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Gegen den Faschismus und seine Finanziers!

Share Pic Revolutionäre Vorabenddemo 2025 in Bochum

Gegen den Faschismus und seine Finanziers 

Hinaus zur 10. revolutionären Vorabenddemo!
Zum 10. Mal findet in Bochum die Demonstration zum Vorabend des 1. Mai, dem Kampftag der Arbeiter*innenklasse, statt. 
Zum 10. Mal stehen wir entschlossen gegen Faschismus und Kapitalismus.
Zum 10. Mal ist eins Gewiss: der organisierte Kampf gegen die extreme Rechte und für das gute Leben für alle ist und bleibt notwendig!
Zum 10. Mal heißt für uns auch: Bilanz ziehen. Was hat sich in der Zeit verändert? Was bleibt?
Die Akteur*innen der extremen Rechten haben sich vervielfältigt, ihr Erscheinungsbild und ihre Strategien haben sich angepasst. Wir konnten in den letzten Jahren im Zeitraffer beobachten, wie Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus und Autoritarismus in immer größeren Teilen der Gesellschaft nicht nur geduldet werden, sondern zur Normalität gehören. Die Strategie der Provokation, der Verschiebung des Sagbaren und der – wie Björn Höcke es ausdrückte – „wohltemperierten Grausamkeit“ trägt Früchte. Und das auch, weil die demokratische Mitte den Ernst der Lage bis heute nicht erkennt. Statt sich klar von Rechts abzugrenzen, wird sich an den Rechten orientiert. Auf das Fallen der Brandmauer – wenn es eine solche jemals gab –  folgt der ideologische Schulterschluss. Dies ist nicht zuletzt auch eine Folge der Lebensbedingungen, die sich verändert haben: Seit Jahren folgt eine Krise der nächsten. Krieg, Vertreibung und Armut sind keine abstrakten Worte, sondern spiegeln zunehmend die Realität eines Großteils auch westeuropäischer Gesellschaften wieder.
Was bleibt, ist unsere Wut, unsere Hoffnung und unser Zusammenhalt im Widerstand gegen diese Zustände!
Politische Macht darf nicht käuflich sein!
In den USA können wir gerade live miterleben, wie eine Demokratie zu einer totalitären Oligarchie umgebaut wird. Mit Trump als Präsident der Vereinigten Staaten und engem Vertrauten Putins nimmt der Einfluss Superreicher auf die Politik stetig zu. Elon Musk als reichster Mensch der Welt finanzierte maßgeblich Trumps Wahlkampf  und kaufte sich damit einen Platz im Weißen Haus. Wer einen Blick auf die USA wirft, kann sehen, was auch uns blüht, wenn wir es nicht schaffen, uns den Faschist*innen entgegenzustellen: soziale Sicherungssysteme, reproduktive Rechte und die körperliche und sexuelle Selbstbestimmung werden im Stundentakt zurückgefahren. Ganze Familien werden abgeschoben und auseinandergerissen. Militante Neonazis und rassistische Pogrome werden gefeiert und internationale Beziehungen zu weiteren faschistischen Regimen ausgebaut. Ein Beispiel hierfür ist die dystopische neoliberale Politik Mileis in Argentinien.
Auch für die AfD hat Elon Musk kräftig die Werbetrommel auf seiner Plattform ‚X‘ (ehemals Twitter) gerührt. So hat der gemeinsame Live-Stream von Musk und Alice Weidel im vergangenen Wahlkampf der AfD viele Zuschauer*innen und Aufmerksamkeit beschert. Dass Musk und Weidel die gleiche faschistische Agenda fahren, machte Musk zuletzt deutlich, als er der Weltöffentlichkeit und unter Jubel anderer Faschist*innen mit dem Hitlergruß seine Freude über Trumps Sieg ausdrückte.  Doch die AfD ist gar nicht unbedingt auf die Hilfe des Tech-Oligarchen angewiesen. Der schweizer Milliardär (und gebürtiger Duisburger) Henning Conle finanzierte der AfD mit einer Spende von mehreren Millionen eine (krass hässliche) Plakatkampagne, die viele Menschen erreicht hat und in ihrer Meinungsbildung beeinflussen konnte. Nicht zuletzt sind große Teile der AfD-Führungsriege selbst Teil der herrschenden Klasse und nicht etwa der ‚einfachen Leute‘. Ein Beispiel ist Beatrix von Storch: Sie ist Teil eines traditionsreichen Adelsnetzwerks und nutzt dessen weitreichende Verbindungen und Ressourcen insbesondere für die Verbreitung christlich-fundamentalistischer und antifeministischer Propaganda.
Hinter dem Faschismus steht die kapitalistische Entgrenzung
Eine solidarische Gesellschaft ist genau das, was Faschos wie Höcke, Weidel und von Storch nicht wollen. Ausbeutung und Profitmaximierung stehen für sie an oberster Stelle – ungeachtet der Folgen für uns alle. Ausbeutung und Profitmaximierung haben realpolitische Auswirkungen: der Lohn reicht schon jetzt oft nicht bis zum Monatsende. Konzerne wie Vonovia verdienen mit Wohnraum viel Geld und erhöhen die Miete für die marode und eh viel zu kleine Wohnung. Wenn die Lebensmittelpreise weiter steigen, sehen sich immer mehr Menschen gezwungen, zwischen Essen und Heizen zu wählen. Wie soll man angesichts existentieller Ängste noch die Kapazitäten aufbringen, sich für die eigenen Rechte zu engagieren?
Die neue schwarz-rote Regierung hat in ihren Sondierungen bereits deutlich gemacht, dass sie kein Interesse daran hat, etwas am Status Quo zu ändern. Im Gegenteil: der 8-Stunden-Tag – eine der ältesten gewerkschaftlichen Forderungen und Errungenschaften der Proteste zum 1. Mai – wird abgeschafft. Verfassungswidrige Totalsanktionen beim Bürgergeld und ein Aussetzen der Schuldenbremse für ein milliardenschweres Aufrüstungspaket sind nur erste Vorboten dessen, was auf uns zukommen wird. Währenddessen war für Bildung, Gesundheit, Soziales und Klima jahrelang angeblich kein Geld vorhanden. Das nun beschlossene Sondervermögen soll dabei in den kommenden Jahren maßgeblich durch Haushaltskürzungen in genau diesen existentiell wichtigen Bereichen und durch weitere Aushebelung der Arbeiternehmer*innenrechte rückfinanziert werden. Daneben wird bereits jetzt über die Ausweitung angeblich ’sicherer‘ Drittstaaten gesprochen, um Menschen einfacher in Kriegsgebiete abzuschieben. Sicherheit und Migration waren im Wahlkampf die zentralen Themen. Inwiefern beides auch mit einer progressiven Klimapolitik und der Sicherung des Sozialsystems zu tun hat, haben auch SPD und Grüne im Wettstreit darum, wer härtere Maßnahmen gegen vermeintlich ‚kriminelle Ausländer*innen‘ durchsetzen wird, vergessen. Der vermeintliche Kampf gegen Rechts wird von bürgerlicher Seite auf dem Rücken der Schwächsten der Gesellschaft ausgetragen, statt mit ihnen gemeinsam.
Dieser Status Quo ist antidemokratisch! Er verhindert eine gleichberechtigte Teilhabe und Mitbestimmung am politischen Geschehen, indem er sie vom Geldbeutel abhängig macht. Und wer kein Geld hat, hat in der Regel auch keine Zeit. Egal ob tägliche Schikane beim Arbeitsamt, der Schichtarbeit, der Hustle zwischen mehreren Jobs zum Mindestlohn, chronische Erkrankungen oder die Pflege Angehöriger (zwei der häufigsten Gründe, warum Menschen nicht in Arbeit ‚vermittelbar‘ sind): der tägliche Kampf, nur um sich das Nötigste leisten zu können, lässt uns keine Luft zum Atmen. Er macht uns krank und einsam. Die Vereinzelung lässt uns glauben, wir könnten eh nichts ändern. Und die Erschöpfung sorgt dafür, dass wir es gar nicht erst versuchen. Dabei zeigt die Geschichte, und insbesondere die Geschichte des 1. Mai, dass wir Vieles erreichen können, wenn wir uns zusammenschließen! 
Politik von und für Reiche ist ungerecht 
Kapitalistische Logiken sorgen dafür, dass Reiche immer reicher und Arme immer ärmer werden. Wenn die Lebensrealität politischer Entscheidungsträger*innen mehr im eigenen Privatjet und auf Arbeitgeberempfängen stattfindet als im ganz normalen Alltag, wenn (Super-)Reiche von anderen (Super-)Reichen geschmiert werden,  dann wird sich auf Steuersenkungen für eben jene  konzentriert und nicht auf notwendige Sanierungen und den Ausbau von Schulen und Kitas. Dann ist eben nicht die Entlastung von Care-Arbeit und Pflege auf der Agenda, nicht der Katastrophenschutz oder der Ausbau der psychologischen Grundversorgung. Sondern es findet ein Wettrennen statt, wer besser, schneller, härter sanktionieren und abschieben kann. Dabei zeigen Studien, dass eine strikte Sparpolitik und die Vernachlässigung sozialer Fragen nur den Rechten in die Karten spielen. Auch das kam im vergangenen Wahlkampf der AfD und anderen reaktionären Kräften zu Gute. 
Populismus und rechte Ideologien  bieten vermeintlich einfache Lösungen auf komplizierte Fragen. Doch durch Rassismus und Ausgrenzung, durch das ständige Treten nach unten wird die Gesellschaft nur weiter gespalten und wir Unterdrückten werden gegeneinander ausgespielt. 
Lassen wir das nicht weiter zu! Es wird endlich Zeit, sich zusammenzutun und gemeinsam gegen unsere Unterdrücker*innen zu kämpfen. Es wird Zeit für eine solidarische Organisierung gegen die Feind*innen der Freiheit! Lasst uns nicht mehr buckeln, sondern gemeinsam Widerstand leisten  und die Faschist*innen von ihren Podesten reißen!
Lasst uns ihnen einen Strich durch die Rechnung machen!
Mit Blick auf die vergangenen Jahre fällt es schwer, eine positive Bilanz zu ziehen. Weltweit sind reaktionäre und faschistische Bewegungen auf dem Vormarsch oder gar in Regierungsbeteiligung. Und der Rest der Welt scheint zuzuschauen, als wäre nichts. Aber der Widerstand regt sich. Was wir jetzt mehr denn je brauchen, ist eine Politik für Alle! Eine Politik, die nicht nach einfachen Erklärungsmustern agiert und nur den nächsten Sündenbock sucht. Antifaschistische Politik bedeutet nicht nur eine klare Haltung gegen kapitalistische,antisemitische, rassistische, antifeministische, queerfeindliche und armenfeindliche Ideologien und ‚Lösungsansätze‘. Antifaschistische Politik bedeutet auch ein klares Bekenntnis zu Menschenrechten, zu Solidarität mit allen Unterdrückten und Ausgebeuteten weltweit und zu Bündnissen mit allen, die bereit sind, gemeinsam für die Freiheit und ein Leben in Würde für alle zu kämpfen – auch über Differenzen hinweg. Denn wir dürfen streiten. Wir dürfen uns uneinig sein. Ja, wir müssen die Vielfalt an Bedürfnissen und Ideen aushalten können. Aber in der Sache, in unserem Grundsatz und unserem Herzen, müssen wir uns als Antifaschist*innen einig sein: Wo sie ihren Hass verbreiten, halten wir Solidarität dagegen. Wo sie Menschen ausgrenzen, reichen wir unsere Hände. Wo sie uns versuchen zu spalten, werden wir Schulter an Schulter stehen!
Wir rufen auf: Organisiert euch! Sprecht mit euren Freund*innen und (Wahl-)Familien! Frontet eure rassistischen Kolleg*innen und greift bei Übergriffen auf der Straße ein! Tretet einer Gewerkschaft bei, leistet Parteiarbeit oder organisiert euch in autonomen Bündnissen! Seid nicht länger still, wenn ihr Unrecht seht. Schreitet ein und schlagt die Faschist*innen, wo ihr sie trefft – mit Worten, mit Taten! Bildet Banden, seid ungehorsam und widerspenstig. Lasst euch nicht klein machen und erhebt eure Stimme!
Kommt mit uns gemeinsam am 30.04.2025 auf die Straße, um ein Zeichen zu setzen! Um für eine Welt zu kämpfen, in der politische Macht nicht von den Interessen des Kapitals, sondern von den Bedürfnissen der Menschen abhängt. Eine Welt, in der sich nicht einige wenige Superreiche die Entscheidungsgewalt erkaufen und für den eigenen Profit nutzen, sondern in der wir gemeinsam entscheiden, was wir brauchen und wie wir es erreichen. Dazu braucht es eine breite antifaschistische Organisierung und eine antikapitalistische politische Praxis. 
Nach all den Jahren stehen wir immer noch zusammen gegen den Faschismus und seine Wegbereiter*innen, für Gerechtigkeit und  das gute Leben für alle. 
Und wir kämpfen weiter, gestern, heute und auch morgen. 
Non a Parole – ein antifaschistisches Kollektiv
Antifaschistische Linke Bochum

Achtung, Neonazi an der Ruhr-Uni Bochum 2.0

Raik Helm, Geschichte und Germanistik
„Die Heimat“ / Junge Nationalisten

Raik Helm, ein 22-jähriger organisierter Neonazi, studiert seit 2021 Geschichte und Germanistik auf Lehramt an der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Aktuell steht er kurz vor seinem Bachelorabschluss. Helm ist kein Mitläufer, sondern eine zentrale Figur in der rechtsextremen Szene Dortmunds. Seine Aktivitäten konzentrieren sich auf den Aufbau neuer Nazistrukturen rund um die Partei „Die Heimat“ (ehemals NPD) einer rechtsextremen Organisation, die unter anderem über ihre Jugendgruppen Neonazi-Ideologien verbreitet.

„Ruhrgebiet Aktiv“ am Campus in Bochum

Ruhrgebiet Aktiv – Tarnorganisation mit rechtsextremen Wurzeln
Die Gruppe „Ruhrgebiet Aktiv“, für die Helm eine führende Rolle einnimmt, gibt vor, patriotischen Aktivismus zu betreiben. Tatsächlich handelt es sich jedoch um eine rechtsextreme Gruppierung, die sich ideologisch und personell mit der „Heimatjugend Dortmund (JN)“ der Partei „Die Heimat“ Dortmund überschneidet. „Ruhrgebiet Aktiv“ ist Teil der sogenannten „Active Clubs“ – einem internationalen Netzwerk extremistischer Gruppen, die durch Gewalt, Kampfsport und gezielte Propaganda rechtsextreme Ideologien verbreiten. Bereits bei ihren ersten Aktionen im Jahr 2023 zielte die Gruppe direkt auf die Bochumer Universität und das Büro von Professor Stefan Huster ab, was die Bedrohung für die akademische Gemeinschaft verdeutlicht.

 

Helms Rolle in der rechtsextremen Szene

Raik Helm gemeinsam mit dem mittlerweile untergetauchten und gesuchten Rechtsextremisten Steven Feldmann.

Raik Helm agiert als Schlüsselfigur zwischen der Heimatjugend Dortmund, der Gruppe „Ruhrgebiet Aktiv“ und der Partei „Die Heimat“ Dortmund. Seine Rolle umfasst sowohl organisatorische als auch propagandistische Aufgaben. Am 17. November 2024 nahm er am neonazistischen Heldengedenken teil, bei dem den Wehrmachtssoldaten und SS-Mitgliedern gehuldigt wird. Am 23. November 2024 nahm er gemeinsam mit Sascha Krolzig und Udo Voigt am Bundesparteitag der Partei „Die Heimat“ in Bernsdorf teil, was auf seine enge Einbindung in politische Entscheidungsprozesse hinweist. Wenige Tage später, am 29. November, war Helm bei einer Neonazi-Kundgebung in Dortmund-Dorstfeld für die Dokumentation verantwortlich. Er begleitete die Veranstaltung mit Kameraequipment und sorgte für die mediale Verbreitung der rechtsextremen Inhalte.

Dies sind nur einige aktuelle Beispiele seiner rechtsextremen „Karriere“.

Raik Helm am 22.10.2023 bei einer Neonazi-Kundgebungen in Celle (Quelle: recherche-nord)

Gefahr für den Campus und darüber hinaus
Im Juni 2023 fiel Helm erstmals durch eine von „Ruhrgebiet Aktiv“ organisierte Wanderung auf, die unter dem Vorwand einer harmlosen Freizeitbeschäftigung als Mittel zur ideologischen Stärkung und Vernetzung innerhalb der rechtsextremen Szene genutzt wurde. Als Gründungsmitglied der Gruppe ist Helm maßgeblich an deren Aktivitäten beteiligt. „Ruhrgebiet Aktiv“ dient dabei nicht nur der Verbreitung von Propaganda, sondern auch der Rekrutierung neuer Mitglieder und der Mobilisierung für rechtsextreme Aktionen.

Raik Helm im „White-Boy-Summer“-T-Shirt der rechtsextremen Gruppierung Heimat Dortmund.

Er betreut zudem den YouTube-Kanal „nkieztv“, eine Abkürzung für „Nazikiez-TV“, und ist für den Schnitt der dort veröffentlichten Videos verantwortlich. Unter dem Decknamen „Raik Galea“ – eine Anspielung auf das lateinische Wort für „Helm“ – agiert er auf sozialen Medien, um rechtsextreme Inhalte zu verbreiten und weitere Sympathisanten zu gewinnen. Seine Aktivitäten sind Teil einer größeren Strategie, rechtsextreme Netzwerke zu stärken und Einfluss im gesellschaftlichen Diskurs zu gewinnen, was eine erhebliche Gefahr für das demokratische und sichere Klima an der RUB darstellt.

 

Keine Toleranz für Neonazis an der RUB!
Die Präsenz von Raik Helm an der Ruhr-Universität Bochum ist inakzeptabel. Seine Verbindungen zur Dortmunder Naziszene, seine Führungsrolle bei „Ruhrgebiet Aktiv“ und seine offene Propagierung rechtsextremer Inhalte stellen eine Bedrohung für die Sicherheit und das demokratische Klima auf dem Campus dar. Wir werden es nicht hinnehmen, dass hier ein gewaltbereiter Neonazi mit Steuergeldern für den Schuldienst ausgebildet wird.

Zeigt Raik Helm, dass er an der RUB nicht willkommen ist!
Kein Platz für rechtsextreme Ideologien auf dem Campus!

RechercheBO
08.01.2025

AfD Parteitag verhindern!

Am 29.06.24 will die AfD in der Grugahalle in Essen ihren Parteitag abhalten. Viele Antifaschist*innen werden anreisen, um sich dem zu widersetzen. Auch aus Bochum wird es eine gemeinsame Anreise geben, damit alle sicher und gemeinsam an den richtigen Ort kommen.

 

Wir treffen uns dafür um 06:45 Uhr am Hauptbahnhof. Der Zug den wir nehmen fährt in Hamm los. Wir werden darin zahlreiche andere Anreisen treffen.

 

 

 

Nach der Europawahl und diversen Kommunalwahlen erst recht – gegen Neue Rechte, neue Nazis und alle, die mit ihnen Politik machen, auf der Straße und im Parlament.

Bildet Banden, schließt euch der Anreise an! Auf nach Essen, der AfD ihren Parteitag vermiesen!

Zusätzlich zu der gemeinsamen Anreise ab Bochum Hbf um 06:45 Uhr gibt es weitere Anreisemöglichkeiten aus dem Bochumer Stadtgebiet. Diese haben ebenfalls das Ziel, sich an den Widersetzen Aktionen zu beteiligen. Hier findet ihr Informationen zu den Anreisen um 04:55, 05:17 und 05:43 Uhr:

Was läuft gegen den AfD-Parteitag in Essen?

Alle Anreisen sind sinnvoll und verfolgen das gleiche Ziel: Den AfD Parteitag in Essen zu blockieren.

 

 

 

Das „freundliche Gesicht des NS“ erlebt sein Stalingrad in Bochum

JA in Bochum – Gegenprotest II 22.05.24

Am 22.05.2024 führte die extrem rechte AfD-Nachwuchsorganisation „Junge Alternative Südwestfalen-Ruhr“ um 18.30 Uhr eine klandestine Veranstaltung im bekannten Bochumer Restaurant „Mutter Wittig“ durch. Die geladenen AfD-Mitglieder und ihr Nachwuchs blieben jedoch nur kurz ungestört, bevor sich spontaner Protest vor dem Gasthaus einfand

 

Am 10. Mai hatte sowohl die „Junge Alternative Bochum“, als auch die „Junge Alternative Südwestfalen Ruhr“ die Veranstaltung über ihre Instagramprofile beworben, den Veranstaltungsort dabei jedoch verschwiegen. Genauso verheimlichte zu diesem Zeitpunkt eine junge Frau den Hintergrund der Veranstaltung gegenüber dem Restaurant „Mutter Wittig“, die dort für eine „private Veranstaltung“ einen Raum in der ersten Etage anmietete. Auf dem Sharepic wurden als Referenten des Abends der Dortmunder Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich sowie der Siegener Kreistagspolitiker Christian Zaum angekündigt. Beide gehören zum Höcke-Netzwerk in NRW, wie sich bereits am Volkstrauertag 2023 an der Hohensyburg und bei Höckes protestbegleitetem Besuch der Kokerei Hansa am 1. Mai 2024 zeigte. Matthias Helferich bezeichnete sich in der Vergangenheit bereits als „freundliches Gesicht des NS“ oder als „demokratischer Freisler“. Er prahlte gegenüber seinen Parteikollegen auch mit seinen Kontakten in die Dortmunder Naziszene („ich kenne die Jungs aus Dorstfeld“). Wer sich für die interne Veranstaltung in Bochum anmelden wollte, musste sich per Mail an Mike Barthold wenden. Dieser ist nach dem Parteiausschlussverfahren gegen den Identitären und extrem rechten Burschenschafters Nils Hartwig an dessen Stelle als Helferichs Adlatus nachgerückt. Helferich versucht wie Höcke die eigene Parteijugend auf seinen menschenverachtenden Kurs zu bringen, weshalb er nicht nur junge Parteikader an sich bindet, sondern auch mithilfe seiner Mandatsgelder anstellt und sich mit ihnen umgibt. In NRW ist Helferich damit der Radikalisierungsmotor und Höckes Griff nach dem mitgliederstärksten AfD-Landesverband. Offensichtlich versucht Helferich nun mithilfe vereinzelter junger, rechter Eigengewächse seinen Einfluss in Bochum geltend und damit dem Bochumer AfD-Landtagsabgeordneten Christian Loose im eigenen Kreisverband Konkurrenz zu machen.

Der Veranstaltungsort unterlag größter Geheimhaltung und nur Parteimitglieder waren erwünscht. Trotz größter Geheimhaltung gelang es aufmerksamen Antifaschist*innen dennoch den Ort ausfindig zu machen. Die schwelenden Grabenkämpfe innerhalb der AfD taten bei der Suche nach dem Ort ihr Übriges und so fanden sich bereits kurz nach dem Eintreffen der ersten JA-Schnösel Protestierende ein. Die Technik für die Präsentationen von Helferich und Zaum besorgte die „Junge Alternative Mülheim“ in Person von Luca Hofrath. Weiterhin anwesend waren JA-Mitglieder aus Dortmund und Wattenscheid. Die an diesem Abend anwesende Ortsgruppe aus Wattenscheid wird gerade von Leon Biallawons aufgebaut, der sich ebenfalls dem völkischen Lager in der AfD zuordnet und bereits in seiner Umgebung im Wattenscheider Zentrum extrem rechte Sticker verklebt, auf denen die millionenfache Deportation von „Nichtdeutschen“ gefordert wird. Biallawons ist seit 3 Jahren in der Jungen Alternative aktiv, bekleidet mittlerweile Posten in dieser extrem rechten Parteinachwuchsorganisation und ist für den Instagramaccount der JA-Bochum verantwortlich. Im Nachgang der Veranstaltung fuhren die jungen Rechten mit dem anwesenden Siegener AfD-Rechtsaußen Christian Zaum in seinen Kreisverband und unterstützten diesen beim EU-Wahlkampf.

Nachdem der AfD-Parteinachwuchs die Gaststätte leicht verspätet gegen 18.30 Uhr betreten hatte, begann ihre Veranstaltung im ersten Obergeschoss zunächst wie geplant. Offenbar hatten sich Helferich und seine Helfer das zentrale und renommierte Bochumer Restaurant für ihre interne Veranstaltung ausgesucht, um im Nachgang damit prahlen zu können, endlich auch mitten in Bochum eine Veranstaltung durchführen zu können. Dieser Plan scheiterte jedoch, als sich der lautstarke Protest plötzlich auf der Straße formierte und die irritierten und nervösen Gesichter an den Fensterscheiben des ersten Obergeschosses das Ende ihrer Veranstaltung zur Kenntnis nehmen mussten. Fortan herrschte im ersten Obergeschoss hektische Betriebsamkeit, einzelne AfD-Mitglieder versuchten Protestierende abzufotografieren, während andere nervös eine Zigarette nach der anderen vor dem Lokal rauchten. Der Hauptverantwortliche des Abends, Mike Barthold versuchte sich derweil mit besorgter Miene gegenüber der herbeigeeilten Polizei und der Restaurantpächterin in die Opferrolle zu flüchten. Dabei war er es, der das Restaurant über eine Strohfrau nicht nur bewusst getäuscht hatte, sondern auch für die eigene Inszenierung instrumentalisieren wollte. Dass dies dem Ruf des Restaurants massiv geschadet hätte und zumindest an diesem Abend in massive Erklärungsnot brachte, war den Rechten egal. Über die Zeit wuchs der laute Protest vor und rund um das Lokal auf knapp 100 Leute an, auch Passant*innen und Jugendliche reihten sich spontan an. Der ansonsten so verbalradikale Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich und seine Gefolgsleute versteckten sich derweil über 2 Stunden im Inneren des Restaurants und nahmen damit auch normale Gäste in Geiselhaft. Insbesondere beim Anblick der bonzig-biederen AfD-Jünglinge in schlechtsitzenden Anzügen traf der immer wieder vorgetragene Slogan „rassistisch, sexistisch, neoliberal! AfD – Partei fürs Kapital“ voll ins Schwarze.

Helferich und Zaum im Bochumer Antifa Kessel

Über gut 2 Stunden verbrachten diese Anhänger von Vertreibungsfantasien im „Antifa Kessel“ von Bochum und verlangten dabei für ihren Rückzug mehr Polizei. Der Protest verlief durchweg friedlich aber bestimmt. Als schließlich gegen 21 Uhr eine Einsatzhundertschaft am Restaurant eintraf, flüchteten die Rechten schließlich über den Hinterausgang unter „Haut ab“-Rufen, während der Protest mit einem warmem Chili versorgt wurde und den Abend gebührend ausklingen ließ. Die WAZ meldete im Nachgang, dass ein Reifen eines Autos eines Mitglieds der Jungen Alternative Luft verloren haben soll.
Die spontane Überforderung der Pächterin mit der Situation, in den sie von der AfD gebracht wurde, ist nachvollziehbar. Schließlich machte sie von ihrem Hausrecht Gebrauch und schmiss die Rechten aus dem Lokal, die sich jedoch aufgrund ihrer Angst über 2 Stunden nicht aus dem Lokal wagten. Im Nachhinein erschien eine stabile Stellungnahme des Restaurants zu dem Vorfall: https://www.mutterwittig.de. Der Betreiber kündigt zudem an, künftig derartige Anmeldungen genauer prüfen zu wollen. Auch die WAZ berichtete: https://www.waz.de/staedte/bochum/article242403006/Rechtsextremes-Treffen-Polizei-Einsatz-und-Antifa-Demo.html und https://www.waz.de/staedte/bochum/article242402970/Rechtsextremes-Treffen-in-Traditionslokal-Paechter-entsetzt.html

Für das AfD-Netzwerk um Helferich ist der Versuch in Bochum einen Fuß auf den Boden zu bekommen bereits im Ansatz gescheitert. Ihr Geheimtreffen wurde an diesem Abend nach nur 30 Minuten beendet und zu einem äußerst unangenehmen 2-stündigen Aufenthalt für die Rechten. Danke an alle aufmerksamen und spontanen Antifaschist*innen. Jetzt sind wir am Drücker!

Der ganze Pott hasst die AfD!
Wir sehen uns in Marl und Essen!

Antifaschistiche Linke Bochum,
Mai 2024

Weiter Bilder:

2000 Teilnehmende auf Revolutionärer Vorabenddemo

Revolutionäre Vorabenddemo Bochum 2024 I

Die diesjährige Revolutionäre Vorabenddemo unter dem Motto “Antifaschistischer Widerstand – Unser Zusammenhalt gegen ihre Dystopie” war mit ca. 2000 Teilnehmenden die bislang größte. Und tatsächlich haben sich die Gründe für eine gerechtere Welt zu demonstrieren in den letzten Jahren des Spätkapitalismus derartig aufsummiert, dass dies nur folgerichtig ist. Zum Anderen ist der seit Jahren steigende Zuspruch auch ein Beleg dafür, dass die Revolutionäre Vorabenddemo in Bochum sich auch überregional zu einem festen, zuverlässigen Termin etabliert hat.

Die Demonstration begann nach leichter Verzögerung durch technischer Schwierigkeiten mit der Verlesung des Aufrufes und einem Redebeitrag des Bochumer Antifa Treffs, der eine linke Selbstkritik behandelte. Dann ergoss sich der lebhafte und laute Demonstrationszug über den breiten Boulevard, wo die Gelsenkirchener Polizei bereits zum ersten Mal wegen angeblicher Vermummung jammerte. Nach einigen Minuten konnte die Demo dann weiterziehen und erreichte ihren ersten Zwischenkundgebungsort am Bochumer Rathaus. Dort wurden Redebeiträge der Antifaschistischen Linken Bochum zur Neuen Rechten und der Seebrücke Bochum zur Verschärfung von Asylgesetzen gehalten. An dieser Stelle wurde auch ein, dem Demokonsens nicht folgender,geschlossener Block wegen vereinnahmenden und unsolidarischen Verhaltens von der Demo ausgeschlossen.

Die Demo zog anschließend weiter durch die Dämmerung über den Ring, das Kortländer Viertel und erneut am Rathaus vorbei, wo dann Pyrotechnik die Dunkelheit erleuchtete. An der Viktoriastraße stoppte die Polizei dann aufgrund der Pyrotechnik die Demonstration erneut. Hierzu machte sie sich eine Verengung der Straße zu Nutze, sodass für den Demonstrationszug kaum Handungsspielraum blieb. Die Verhältnislosigkeit dieser Maßnahme wurde durch einen Platzverweis gegen ein ausgewiesenes Mitglied der Polizeibeobachtung auf die Spitze getrieben. Nun begann die Polizei mit einem Stakkato von abstrusen Forderungen, welche die Organisator*innen schließlich nicht mehr umsetzen konnten und wollten. Dieser Erpressungsversuch wurde von Seiten der Demoleitung mit der Auflösung der Versammlung beantwortet, zumal ein Polizeikessel mit hinzugezogenen Kräften drohte.

Auch wenn die Demo nicht bis zum Ende durchgeführt werden konnte, bewerten wir die hohe Anzahl an Teilnehmenden als Erfolg. Sicherlich gab es in diesem Jahr mehrere Faktoren, die eine reibungslose Durchführung verhinderten, letztendlich sind wir trotzdem zufrieden, dass alle Teilnehmenden sicher nach Hause gekommen sind.

In Erinnerung bleiben viele solidarische Menschen und ein lauter, dynamischer Abend, der leider zu früh endete.
Wir sehen uns im nächsten Jahr.

Bis dahin bleibt aktiv und organisiert euch!

Antifaschistische Linke Bochum,
Mai 2024

Antifaschistischer Widerstand! Unser Zusammenhalt gegen ihre Dystopien!

Aufruf zur Revolutinären Vorabenddemo 2024 in Bochum:

Antifaschistischer Widerstand! Unser zusammenhalt gegen ihre Dystopie! Revolutionäre Vorabenddemo 2024 in Bochum

Dem Faschismus mit aller Kraft entgegentreten!
Im Januar machte die CorrectivRecherche zur AfD einem Großteil der Gesellschaft unmissverständlich deutlich, wovor Antifaschist*innen bereits seit vielen Jahren warnten; eine Machtübernahme der AfD hieße für Millionen von Menschen hierzulande Deportation und Verfolgung. Zwar war ohnehin bekannt, dass dies für Menschen mit einem unsicheren Aufenthaltsstatus gelten würde. Die offen gelegten Deportationspläne wischten jedoch die Gutgläubigkeit vieler Menschen beiseite und zeigten ihnen, dass weitaus mehr Menschen potentiell Betroffene dieser faschistischen Umsturz- und Vertreibungspläne sind. Das völkische Gesellschaftsbild der AfD ist geprägt von Abwertung und Ausgrenzung und dies trifft insbesondere migrantisierte Personen und Geflüchtete, FLINTA und queere Personen, Menschen mit Behinderung, Juden*Jüdinnen, politische Gegner*innen, und nicht zuletzt finanziell schwache und hilfebedürftige Personen.
Ein positiver Effekt waren die Millionen von Menschen, die in den Wochen nach der Veröffentlichung den Aufrufen antifaschistischer Gruppen und Bündnissen folgten. Um dem Faschismus entgegenzuwirken, wird eine Straßenmobilisierung, die auf einer Empörungswelle beruht, jedoch nicht ausreichend sein. Organisation in den eigenen Vierteln und Städten muss die Grundlage für einen effektiven antifaschistischen Widerstand sein. Darüberhinaus steht fest, dass ein erfolgreicher Antifaschismus antikapitalistisch sein muss, um den Faschist*innen und ihren Verbündeten die Grundlage zu entziehen, denn die bürgerlichen Parteien haben in den vergangenen Jahrzehnten durch Sozialabbau, Abschiebegesetze und deren Praxis sowie den Ausbau von Überwachungssytemen und Polizeibehörden schon einiges zum Aufbau eines autoritären Staates beigetragen. 
Antifaschismus lebt von breiten Bündnissen. Gleichzeitig müssen wir auch über offensichtlich faschistische Bestrebungen wie die der AfD hinaus kritisch bleiben und immer wieder den Finger in die Wunde legen. Wir rufen alle Antifaschist*innen auf, in ihren Strukturen – sei es in Parteien, autonomen Gruppen oder Nachbarschaftsvereinen – laut zu werden, wenn Menschenrechte mit Füßen getreten werden. 
Gegen den Rassismus der Mitte
Seit Jahren folgen die bürgerlichen Parteien von der CDU bis zu den Grünen den Stichworten der AfD geradezu panisch. Olaf Scholz auf dem SpiegelCover mit dem Slogan „Wir müssen im großen Stil abschieben“ ist da nur das bekannteste Beispiel. Diejenigen, die von dem seit Jahren andauernden Rechtsruck am meisten betroffen sind, sind Geflüchtete und rassifizierte Personen. Rassistische Diskurse werden von der Presse befeuert und von der Politik umgesetzt. Neue Abschiebegesetze sollen das bewirken, was die AfD offener und umfassender fordert: Schneller und härter abschieben. Mit der Debatte um sogenannte Bezahlkarten für Geflüchtete werden erneut rassistische und völkische Stigmata bedient. Das angeblich durch deutschen Eifer und nicht durch Ausbeutung erwirtschaftete Geld, das ohnehin kaum zu einer echten Teilhabe reicht, darf nicht mehr selbstständig verwaltet und ausgegeben werden und erst recht nicht Menschen in anderen Ländern unterstützen. Kombiniert wird das mit einer Aufrüstung nach Innen und Außen. Nach Außen grenzt sich Europa immer vehementer ab. Push- und Pullbacks sind an den EU-Außengrenzen Normalität geworden. Die Kriminalisierung von Seenotrettung gehört seit Jahren zur Politik verschiedener EU-Staaten, die mit der GEAS-Reform aus dem vergangenen Jahr ‚optimiert‘ wurde. 
Gegen Antifeminismus und Queerfeindlichkeit
Schon jetzt können wir beobachten, welche Auswirkungen rechte Dystopien insbesondere auf FLINTA haben. Es genügt ein Blick in die USA, Polen oder Ungarn, um zu sehen, welche fatalen Folgen eine antifeministische und frauenfeindliche Politik, wie sie auch von der AfD – sowie z.T. CDU und FDP – vertreten wird: Von Sprechverboten über systematische Eingriffe in das körperliche und sexuelle Selbstbestimmungsrecht bis hin zur Diffamierung und Verfolgung queerer Personen zeichnet sich ab, was uns auch in Deutschland droht. Die AfD hat sich dem „Kampf gegen Gender“ verschrieben und hetzt dabei nicht nur gegen homosexuelle und trans Personen, sondern gegen all jene, die ihr Leben nicht nach traditionellen Familien- und rückschrittlichen Geschlechterbildern ausrichten
Der staatliche, (neo-)liberale Feminismus ist dagegen auch keine Alternative. Mit gleichstellungsorientierten Maßnahmen werden an vielen Stellen lediglich Hürden für ansonsten weitestgehend privilegierte (cis) Frauen abgeschafft. Der Traum vom sozialen Aufstieg, sofern nur genug Leistung erbracht würde, wird lediglich auf weitere Gruppen ausgeweitet. An den Verhältnissen ändert sich dadurch jedoch nichts. Dies zeigt sich nicht zuletzt auch daran, dass es bei jeder Krise FLINTA sind, die als erstes wieder zurückstecken müssen – ob bei der Lohnarbeit oder im Privaten. 
Wir dürfen das nicht hinnehmen! Wir stehen ein für ein selbstbestimmtes Leben für alle, unabhängig von Geschlecht und Sexualität. Wo sie ‚Cancel Culuture‘ rufen, während sie gleichzeitig unsere Rechte beschneiden, fordern wir Freiheit und Gerechtigkeit! Wir sagen: Feminists to the front! Lasst uns dem patriarchalen Backlash entgegentreten – gemeinsam, entschlossen, solidarisch!
Unsere Solidarität gegen ihre Repression
Seit 2021 ist die antifaschistische Bewegung in Deutschland von massiver Repression durch den Staat betroffen. Im vergangenen Jahr endete das Verfahren gegen die Antifaschistin Lina und weitere Genoss*innen mit mehrjährigen Haftstrafen. Ihnen wird die Gründung einer kriminellen Vereinigung zur Last gelegt, was staatlichen Ermittlungsbehörden weitreichende Rechte in der Überwachung linker Strukturen erlaubt. Während des Verfahrens gelangten immer wieder Unterlagen aus den Akten an das rechte Compact Magazin. In den vergangenen Jahren sind  massenhaft solcher Verbindungen zwischen Sicherheitsbehörden und Teilen der extremen Rechten publik geworden. Nicht nur scheint ein nicht zu verachtender Teil in Polizei und Bundeswehr rechten Ideologien zuzustimmen, sondern aktiv den Kontakt zu Neonazis und Faschist*innen zu suchen. Statt Terrorabwehr sind es immer wieder Teile der Sicherheitsbehörden selbst, die Todeslisten führen, Waffen horten und Anschläge planen, wie bspw. im Fall des Bundeswehrsoldaten Franco A. und dem Hannibal-Netzwerk. Fast 1.000 rechte Gewalttäter*innen sind untergetaucht und der deutsche Staat konzentriert sich lieber darauf, Linke und Klimaschützer*innen zu kriminalisieren und verfolgen. Dass ein immer autoritärer werdender Staat in Zeiten von sozialen Krisen repressiv gegen fortschrittliche Bewegungen auftritt, ist dabei nichts Neues. Denn letztendlich sind es oftmals Aktivist*innen, die dem Staat und seinen Sicherheitsbehörden den Spiegel vorzeigen.
Da die im Kapitalismus immanenten  Krisen sich in den kommenden Jahren durch u.a. die drohende Klimakatastrophe und anhaltende Kriege  verschärfen werden, hat der Staat frühzeitig zu Mitteln gegriffen, seine autoritäre Transformation durchzuführen. Neue Spezialeinheiten zur Aufstandsbekämpfung und neues Gerät wurden und werden weiterhin angeschafft. Die Verhältnisse werden
mit allen Mitteln verteidigt.
Ob bei Polizeigewalt, neuen NeonaziSkandalen oder unzureichenden Ermittlungen gegen Rechts es wird immer häufiger deutlich, dass die Probleme in den Behörden und Ministerien sitzen. Trotz der Repression muss es heißen: Weitermachen! Das Antifaschist*innen ins Fadenkreuz der Ermittlungen geraten, zeigt nur, dass der richtige Nerv getroffen wurde. 
Gegen den Rechtsruck in Europa
Der bereits seit Jahren vorangetrieben Rechtsruck und ein konservativer Backlash sind nicht nur in deutschen Sicherheitsbehörden und Parlamenten auf dem Vormarsch. Bei der Europawahl im Juni 2024 ist nochmal mit einem erneuten deutlichen Zugewinn für antieuropäische, rechtspopulistische Parteien zu rechnen. Ob FPÖ, Rassemblement National, Fratelli d’Italia oder AfD – sie alle wollen ihre menschenverachtenden und rückwärtsgewandten Ideen auf europäischer Ebene verwirklichen und arbeiten dafür über Grenzen hinweg zusammen. Diese Zusammenarbeit und eine durch Unterstützung von Konservativen und Christdemokraten mögliche Mehrheit im EUParlament könnte zusätzliche katastrophale Auswirkungen  haben, wie bereits die Einrichtung von Frontex mit der Verteidigung der EU-Außengrenzen. Wichtige Abstimmungen und notwendige Entscheidungen etwa zugunsten des Klimaschutzes, bezüglich Integration, sowie zu Frauenrechten und Schutz vor sexualisierter Gewalt stehen auf der Kippe.
Wir als Antifaschist*innen und emanzipatorische Kräfte müssen uns international vernetzen, um dieser Kooperation aus rechten Kräften entgegenzutreten. Lasst uns Kontakte knüpfen, uns über Deutschland hinaus austauschen, voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen, um den europäischen Rechtsruck effektiv zu bekämpfen.
Die Krise heißt Kapitalismus
Welche Auswirkungen internationale Krisen, neben dem unerträglichen Leid für die direkt Betroffenen, auch auf unser tägliches Leben haben, sehen wir nicht zuletzt durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine: Aufrüstung, Inflation und Probleme bei der Gasversorgung treffen viele europäische Länder und befeuern über die Schrecken des Krieges hinaus soziale Ungleichheiten. Dabei wird die Schere zwischen Arm und Reich immer breiter: Während die deutsche Industrie boomt und Großkonzerne Millardengewinne für ihre Aktionär*innen verbuchen können, ist inzwischen fast jedes vierte Kind in Deutschland von Armut und damit einhergehender sozialer Ausgrenzung bedroht. Denn seit Jahren sinken die Reallöhne, obwohl die Lebenshaltungskosten steigen. Selbst mit mehreren Jobs im Niedriglohnsektor lässt sich der Lebensunterhalt schon lange nicht mehr sichern und strenge Regelungen des reformierten Bürgergeldes verhindern, dass die nächste Generation es aus der Armut schafft. Aber auch Menschen mit sicherer Arbeit und gutem Einkommen merken allmählich die Auswirkungen anhaltender Krisen. 
Beim Thema Wohnraum ist eine fatale Entwicklung zu beobachten: die Stadtverwaltungen haben kein Interesse an bezahlbaren Wohnraum, kurzfristige wirtschaftspolitische Ziele haben heute meist Vorang vor dem Gemeinwohl. Die Folgen: Wohnungnot, Verdängung, Obdachlosigkeit. Statt aber für eine gerechte Verteilung von Wohlstand zu sorgen, wird mit Diskussionen wie zuletzt über Vollsanktionen beim Bürgergeld weiter nach unten getreten. 
Dass rechten Akteur*innen das Wohl der Armen bloß auf Wahlplakaten am Herzen liegt, zeigen die Parteiprogramme der jeweiligen Parteien, die neoliberaler nicht sein könnten. Auch realpolitisch machen rechte Parteien in Europa keinen Hehl, dass sie nur Politik für die Reichen machen. So wurde in Italien unter der faschistischen Ministerin Meloni Anfang des Jahres die Sozialhilfe gestrichen. Eine Maßnahme mit gravierenden Folgen. Während die Preise steigen, nimmt man denen, die eh schon wenig haben, die letzten Reserven. Auch hierzulande wären es, dazu kam eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, v.a. die Wähler*innen der AfD selbst, die wirtschaftlich besonders negativ von deren Politik betroffen wären. 
Wir als radikale Linke lassen uns durch autoritäre Allmachtsfantasien und neoliberale Spaltung nicht aufhalten. Wir stehen ein für ein gutes Leben für alle. Unsere Utopie ist die wahre Alternative, doch auch diese muss erkämpft werden!
Organisiert euch für den Arbeitskampf!
Derzeit erleben wir eine Welle an Arbeitskämpfen. Ob im Einzelhandel, den Kliniken und Arztpraxen, im Nahverkehr, Baugewerbe oder öffentlichen Dienst, überall wird gestreikt und das zu Recht! Schlechte Arbeitsbedingungen, wenig Zukunftsperspektiven und Löhne, die vorne bis hinten nicht reichen, sollte sich niemand gefallen lassen! Wir solidarisieren uns ausdrücklich  mit den derzeitigen Arbeitskämpfen! 
Der 1. Mai entstand aus einem mehrtägigen Generalstreik in den USA. Wenige Jahre später wurde auch im deutschen Kaiserreich gestreikt. Trotz drohender Sanktionen gingen mehr als 100.000 Arbeiter*innen gemeinsam auf die Straße, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Nach der Machtergreifung nutzte das nationalsozialistische Regime den 1. Mai zur Inszenierung als Arbeiterpartei, aber auch gewerkschaftliche und kommunistische Oppositionelle nutzten den Tag zur Agitation. Bis heute feiern wir die Tradition des 1. Mai als Teil der Geschichte der Arbeiter*innenbewegung und des antikapitalistischen Widerstands. Denn die Geschichte zeigt uns: Eine bessere Welt ist möglich, wenn wir für sie kämpfen!
Dabei wissen wir, dass die Ressourcen für ein gutes Leben für alle vorhanden sind. Sie sind nur ungerecht verteilt. Während die einen in Luxusbauten und Überfluss leben und mit dem Privatjet die Welt bereisen, müssen andere auf der Straße leben und hungern. 
Dabei ist Reichtum kein Verdienst harter Arbeit. Es sind die Arbeiter*innen, die den Profit der Reichen erarbeiten. Frauen, die durch unbezahlte Sorgearbeit und in schlecht bezahlten, aber systemrelevanten Tätigkeiten den patriarchalen Wohlstand sichern. Und Menschen im globalen Süden, die nicht nur unter schlimmsten Bedingungen ausgebeutet werden, sondern auch von der Klimakatastrophe am meisten bedroht sind. Unendliches Wachstum ist ein kapitalistisches Märchen, das enttarnt gehört. Wir verweigern uns dem ewigen Mantra von Leistungszwang und Konkurrenz! Hoch die internationale Solidarität und nieder mit dem deutschen Arbeitsfetisch!
Schulter an Schulter gegen den Faschismus!
Die Dystopie, die von Faschist*innen und der herrschenden Klasse herbeigeführt wird, zeichnet sich düster am Horizont ab. Wir befinden uns auf dem Weg in diese dunkle Zeit. Umso mehr braucht es in den nächsten Jahren unseren Widerstand! Es sind gewaltige Aufgaben, die vor uns als Gesellschaft stehen, die wir nicht leugnen und unterschätzen dürfen. 
Die Klimakatastrophe, der drohende, europaweite Faschismus, die fortschreitende Prekarisierung und die staatliche Überwachung mitsamt Repression trifft uns alle. 
Was wir jetzt erleben, sind nur die Vorboten einer menschenfeindlichen, brutalen Ära.
Doch Aufgeben ist keine Option. Immer und immer wieder müssen wir uns daran erinnern – wenn wir hoffnungsvoll bleiben, ist eine gerechtere Welt für alle möglich! 
Wir müssen linke Antworten auf die Fragen der Zeit sichtbar und erlebbar machen. Wir müssen uns zusammensetzen, Gemeinschaften bilden und uns organisieren. Radikale Solidarität ist unsere Antwort auf Ausbeutung und Regression!
Lasst uns zusammen darüber reden, wie wir leben wollen. Ob als (Wahl-)Familie, Freund*innen, Kolleg*innen oder als ganze Gesellschaft – wir brauchen ein neues Leben, einen neuen, utopischen Gesellschaftsentwurf, jenseits von abstrakten Wunschgedanken. 
Niemand kämpft für eine Revolution, wenn man keine Hoffnung auf ein mögliches, besseres Danach hat. Es gibt viel zu verlieren, doch so viel mehr zu gewinnen. 
Um der autoritären Formierung, Klassenkampf von oben und faschistischen Bewegungen langfristig die Grundlage zu entziehen, müssen wir unsere radikale Haltung und Position beibehalten. Gleichzeitig gilt es, den Kampf gegen Faschist*innen und den gesellschaftlichen Rechtsruck zu intensivieren und dafür breite Bündnisse zu schmieden. Mit anderen Linksradikalen, mit sozialen Bewegungen, mit Gewerkschaften, aber auch mit Parteien. Dabei dürfen wir aber niemals aus den Augen verlieren, dass es um mehr als einen bloßen Abwehrkampf geht. Unser Ziel muss die befreite Gesellschaft bleiben und dies geht nur im Kampf gegen Kapitalismus, Nation und Staat.
Wir lassen uns nicht von der Dunkelheit der Dystopie niederschlagen, gemeinsam schreiten wir dem Morgenrot einer besseren Zukunft entgegen. 
Auf zur revolutionären Vorabenddemo: Antifaschistischer Widerstand gegen ihre Dystopien!
30.04.2024 – 19:00 Uhr – Bochum HBF
Aufrufende Gruppen
Antifaschistische Linke Bochum
Bochumer Antifa Treffen
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Sharepic Revolutionäre Vorabenddemo 2024 in Bochum
Plakat A3:

Plakat A3 Revolutionäre Vorabenddemo in Bochum 2024

Nieder mit der AfD – 60-Meter langes Mural entstanden

Nieder mit der Afd 1 (Foto: Antifaschistische Linke Bochum)

Am heutigen Samstag, den 27.01.2024, entstand im Bochumer Westpark ein über 60 Meter langes Mural mit einem unmissverständlichen Statement gegen die AfD. In Anlehnung an den Titel der Demonstration vom 19.01.2024, als über 15.000 Bochumer*innen gegen die AfD, ihre Verbündeten und ihre rassistischen Deportationspläne auf die Straße gingen, prangt nun ein großes „Nieder mit der AfD“ auf der Wand im Bochumer Westpark. Wir wählten dazu den heutigen HolocaustGedenktag, um deutlich zu machen, dass 78 Jahre nach dem Nationalsozialismus erneut die Gefahr besteht, dass eine faschistische Partei in Deutschland an die Macht kommt. 

Ein klares Statement gegen die AfD im öffentlichen Raum ist im Kampf gegen Rassimus und Faschismus unverzichtbar. Bochumer*innen machen damit deutlich, dass die menschenfeindliche Ideologie, die von der AfD ausgeht nicht zu tolerieren ist. Denn viele Bochumer*innen sind von der Politik und dem Vorhaben dieser faschistischen  Partei nach ihrer Machtübernahme akut bedroht. Ob Migrant*innen, Jüd*innen, queere Menschen, Arme, politische Gegner*innen oder Menschen mit Behinderung. All diese entsprechen nicht dem völkischen Weltbild dieser Partei.
Bochum und das Ruhrgebiet sind seit Ewigkeiten von Migration und Diversität geprägt, ein Angriff auf unsere Mitbürger*innen stellt somit auch ein Angriff auf uns als Stadtgesellschaft dar“ sagt Clara Fischer von der Antifaschistischen Linken Bochum. „Wir rufen daher alle Bochumer*innen dazu auf, ebenfalls deutliche Zeichen im öffentlichen Raum gegen die AfD, Rassismus und Faschismus zu setzen.
Antifaschistische Linke Bochum
27.01.2024

Nieder mit der Afd 2 (Foto: Antifaschistische Linke Bochum)

15.000 Menschen gegen Rechts in Bochum

Am Freitagabend, den 19.01.2024, fand die von uns organisierte Demonstration „Nieder mit der AfD – organisiert den antifaschistischen Widerstand!“ statt – und übertraf alle Erwartungen.

Insgesamt beteiligten sich unfassbare 15.000 Menschen an dem kraftvollen und lautstarken Demonstrationszug. Dank des breiten Bündnisses hat Bochum mit dieser Demo ein klares Zeichen gegen den aufkeimenden Faschismus gesetzt. Es war zugleich ein Zeichen der Solidarität mit den vielen Millionen Menschen, die unter einer AfD-Regierung zu leiden hätten. Die zahllosen Zusagen im Vorfeld der Demo ließen bereits vermuten, dass die Demonstration groß wird. Am Ende unterzeichneten über 70 Vereine, Gruppen, Parteien und Organisationen den Demoaufruf.
Für die Organisation, die Unterstützung und die reibungslose Durchführung der Demonstration möchten wir uns bei allen solidarischen Einzelpersonen und Organisationen bedanken. In verschiedenen Redebeiträgen, u.a. von „Genug ist Genug“ oder der „Seebrücke Bochum“ wurden Gründe für das Erstarken des Faschismus, Hintergründe zur Identitären Bewegung und der Neuen Rechten und Ausblicke auf eine solidarische Gesellschaft gegeben. Immer wieder machten die Moderator*innen der Demonstrationen deutlich, dass wir im Kampf gegen Rechts bei aller gegenseiter Kritik zusammenhalten müssen. Gleichzeitig kann man nicht über millionenfache Deportationspläne sprechen und von Massenabschiebungen schweigen.
Als Organisator*innen der gestrigen Demonstration sind wir berührt und tief beeindruckt von der überwältigenden Teilnehmer*innenzahl, der Lautstärke und Kreativität dieses Protests. Die Bochumer*innen haben geliefert und damit deutlich gemacht, dass die AfD und ihre faschistische Agenda keinen Platz in Bochum haben. Wir alle waren gestern Teil eines historischen Moments des gesellschaftlichen Aufbruchs in Bochum. Eine lediglich regional beworbene Demonstration dieser Größenordnung hat Bochum seit Jahrzehnten nicht gesehen.

Die Großdemonstration war das symbolische Startsignal für eine solidarische, antifaschistische Bewegung. Viele Menschen haben verstanden, dass es nun ums Ganze geht und dass wir alle aktiv werden müssen. Im Kampf gegen eine faschistische Partei, die Deportationspläne schmiedet und von Umsturz träumt, sind Differenzen vor dem Hintergrund einer realen Machtoption der Rechten hinten anzustellen. Es ist nun an uns und auch an allen unterzeichnenden Einzelpersonen, Gruppierungen, Organisationen und Parteien, den vor Wut und Empörung auf die Straße getriebenen Menschen ein Angebot zu machen. Wir müssen diese Menschen teilhaben lassen und mitnehmen im Kampf gegen Rechts. Weder die AfD noch ihre Wähler*innen werden sich über Nacht in Luft auflösen. Es braucht einen nachhaltigen, auf allen Ebenen organisierten Widerstand gegen diese Partei – nur dann haben wir eine Chance die Barbarei noch zu verhindern. Für alle motivierten jüngeren Menschen bietet der Bochumer Antifa Treff (BAT) eine gute Anlaufstelle. Doch auch die offenen Treffen des antifaschistischen Kampftag Bochum und der VVN bieten erste Möglichkeiten sich zu organisieren und in den politischen Kampf einzubringen.

Achtet auf weitere Ankündigungen!
Jetzt geht´s los: Alle zusammen gegen den Faschismus!

Fotostrecke: AfD Stand in der Bochumer Innenstadt am 21.10.23

AfD-Stand unter effektiver Dauerbelagerung

Haufi gegen die AfD in Bochum V 21.10.2023

Für den 21.10.2023 hatte die Bochumer AfD einmal mehr einen Stand zwischen Drehscheibe und City-Point geplant, welchen sie ab 10 Uhr durchführte. Dies geschah bereits unter den kritischen Augen einiger Antifaschist*innen, die spontan ein paar Müllsäcke auspackten, um den rassistischen Müll gleich wieder einzusammeln. Wurden die 9 Rechten bereits zu diesem Zeitpunkt bereits von den Passant*innen ignoriert oder mit angemessenen Kommentaren bedacht, ging das Fiasko für das AfD-Fußvolk und ihren Landtagsabgeordneten Christian Loose gerade erst los. Pünktlich um 11 Uhr bog nämlich das allseits beliebte AfD-Maskottchen “Haufi” um die Ecke. Der Scheißhaufen wurde vom AfD-Stand magisch angezogen und brachte den wild gestikulierenden Christian Loose an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Dieser suchte verzweifelt die Polizei auf und erbat beistand gegen die Kackwurst, während dieser sich am blauen Pavillon breitmachte. Immer mehr Passant*innen, Schaulustige und Antifaschist*innen fanden sich in der Folge ein und bedachten die Rassist*innen mit Sprechchören und Kommentaren. Diese hatten sich derweil in ihre Pavillon-Trutzburg zurückgezogen, schmollten miteinander oder ließen sich immer wieder entnervt zu hitzigen Wortgefechten hinreißen. An das Verteilen ihrer menschenverachtenden Propaganda war zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr zu denken. Ein weiterer AfD-Kritiker wies währenddessen Passant*innen darauf hin, dass “AfD wählen ganz schön 1933” ist. Der parallel aufgestellte Pavillon der “Omas gegen Rechts” versorgte die Passant*innen mit Informationen über die wahren Absichten der AfD. Die Masse der AfD-Gegner*innen und Antifaschist*innen nötigte die von der AfD herbeigerufenen Streifenpolizist*innen eine Kette vor dem AfD-Stand zu bilden, der nun auch den letzten Außenkontakt der Verschanzten unterband. Dieses von Witz und Kreativität bestimmte, unterhaltsame Schauspiel mit dem Ergebnis verzweifelter Rechter zog sich nun über weitere 2 Stunden in denen die Rechten belagert, ausgebuht und verlacht wurden.
Zusammenfassend stellt ALB-Sprecherin Clara Fischer fest: “Eine insgesamt äußerst amüsante und effektive Störung rechter Propaganda, bei der sich kreativer Protest, spontane Interventionen, Sprechchöre und erheiternde verbale Attacken der Rechten einander abwechselten. Positiv auch, die Beteiligung diverser Menschen verschiedenen Alters und verschiedenster Hintergründe, die heute deutlich machten: Bochum hat keinen Platz für Hetze und Chauvinismus!”

Antifaschistische Linke Bochum,
Oktober 2023

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