Archiv des Autors: Antifa Klüngel Bochum

Nachbetrachtung zur Polizeigewalt am 19. Juni

Die Antifaschistische Aktion Bochum hat einen Text zu den massiven Polizeiübergriffen am 19. gegen Bochumer Antifaschist*innen und Bürger*innen veröffentlicht:

Am Sonntag, den 19.06.2016 sollte in Bochum eine antirassistische Demonstration zusammen mit Geflüchteten stattfinden. Diese musste leider aufgrund eines unverhältnismäßigen Polizeieinsatzes abgesagt werden, da für die Sicherheit der Teilnehmer*innen nicht mehr gesorgt war.

Mensch fragt sich, was an diesem Sonntag eigentlich in Bochum los war. Tags zuvor hatten noch bis zu 8.000 Bochumer*innen friedlich gegen Rassismus protestiert und durch Menschenketten ihre Solidarität mit Geflüchteten und von Rassismus Betroffenen gezeigt. Von polizeilichen Einsatzkräften war hier vergleichsweise wenig zu sehen; teilweise so wenig, dass Abschnitte der Menschenkette nicht ordentlich abgeschirmt wurden, sodass weiterhin Fahrzeuge über die Strecke fuhren. Trotzdem war der Tag mit anschließendem Demozug zum Rathausplatz und dem dortigen interkulturellem Friedensfest ein Erfolg. Zwar ist uns bewusst, dass Menschenketten bestenfalls symbolischen Charakter besitzen, trotzdem halten wir es für wichtig, zusammen mit Geflüchteten ein Zeichen der Solidarität zu setzen und freuen uns über die vielen Menschen, die an diesem Tag auf der Straße waren. Dennoch ist es bedauerlich, dass am Sonntag nur ein Bruchteil der Teilnehmer*innen der Menschenkette an der geplanten AntiRa-Demonstration teilnehmen wollten. Antirassismus ist ein alltäglicher Kampf, der nicht allein mit Händchenhalten ausgefochten werden kann.

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Branco Barkic und Dorothea Meyer geoutet

Laut Linksunten wurden die „DaSKuT“-Organisator*innen Branco Barkic und Dorothea Meyer in ihrer Nachbarschaft in Bo-Dahlhausen geoutet. Im Umfeld des Wohnortes sollen ca. 1000 Flugblättern verteilt worden sein. Aus do­ku­men­ta­ri­schen Gründen möch­ten wir den Artikel der „Tito Youth Bochum“ auf un­se­rem Blog fest­hal­ten:

»Achtung: Rassisten und geistige Branstifter

Liebe Anwohnerinnen und Anwohner,

Branco Barkic und Dorothea Meyer

in der Dr.-C-Otto-Str 133a leben Branko Barkic und seine Lebensgefährtin Dorothea Meyer. Barkic betreibt zudem eine Auowerkstatt in der Elsa-Brandströmstr.46, in welcher auch Dorothea Meyer tätig ist. Nun möge man denken, dass es sich um ein ganz normales Pärchen handeln mag. Dies ist jedoch nicht der Fall. Beide fallen seit geraumer Zeit durch rassistische und menschenverachtende Hetze auf! Darüber wollen wir sie im folgenden informieren.Barkic und seine Lebensgefährtin sind Organisatoren des Bochumer PEGIDA Ablegers „DaSKuT“ (Deutschland asylfreie Kindergärten Schulen und Turnhallen), welcher am 19.06 auf dem Husemannplatz eine Kundgebung abhalten will. Im Rahmen dieser Veranstaltung möchten Barkic und Meyer gegen Menschen hetzen, die geflohen sind vor Armut, Krieg und Verfolgung. Zudem sorgen beide dafür, dass zum ersten Mal eine PEGIDA Veranstaltung in Bochum stattfinden wird. Dies kann nicht unkommentiert gelassen werden.

An Barkics Mietwerkstatt bringt dieser öfters Transparente unter dem Label „Bürgerinitative Rathenaustr.“ an. Hier wird unter einem bürgelichen Gewand rassistische Stimmungsmache betrieben und gegen die Stadtführung protestiert. Auf diese nimmt auch der Kreisverband der NPD Bezug und veröffentlicht diese auf Facebook. Auch der Landesvorsitzende der NPD-NRW Claus Cremer zeigt reges Interesse an „DaSKuT“. Es lässt sich vermuten, dass Barkic durch seine rege Teilnahme an PEGIDA Veranstaltungen Kontakte zu lokalen NPD Kadern pflegt. Barkic nimmt wöchentlich an den PEGIDA Veranstaltungen in Duisburg teil. Weiterhin ist ihm kein Weg zu weit, um an rassistischen Kundgebungen teilzunehmen. So nimmt er auch an rassitischen Veranstaltung im Bundesgebiet teil.

Karl-Heinz Anton (Lünen), Andreas “Kalle” Kraul (Herne) und Branco Barkic (Bochum) bei „HoGeSa 2.0“ am 25.10.2016 in Köln

In seinem privatem Onlineauftritt verbreitet Barkic übelste Hetze gegen geflüchtete Menschen, Muslime und Andersdenkende. Er verherrlicht über seine Internetaccounts den Nationalsozialismus. Zudem propagiert er einen Krieg der Kulturen und verherrlicht die Kreuzzüge des Mittelalters. Er selbst sieht sich zwar nicht als klassischen Nazi, jedoch scheint er keine Probleme zu haben öffentlich mit diesen zu sympathisieren. Seine volksverhetzenden Postings im Internet belegen dies. Passenderweise wird momentan gegen Barkic strafrechtlich aufgrund von Volksverhetzung ermittelt.Barkic umgibt sich mit Größen der extrem rechten Szene NRWs. Unter anderem posiert er mit dem HoGeSa Gründer und Ex-Pro NRW Mitglied Dominik Roeseler. Dieser fungierte bei den schweren Ausschreitungen von HoGeSa im Jahre 2014 in Köln als Anmelder. Weiterhin unterhält er Kontakte zu Andreas “Kalle” Kraul aus Herne, welcher ebenfalls einer der Organisatoren der rassistischen HoGeSa Bewegung ist.

Auch eine eingeladene Rednerin von „DaSKuT“ Sigrid Schüßler ist keine Unbekannte, Schüßler war bis 2014 Vorsitzende des „Ring Nationaler Frauen“ der Frauenorganisation der NPD und versuchte 2014 Bundesvorsitzende der NPD zu werden.

Gerade in Tagen rassistischer Mobilisierungen ist es extrem wichtig, dass Nazis und Rassist*innen zivil-gesellschaftlicher Widerstand entgegen gebracht wird.

Falls Sie Barkic oder Meyer auf ihre rassistischen Aktivitäten ansprechen möchten können Sie dies gerne tun:
0160/4042732 | 0234/87931560 | b-barkic@t-online.de | barkic-mietwerkstatt.de

Geistige Brandstifter benennen!
Rassist*innen und Nazis aus der Anonymität reissen!

Betroffenentreffen zum Bochumer Kessel | 22.06. | 18h | SZ

bochumer-kessel

Am 01.Mai gingen viele Bochumer*innen gegen den Naziaufmarsch der NPD auf die Straße, entschlossen die Rassist*innen zu blockieren. Die Polizei allerdings hatte was dagegen und kesselte am Nachmittag ca. 250 Menschen im Bermudadreieck ein, damit die Nazis ungehindert durch die Bochumer Innenstadt laufen konnten. Für viele Betroffene war dies sicherlich nicht nur die erste Gegendemonstration, sondern auch die erste Berührung mit dem Thema Repression – der Unterdrückung notwendigen politischen Protestes der Bevölkerung gegen Faschist*innen durch den Staat, also die Polizei. Willkürlich wurden 250 Menschen festgesetzt und erkennungsdienstlich behandelt, die nichts falsch gemacht haben. Und genau deswegen wird geplant, gegen die Maßnahme juristisch vorzugehen. Denn das Blöde an polizeilichen Maßnahmen ist, dass immer nur im Nachhinein gegen sie vorgegangen werden kann. Hierzu wird ebenfalls ein erstes, offenes Betroffenentreffen am 22.06. um 18 Uhr im Sozialen Zentrum Bochum (Josephstr. 2) stattfinden, zu dem ihr herzlich eingeladen seid und auf dem das Ausmaß an Repression und wie wir gemeinsam dagegen vorgehen können besprochen werden sollen.

Die Aussichten sind gar nicht so schlecht, wurden doch in der Vergangenheit verschiedene Urteile gesprochen, die Polizeikessel zwar nicht generell negativ bewerten, aber die betreffende Polizeimaßnahme für überzogen und unrechtmäßig erklärten. Wir rufen daher alle Betroffenen dazu auf, sich auf dieser Website regelmäßig zu informieren, um eine Klage gegen den Bermudadreieck-Kessel zu unterstützen.

Das Treffen findet anstatt des Offenen Antifa-Cafés am 22.06. um 18 Uhr im Sozialen Zentrum Bochum statt. Für Menschen, die ihr Anliegen nicht gerne in der großen Runde besprechen möchten, werden Rechtsberatung und Leute von Out of Action vor Ort sein. Auch werden Snacks und Getränke vorhanden sein.

Der „Bochumer Kessel“ im Bermudadreieck - Bis zu sieben Stunden lang wurden hunderte Menschen hier willkührlich eingekesselt

Pressemitteilung: Brutaler Polizeieinsatz

Am gestrigen Sonntag den 19. Juni hat der Pegida Ableger DaSKuT am Husemannplatz eine Kundgebung abgehalten, um gegen Geflüchtete zu hetzen. Der friedliche Gegenprotest wurde seitens der Polizei Bochum brutal niedergeschlagen. Die antirassistische Demonstration wurde aufgrund der Gefahrenlage von den Veranstalter*innen abgesagt. Auf dem Husemannplatz haben sich gegen 16:45 ca. 10 Rassist*innen unter dem Pegida-Ableger “Daskut” versammelt. Ein massives Polizeiaufgebot samt Reiterstaffel wurde zum Schutze der Rassist*innen aufgefahren. Etwa 200 Personen fanden sich ein und protestierten friedlich gegen den Pegida-Ableger.

Nachdem die Kundgebung von “Daskut” endete, nahmen sich die Gegendemonstrant*innen vor zum Dr. Ruer Platz zu gehen, wo eine antirassistische Demonstration zusammen mit dem Refugee Strike Bochum stattfinden sollte. An dieser Stelle eskalierte die Bochumer Polizei die Situation und zog unter dem Vorwand, dass Teilnehmer*innen Vermummung angebracht hätten, Menschen aus der Demonstration und prügelte auf umher stehende Personen ein. Ein älterer Mensch musste mit einer Platzwunde am Kopf vom Krankenwagen abgeholt und stationär behandelt werden. Weitere Demonstrant*innen wurden verhaftet und zur Hauptpolizeiwache transportiert.

Aufgrund des massiven Polizeiaufgebots und des aggressiven Auftretens dieser entschlossen sich die Veranstalter*innen dazu die Demonstration abzusagen. “Die Polizei Bochum hat am gestrigen Sonntag erneut ihre hässliche Fratze gezeigt. Für zehn Rassist*innen sind sie mit einem massiven und brutalen Aufgebot aufgefahren,” sagt Manfred Pöppe von der Antifaschistischen Linken Bochum. Weiterhin äußerte sich Pöppe zu der abgesagten Demonstration: “Aufgrund der Tatsache, dass die Demonstration von und mit Geflüchteten zusammen getragen wurde, gab es aufgrund der aggresiven Haltung der Polizei keine andere Lösung als diese abzusagen.

”Wir finden das Verhalten der Polizei skandalös und verlangen vom Oberbürgermeister Thomas Eiskirch eine schriftliche Stellungnahme zum Geschehen am gestrigen Sonntag. Bereits am 1.Mai ist die Bochumer Polizei durch einen brutales Vorgehen auffällig geworden. Nun, nach nur wenigen Wochen wurde erneut ein Mensch schwer verletzt. Weiterhin ist es unfassbar, dass eine antirassistische Demonstration, welche eine menschenwürdige Unterbringung von Geflüchteten einfordert, aufgrund von aggresiven Polizeibeamten abgesagt werden musste, da die Sicheheit der Teilnehmenden nicht mehr gewährleistet war. Es ist eine Schande für die Stadt Bochum, dass Geflüchtete, aufgrund einer brutalen Polizeitaktik, ihr Recht auf Meinungsfreiheit nicht wahrnehmen können und stattdessen befürchten müssen, dass ihre Asylanträge durch angedrohte Polizeimaßnahmen gefährdet sein könnten. Was letztendlich zu dem Entschluss führte die Demonstration abzusagen.

Antifaschistische Linke Bochum, 20.06.2016

Polizei verschickt Vorladungen an Gekesselte vom 1.Mai – Unser Tipp: “Bitte sagen Sie jetzt nichts”

aussageverweigerungAm 01.Mai gingen viele Bochumer*innen gegen den Naziaufmarsch der NPD auf die Straße – entschlossen, die Rassist*innen zu blockieren. Die Polizei allerdings hatte was dagegen und kesselte am Nachmittag ca. 250 Menschen im Bermudadreieck ein, damit die Nazis ungehindert durch die Bochumer Innenstadt laufen konnten.

Nun haben sich die ersten Betroffenen gemeldet und berichtet, dass Sie Vorladungen wegen versuchter gefährlichter Körperverletzung erhalten haben. Die Antirepressionsgruppe empfiehlt in Zusammenarbeit mit der Roten Hilfe Ortsgruppe Bochum-Dortmund, nicht zu solchen Vorladungen hin zu gehen. Als Beschuldigte*r gilt es, vom Recht der Aussageverweigerung Gebrauch zu machen. Jede Aussage bei der Polizei, insbesondere ohne Kenntnisse über die Aktenlage, kann die Lage nur verschlimmern.

Hat Euer Fall schon ein Aktenzeichen, so raten wir dringend, sich eine anwaltliche Unterstützung zu suchen, die dann Akteneinsicht beantragt. So könnt Ihr erst einmal schauen, was gegen Euch vorliegen soll. Das weitere Vorgehen könnt Ihr dann mit Eurer Anwältin besprechen. Bei der Roten Hilfe Bochum-Dortmund könnt ihr nach Anwält*innen fragen, die sich mit Demogeschehen und anschließender Repression auskennen. Die Ortsgruppe der Roten Hilfe lädt alle Betroffenen, die zu den juristischen Sachen noch Fragen haben, in ihre nächste Sprechstunde am 11.07.2016 um 19.30 Uhr ins Soziale Zentrum Bochum ein.

Weitere Informationen zum Thema Aussageverweigerung findet Ihr in dieser Broschüre der Roten Hilfe e.V.

Refugees Welcome – Wohnungen und Bildungsmöglichkeiten für alle!

Antirassistische Demonstration in Bochum

Am 19.06.2016 will der Pegida-Ableger „DaSKuT“ (Deutschland asylfreie Schulen, Kindergärten und Turnhallen) in unserem beschaulichen Bochum eine Kundegebung am Husemannplatz abhalten.

Wir fordern alle Bürger*innen auf, sich an den lautstarken Gegenprotesten zu beteiligen, um jenen Rassist*innen jegliche Handlungsmöglichkeit in Bochum zu nehmen! Danach wird eine Antirassistische Demonsration in Bochum stattfinden!

Mit seinem Titel hat der Pegida Ableger natürlich ein politisch wie gesellschaftlich sensibles Thema aufgegriffen, zu welchem auch wir als Bochumer Geflüchtete, Antirassist*innen und Antifaschist*innen Stellung beziehen werden. Seit geraumer Zeit organisieren sich in Bochum Geflüchtete, um gegen die untragbaren Zustände in Sammelunterkünften zu protestieren.

Die Unterkünfte die zur Verfügung gestellt werden, sind in der Regel unzumutbar und menschenunwürdig. Meist sind diese überfüllt und Privatsphäre ist nicht vorhanden, da Menschen sich auf engsten Raum Schlafmöglichkeiten teilen müssen. Es gibt keine abgetrennten Schlafzimmer, stattdessen leben jene Menschen zusammengepfercht zwischen provisorisch errichteten Trennwänden. Nicht allen wird die Möglichkeit gegeben, an Deutsch- und Integrationskursen teilzunehmen. Je nach Herkunftsland verweigert das zuständige BAMF vielen Geflüchteten weiterhin eine Chance auf Bildung. Viele Syrer*innen, Iraker*innen und Eritreer*innen haben nämlich die Möglichkeit, Integrationskurse zu besuchen. Alle anderen Gruppen werden benachteiligt. Eine Verbesserung der Lebensumstände ist somit nicht gegeben, stattdessen Stagnation.
Die Unterbringung in solchen Sammelunterkünften trägt zudem zur Isolation der Geflüchteten im gesellschaftlichen Kontext bei.

Das nun Rassist*innen um die Ecke kommen, um dieses Thema aufzugreifen, stellt für uns eine Provokation dar. Jedoch werden wir den 19.06. dazu nutzen im Rahmen einer eigenen Demonstration unsere Kritik an Sammelunterkünften, der deutschen Abschiebepolitik und der europäischen Flüchtlingspolitik zu formulieren.

Wir fordern daher die Unterbringung in menschenwürdigen Wohnformen, Bildungsmöglichkeiten für alle und somit auch die Aufhebung der damit einhergehenden Isolation, der Geflüchtete ausgesetzt sind.

Kommt am 19.06. um 17:00 Uhr zum Husemannplatz, um die Proteste gegen die Rassist*innen von Pegida zu unterstützen.

Ab 18:30 Uhr werden sich Bochumer Geflüchtete, Antirassist*innen und Antifaschist*innen am Dr. Ruer Platz einfinden, um eine antirassistische Demonstration durchzuführen! Auch hierzu sind alle Menschen, die dem rassistischen Normalzustand etwas entgegensetzen möchten, eingeladen sich zu beteiligen.

Refugee Strike Bochum
Bochumer Antirassist*innen und Antifaschist*innen

NoTddZ: Bochum fährt nach Dortmund

Bochum goes #NoTddZ! Kommt am 4. Juni zum Bochumer Antifa-Treffpunkt, 8.45 Uhr (pünktlich) am Buddenbergplatz (HBF-Hintereingang). Von hier aus wollen wir gemeinsam mit möglichst vielen Menschen nach Dortmund fahren, um den von RUB-Student Michael Brück angemeldeten Nazi Großaufmarsch zu verhindern. Die Abendlandkrieger versuchen mit dem Verlegen des „Tag der deutschen Zukunft“ nach Dortmund ihr letztes, alljährlich stattfindendes Event zu retten. Wir wollen ihnen dieses Event nehmen und unterstützen daher den Blockadeaufruf von NoTddZ. Da bis zu 1000 Nazis erwartet werden, wollen wir eine gemeinsame und solidarische Anreise organisieren.

Am Samstag alle nach Dortmund - Beteiligt euch an der gemeinsamen Anreise aus Bochum

Für den Abend davor gibt es auch schon einen Plan – linksradikale Vorabenddemonstration durch Dortmund! Infos zur Vorabenddemo, zum Naziaufmarsch und den antifaschistischen Protesten:

03.06.2016Linksradikale Vorabenddemonstration der Antifaschistischen Union Dortmund!
Für ein besseres Morgen – keine Zukunft diesen Zuständen! | Aufruf: antifaunion.blogsport.de

04.06.2016 – ‪#‎NoTddz‬ – Gegen den Naziaufmarsch in Dortmund – NoTddZ unterstützen!
Zusammen organsieren, blockieren, verhindern! | Aufruf: dortmund.no-tddz.org

03.06. und 04.06.2016 – ‪Nummer des Ermittlungsausschuss: 0231 84 046 84 | Den EA ruft Ihr an, wenn Ihr von der Polizei festgenommen wurdet oder ein Polizeikessel entstanden ist, der mit der vorläufigen Festnahme der Eingekesselten enden kann. Das Team nimmt dann Kontakt zu Anwält*innen auf die versuchen, die Situation mit der Polizei zu klären bzw. Euch schnell aus der Gefangenensammelstelle (GeSa) raus zu bekommen. Denkt dran: Auf der Polizeiwache steht Euch ein Telefonat zu und das solltet Ihr für den EA-Anruf benutzen. Weitere Informationen findet Ihr unter earuhr.noblogs.org.

Pegida-Ableger am 19. Juni in Bochum?

„Ich bin kein Nazi, ich bin ein Patriot.“
„Ich bin nicht Scheiße, ich bin Kacke.“

Beim Stelldichein von „Pegida NRW“ am vergangenen Montag in Duisburg wurde eine rassistische Kundgebung in Bochum angekündigt. Stattfinden soll diese am 19. Juni um 17 Uhr auf dem Husemannplatz. Als Organisator tritt der jüngste Pegida-Sprössling „DaSKuT“ („Deutschland asylfreie Schulen, Kindergärten und Turnhallen“) auf. „DaSKuT“ scheint organisatorisch zu großen Teilen von dem Mönchengladbacher HoGeSa-Mitbegründer Dominik Roeseler getragen zu werden, der nach dem Debakel bei „HoGeSa 2.0“ — bei dem er als Anmelder fungierte — und seinem Rauswurf bei „Pro-NRW“ offenbar neue Betätigungsfelder bei „Pegida NRW“ und dessen Umfeld. Administrator der „DaSKuT“ Facebook-Gruppe ist Branco Barkic, der in Bochum-Weitmar die „Barkic-Mietwerkstatt“ betreibt und hier mit gebrauchten KfZ-Teilen handelt. Auch Barkic ist Teilnehmer der „Pegida NRW“ Demonstrationen in Duisburg.

Rassisten unter sich: Branco Barkic und Dominik Roeseler

Wie viele Rassist*innen sich am 19. Juni in Bochum tatsächlich einfinden werden bleibt abzuwarten. Die Erfahrung zeigt aber: Wo Pegida und seinen Ablegern nicht von Anfang an breiter Widerstand entgegen schlug, konnten diese langfristig teils Naziaufmärsche etablieren, die so vorher nicht denkbar gewesen wären. Negativbeispiel in NRW ist Duisburg, wo seit über einem Jahr wöchentlich zwischen 100 und 300 Nazis und Rassist*innen auflaufen – von Polizei und Zivilgesellschaft weitgehend unbehelligt. Lasst uns dem Potpourri aus „besorgten Bürgern“, rechten Hools, Alltagsrassist*innen und militanten Neonazis deshalb von Anfang an konsequent entgegentreten.

NoTDDZ am 4. Juni in Dortmund

Auch in Bochum laufen die Vorbereitungen gegen den maßgeblich von RUB-Student und Neonazi-Kader Michael Brück mitorganisierten „Tag der deutschen Zukunft“ (TddZ) am 4. Juni in Dortmund auf Hochtouren. Die Dortmunder Neonazis um die Partei „Die Rechte“, möchten der bundesweiten Naziszene hier eine Negativvision der Zukunft Deutschlands darbieten. Wir sind angetreten, um dies zu verhindern.

Eine gut besuchte Mobi-Veranstalltung im offenen Antifa-Café hat bereits stattgefunden. Am Samstag, den 28. April organisiert die schwarze Ruhr-Uni ein Blockadetraining im Sozialen Zentrum Bochum. In der Ankündigung heißt es:

#NoTDDZ Aktions- und Blockadeworkshop am 28. April im SZ Bochum

Das Ganze beginnt um 11.00 Uhr mit einem gemeinsamem veganen Frühstück, das Training selber geht um 12.00 Uhr los. Dauer des Trainings ist ca. 4 Stunden mit Pausen. Bitte seid pünktlich und nehmt euch für die gesamte Dauer des Trainings Zeit. Ein späteres Dazukommen oder früheres Gehen ist nicht sinnvoll. Das moderierte Training soll dazu dienen, Erfahrungen auszutauschen, individuelle und kollektive Handlungsfähigkeit durch Übungen zu erhöhen, Befürchtungen abzubauen und Neues kennen zu lernen. Grundlegende Inhalte des Trainings sind:

  • Was sind Bezugsgruppen und wofür sind sie gut?
  • Entscheidungsfindung in Bezugsgruppen und zwischen Bezugsgruppen
  • Wie gelangen wir über Hindernisse an den Ort einer Blockade?
  • Was nehme ich auf Aktionen (nicht) mit?
  • Blockadetechniken mit dem Körper
  • Mit welchen Formen von Repression müssen wir rechnen? Wie gehen wir damit um?
  • Auf welche etablierten Strukturen können wir zurückgreifen?

Das Training ist zwar als Vorbereitung auf die Blockade „des Tages der deutschen Zukunft“ gedacht, ist aber auch als Vorbereitung auf andere Aktionen sinnvoll. Selbstverständlich sind auch diejenigen eingeladen, die noch nicht genau wissen, ob eine Blockade das richtige für sie ist. Das Aktionstraining findet in Kooperation mit skills for action, deutschsprachigen Netzwerk bewegungsorientierter Aktionstrainer*innen statt.

Außerdem ist ein Mobi-Video samt Transpiaktion über den Dächern Bochums aufgetaucht!


Anders als in Bochum ist die Dortmunder Polizei übrigens zu der Erkenntnis gelangt, dass es besser ist, den Nazis keine attraktive Route zur Verfügung zu stellen. So wurde der Aufmarsch von der migrantisch geprägten Nordstadt in die Außenbezirke verlegt. Wohin genau, dass wird der Öffentlichkeit bisher allerdings vorenthalten.

Alle Infos zu den Aktionen gegen den „TddZ“ findet ihr auf dortmund.no-tddz.org.

Naziaufmärsche? Gemeinsam blockieren, sabotieren, verhindern!
Grenzenlose Solidarität & Emanzipation – statt Volksgemeinschaft & Rassismus!

Fotos aller Nazis und Rassist_innen des NPD-Aufmarschs

Antifa wendet sich mit Öffentlichkeitsfahndung an die Bevölkerung

Meldet Naziaktivitäten in Bochum: Antifa bittet um Hinweise aus der Bevölkerung

Am 1. Mai 2016 folgten 176 Nazis und Rassisten_innen dem Aufruf des NPD-Landesvorsitzenden Claus Cremer und marschierten durch die Bochumer Innenstadt. Etwa die Hälfte davon dürfte aus Bochum und der direkten Umgebung stammen. NPD-Anhänger, welche alle organisatorischen Aufgaben und Reden übernahmen, waren NRW-weit sowie vereinzelt aus Niedersachen und Berlin angereist. Auch einige Rassist_innen der „Identitären Aktion“ um Melanie Dittmer nahmen zeitweise an dem Aufmarsch teil. Nur drei Neonazis von „Die Rechte“ Dortmund lockte es zur NPD. Dafür leider um so mehr Personen, die wir einem Spektrum zuordnen welches die Antwort auf die soziale Frage recht saußen sucht. Hier besteht definitiv Handlungsbedarf – soziale Kämpfe müssen wieder wieder sichtbar antiautoritär und antifaschistisch ausgetragen werden. Die größte homogene Gruppe stellte die „Division Braune Wölfe“ (DBW) mit 16 Personen dar.

Du kannst schon Nazi sein, aber dann bist du halt Kacke

Dabei handelt es sich um Bilderbuch-Glatzen und rechten Hooligans, die seit einigen Monaten durchs Ruhrgebiet und Rheinland touren und durch besonders aggressives Auftreten samt Übergriffen auffallen.

Aufgrund polizeilicher Maßnahmen wie Absperrungen und Masseningewahrsamnahmen konnten sich nicht Alle ein Bild von dem traurigen Aufgebot an Nazis und Rassist_innen machen, dass am 1. Mai durch Bochums Straßen marschierte. Deshalb haben sich Bochumer Antifaschist_innen die Mühe gemacht, öffentlich verfügbare Fotoalben durchzuforsten und eine Übersicht aller Teilnehmer*innen des Naziaufmarschs zu erstellen.

Diese findet ihr unter: recherche-bochum.tk

Nicht so schlau: Hitlergruß vor laufenden Kameras

Sachdienliche Hinweise zu Bochumer Neonazis werden entgegengenommen unter: recherche-bochum [ät] riseup.net

„Wir greifen mit diesem Aufruf bewusst zum Mittel der Öffentlichkeitsfahndung. Wer in Bochum einen Naziaufmarsch besucht, rückt sich damit selbst ins Licht der Öffentlichkeit und muss logischerweise damit rechnen, in den Fokus antifaschistischer Recherche zu geraten.“ kommentiert Tanja Breichelt vom Antifa Recherche Patchwork, einem Zusammenschluss aus Einzelpersonen, die es der Öffentlichkeit leichter machen möchten, Nazis in ihrer Umgebung zu identifizieren.