

Dass die körperliche Ertüchtigung nicht nur aus sportlichen Gründen verfolgt wird, zeigt auch die Teilnahme Andre Fuhrs an der sogenannten Hygienedemo am 29.08.2020 in Berlin. Zahlreiche Menschen aus dem verschwörungstheoretischen und extrem rechten Spektrum kamen nach Berlin, um gewalttätige Auseinandersetzungen zu forcieren. Die Bilder vom Sturm auf dem Reichstag gingen um die Welt. Fuhr war dort mit einer Reisegruppe Dortmunder Neonazis, die zusammen mit Cottbusser Neonazis auf der Suche nach körperlichen Auseinandersetzungen war. Teil dieser Reisegruppe war neben Andre Fuhr auch Robin Schmiemann. Schmiemann ist Teil der rechtsterroristischen Gruppe Combat18. Im Jahr 2007 schoss er während eines Raubüberfalls einen Mann nieder. Bekannt wurde er zudem durch seine in Haft geführte Brieffreundschaft zu der Rechtsterroristin Beate Zschäpe. Bei seinem Prozess wurde Schmiemann vom Neonazi Anwalt Andre Picker vertreten. Picker wohnt seit einigen Jahren in der Andreas Hofer Straße 20 in Altenbochum, gleich um die Ecke von Marnie Wachmann.

Andre Fuhr bei Hygienedemo in Berlin 29.08.20 Foto:Pixelarchiv

Weiterhin ist bekannt, dass im Sommer 2020 der verurteilter Neonazi und Mörder Sven Kahlin Wachmann und Fuhr in der Wohnung am Freigrafendamm besuchte. Anlass war eine sogenannte „After Hour“. Kahlin ermordete im Jahr 2005 den Punker Thomas Schulz.
Dies sind nur einige wenige Belege, die uns zeigen, dass sowohl Marnie Wachmann, als auch Andre Fuhr Teil der militanten Neonaziszene im Ruhrgebiet sind und mit verurteilten, rechten Mördern verkehren. Auch wenn sich Wachmann seit einigen Jahren nicht mehr bei Demonstrationen zeigt, heißt dies nicht, dass sie keinen Kontakt mehr in die Szene hat. Das beide eine Affinität zu Gewalt haben, zeigen ihre Kontakte und ihre Aktivitäten.
Wachmann absolviert momentan in Essen bei der Firma „Diga Service GMBH“ eine Ausbildung zur Heizungsbauerin. Durch zahlreiche Kooperationen zu Wohnungsvereinen und Wohnungsgenossenschaften hat Wachmann darüber Zugang zu Wohnhäusern von Migrant*innen, politisch Andersdenkenden und anderen Menschen, die tendenziell als Angriffsziel ausgemacht werden könnten. Seitens des Arbeitgebers fordern wir verantwortungsbewusstes Handeln und somit die Kündigung von Wachmann!

Keine Ruhe für Neonazis! Rechte Gewalttäter aus der Anonymität reißen!“

Westfalia Herne hat ein Naziproblem

Der Kristallisationspunkt: rechte Aufmärsche in Herne

Durch die wöchentlichen rechten Aufmärsche ab August 2018 wurde deutlich, dass sich Neonazis, Rocker und rechte Hooligans vernetzen und organisieren. Bestärkt durch Aufmärsche anderer rechter „Bürgerwehren“ in Essen-Steele und Düsseldorf, sahen 2018 auch die Herner Rechten ihren Zeitpunkt gekommen, um öffentlich in Erscheinung zu treten. Bereits bei der ersten größeren Zusammenkunft des braunen Mobs wurde deutlich, dass sich hier die gesamte extreme Rechte versammelte: Organisierte Neonazis der Partei „Die Rechte“ aus Dortmund, Personen aus dem Umfeld des Rockerclubs Bandidos, Mitglieder der Identitären Bewegung und gewaltbereite Personen aus dem Hooligan- und Fußballspektrum ließen keine Zweifel aufkommen, um wen es sich bei den Organisator*innen dahinter handelte. Die Zahl der teilnehmenden Rechten schrumpfte mit den fortlaufenden Aufmärschen immer weiter zusammen. Lediglich wenn Unterstützung aus Essen (Steeler Jungs) oder Düsseldorf (Bruderschaft Deutschland) anwesend war, kamen mehr als 40 Rechte zusammen. Nach einer kurzen Pause versuchte sich ab dem 23. Januar 2020 die extrem rechte Gruppierung „Die Sippe NRW“, die bundesweit Ableger unterhält, an der Organisation der rechten Aufmärsche. Zuvor liefen bereits Mitglieder der Gruppierung bei den wöchentlichen Herne Aufmärschen mit.
Eine ausführliche Recherche zu Personen und Strukturen hinter den rechten Aufmärschen in Herne findet sich hier: https://antifabochum.noblogs.org/2019/11/ein-gewalttaetiger-brauner-mob-zieht-durch-herne/

Das Naziproblem: Rechte Hooligans und Ultras dominieren die Fanszene von Westfalia Herne

Vorab möchten wir betonen, dass es im Folgenden nicht darum geht, in die Kerbe des üblichen „Ultras-“ oder „Hooligans-Bashing“ zu schlagen. Vielmehr geht es um die Problematik einer Ansammlung gewalttätiger Personen mit menschenverachtender Einstellung im Umfeld des SC Westfalia Herne, die eine konkrete Gefahr für Andersdenkende oder Menschen mit Migrationshintergrund darstellen. Daher liegt die Betonung stets auf „rechter“ Hooligan- bzw. Ultragruppe. So bezeichnet der Anführer der Ultras Herne seine Gruppe selbst als rechts. Wir wünschen dem Verein Westfalia Herne eine aktive, lebendige und bunte Fanszene.
Bei genauerer Betrachtung der rechten Personen, insbesondere derer, die bereits durch Übergriffe und Gewalttaten im Rahmen der rechten Aufmärsche in Herne in Erscheinung traten, fällt auf, dass diese zu einem großen Teil der Fanszene des SC Westfalia Herne entstammen. Dabei sind insbesondere die rechten Hooligangruppen „Division Herne“ und „First Class Herne“, die zum großen Teil personenidentisch sind, aber auch die rechte Ultragruppe „Ultras Herne“ zu nennen. Mitglieder dieser Gruppierungen liefen immer wieder bei den rechten Aufmärschen in Herne mit, zählten teilweise sogar zum Orga-Kreis, versuchten Nazigegner*innen einzuschüchtern oder griffen diese an.

Die Alten: „Division Herne“ und „First Class Herne“

Die Division Herne umfasst einen harten Kern von etwa 10 Personen, mit einem Umfeld von weiteren 20 Personen. Sie vereint als Gruppe ein rechtes Weltbild und ihre Gewaltbereitschaft. Einzelpersonen pflegen Kontakt ins Rockermilieu (Bandidos), zu weiteren rechten Bürgerwehren (Bruderschaft Deutschland, Steeler Jungs) und anderen Fußballschlägergruppen (Brigade Bochum). Die Aktivitäten der „Alten“ drehen sich um den Fußballverein Westfalia Herne, um rechte Aufmärsche und Kneipenabende. Vor allem bei Westfalia-Spielen gegen attraktive Gegner mit Fananhang mobilisiert die Division ihr Umfeld und sorgt immer wieder für Ausschreitungen und Übergriffe, zuletzt beim Auswärtsspiel in Münster am 01. September 2019 oder beim Heimspiel gegen Ahlen am 17. November 2019. Derselbe Personenkreis randalierte am 16. Februar 2014 in Ahlen und stürmte den Platz.

Michael Wehnes in Ahlen am 16.02.14

Aufgrund zahlreicher Stadion- und Betretungsverbote, insbesondere nach den Ausschreitungen rund um das Ahlen-Spiel im November 2019, suchten die rechten Hooligans ihr neues Aktionsfeld am politisch rechten Rand – ein gefestigtes rechtes Weltbild hatten die meisten von ihnen bereits. Ermuntert durch rechte Bürgerwehren in Essen-Steele oder Düsseldorf gaben sie sich ab August 2018 als „besorgte Bürger“ aus und marschierten wöchentlich durch die Herner Innenstadt. Weiterhin besuchte der harte Kern der Division um Michael Wehnes, Tim Schneider und Marian Peters auch überregionale Nazidemos (Berlin oder Mönchengladbach). Ein weiterer Betätigungsort der gewaltbereiten Rechten ist die Gysenberghalle in Herne, wo sie vor allem bei Eishockey-Derbys des HEV versuchen, Gästefans anzugreifen. Der Herner Eishockeyverein hat als Reaktion darauf bereits mehrfach sehr überzeugend deutlich gemacht, dass Nazis in der Halle nicht erwünscht sind. Kurz vor Weihnachten 2019 versuchten ca. 8 Personen mit einheitlichen Divisions-Shirts ihr Glück bei dem erfolgreichen Frauen-Basketballteam Herner TC, wo diese aber ebenfalls auf Ablehnung stießen. Der Verein positionierte sich klar gegen Rechts und würde bei wiederholtem Auftreten der Rechten Hausverbote erteilen. Unter den Rechten in der Basketballhalle waren Tim Schneider, Kevin Vogt, Roland Reimann und Sven Falkenrich.

Ehepaar Wehnes

Michael Wehnes organisiert die rechten Aufmärsche in Herne zusammen mit seiner Frau Sabrina Wehnes. Beide halten sich vor und nach den Aufmärschen im rechten Szenelokal „Markttreff“ auf. Michael Wehnes trug in der Vergangenheit die Banner zum Veranstaltungsort und organisierte die Ordner*innen. Zuletzt marschierte er zusammen mit seiner Frau und weiteren Mitgliedern der Bruderschaft Deutschland vor dem WDR-Studio Köln auf. Tim Schneider, der sich zeitweise im Umfeld der rechten Sauf- und Schlägertruppe „Brigade Bochum“ aufhielt, versucht seine missglückte Hooligan-Karriere nun bei Westfalia Herne fortzusetzen. Er läuft bei den Aufmärschen häufig in erster Reihe und zählt zur Führungsriege der Rechten in Herne. Dabei zeigt er sich häufig aggressiv, gewaltbereit und pöbelt Nazigegner*innen an. Er war nachweislich an dem Angriff auf Gegendemonstrant*innen am 08.10.2019 beteiligt. Als aggressiver Rädelsführer dieses auf Video festgehaltenen Angriffs tritt Kevin Vogt auf, der ebenfalls zur Division Herne gehört. Ebenfalls zur Division Herne gehören Marian Peters, Damian Kosien, Sven Reichel, Sven Falkenrich, Maik Herzog und Roland Reimann, die allesamt über eine langjährige Karriere im extrem rechten, gewaltbereiten Milieu verfügen und an Angriffen auf Antifaschist*innen beteiligt waren.

Die Personengruppe um die Division Herne ist unstrittig die dominierende Gruppe in der Fanszene des SC Westfalia Herne. Wie „Althools“ in anderen Fanszene haben sie das letzte Wort, wenn es um Angelegenheit in der Kurve geht. Dadurch entsteht in Herne jedoch kein Konflikt, da die insgesamt deutlich jüngeren „Ultras Herne“ dieselbe politische Ausrichtung pflegen und den Schutz der „Alten“ genießen.

Die Jungen: Ultras Herne

Die Ultras Herne (UH) gründeten sich Anfang 2019. Die übergreifende Struktur nennt sich „Supporterblock Herne“, wurde jedoch von UH initiiert und ist personenidentisch. Während die Mitglieder der Division Herne altersmäßig oberhalb von 25 Jahren liegen, bilden die UH den „Nachwuchs“ der Fußballszene in Herne und sind teilweise noch Teenager.

Ultras Herne

Die Führungspersonen sind jedoch bereits jenseits der 20. Neben dem Alter trennen die „Jungen“ und die „Alten“ auch ihr Auftreten und ihr Aktionsfeld. Während die UH die klassischen Aktionsformen der Ultras bedienen (Choreografien, Spruchbänder, Fangesänge), hält sich die Division eher im Hintergrund und agiert mehr als Hooligangruppierung bei Ausschreitungen, Schlägereien und vor allem bei Saufabenden in Kneipen. Die Ultras Herne pflegen Freundschaften zur aktiven Fanszene von Paderborn und Verl. Weiterhin bestehen Kontakte zur Fanszene des Herner Eishockeyvereins, die jedoch von Seiten der Eishockey-Ultras umstritten sind.

Tim Laser – Capo der Ultras Herne

Der Capo/Vorsänger der Ultras Herne heißt Tim Laser. Der Herner, der am Eickeler Markt wohnt versuchte sein Glück zeitweise beim Eishockey, in der Ultraszene von Schalke und landete schließlich bei den „Dorfultras“ von Westfalia Herne, wo er nun immerhin der Kopf der Gruppe ist und entsprechend selbstverliebt auftritt. Zeitweise war er Mitglied der Eishockey-Ultragruppe „Collettivo Haranni“, wo er allerdings rausgeschmissen wurde, nachdem er sich vor Gericht mit einem „31er“ retten wollte und mit seinen Aussagen Mitstreiter*innen belastete – ein echter Kamerad eben. Damals zeigte er noch keine Anzeichen seiner rechten Haltung. Nachdem er es sich durch kopflose Alleingänge auf Schalke nicht mehr blicken lassen konnte, versuchte er seit 2019 in Herne eine eigene Ultragruppe aufzuziehen. Dabei bezeichnete er die von ihm ins Leben gerufene Ultras Herne in völliger Selbstüberschätzung als die „einzige Szene im Westen die rechts ist als Ultragruppe“. Ein klares Bekenntnis, was nicht nur durch Aussagen sondern auch in den Taten Lasers deutlich wird. Im Januar 2020 zeigte er sich im Video des identitären Rechtsrappers Kai Naggert aus Wesel (PrototypNDS) wahlweise vermummt mit oder ohne blau-weiße Sturmhaube, die offenbar noch aus seiner Schalker Zeit stammt. Nicht nur deshalb kann er sich Auf Schalke nicht mehr blicken lassen.

Weiterhin scheinen die Ultras Herne das neue Betätigungsfeld der Identitären im Ruhrgebiet zu werden. So findet sich auch der langjährige identitäre Neofaschist Noah von Stein aus Niedersprockhövel häufig hinter dem Banner der UH ein, um dort seinen Bedarf an Maskulinität und Gepose zu stillen. Von Stein ist ein wichtiger Kader der Identitären im Ruhrgebiet (Defend Ruhrpott), nahm an zahlreichen Aktionen der Identitären teil und suchte zusammen mit Bastian Hans, Tim Laser und einem weiteren, jungen Identitären am 20. August 2019 den rechten Aufmarsch von Neonazis, rechten Hools und Rockern in Herne auf und bepöbelte dabei Antifaschist*innen. Im Mai 2019 flog er mit weiteren Identitären nach London, um sich dort mit anderen Rechten zu vernetzen. Im Januar 2020 wurden die Sprockhövler und sein damaliger Arbeitgeber BALTZ über Noah von Stein´s menschenverachtenden Umtriebe informiert.

 

Tim Laser aus Herne mit einem Identitären

Der bereits genannte „junge Identitäre“ wohnt in Recklinghausen und ist bereits seit längerem bei der Identitären Bewegung aktiv. Nachdem er im August 2019 zusammen mit den Identitären Bastian Hans, Noah von Stein und dem UH-Capo Tim Laser den rechten Aufmarsch in Herne besuchte, war er auch am 09. November 2019 in Bochum beim Saufgelage der Identitären in Bochum dabei. Zudem entstand ein Foto von ihm und Tim Laser, auf dem er einen rassistischen Kapuzenpullover der Identitären Bewegung trägt.

 

 

 

Alexander Lehmann bei Aufmarsch der Patrioten NRW in Solingen 02.06.18

Weiterhin tauchte bei den Ultras Herne Alexander Lehmann aus Witten auf, der eine langjährige Karriere am extrem rechten Rand vorzuweisen hat. 2016 marschierte er bei der NPD-Demonstration in Bochum mit. Kurz darauf schloss er sich der Identitären Bewegung an und nahm an zahlreichen, auch bundesweiten Aktionen dieser Teil. Schließlich fand er den Weg in die AfD (-Ennepetal), zunächst als Mitglied der Jungen Alternative. Offensichtlich fehlte ihm dort die Action, weshalb er sich nun im Ultra- und Hooliganmilieu von Westfalia Herne bewegt. Auf Bildern erkennt man ihn als Trommler bei UH und auf einem Mobfoto zusammen mit Tim Laser und den Kneipenschlägern der Division Herne.

 

 

Kurz vor Weihnachten versuchten Tim Laser und der „junge Identitäre“ in einer peinlichen PR-Aktion das Image ihrer rechten Gruppe aufzupolieren, indem sie ganze 50 Euro an das Lukashospiz in Herne spendeten, was jedoch amüsanterweise von der LAG Fanprojekte NRW gekontert wurde, indem sie dem Hospiz die doppelte Summe bei Rückzahlung der 50 Euro anboten.
Tim Laser und sein jüngerer, identitärer Adlatus mit Bartflaum versuchen weiterhin den Kontakt zur Herner Eishockeyszene, insbesondere zur dortigen Ultragruppe „Gysenbergbande“ aufrecht zu erhalten. Da jedoch sowohl die Fanszene, als auch der Verein mehrfach deutlich gemacht haben, dass sie gegen Rassismus und Nazis sind, besteht der Kontakt lediglich über zwei Führungspersonen der Gysenbergbande. Weiterhin dürfen die Beiden in der Eishalle keine Westfalia-Klamotten tragen, was zunächst einen Besuch von Divisons-Schlägern nach sich zog, die versuchten die Eishockeyszene einzuschüchtern. Zuletzt zeigte der Verein in den sozialen Medien und auch mit dem Stand der Initiative „Schirme gegen Rechts“ in der Eishalle deutlich, dass Nazis beim HEV keinen Platz haben. Daran kann und muss sich Westfalia Herne ein Beispiel werden, um nicht zum Tummelort für rechte Schläger zu werden. Wir möchten an dieser Stelle auf ein  Video aufmerksam machen, welches wohl aus dem Fußballspektrum stammt und ein Fake Saison Rückblick darstellen soll : https://vimeo.com/385110955

Der Verein: SC Westfalia Herne

Generell wäre es dem Traditionsverein Westfalia Herne natürlich zu gönnen, wenn sich am Schloss Strünkede eine aktive und lebendige Fanszene etablieren würde. Anders verhält es sich natürlich bei einem Anhang, der von gewaltbereiten Schlägern mit menschenverachtender Einstellung dominiert wird. Der gerade entlassene sportliche Leiter Tim E. pflegte einen engen Kontakt zu Ultras Herne und warnte diese per Telegram nach den Stadionverboten gegen UH, beim nächsten Spiel aufzulaufen. Weiterhin kommentierte er die Aktionen der UH wohlwollend bei Facebook.

Der Westfalia-Trainer Christian K. zeigte bei Facebook ebenfalls große Sympathien für die Ultras Herne. Tim Laser durfte mit weiteren rechten Ultras immerhin zum Saisonabschluss in die Umkleidekabine der Profis, um sich dort nach Übergabe eines Präsentes mit peinlichen „Ultras“-Rufen feiern zu lassen. Nach den Ausschreitungen beim Heimspiel gegen Ahlen am 17. November 2019, an denen die Personen um Division und UH maßgeblich mitgewirkt hatten, erließ der Vereinsvorsitzende Uwe H. Stadionverbote gegen die bekannten Szenepersonen. Im Herbst 2019 war die Gruppe UH bereits vom Verein ausgeschlossen worden, was jedoch Ende Oktober bei einem einvernehmlichen Gespräch zwischen UH und Verein bereits wieder aufgehoben wurde.

Westfalia Herne löscht Hinweis auf Naziaktivitäten im Verein

Eine Rechercheplattform zur Identitären Bewegung aus Bochum hatte im Januar 2020 bereits auf die Identitären in Reihen der Ultras Herne aufmerksam gemacht: hxxps://twitter.com/IbDoku/status/1218866116178710528. Ein Verweis einer Userin zu diesen Informationen bei Facebook wurde vom Verein in der Kommentarspalte gelöscht. Wenn der Verein glaubt, das Naziproblem in der Herner Fußballfanszene mit Ignoranz und Wegsehen ebenfalls „löschen“ zu können, wird er sich täuschen, wie die Negativbeispiele Chemnitzer FC oder FC Energie Cottbus zeigen, die es mittlerweile als Tummelorte für die regionalen Naziszenen zu einer negativen Bekanntheit geschafft haben.

Es bleiben Fragen:
Wussten die Vereinsoffiziellen nicht über die rechten Einstellungen und Umtriebe der Ultras Herne Bescheid? Oder: Wurden die rechten Umtriebe geflissentlich ignoriert oder gar gebilligt? Wie eng sind die Vereinsoffiziellen mit den rechten Mitgliedern der UH verbandelt?
Allerspätestens nach den jetzigen Enthüllungen muss Westfalia Herne klar sein, dass sowohl bei der Divison Herne, als auch den Ultras Herne organisierte Rechtsextremisten das Sagen haben. Sie organisieren rechte Aufmärsche, sind in extrem rechten Gruppierungen organisiert und haben in der Vergangenheit bereits mehrfach Menschen angegriffen. Darüber kann der Verein trotz der verständlichen Freude über eine aktive Fanszene nicht hinwegsehen.

RechercheBO
10.02.2020

FDP und die extreme Rechte – Kontinuitäten von Thüringen bis Bochum

Brief von Björn Höcke an Thomas Kemmerich Quelle: MDR

Nachdem sich der Vorsitzende der FDP-Fraktion in Thüringen Thomas Kemmerich am 05. Februar 2020 mit wissentlicher Unterstützung der AfD in das Amt des Ministerpräsidenten Thüringens hieven ließ, wird in Politik und Medien zurecht von einem unverzeihlichen Dammbruch gesprochen. Die offene Kooperation mit Höcke und seinen Faschisten ist jedoch lediglich ein Offenbarungseid, denn wie Höcke in einem Schreiben an Thomas Kemmerich vom 1. November 2019 (Quelle: MDR) betont, gibt es inhaltlich große Schnittmengen zwischen beiden Seiten (und der CDU), was eine menschenfeindliche Abschottungspolitik und eine gnadenlose, neoliberale Wirtschaftspolitik anbelangt.

 

Die Bochumer FDP um Olaf in der Beek und die extreme Rechte

Wir, als Bochumer Antifaschist*innen beobachten das politische Geschehen in unserer Stadt sehr genau und sind nicht überrascht über die Zusammenarbeit zwischen FDP und AfD. Warum dies so ist, möchten wir erläutern:

Manfred Baldschuss und Olaf in der Beek auf Homepage der FDP Bochum

Zunächst gibt es in Bochum den FDP-Bundestagsabgeordneten und Kreisvorsitzenden Olaf in der Beek, der sich wie seine Partei gerne einen weltoffenen und toleranten Anstrich verpasst. Tatsächlich war in der Beek jedoch Ende der 80er Jahre Burschenschafter bei der rechten Landsmannschaft Ubia Brunsviga Palaeomarchia im Coburger Convent zu Bochum. Durch das lebensbündische Prinzip ist er nun „Alter Herr“ dieser Landsmannschaft und hält diesen ultrakonservativen und nationalistischen Kreisen die Treue. Seit 2018 ist der gewaltbereite Ex-Hooligan und Identitäre Bastian Hans Mitglied dieser Landsmannschaft und stieg dort sogar in den Rang eines Chargierten auf. Über einen Ausschluss dieser Personen nach Bekanntwerden dieses Skandals wurde nie etwas bekannt. Weiterhin besuchte in der Beek den umstrittenen Aufmarsch rechter Burschenschafter seines Dachverbandes Coburger Convent in Coburg am 19./20. Mai 2018 und lief dort mit. Er besuchte zudem das Stiftungsfest seiner Landsmannschaft in Bochum am 3. Mai 2019. Dafür hatte er seine Kontakte aus dem Bundestag spielen lassen und für den Abend Graf Lambsdorf als Referent in das Gasthaus Goeke nach Bochum geladen. Vielsagend ist auch, dass der AfD-Politiker Knuth Meyer-Soltau, der ansonsten Hooligans und zumindest einen gewaltbereiten Neonazi aus Bochum (Andre Zimmer) vor Gericht vertrat, ebenfalls Mitglied dieser Landsmannschaft ist. Noch interessanter ist jedoch, dass sich in der Beek vor der Gaststätte an diesem Abend mit dem AfD-Politiker in trauter Runde freundschaftlich unterhielt, wie Fotos belegen.

Und zumindest noch eine pikante Verbindung pflegt in der Beek zum extrem rechten Rand. In der Adventszeit 2018 schickt der ultrarechte AfD-Flügler Hansjörg Müller eine aussagekräftige Postkarte, die in schwarz-weiß-rot gehalten ist und den faschistoiden Spruch in Frakturschrift: „Gedenke, dass du ein Deutscher bist“, enthält. Adressiert ist diese an Olaf in der Beek. Ganz ähnlich wie beim Dammbruch in Thüringen geht der AfDler auf Tuchfühlung mit dem ihm wohlbekannten FDPler: „Leiden sie auch so unter den Wortmeldungen der Linken in unserem Hohen Hause?“ Dies hörte er wiederum von Klaus Riegert (CDU), der ebenfalls Burschenschafter war.

 

Hans Jörg Müller bei Pegida Nürnberg am24.10.15

Hansjörg Müller ist Alter Herr (ehem. Burschenschafter) der rechtsextremen Turnerschaft Germania Dresden, die ebenfalls im Coburger Convent organisiert ist – was er gerne unterschlägt. Er hetzt massiv gegen Geflüchtete, Linke, sprach bereits bei Pegida und ist selbst in der AfD am extrem rechten Rand angesiedelt. Müller ist Ehrenvorsitzender des AfD-Mittelstandsforum für Deutschland, während in der Beek im Bundesvorstand des FDP-Pendants „Liberaler Mittelstand“ ist. Die Interessenlage Beider ist also ähnlich:

Aussagensammlung Hans Jörg Müller Quelle: Facebook

„Hauptsache gegen Links“, ob nun aus faschistischer oder neoliberaler Motivation – genau wie in Thüringen. Am 8. November 2018 hob der Bundestag die Immunität in der Beeks auf, um gegen ihn ein Strafverfahren zu führen. Worum ist dabei ging, ließen sowohl in der Beek, als auch Bundestag offen. Vor einigen Tagen geriet in der Beek unter Beschuss, weil er Mitglied einer der antisemitischen BDS-Kampagne nahestehenden Organisation war. Auf öffentlichen und internen Druck hin drohte er damit, diese Organisation bei einer Nicht-Distanzierung zu verlassen.

FDP und AfD auch in Bochum auf Kuschelkurs

Dann ist da noch der Bochumer FDPler Manfred Baldschus, der in der Bezirksvertretung Bochum-Süd sitzt. Dieser fiel bereits häufiger durch rassistische Äußerungen in der Bezirksvertretung auf und auch sein Facebook-Profil ist vielsagend. Wie gerne würde er endlich wieder N*küsse und Z*schnitzel sagen dürfen. Zu seinen Facebook-Freunden zählen die AfDler: Markus Scheer, Christian Krampitz, Udo Fischer oder Guido Reil. Wie passend, dachte sich der Ex-AfDler Sebastian Marquardt aus Bochum und schloss sich Baldschus in der Bezirksvertretung-Süd im November 2018 an. So bilden beide seitdem die nationalliberale Fraktion „FDP & Friends“.

Getrennt marschieren, vereint schlagen

Nein, wir sind nicht überrascht, dass Marktradikale und Faschist*innen im Hintergrund gemeinsame Sache machen und bereits Netzwerke bilden. Ihre Motivation mag unterschiedlich sein, die Bekämpfung der Linken ist jedoch der vereinende Moment. In diesem Sinne halten sie es wie der preußische General Graf von Moltke: Getrennt marschieren, vereint schlagen.

 

RechercheBO
08.02.2020

Bekanntmachung: Identitärer aus Sprockhövel und Bochum

Noah von Stein in Solingen 02.06.18 Foto: Left Picture

Identitärer Kader aus Sprockhövel arbeitet im Modehaus Baltz

In Zusammenarbeit mit Nazigegner*innen/Antifaschistinnen aus Sprockhövel ist es gelungen einen gewaltbereiten, extrem rechten Kader der Identitären Bewegung zu identifizieren. Noah von Stein (wohnhaft: Mühlenstr 5, Niedersprockhövel) ist seit einigen Jahren in der extrem rechten Szene aktiv und stellt für Andersdenkende, Nazigegner*innen oder Menschen mit Migrationshintergrund unter Umständen eine Gefahr dar. Deshalb möchten wir Menschen vor ihm warnen und zugleich über seine menschenverachtenden Umtriebe aufklären. Noah von Stein hält sich an seinem Wohort Sprockhövel aber auch in Bochum auf, wo er zur Zeit im renommierten Modehaus Baltz in der Online Abteilung arbeitet und somit Zugriff auf zahlreiche Daten der Kund*innen hat. In der Mittagspause hält er sich gerne im Innenstadtbereich auf.
An dieser Stelle möchten wir die Anwohnerinformation aus Sprockhövel dokumentieren, die detailliert Aufschluss über die rechten Aktivitäten von Steins gibt:

Gewaltbereiter Rechtsextremist bei uns in Sprockhövel

Liebe Sprockhövler,
im altehrwürdigen Zentrum unseres Ortes wohnt der gewaltbereite Rechtextremist Noah von Stein, genauer gesagt in der Mühlenstraße 5. Dabei ist Noah kein einfacher Mitläufer. Seit Jahren bewegt er sich im rechtsextremen, neonazistischen Milieu. Seit einigen Jahren ist Noah von Stein bereits Mitglied der rechtsextremen und vom Verfassungsschutz beobachteten Identitären Bewegung. Diese relativ neue, rechtsextreme Gruppierung versucht ihre menschenverachtende und rassistische Agenda mit einem auf den ersten Blick unverfänglichen Auftreten zu tarnen. Noah von Stein ist Führungskader der Identitären Bewegung im Ruhrgebiet und nahm in dieser Funktion an unzähligen Aktionen der Rechtsextremen teil.

Am 02.06.19 nahm er an einer rechtsextremen Kundgebung in Solingen als Teil der Identitären Bewegung teil (Abb.1). Am 13.09.18 pöbelte er zusammen mit dem Dortmunder Neonazi Robin Zahn und weiteren Neonazis aus der Bar LouiS in Essen gegen die „Wir sind mehr“-Demonstration, die sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit richtete. Am 04.05.2019 marschierte er mit 20 weiteren Identitären durch Bochum und posierte auf einem Mobfoto, wobei die Gruppe anschließend von der Polizei eingekesselt wurde(Abb.2). Im selben Jahr stellten die Identitären, die sich im Ruhrgebiet unter dem Label „Defend Ruhrpott“ zusammengeschlossen haben, ein Aktionsvideo ins Netz. Darin ist Noah zu sehen, wie er u.a. zusammen mit dem Bochumer Rechtsextremisten und Hooligan Bastian Hans an einer Wehrsportübung teilnimmt(Abb. 3). Im Mai 2019 flog er sogar mit weiteren Identitären nach London und besuchte und vernetzte sich mit dortigen Rechtsextremisten (Abb. 4). Am 20.07.19 fuhr er mit ca. 30 weiteren Identitären aus NRW zu einer Demo der Identitären Bewegung in Halle (Abb. 5). Dass er die Nähe zu klassischen Neonazis sucht, zeigte er ein weiteres Mal am 20.08.19, als er zusammen mit Bastian Hans den rechten Aufmarsch in Herne besuchte (Abb. 6). Durch seine gewaltbereite Hooligan-Attitüde wurde für ihn und weitere Identitäre der Fußballverein Westfalia Herne als neuer Erlebnis- und Rekrutierungsraum interessant, wo diese nun mit weiteren Personen als „Ultras Herne“ auftreten. Zuletzt zeigte sich Noah von Stein vermummt in einem Musikvideo des identitären Rechtsrappers Kai Naggert (Abb. 7). Wie Ihnen bereits aufgefallen sein mag, hängt Noah gerne Fahnen an das Fenster seiner Wohnung. Mal mit kryptischen Runen-Symbolen, mal eine Reichkriegs- oder Deutschlandahne.

Wir wünschen uns weiterhin, dass Sprockhövel weltoffen und tolerant bleibt!

RechercheBO
29.01.2020

Weitere Bilder:

Ein gewalttätiger brauner Mob zieht durch Herne

Seit mittlerweile vier Monaten marschiert eine rechte Bürgerwehr durch Herne. Zunächst jeden Dienstag, mittlerweile nur noch zweiwöchentlich. Diese Ansammlung von Neonazis, Hooligans, rechten Rocker*innen und anderen Rassist*innen trifft sich, um gemeinsam vorgeblich für Sicherheit in Herne zu sorgen. Dabei sind sie es, die bereits für zwei Angriffe auf Gegendemonstrant*innen verantwortlich sind. Am 08.10.19 griffen sie nach Demo-Ende verbliebene Nazigegner*innen verbal und körperlich an, während sie am 29.10.19 aus der rechten Szenekneipe “Markttreff” stürmten und versuchten Nazigegner*innen anzugreifen. Ihr Vorwand, für “Sicherheit” auf die Straße zu gehen, bedeutet für Migrant*innen, Geflüchtete, LGBTI, Nazigegner*innen und alle anderen, die nicht in ihr Weltbild passen, Angst und Gewalt. Ihre Aufmärsche sind der Versuch, ihr rassistisches, rückwärtsgewandtes und antifeministisches Weltbild auf die Straße zu tragen und in die Köpfe zu bringen. Neben Herner Neonazis liefen bei den Aufmärschen bereits Kader der Partei „die Rechte“, Mitglieder der „Identitären Bewegung“ sowie die Rocker- und Hooligantruppe „Steeler Jungs“ mit, was verdeutlicht, dass es sich nicht um „spazierende besorgte Bürger*innen“ handelt, sondern um knallharte Rassist*innen mit besten Verbindungen in die Neonazi Szene (siehe auch Pressemitteilung der Antifaschistischen Linken Bochum).
Mit ihrem martialischen, vor Gewalt strotzenden Auftreten, welches in ihrem obligatorischen Gruppenfoto gipfelt, marschiert die Gruppe, mit dem Ziel der Einschüchterung, regelmäßig durch Herne. Wir als Antifaschist*innen sind der Meinung, die Mitglieder dieser Gruppierung sollen die Aufmerksamkeit bekommen, die sie sich scheinbar wünschen. Wir wollen im Folgenden einen Teil der Akteur*innen vorstellen.

Eine Kneipe als rechter Szenetreff und Organisationraum für eine gefährliche “Bruderschaft”

Ehepaar Wehnes

Der Kreis der Rassist*innen, der die Aufmärsche der rechten Bürgerwehr in Herne organisiert, trifft sich dienstags vor Demobeginn in der Kneipe „Markttreff“ nahe der Herner Innenstadt, welche mittlerweile als rechte Szenekneipe gilt und auch an anderen Tagen von Rechten frequentiert wird. Die Personen die sich dort treffen, stellen die Ordner*innen, melden den Aufmarsch an und bringen Transparente mit zum Aufmarsch.
Zu diesem Orga-Kreis gehört das Ehepaar Sabrina und Michael Wehnes aus Herne. Sabrina Wehnes gehört zum Kries der Anmelder*innen und kümmert sich regelmäßig um die Aufnahme des bereits erwähnten Mobfotos. Dieses wird in der Regel kurz nach dem Loslaufen des Aufmarsches aufgenommen. Zusammen mit ihrem Ehemann Michael Wehnes besucht sie vor den Aufmärschen die Kneipe „Markttreff“. Von dort aus geht der harte Kern zum Startpunkt am Herner Bahnhof. Mittlerweile werden sie dabei von der Polizei begleitetet.
Sabrina Wehnes arbeitet außerdem als Thekenkraft im „Markttreff“ und verbindet auf diese Weise ihren Beruf mit den Treffen ihrer politischen Weggefährt*innen.

Ihr Ehemann Michael Wehnes ist regelmäßiger Teilnehmer der Aufmärsche und dort meist in den vordersten Reihen zu finden. Er übernimmt dabei organisatorische Aufgaben.
Michael Wehnes ist bereits in anderen rechten Zusammenhängen auffällig geworden, so fuhr er zusammen mit anderen Herner Nazis zur Demonstration von „Mönchengladbach steht auf“ am 08.09.2019. Die Organisator*innen in Mönchengladbach sind dem extrem rechten Hooliganspektrum, unter anderem um die „Bruderschaft Deutschland“ aus Düsseldorf, zuzuordnen. Dass Wehnes sich schon länger in der extremen Rechten bewegt, sieht man daran, dass er bereits im Jahr 2016 an der Kundgebung des Pegida-Ablegers “Daskut” („Deutschland am Scheidepunkt Kultur und Tradition“) in Bochum teilnahm. Begleitet wurde er dabei von Sabrina Wehnes und Maik Herzog.

Auch Kim Vogelhofer meldete mindestens einmal die rechte Demonstration in Herne an. Der Herner zeigt häufig Präsenz in den ersten Reihen der Aufmärsche und tritt immer wieder laut und aggressiv auf. Zusammen mit anderen Herner Nazis, die sich zur gewaltaffinen, rechten “Bruderschaft 44” zusammengeschlossen haben, besuchte Vogelhofer das Schild und Schwert (SS)-Festival in Ostritz am 22.07.2019. Er ist zudem Mitglied der Brigade Bochum gewesen, welche maßgeblich an der Planung der HoGeSa Kundgebung in Köln im Jahr 2014 beteiligt war.

Chris Janouschkowetz bei Aufmarsch in Herne 01.10.19

Ebenfalls zum Kreis der Organisator*innen zählt Chris Janouschkowetz. Der Herner fungierte bereits mehrfach als Ordner während der Aufmärsche.

Auch er gehört zu der Gruppe, die sich im „Markttreff“ trifft. Janouschkowetz studiert nach eigenen Angaben „BWL und Personal Trainer“ und war davor zwei Jahre Soldat der Bundeswehr in der Marine. Janouschkowetz macht Kraftsport  beim Athletik Club Bochum e.V. [Ergänzung 19.11.19: Der Athletik Club Bochum e.V. distanziert  sich ausdrücklich von Janouschkowetz politischer Einstellung und seinen Aktivitäten] und engagiert sich im Tierschutz bei „Notpfote.de“[Ergänzung 19.11.19: Notpfote e.V. hat die Zusammenarbeit mit Janouschkowetz bereits vor längerer Zeit aufgrund seiner rechten Gesinnung und Postings eingestellt. Weiterhin wurde ihm verboten für den Verein Notpfote zu werben. Er war niemals Mitglied des Vereins, sondern lediglich Supporter] .

Gewaltaffin und gewaltsuchend – rechte Hooligans aus Herne und Bochum mischen mit

Tim Schneider bei Aufmarsch in Herne 27.08.19

Viele der Teilnehmenden der rechten Aufmärsche in Herne sind dem gewalttätigen Hooliganmilieu der lokalen Fußball- und Eishockeyclubs zuzuordnen. So laufen beispielsweise mehrere Mitglieder der Division Herne, eine Ansammlung extrem rechter Hooligans aus dem Umfeld des Herner Fußballvereins SC Westfalia Herne, mit der Bürgerwehr mit. Zu ihnen zählen unter anderem Tim Schneider und Marian Peters. Beide zeigen sich immer wieder in den vorderen Reihen und sind ebenfalls gern gesehene Gäste im „Markttreff“. Schneider, der seine Zugehörigkeit zur Division Herne immer wieder durch seine T-Shirts zum Ausdruck bringt, ist Kampfsportler und trainiert zusammen mit Damian Kosien, der sich auch bereits auf den Aufmärschen in Herne zeigte, bei Contact Sports in Bochum. Außerdem nahm Schneider bereits am 08.09.2019 an einer von rechten Hools organisierten Demonstration in Mönchengladbach teil.

Lars Westemeier, Damian Kosien und Tim Schneider bei Contact Sports in Bochum

Der 29-Jährige Marian Peters ist ebenfalls dem Hool-Spektrum des Westfalia Herne sowie des Herner Eishockeyvereins (HEV) zuzuordenen. [Ergänzung 21.11.19: Der HEV verhängte bereits Stadionverbote gegen die Hools und positioniert sich ebenfalls klar gegen die Herner Bürgerwehr.]

Peters nahm bereits an dem Aufmarsch rechter Hooligans „HoGeSa“ im Jahr 2014 in Köln teil und fuhr ebenfalls zusammen mit Tim Schneider und Michael Wehnes nach Mönchengladbach zur rechten Demonstration „Mönchengladbach steht auf“.

Mobfoto "First Class Herne"

Mobfoto „First Class Herne“

Ebenso aus dem Umfeld der rechten Herner Hools entstammt der Herner Sven Reichel. Reichel zeigte sich lediglich einmal auf den dienstäglichen Aufmärschen. Dennoch ist auch er ein langjähriges und bedeutendes Mitglied der rechten Hooliganszene in Herne. Der Umzugshelfer ist im Umfeld der Organisator*innen und des „Markttreffs“ anzutreffen und besuchte am 22.06.2019 zusammen mit Kim Voglhofer und anderen Herner Neonazis das Neonazi-Festival „Schild und Schwert“ in Ostritz. Die Herner Gruppe um Sven Reichel und Kim Vogelhofer trat dort uniformiert in T-Shirts der „Bruderschaft 44“ auf. Auch das bereits erwähnte Ehepaar Wehnes nahm am “Schild und Schwert” Festival teil.

Thorsten Sallay in Essen mit einem Mitglied der Bruderschaft Deutschland

Eine lange Vergangenheit im Bochumer Hooligan- und Nazimilieu weist Thorsten Sallay auf, der zumindest am 04.09.2019 am rechten Herner Aufmarsch teilnahm. Mittlerweile pflegt er auch enge Kontakte zu den Steeler Jungs rund um den Bandido-Chef und rechten Hooligan Christian “Bifi” Willing, der in Steele ein Umzugsunternehmen betreibt. Sallay war bereits 2014 an der Organisation und dem Aufbau von HoGeSa in NRW mit anderen Mitgliedern der Brigade Bochum beteiligt.(https://antifabochum.noblogs.org/2014/10/bochumer-hooligans-an-nazi-krawallen-beteiligt/)

Neonazis, Identitäre, Pegida und Bürgerwehren – regional gut vernetzt in der extremen Rechten

Neben den Akteur*innen aus Herne mischen sich auch immer wieder Neonazis und Hools aus anderen Städten unter die Herner Bürgerwehr. Unter anderem waren mit Michael Brück, Alexander Deptolla und Siegfried „SS Siggi“ Borchert Kader der Neonazipartei „Die Rechte“ anwesend. Alle drei waren 2014 an dem Sturm auf das Dortmunder Rathaus beteiligt bei dem mehrere Menschen verletzt wurden und fallen auch sonst immer wieder durch gewalttätiges Verhalten auf. Ebenfalls zur Gruppe der Dortmunder Neonazis an diesem Tag gehörten: Jim Koal, Pascal Ostholte, Tom Mattig und Alexander Deptolla. Des Weiteren waren Mitglieder der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ um den Bochumer und Ex-Hooligan Bastian Hans zugegen, die Passant*innen und Gegendemonstrant*innen bepöbelten und bedrohten.

Auch Mitglieder der sogenannten „Steeler Jungs“ sind immer wieder bei den Aufmärschen in Herne anwesend und können als Vorbild und “großer Bruder” der Rechten in Herner gesehen werden. Die Gruppe ist als Bürgerwehr in Steele organisiert und marschiert seit über einem Jahr jeden Donnerstag durch die Straßen und sorgt dort mittels körperlicher- und Waffengewalt für Angst und Schrecken. Die enge Vernetzung und die zum Teil personellen Überschneidungen zwischen Rechten und kriminellem Milieu offenbaren deutlich das Bedrohungsszenario, das durch diese Gruppierungen besteht.

Ralf Nieland bei Aufmarsch in Herne am 17.09.19

Interessanterweise zeigte sich auch Ralf Nieland, Kopf der „Bruderschaft Deutschland“ aus Düsseldorf, bei den Aufmärschen in Herne. Er war an einem gewalttätigen Angriff auf Antifaschist*innen am 17.11.18 in Düsseldorf beteiligt. Für den Angriff auf den Antifaschisten, auf dessen Kopf er mehrfach einschlug, wurde Nieland verurteilt. Des Weiteren zeigte er sich äußerst gewaltbereit bei der von der Gruppe „Wir für Deutschland“ organisierten Demo am Tag der Deutschen Einheit in Berlin. Nieland skandierte zusammen mit anderen Mitgliedern der „Bruderschaft Deutschland“ während der Demo „Wenn wir wollen, schlagen wir euch tot“ in Richtung Presse und

Nicole Janssen in Herne 04.09.19

Gegendemonstrant*innen. Bei der Veranstaltung in Berlin wurde er von der Hernerin Nicole Janssen begleitet.

Nieland besuchte sie bereits mehrfach in ihrer Wohnung und wurde händchenhaltend mit ihr beobachtet. Nicole Janssen zeigt sich ebenfalls bei den Aufmärschen der rechten Bürgerwehr in Herne. Sie steht in Kontakt zu den Organisator*innen und wurde dabei beobachtet, wie sie Gegendemonstrant*innen abfilmte.

 

 

Weiter war der Duisburger Kevin Strenzke auf mindestens einem der Aufmärsche in Herne zugegen. Strenzke trat bisher als Leiter von PEGIDA NRW in Duisburg in Erscheinung. Er war ein Teil der Orga und trat bereits mehrfach als Redner auf. Nun war er erneut Redner und Anmelder für PEGIDA NRW am 17.11.19 in Duisburg. Strenzke, der Deutschlehrer werden wollte, entstammt dem rechten Hooliganmilieu. Zuletzt geriet er unfreiwillig in die Schlagzeilen, als er bei einem Kooperationsgespräch für die Anmeldung einer rechten Demonstration in Dortmund von der Polizei festgenommen wurde, da er zu diesem Zeitpunkt 278 offene Verfahren anhangig hatte; unter anderem wegen Körperverletzung, Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Kevin Strenzke Pegida NRW in Duisburg 03.09.18

Neben der bereits als „Nazitreff“ markierten Kneipe „Marktreff“ (Indymedia) gilt auch die Kneipe „Tiroler Stube“ in Herne Süd als beliebter Treffpunkt. Dort feierten die Herner Neonazis am 02.11.19 zusammen mit Mitgliedern der rechten Hooligan- und Rockergruppe „Bruderschaft Deutschland“ aus Düsseldorf. Auch deren „Chef“ Ralf Nieland war mit seiner Herner Freundin Nicole Janssen, welche direkt neben der Kneipe wohnt, dort mit von der Partie.

Sven Fernau bei Blau Weiss Börnig

Des Weiteren scheint der Amateurfußball ein beliebter Ort zur Vernetzung und Freizeitgestaltung für die Rassist*innen zu sein. So spielen mit Kim Vogelhofer, Sven Reichel und Michael Wehnes gleich drei Mitglieder der Bürgerwehr beim ESV Herne im Herner Stadtgarten. Auch beim SV Blau Weiß Börnig 1954 e.V. ist ein Vertreter der Bürgerwehr als Trainer tätig. Sven Fernau ist neben seiner regelmäßiger Teilnahme an den Aufmärschen in Herne bereits als Teilnehmer einschlägiger Nazi Konzerte und Aufmärsche auffällig geworden. So nahm er am 24.03.18 an einem Neonazi Konzert in Leung-Stockhausen teil. Einen Monat zuvor nahm er nachweislich an einem Nazikonzert im Emsland teil. Ob die Vereine die rechten Umtriebe ihrer Mitglieder tolerieren oder ob ihnen diese bis jetzt nicht bewusst sind, ist nicht bekannt.

Die rechten AngreiferInnen vom 08.10.19 in Herne

Am 08.10.2019 ereignete sich im Nachgang des Aufmarsches ein Übergriff durch Mitglieder der Bürgerwehr auf Nazigegner*innen. Einige der Rassist*innen, die zuvor auf der Demo marschierten, gingen äußerst aggressiv auf die Gegendemonstrant*innen los, beleidigten sie und gingen sie teilweise auch körperlich an. Dieser Angriff schien geplant, denn die Täter*innen waren sowohl teilweise vermummt als auch bewaffnet.

Outing HerneVon dem Übergriff entstand ein Video, aus dem ein Suchbild erstellt und mit dessen Hilfe der Großteil der Angreifer*innen identifiziert werden konnte. Unter ihnen befanden sich viele der Rassist*innen, die sich vor den Aufmärschen in der Nazikneipe „Markttreff“ versammeln und zum Orga Kreis zählen. Tim Schneider, Kim Vogelhofer und Chris Janouschkowitz waren unter anderem bei diesem Angriff dabei. Beim Aufmarsch am darauffolgenden Dienstag lief Januschkowetz vermummt mit – vermutlich aus Angst, aufgrund des Suchbildes wiedererkannt zu werden. Offensichtlich vergeblich, denn er wurde am 17.10.2019 beim Aufmarsch einer anderen extrem rechten Bürgerwehr in Essen Huttrop erkannt und der anwesenden Polizei gemeldet.

Des Weiteren waren auch die Herner Sven Falkenrich und Maik Herzog Teil der Angreifer*innen. Herzog zeigte sich besonders laut, aggressiv und ging die Antifaschist*innen körperlich an. Bereits in 2017 fiel Herzog auf, als er auf einer Veranstaltung des Pegida-Ablegers “Daskut” („Deutschland am Scheidepunkt Kultur und Tradition“) hinter dem Transpi der extrem rechten Gruppierung „Bürger gegen Politikwahnsinn“ lief.

Roland Reimann bei Aufmarsch in Herne 01.10.19

Auch der bereits erwähnte Herner Roland Reimann ging lautstark verbal und auch körperlich auf die Nazigegener*innen los. Reimann war vor circa 15 Jahren als gewalttätiger Neonazi in Herne aktiv. Nach längerer Abwesenheit aus der sichtbaren Szene taucht er nun immer wieder regelmäßig bei den Aufmärschen der Herner Neonazis auf. Auch er war an dem Angriff auf Antifaschist*innen in der Herner Innenstadt beteiligt und trat dort sehr aggressiv auf. Trotz seiner Vermummung konnte er anhand des veröffentlichten Videos identifiziert werden. Reimann war in seiner inaktiven Zeit Mitarbeiter beim Immobilienmanagement der Stadt Herne.

Weiter waren die Bottroperin Natalie Riehm, die auch schon als Ordnerin während der Aufmärsche fungierte, und der Duisburger Pegida Organisator Kevin Strenzke an dem rassistischen Übergriff beteiligt. Auch der Hauptaggressor, der immer wieder auf aggressiv auf die Antifaschist*innen zugeht und dabei sogar von seinen Nazifreunden zurückgehalten werden muss, ist identifiziert worden: Es handelt sich um Kevin Vogt.

Wenn ihr diese Menschen aus Sport- oder Kleingartenverein kennt, ihr ihnen morgens beim Bäcker begegnet oder mit ihnen arbeitet: Zeigt ihnen, was ihr von ihrer rassistischen Weltauffassung haltet! Zeigt ihnen, dass sie nicht für die Herner Bürger*innen auf die Straße gehen, sondern stellt sie als das dar, was sie sind: Neonazis und rechte Schläger!

Keine rechten Bürgerwehren!
In Herne und überall!

RechercheBO
19.11.2019