- Sven Skoda
- Raik Helm
- Sascha Krolzig
- Karsten Römhild
- Fabian Koch
- Steven Gehrmann
- Jens Oberste-Berghaus
- Leif Erik Cremer
- Elias Bialas
- Justin Übernickel
- Max Kraus
- Claus Cremer
Antifaschistische Linke Bochum, September 2025
Antifaschistische Linke Bochum, September 2025
Der Kommunalwahlkampf in Bochum geht in die heiße Phase. Überall im Stadtgebiet hängen Wahlplakate, und nahezu täglich sind Wahlkampfstände verschiedener Parteien zu sehen. Politiker:innen suchen das Gespräch mit den Bürger:innen, geben sich bürgernah und buhlen um Stimmen.
Auch die AfD Bochum zeigt inzwischen vermehrt Präsenz in den Stadtteilen. Wiederkehrende Infostände auf Marktplätzen und das Verteilen von Flyern in innenstadtnahen Vierteln zeigen, dass die lokale AfD ihren Wahlkampf intensiviert. Auffällig ist dabei vor allem eine extrem rechte Clique rund um Leon Biallawons, dem ein übersteigertes Geltungsbedürfnis attestiert werden kann.
Die Clique um Leon Biallawons
Leon Biallawons, politischer Ziehsohn des Dortmunder AfD-Bundestagsabgeordneten Matthias Helferich (dem selbsternannten „freundlichen Gesicht des Nationalsozialismus“), war Kopf der inzwischen aufgelösten Jungen Alternative (JA) in Bochum und entwickelte sich zuletzt zu einer Führungsfigur der JA-NRW. Die JA wurde von ihrer Mutterpartei verboten, weil sie aufgrund ihrer extrem rechten, völkischen und antidemokratischen Gesamtstruktur auf der einen Seite gefährlich für die AfD selbst wurde und dem drohenden Parteiverbot ständig Futter gab und auf der anderen Seite kurz vor einem Verbot stand, weshalb die völkischen Kreise in der AfD ihren Nachwuchs gerne unter den Schutzschirm der Partei nehmen wollten. Ende November findet in Gießen das Neugründungstreffen der AfD-Jugend statt und es zeichnet sich bereits ab, dass dieselben Jungfaschisten und völkischen Netzwerke erneut tonangebend sein werden.
Leon Biallawons aus Wattenscheid ist in diesen Kreisen mittlerweile bestens vernetzt wie seine diesjährige Anwesenheit beim Sommerfest der ehemaligen JA-Altmark in Roxförde belegt, wo er gemeinsam mit weiteren JA-Führungspersonen aus NRW während des heimischen Wahlkampfes vom 22. bis 24. August weilte. Dieses Sommerfest ist ein traditioneller Treff- und Vernetzungspunkt der rechten Szene, wo klassische Neonazis, Identitäre und eben der geneigte AfD-Nachwuchs Kontakte knüpfen. In diesem Jahr wurde dort rituell ein Holzkreuz ins Feuer geworfen, welches sich mit dem Spruch “Kreuz ohne Haken” explizit gegen den Nationalsozialismus richtet. Biallawons ist ein Vertreter des menschenverachtenden und verfassungsfeindlichen Konzepts “millionenfacher Remigration”. Er verklebt in seinem Wohnumfeld entsprechende Aufkleber und ist durch den NS-affinen Matthias Helferich ohnehin ideologisch auf Spur gebracht. Nachdem an seiner ehemaligen Berufsschule im Bochumer Zentrum bekannt wurde, welche rassistischen Ansichten er nach Schulende vertritt, geriet er dort ins Abseits. Die Schule handelte nach anfänglichem Zögern und einem Brandbrief engagierter Schüler:innen vorbildlich und konsultierte professionelle Unterstützung, während Biallawons verzweifelt versuchte weitere Schüler:innen für seine braunen Machenschaften zu gewinnen und sich als Unschuldslamm zu gerieren. Im Februar machte sich Biallawons schließlich in ekelhafter Art über die durch ihn bedrohten Mitschüler:innen lustig. Auf der Rückseite eines Wahlplakates vor dem Schulgebäude war zu lesen: “Leon, remigrier dich ins Knie. Deutschland ist auch unsere Heimat!”. Biallawons posierte lachend vor diesem Spruch, wofür er bei seinen extrem rechten Kameraden Anerkennung erhielt. Mitschüler:innen berichteten auch von verbalen rassistischen Übergriffen und Asfällen. Schüler:innenschaft und Schule siegten jedoch schließlich und Biallawons brach die Schule ab.
In Bochum treibt Biallawons im aktuellen Wahlkampf die Neugründung der AfD-Parteijugend in Bochum aktiv voran. Obwohl er dem AfD-Kreisverband Bochum angehört, ist er dem Kreisverband Dortmund viel enger verbunden und bekommt seine Instruktionen von Helferich. Am 22.05.2024 wollten er und sein Dortmunder Pendant Mike Barth gemeinsam eine Veranstaltung mit Matthias Helferich in der renommierten Bochumer Gaststätte “Mutter Wittig” durch.
Dies konnte durch Antifaschistische Recherche und Intervention schließlich verhindert werden. Offenbar soll er nun eine junge, radikale JA-Truppe aufbauen, die dann den Bochumer Kreisverband übernehmen soll, die er intern als “hoffnungslos verboomert” bezeichnet. Mittlerweile konnte er bereits einen kleinen Personenkreis um sich scharen, der zwar aufgrund seines fortgeschrittenen Alters nicht besonders jugendlich wirkt, jedoch offenbar Biallawons´ “starker Bochumer Jugend” angehört. Dies ist ganz im Sinne Helferichs, der gerade eine interne Fehde gegen den aktuellen AfD-NRW-Landesvorstand führt und dabei schon einige Kreisverbände auf seine Seite geputscht hat (siehe Düsseldorf oder Bonn). Mutmaßlich hat der Kreisverband Bochum, Biallawons dafür mit Listenplatz 25 bei der Kommunalwahl abgestraft. Schließlich ordnet sich der KV Bochum eher dem Lager des NRW-Landesvorsitzenden (und Helferich-Kontrahenten) Martin Vincentz zu, während Biallawons dem völkisch-nationalistischen Höcke-Lager angehört – was sein Aktivismus in der Jugendorganisation deutlich zeigt. Bei dieser Kommunalwahl tritt der 26-Jährige nun für die AfD im Wahlbezirk Eppendorf-Munscheid und für die Bezirksvertretung in Wattenscheid an. Der Versuch der Bochumer AfD als “gemäßigt” aufzutreten wird von ihm dabei ad absurdum geführt.
Ein ständiger Begleiter von Biallawons ist Cedric Sontowski (Jg. 1989), aufgewachsen in Bochum-Günnigfeld und mittlerweile wohnhaft in Hofstede. Der ehemalige Betreiber der Gaststätte
„Zum Deutschen Haus“ in Bochum-Goldhamme beteiligte sich bereits am 22.02.2025 an einem AfD-Wahlkampfstand in der Innenstadt. Seit Juli hat Sontowski seine Social-Media-Präsenz ganz seinem politischen Aktivismus verschrieben und wirbt offen auf seinem Profil für die AfD. Auch Kim-Alina von Wedelstädt beteiligt sich aktiv am Kommunalwahlkampf. Die ausgebildete Augenoptikerin arbeitet derzeit bei Lindemann Optik in der Kortumstraße in der Bochumer Innenstadt. Ähnlich wie ihr Partner Leon Biallawons engagiert sich von Wedelstädt in der Parteijugend und besucht Vernetzungstreffen. So wirkte sie bereits beim ersten öffentlichen Auftritt der neu formierten Jungen Alternative Bochum am 27.04.2024 mit.
Als vermeintliches Bindeglied zwischen „jung“ und „alt“ in der AfD-Bochum agiert Ingrid Mohelska (Listenplatz 14). Sie wohnt in der Hildegardstraße in Bochum-Hamme und ist sowohl an Wahlkampfständen der Partei als auch beim Verteilen von Flyern anzutreffen. Nachbar*innen berichten, Mohelska schlendere als „Mensch gewordenes Meme“ im T-Shirt mit der Aufschrift „Alice Weidel for Kanzler“ durch die Straßen von Hamme.
Komplettiert wird die Biallawons-Clique durch seine Erziehungsberechtigte. Nicole Noack tritt erst seit Juli öffentlich in Erscheinung, während ihr Zögling sich schon länger offen für die faschistische AfD engagiert. Dennoch scheint sie durch ihn im Hintergrund bereits Fuß gefasst zu haben und nun Teil der lokalen AfD-Jugend-Netzwerke zu sein.
Die Jugend rebelliert
Während sich der AfD-Kreisverband Bochum von Matthias Helferich und dem völkisch-nationalistischen Höcke-Lager zu distanzieren versucht, sind die jungen Akteure um Leon Biallawons eindeutig diesem Lager zuzurechnen. Biallawons spielt eine zentrale Rolle beim Aufbau von Helferichs extrem rechtem Netzwerk. Er propagiert ein völkisch-nationalistisches Weltbild und träumt – wie Höcke und Helferich – von einem weißen Ethnostaat. Im Machtkampf innerhalb des Bochumer Kreisverbands sammelt Biallawons bereits Unterstützer um sich. Er ist in der AfD-Jugend bestens vernetzt, was ein geplanter „Jugend-Stammtisch“ mit AfD-Bundestagsabgeordnetem Manuel Krauthausen am 29.08.2025 in Bochum-Wattenscheid verdeutlicht. Schon der Ankündigungstext für dieses Treffen liest sich wie eine Kampfansage an den Bochumer AfD-Verband. So heißt es dort: „Zeigen wir dem KV vor Ort, wie wichtig eine aktive und unabhängige Jugendorganisation ist.
Es bleibt an uns, den rechten Netzwerken ihre Räume zu nehmen und ihre Strukturen offenzulegen.
Nieder mit der AfD – überall und jederzeit!
Antifaschistische Linke Bochum, August 2025
Vor zwei Tagen machte der diesjährige Ostermarsch in Dortmund-Dorstfeld Zwischenstation. Während vor einigen Jahren die örtliche Neonaziszene zu solchen Anlässen noch wahrnehmbar Präsenz in Dorstfeld zeigen konnte, sind im einstigen „Nazikiez“ nur noch die Nazis hängengeblieben, die zu mutlos für die Flucht nach Ostdeutschland waren oder die nicht einmal in der nächstbesten Rockergruppierung aufgenommen wurden. Und so wurden die beiden verbliebenen Nachwuchshoffnungen Niklas Busch und Raik Helm ins Rennen geschickt, die sich nun erst einmal beweisen müssen.
Als an diesem Tag Antifaschist*innen den Wilhelmsplatz und die umliegenden Straßen mühelos in Beschlag nehmen, griffen die beiden frustrierten Jungnazis eine Antifaschist*in an. Beide Neonazis wurden von der Polizei umgehend zu Boden gebracht, mit Kabelbindern fixiert und anschließend in Gewahrsam genommen. Der 23-jährige RUB-Student Raik Helm, der bereits wegen Volksverhetzung ein Verfahren erwartet, kann nun also auch ein Körperverletzungsdelikt für seine Nazikarriere verbuchen. Ob ihm dies bei seinem Lehramtsstudium an der Ruhr-Universität Bochum weiterhilft, darf bezweifelt werden. Die Bekanntmachung seiner unregelmäßigen Anwesenheit an der Bochumer Uni hat jedoch glücklicherweise dafür gesorgt, dass sich dort nun wieder Menschen antifaschistisch organisieren. Es bleibt dabei: Ruhr-Uni nazifrei! (Hintergrund siehe hier)
Ein weiterer Tiefschlag ereilte die Dortmunder Nazis gestern: Der gewalttätige und beinahe in Vergessenheit geratene Neonazi Steven Feldmann wurde in der bulgarischen Provinz Weliko Tarnovo von der örtlichen Polizei nach monatelangem Versteckspiel festgenommen. Momentan wartet er in Untersuchungshaft auf seine Abschiebung nach Deutschland. Das jetzt einsetzende Wehklagen der Nazis irritiert, denn schließlich ließen diese im Wahlkampf verkünden: „Konsequente Abschiebung sorgt für Recht und Ordnung“. Geliefert wie bestellt also.
Die Dortmunder Neonaziszene hat ihre besten Tage hinter sich. Dorstfeld hat innerhalb die Naziszene seine Anziehungs- und Strahlkraft verloren. Während die fähigen Kader bereits das sinkende Schiff in Richtung Osten oder organisierter Kriminalität verlassen haben, versuchen verkrachte Existenzen wie Andre Penczek, Pascal Ostholte, Christian Meyer, Claus Cremer oder auch Sascha Krolzig die gerade aufkommende Welle von Jungnazis in ihre Strukturen einzubinden. Die rechten Teenager sollen mit eigenen Räumlichkeiten, einer Struktur und braunem Jägerlatein beeindruckt werden. Anschließend werden die oft Minderjährigen indoktriniert, benutzt und schließlich rücksichtslos verbrannt.
Am 26. April fahren wir im Übrigen zusammen von Bochum nach Dortmund, um den rechten Aufmarsch scheitern zu lassen. Infos dazu bekommt ihr über die sozialen Medien.
Antifaschistische Linke Bochum im April 2025
Geheimer Gründungsversuch eines NPD-Kreisverbands aufgeflogen.
Vorgestern, am Samstag den 15.03.2024, trafen sich in einer an der Universitätsstraße gelegenen Bäckerei bekannte Neonazis.
Ziel des Treffens war die Gründung eines NPD-Kreisverbands in Bochum. Anwesend waren dabei Christian Schemm, Shauna Charis Seidel, Lennart Schwarzbach und ein weiterer junger Neonazi. Nachdem das Treffen aufflog, versuchten sich Christian Schemm und Shauna Charis Seidel in einem Angriff auf eine Person, die das interne Treffen fotografisch festhielt. Dabei zückte Schemm einen Schlosserhammer und versuchte mit diesem auf die Person einzuschlagen und diese zu jagen. Seine Freundin Seidel führte einen Teleskopschlagstock mit sich, zog diesen aus, hielt ihn verdeckt hinter ihrem Rücken und ging ebenfalls bedrohlich auf die Person zu. Bei dem Angriff verbargen beide Angreifer:innen ihre Schlagwerkzeuge hinter ihrem Rücken, nachdem die Betroffene Person ihr Handy zog. Die Person blieb unversehrt, konnte sich dem Angriff entziehen und es gelang ihr den versuchten Angriff zu dokumentieren.
Hintergrund des Treffens
Im Juni 2023 benannte sich die neonazistische Partei “NPD” (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) in einem Fusionierungsprozess mit einzelnen Kreisverbänden der Partei “Die Rechte” in “Die Heimat” um. Nach jahrelanger politischer Bedeutungslosigkeit sollte mit der Umbennung eine neue Phase der extrem rechten Partei beginnen. Typisch für dieses Milieu war der Namenswechsel auch mit Konflikten behaftet, sodass einige Neonazis den ursprünglichen Parteinnamen beibehalten wollten. Zu diesen zählt auch Lennart Schwarzbach aus Hamburg, der den Parteivorsitz der “neuen” NPD inne hat und seit einiger Zeit darum bemüht ist, neue NPD Kreisverbände zu gründen. Bevor Schwarzenbach den Weg nach Bochum auf sich nahm, knüpften er und Schemm Kontakt über die sozialen Medien.
Bereits am 10. Februar schrieb Schemm positiv über die neu gegründete NPD. Interessant dabei ist, dass es in Bochum bereits einen Ableger der “alten” NPD gibt, unter dem Label von “Die Heimat”. Somit fischt Schwarzenbach in den persönlichen Gefilden von Claus Cremer und versucht dabei einen Neonazi anzuwerben, der selbst einmal zur Crème de la Cremer gehörte, sich jedoch mit diesem aufgrund persönlicher Differenzen zerstritt. Im Jahr 2023 warnte Cremer die Szene sogar vor Schemm. Im Januar 2023 beendete Christian Schemm eine mehrjährige Haftstrafe. Er saß unteranderem wegen Körperverletzung, die Schändung des jüdischen Friedhofs, Zeigen verfassungswidriger Symboliken und weiteren Taten ein.
Inhatlich ging es bei dem Gespräch um einen Kreisverband, der angelehnt an die AfD die Farbe “Blau” haben solle, so Schwarzenbach zu seinen Mitstreitern. Man wolle von der Strahlkraft der AfD profitieren, so Schwarzenbach weiter. Seidel interessierte vielmehr die Familienpolitik von Schwarzenbach, der immer wieder auswich, als es auf die Frage zu seinen eigenen Kindern kam.
Christian Schemm
Nach seiner Inhaftierung nahm Schemm Kontakt zu ehemaligen Kameraden auf. Viele von diesen wiesen ihn ab. Er verkehrte im Frühjahr 2023 vermehrt mit Burkhardt Bangert, dem sogenannten Druiden von Burgos. Sowohl inhaltlich als auch personell näherte sich Schemm dem sogenannten Reichsbürger Spektrum an. Neben Bangert pflegt er auch weitere Kontakte in diese Szene. Burkhardt Bangert befindet sich seit Oktober 2023 in Haft, u.A. wegen Volksverhetzung. So rief dieser bereits im Jahr 2015 dazu auf “Moscheen zu sprengen”. Bereits 2017 wurden bei Razzien Waffen und Sprengstoff gefunden. Schemm scheint sich für Personen mit rechtsterroristischen Bezügen zu faszinieren, so schreibt er regelmäßig auf seinen Social Media Plattformen auch über Stephan Balliet, dem Attentäter des antisemitischen und rassistischen Anschlags von Halle. Es findet in seinen Beiträgen immer wieder Erwähnung, dass er als rechter Gefährder eingestuft sei.
Seit 2023 ist Schemm wieder vermehrt im Raum Bochum und Herne zu sehen. Auch weil seine Freundin Shauna Charis Seidel in Herne lebt. Rund um die U35-Haltestelle Berninghausstraße verklebt Schemm neonazistische Aufkleber. Die Haltestelle befindet sich nicht weit von Seidels Wohnanschrift entfernt. Seidel war, genau wie Schemm, ebenfalls in der NPD aktiv. Während Schemm in den Jahren 2014 und 2015 aktiv war, gehörte Seidel dem Kreisverband unter Claus Cremer in den Jahren 2020 und 2021 an. Dass vorallem Schemm mittlerweile eine Abneigung gegen Claus Cremer hegt, hat dieser bereits mehrfach kundgetan. Dass er nun an der Gründung eines eigenen Kreisverbands interessiert ist, verwundert also nicht, auch wenn Schemm selbst nicht in der Lage ist, einen solchen zu initieren. Viel interessanter ist hingegen die Motivation von Lennart Schwarzenbach Kontakt zu einer Person wie Christian Schemm aufzunehmen, wobei auch diesem die Warnungen von Claus Cremer bekannt sein dürften. Wer böses dabei denkt?!
In welche Richtung sich die Organisierung des Christian Schemm und der Shauna Seidel entwickeln wird, bleibt zu beobachten. Dass beide bewaffnet mit Schlagwaffen/-werkzeugen auf Bochums Straßen unterwegs sind und mitten am Tag Angriffe durchführen, verdeutlicht die Bedrohung für alle, die nicht in das Weltbild der beiden Neonazis passen.
Antifaschistische Linke Bochum,
März 2025
Neonazis aus dem Oberbergischen plakatieren während des Wahlkampfes für die AfD. In den vergangen Wochen konnten immer wieder Neonazis dabei beobachtet werden, wie sie mit einem Transporter aus Gummersbach im Bochumer Stadtgebiet Plakate für die AfD aufhingen.
Hannes Ostendorf war am Samstag, den 22.06.2024, in der Kneipe „Linie 5“.
Damit ist klar: Die Linie 5 hat dreist gelogen!
Ostendorf ist Frontsänger der Naziband „Kategorie C“. Deren Lieder, untermalt von Gitarrenmusik, konnten auch Anwohner*innen vernehmen. Es war ein Ausweichkonzert der Naziband, welches zuvor im Nidersächsischen Beeste durch die Polizei untersagt worden war. Eine „private Geburtstagsparty“ ist in der rechten Szene die typische Chiffrierung für ein Nazikonzert. Die alten Bochumer HoGeSa-Seilschaften haben sich aufgrund effektiven Gegendrucks zwar zurückgezogen, existieren jedoch weiterhin.
Die Linie 5 braucht dringend neue Inhaber*innen, um wieder ein Ort für Alle zu werden.
Am 22.05.2024 führte die extrem rechte AfD-Nachwuchsorganisation „Junge Alternative Südwestfalen-Ruhr“ um 18.30 Uhr eine klandestine Veranstaltung im bekannten Bochumer Restaurant „Mutter Wittig“ durch. Die geladenen AfD-Mitglieder und ihr Nachwuchs blieben jedoch nur kurz ungestört, bevor sich spontaner Protest vor dem Gasthaus einfand
Am 10. Mai hatte sowohl die „Junge Alternative Bochum“, als auch die „Junge Alternative Südwestfalen Ruhr“ die Veranstaltung über ihre Instagramprofile beworben, den Veranstaltungsort dabei jedoch verschwiegen. Genauso verheimlichte zu diesem Zeitpunkt eine junge Frau den Hintergrund der Veranstaltung gegenüber dem Restaurant „Mutter Wittig“, die dort für eine „private Veranstaltung“ einen Raum in der ersten Etage anmietete. Auf dem Sharepic wurden als Referenten des Abends der Dortmunder Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich sowie der Siegener Kreistagspolitiker Christian Zaum angekündigt. Beide gehören zum Höcke-Netzwerk in NRW, wie sich bereits am Volkstrauertag 2023 an der Hohensyburg und bei Höckes protestbegleitetem Besuch der Kokerei Hansa am 1. Mai 2024 zeigte. Matthias Helferich bezeichnete sich in der Vergangenheit bereits als „freundliches Gesicht des NS“ oder als „demokratischer Freisler“. Er prahlte gegenüber seinen Parteikollegen auch mit seinen Kontakten in die Dortmunder Naziszene („ich kenne die Jungs aus Dorstfeld“). Wer sich für die interne Veranstaltung in Bochum anmelden wollte, musste sich per Mail an Mike Barthold wenden. Dieser ist nach dem Parteiausschlussverfahren gegen den Identitären und extrem rechten Burschenschafters Nils Hartwig an dessen Stelle als Helferichs Adlatus nachgerückt. Helferich versucht wie Höcke die eigene Parteijugend auf seinen menschenverachtenden Kurs zu bringen, weshalb er nicht nur junge Parteikader an sich bindet, sondern auch mithilfe seiner Mandatsgelder anstellt und sich mit ihnen umgibt. In NRW ist Helferich damit der Radikalisierungsmotor und Höckes Griff nach dem mitgliederstärksten AfD-Landesverband. Offensichtlich versucht Helferich nun mithilfe vereinzelter junger, rechter Eigengewächse seinen Einfluss in Bochum geltend und damit dem Bochumer AfD-Landtagsabgeordneten Christian Loose im eigenen Kreisverband Konkurrenz zu machen.
Der Veranstaltungsort unterlag größter Geheimhaltung und nur Parteimitglieder waren erwünscht. Trotz größter Geheimhaltung gelang es aufmerksamen Antifaschist*innen dennoch den Ort ausfindig zu machen. Die schwelenden Grabenkämpfe innerhalb der AfD taten bei der Suche nach dem Ort ihr Übriges und so fanden sich bereits kurz nach dem Eintreffen der ersten JA-Schnösel Protestierende ein. Die Technik für die Präsentationen von Helferich und Zaum besorgte die „Junge Alternative Mülheim“ in Person von Luca Hofrath. Weiterhin anwesend waren JA-Mitglieder aus Dortmund und Wattenscheid. Die an diesem Abend anwesende Ortsgruppe aus Wattenscheid wird gerade von Leon Biallawons aufgebaut, der sich ebenfalls dem völkischen Lager in der AfD zuordnet und bereits in seiner Umgebung im Wattenscheider Zentrum extrem rechte Sticker verklebt, auf denen die millionenfache Deportation von „Nichtdeutschen“ gefordert wird. Biallawons ist seit 3 Jahren in der Jungen Alternative aktiv, bekleidet mittlerweile Posten in dieser extrem rechten Parteinachwuchsorganisation und ist für den Instagramaccount der JA-Bochum verantwortlich. Im Nachgang der Veranstaltung fuhren die jungen Rechten mit dem anwesenden Siegener AfD-Rechtsaußen Christian Zaum in seinen Kreisverband und unterstützten diesen beim EU-Wahlkampf.
Nachdem der AfD-Parteinachwuchs die Gaststätte leicht verspätet gegen 18.30 Uhr betreten hatte, begann ihre Veranstaltung im ersten Obergeschoss zunächst wie geplant. Offenbar hatten sich Helferich und seine Helfer das zentrale und renommierte Bochumer Restaurant für ihre interne Veranstaltung ausgesucht, um im Nachgang damit prahlen zu können, endlich auch mitten in Bochum eine Veranstaltung durchführen zu können. Dieser Plan scheiterte jedoch, als sich der lautstarke Protest plötzlich auf der Straße formierte und die irritierten und nervösen Gesichter an den Fensterscheiben des ersten Obergeschosses das Ende ihrer Veranstaltung zur Kenntnis nehmen mussten. Fortan herrschte im ersten Obergeschoss hektische Betriebsamkeit, einzelne AfD-Mitglieder versuchten Protestierende abzufotografieren, während andere nervös eine Zigarette nach der anderen vor dem Lokal rauchten. Der Hauptverantwortliche des Abends, Mike Barthold versuchte sich derweil mit besorgter Miene gegenüber der herbeigeeilten Polizei und der Restaurantpächterin in die Opferrolle zu flüchten. Dabei war er es, der das Restaurant über eine Strohfrau nicht nur bewusst getäuscht hatte, sondern auch für die eigene Inszenierung instrumentalisieren wollte. Dass dies dem Ruf des Restaurants massiv geschadet hätte und zumindest an diesem Abend in massive Erklärungsnot brachte, war den Rechten egal. Über die Zeit wuchs der laute Protest vor und rund um das Lokal auf knapp 100 Leute an, auch Passant*innen und Jugendliche reihten sich spontan an. Der ansonsten so verbalradikale Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich und seine Gefolgsleute versteckten sich derweil über 2 Stunden im Inneren des Restaurants und nahmen damit auch normale Gäste in Geiselhaft. Insbesondere beim Anblick der bonzig-biederen AfD-Jünglinge in schlechtsitzenden Anzügen traf der immer wieder vorgetragene Slogan „rassistisch, sexistisch, neoliberal! AfD – Partei fürs Kapital“ voll ins Schwarze.
Über gut 2 Stunden verbrachten diese Anhänger von Vertreibungsfantasien im „Antifa Kessel“ von Bochum und verlangten dabei für ihren Rückzug mehr Polizei. Der Protest verlief durchweg friedlich aber bestimmt. Als schließlich gegen 21 Uhr eine Einsatzhundertschaft am Restaurant eintraf, flüchteten die Rechten schließlich über den Hinterausgang unter „Haut ab“-Rufen, während der Protest mit einem warmem Chili versorgt wurde und den Abend gebührend ausklingen ließ. Die WAZ meldete im Nachgang, dass ein Reifen eines Autos eines Mitglieds der Jungen Alternative Luft verloren haben soll.
Die spontane Überforderung der Pächterin mit der Situation, in den sie von der AfD gebracht wurde, ist nachvollziehbar. Schließlich machte sie von ihrem Hausrecht Gebrauch und schmiss die Rechten aus dem Lokal, die sich jedoch aufgrund ihrer Angst über 2 Stunden nicht aus dem Lokal wagten. Im Nachhinein erschien eine stabile Stellungnahme des Restaurants zu dem Vorfall: https://www.mutterwittig.de. Der Betreiber kündigt zudem an, künftig derartige Anmeldungen genauer prüfen zu wollen. Auch die WAZ berichtete: https://www.waz.de/staedte/bochum/article242403006/Rechtsextremes-Treffen-Polizei-Einsatz-und-Antifa-Demo.html und https://www.waz.de/staedte/bochum/article242402970/Rechtsextremes-Treffen-in-Traditionslokal-Paechter-entsetzt.html
Für das AfD-Netzwerk um Helferich ist der Versuch in Bochum einen Fuß auf den Boden zu bekommen bereits im Ansatz gescheitert. Ihr Geheimtreffen wurde an diesem Abend nach nur 30 Minuten beendet und zu einem äußerst unangenehmen 2-stündigen Aufenthalt für die Rechten. Danke an alle aufmerksamen und spontanen Antifaschist*innen. Jetzt sind wir am Drücker!
Der ganze Pott hasst die AfD!
Wir sehen uns in Marl und Essen!
Antifaschistiche Linke Bochum,
Mai 2024
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Die diesjährige Revolutionäre Vorabenddemo unter dem Motto “Antifaschistischer Widerstand – Unser Zusammenhalt gegen ihre Dystopie” war mit ca. 2000 Teilnehmenden die bislang größte. Und tatsächlich haben sich die Gründe für eine gerechtere Welt zu demonstrieren in den letzten Jahren des Spätkapitalismus derartig aufsummiert, dass dies nur folgerichtig ist. Zum Anderen ist der seit Jahren steigende Zuspruch auch ein Beleg dafür, dass die Revolutionäre Vorabenddemo in Bochum sich auch überregional zu einem festen, zuverlässigen Termin etabliert hat.
Die Demonstration begann nach leichter Verzögerung durch technischer Schwierigkeiten mit der Verlesung des Aufrufes und einem Redebeitrag des Bochumer Antifa Treffs, der eine linke Selbstkritik behandelte. Dann ergoss sich der lebhafte und laute Demonstrationszug über den breiten Boulevard, wo die Gelsenkirchener Polizei bereits zum ersten Mal wegen angeblicher Vermummung jammerte. Nach einigen Minuten konnte die Demo dann weiterziehen und erreichte ihren ersten Zwischenkundgebungsort am Bochumer Rathaus. Dort wurden Redebeiträge der Antifaschistischen Linken Bochum zur Neuen Rechten und der Seebrücke Bochum zur Verschärfung von Asylgesetzen gehalten. An dieser Stelle wurde auch ein, dem Demokonsens nicht folgender,geschlossener Block wegen vereinnahmenden und unsolidarischen Verhaltens von der Demo ausgeschlossen.
Die Demo zog anschließend weiter durch die Dämmerung über den Ring, das Kortländer Viertel und erneut am Rathaus vorbei, wo dann Pyrotechnik die Dunkelheit erleuchtete. An der Viktoriastraße stoppte die Polizei dann aufgrund der Pyrotechnik die Demonstration erneut. Hierzu machte sie sich eine Verengung der Straße zu Nutze, sodass für den Demonstrationszug kaum Handungsspielraum blieb. Die Verhältnislosigkeit dieser Maßnahme wurde durch einen Platzverweis gegen ein ausgewiesenes Mitglied der Polizeibeobachtung auf die Spitze getrieben. Nun begann die Polizei mit einem Stakkato von abstrusen Forderungen, welche die Organisator*innen schließlich nicht mehr umsetzen konnten und wollten. Dieser Erpressungsversuch wurde von Seiten der Demoleitung mit der Auflösung der Versammlung beantwortet, zumal ein Polizeikessel mit hinzugezogenen Kräften drohte.
Auch wenn die Demo nicht bis zum Ende durchgeführt werden konnte, bewerten wir die hohe Anzahl an Teilnehmenden als Erfolg. Sicherlich gab es in diesem Jahr mehrere Faktoren, die eine reibungslose Durchführung verhinderten, letztendlich sind wir trotzdem zufrieden, dass alle Teilnehmenden sicher nach Hause gekommen sind.
In Erinnerung bleiben viele solidarische Menschen und ein lauter, dynamischer Abend, der leider zu früh endete.
Wir sehen uns im nächsten Jahr.
Bis dahin bleibt aktiv und organisiert euch!
Antifaschistische Linke Bochum,
Mai 2024