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Antifa Report Februar 2021

Antifa Report 2021

Seit unserem letzten Antifa Report aus dem September 2020, ist einiges passiert in rechten Szene auf lokaler Ebene. Da waren die Kommunalwahlen, diverse verschwörungsideologische Veranstaltungen, sowie Interventionen gegen lokale Neonazis.

Neben den Aktionen die sich gegen die extreme Rechte richteten, wurden auch einige Solidaritäts- und Gedenkaktionen initiiert. So nahmen am 13. September 2020 50 Menschen am jährlichen Gedenken an die Bochumer Widerstandskämpfer*innen teil. Im Rahmen der Räumung des queer-feministischen Hausprojekts Liebig 34 wurde die Antoniuskirche in Bochum West kurzweilig besetzt. Wir haben uns mit den Protesten in Belarus und den Menschen im Flüchtlingslager Moria solidarisiert und ein Gedenken für Josef Anton Gera durchgeführt, welcher 1997 von Neonazis in Bochum ermordet wurde.Bereits in diesem Jahr haben wir anlässlich des Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslager Auschwitz eine Plakataktion im Bochumer Stadtgebiet durchgeführt, dem Bochumer Widerstandskämpfer Erich Schröder gedacht und am vergangenen Samstag ein Graffiti in Gedenekn an den rassistischen Terroranschlag von Hanau gemalt.

Rassimus tötet – Graffiti in Gedenken an den rassitsichen Terroranschlag von Hanau I

Der Fokus dieses Berichts liegt allerdings, wie gehabt, auf den Aktivitäten der extremen Rechten in Bochum.

Die Kommunalwahlen 2020 – in Bochum bleibt der große Erfolg für die rechten Parteien aus

Am 13. September 2020 fanden in ganz NRW die Kommunalwahlen statt. In Bochum ging es dabei unter anderem um die Wahl des/der Oberbürgermeister*in, des Rates, sowie des Ruhrparlaments.

Ergebnis Komunalwahl Bochum 2020

NPD Bochum

Symbolbild NPD Bochum

Für die Bochumer NPD war diese Wahl ein Desaster. Sie konnte zwar im Vergleich zur Europawahl 2019 einen geringen Stimmzuwachs verzeichnen, hat aber verglichen mit den letzten Kommunalwahlen deutlich weniger Zustimmung aus der Bevölkerung bekommen und musste somit ihre zwei Plätze im Rat der Stadt räumen.

Der ehemalige Stadtrat Francis Marin verkündete daraufhin enttäuscht das Ende seiner politischen “Karriere”. Wie Ernst dieses “Ende” zu nehmen ist, zeigte er bereits kurze Zeit später, als er am 17. Oktober 2020 an einer NPD-Kundgebung in Bremerhaven teilnahm. Nach der Kommunalwahl nahmen die Aktivitäten der NPD auch aprupt ab. Das fehlende Geld und die fehlenden Räumlichkeiten machten sich schnell bemerkbar. Von der groß angekündigten außerparlamentarischen Offensive ist bisher nicht viel zu sehen. Trotzdem müssen wir davon ausgehen, dass im Hinblick auf die Bundestagswahl im kommenden Herbst auch die NPD wieder häufiger Aktionen durchführen wird.

Apropos NPD: Diese hielt am 15.11.2020 wie auch schon in den vergangenen Jahren ein Heldengedenken ab. Dieses Mal waren sie im Volkspark Günnigfeld in Wattenscheid. Mit von der Partie waren unter anderem Detlef Fergee aus Essen/Mülheim, Claus Cremer, Marco vom Brocke, Shauna-Charis Seidel sowie Karsten Römhild.

AfD Bochum

Auch die Bochumer AfD musste mit ihrem Ergebnis von 5,62% bei der Bezirksvertretungs- sowie der Ratswahl, im Vergleich zur Europawahl 2019 ca. ein Drittel der damals erreichten Stimmen einbüßen. Der Negativtrend bei den Wahlergebnissen der Partei setzt sich also auch auf lokaler Ebene fort und wird hoffentlich auch bei der Bundestagswahl in diesem Jahr keinen Aufwärtstrend erfahren. Die AfD konnte allerdings verglichen mit der letzten Kommunalwahl 2014 einige Wähler*innen gewinnen und hat somit die zwei von der NPD verlorenen Plätze im Rat übernommen und auf fünf aufgestockt.
Gabriele Walger-Demolsky und Christian Loose mussten allerdings ihre Positionen räumen und machten Platz für neue Leute. Aktuell sitzen im Rat also die Neulinge Markus Schröder, Nicole Scheer, Christian Krampitz und Lars Schmidt, sowie Jens Wittbrodt, welcher schon vorher für die AfD im Rat saß.

Eine ausfühliche Analyse zu den Wahlergebnissen der AfD bei dieser Wahl gibts hier: https://afdwatchbo.noblogs.org/post/2020/09/28/wahlanalyse-zur-kommunalwahl-2020-in-bochum/

 Bürger-Aufbruch

Als außerparlamentarische Vorfeld Organisation der AfD versucht sich seit einigen Wochen eine Gruppierung mit dem Namen “Bürger-Aufbruch”. Diese Gruppe erinnert sowohl vom Auftreten, als auch von den verwendeten Layouts stark an die Identitäre Bewegung. Dies liegt maßgeblich daran, dass die ehemaligen IB Akteure aus Bochum und Umgebung auch für die neue “Gruppierung” vernantwortlich sind. Zu ihnen zählt u.a. Noah von Stein, der auch bei der Jungen Alternativen Arnsberg aktiv ist. Ebenfalls kann ein junger Mann der “Bürgerbewegung Aufbruch” zugeordnet werden, der am 21.11.2020 am Rande der Querdenken Veranstaltung am Kirmesplatz mehfach Auseinandersetzungen mit Antifaschist*innen suchte. Neben Flyersteckaktionen und Banneraktionen an der Ruhr Universität Bochum und in Witten, veranstalteten sie am 29.01.2021 eine kleine Aktion in der Bochumer Innenstadt, um gegen den “anbahnenden Niedergang des Mittelstandes” zu protestieren. Dazu stellten sie Schilder und Grabkerzen vor Geschäften auf, die aufgrund des Corona Lockdown momentan geschlossen sind.

Querdenken 234

Nach Vorbild der Organisation “Querdenken 711” aus Stuttgart, hat sich im Herbst letzten Jahres auch in Bochum ein Ableger der verschwörungsideologischen Gruppe gegründet. Groß angekündigt war ihre erste eigene Aktion im Bochumer Bermudadreieck, letztendlich haben es jedoch nur ca. 20, in weißen Maleranzügen gekleidete Personen zum Treffpunkt geschafft – ein schwacher Start für die Corona-leugner*innen.
Mit Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen, spitzte sich allerdings auch die Situation mit deren Gegner*innen zu. Nur zwei Wochen nach ihrem Auftakt stieg die Anzahl der Coronaleugner*innen auf das 6-fache an. So liefen sie am 7. November bereits mit ca. 120 Anhänger*innen, ausgerüstet mit Trommeln durch die Bochumer Innenstadt.
Gegen Ende ihres Spaziergangs gesellte sich auch Bastian Hans, von der Bochumer IB zu der sektenähnichen Gruppe dazu.

Nachdem die Woche darauf knapp 200 Leute mit ihnen durch die Stadt spazierten, sammelten sich am 21. November 2020 ca. 1000 Menschen beim “Fest für Frieden, Freiheit und Liebe” auf dem Kirmesplatz an der Castroper Straße. Mobilisiert wurde für diese Veranstaltung unter anderem auch von Seiten der Bochumer NPD, welche auch durch ihre Anwesenheit unterstützte. So waren unter anderem Claus Cremer und Dennis Bieckhofe aus Dülmen vor Ort. Des Weiteren gesellten sich auch einige Mitglieder der Bruderschaft und Schwesternschaft Deutschland zu der kruden Menschenmenge. Unter anderem waren Sabrina und Michael Wehnes aus Herne, sowie Kai Kratochvil aus Düsseldorf anwesend. Nach der Rede von Querdenken Initiator Michael Ballweg leerte sich der Platz allerdings schnell und so war gegen Ende der Veranstalltung nur noch ein Bruchteil der anfänglich anwesenden Personen vor Ort. Ebenfalls einen Redebeitrag hielt der Bochumer Arzt Andreas Triebel. Gegen Triebel läuft momentan ein Verfahren, da er wohl auffällig häufig Atteste ausstellte, die das Nicht-Tragen einer Mund-Nasen Maske erlaubten. So kam es auch zu einer Razzia in seiner Praxis an der Dorstener Straße.
Begleitet wurde die ganze Veranstaltung von einem breiten Gegenprotest aus verschiedenen antifaschistischen Zusammenhängen, an dem sich insgesamt ca. 600 Personen beteiligten, die sich um den Kirmesplatz positionierten.

Nach ihrem großen “Fest”, bei dem Querdenken 234 – vermutlich vor allem durch die Anwesenheit Ballwegs – einen recht großen Zuspruch bekam, schrumpfte die Zahl der Anhänger*innen dieser Veranstaltungen. Seit dem Dezember 2020 nehmen relativ kontinuierich ca. 60 Personen an den mittlerweile ziemlich unspektakulären Querdenken Kundgebungen teil (es wurde regelmäßig auf antifabochum.noblogs.org berichtet). Trotzdem kann festgehalten werden, dass “Querdenken234” in ihrem kurzen Dasein mehrfach Neonazis und extreme Rechte auf ihren Veranstaltungen duldete, antisemitische Narrative verbreitet und mehrfach die Verbrechen des Nationalsozialismus durch geschmacklose Vergleiche relativierte. So wie am 21.11.2020 als eine Rednerin die Corona Maßnahmen der Bundesregierung und insbesondere das Tragen einer Mund-Nasen Maske mit den Vebrechen und Menschenversuchen von Josef Mengele zu Zeiten des Nationalsozialismus verglich.

Für den Erhalt der Freiheit” mit der Bruderschaft Deutschland:

Auch bei den seit Mai 2020 stattfindenden “Für den Erhalt der Freiheit” Kundgebungen gab es im letzten Monat ein paar spannende Ereignisse. Die im großen und ganzen recht unspektakulären Kundgebungen auf dem Bochumer Husemannplatz hatten Anfang dieses Jahres Besuch von der “Bruderschaft/Schwesternschaft Deutschland”.
Nachdem über die örtliche verschwörungsideologische Telegramgruppen zum sogenannten “D-Day 2.0” mobilisiert wurde, nahmen am 2. Januar 2021 ca. 25 Personen der “Bruderschaft und Schwesternschaft Deutschland”, sowie “NRW stellt sich quer” an der Kundgebung auf dem Bochumer Husemannplatz teil – darunter unter anderem Sabrina und Michael Wehnes aus Herne, welche die Bruderschaft/Schwesternschaft auch schon am 21.11.2020 auf dem Kirmesplatz repräsentierten. Sie positionierten sich rund um den Husemannplatz und bauten ein extremes Bedrohungsszenario auf. Gegen Abend mussten sie allerdings einen Dämpfer hinnehmen, als ihnen eine Gruppe Unbekannter eine offensive Ansage machte und es kurz zu einer körperlichen Auseiandersetzung kam.
Trotz einer Distanzierung seitens der Organisator*innen der Kundgebung gegenüber der Bruderschaft und Schwesternschaft tauchten auch eine Woche später ca. 35 Anhänger*innen der rechten Gruppierungen auf. Diesmal mit Unterstützung der Steeler Jungs, welche sich vorab am Bahnhof Essen Steele-Ost trafen und sich mit 6 PKWs auf den Weg Richtung Bochum machten. Doch auch bei ihrem zweiten Versuch ein Bedrohungsszenario in der Innenstadt aufzubauen, mussten sie eine Rückschlag hinnehmen. Von Beginn an wurde die Kundgebung von einem maßiven Polizeiaufgebot umstellt und für den Großteil der Anwesenden Platzverweise ausgesprochen. Die Anwesenden Nazis kamen an diesem Tag aus Essen, Mülheim, Düsseldorf, Herne und Köln.
Als Initiator*innen der Besuche können Sabrina und Michael Wehnes gesehen werden. Sabrina Wehnes ist die Präsidentin der Schwesternschaft Deutschland und war bereits 2019 die Anmelderin von extrem rechten Aufmärschen in unserer Nachbarstadt Herne. Ihr Mann Michael ist ebenso Teil der Bruderschaft Deutschland und besucht seit Jahren extrem rechte Veranstaltungen. Beide fuhren auch am 03.10.2020 zum Aufmarsch des neonazistischen Kleinstpartei III. Weg nach Berlin.

Die “Für den Erhalt der Freiheit”-Kundgebungen rund um den Organisator Peter Florian scheinen immer weniger Anklang zu finden. So haben sich beispielsweise am Samstag den 6.2.2021 nur zwei einsame “Freiheitskämper” auf dem Husemannplatz getroffen, um die Passant*innen mit ihren verschwörungtheoretischen Ansichten zu beschallen. Peter Florian stammt aus dem Umfeld des aufgrund von sexuellen Übergriffen in Verruf gekommenen Schumacher Clubs in Bochum. U.a. wird auch eine Anlage aus dem Club für die verschwörungsideologischen Veranstaltungen genutzt.

Was seit Beginn der Corona Pandemie immer häufiger vorkommt, ist verschwörungsideologische Propaganda. Ob in Form von Schmierereien, kleinen Flugzetteln, proffesionell gedruckten Flyern oder Aufklebern. Teilweise wurden “impfkritische” Flyer massenhaft in Bochumer Stadtteilen verteilt. Die Ausgabe ist u.a. von der Orgagruppe von “Querdenken234” organisiert wordn.

Neonazi-Pärchen in Altenbochum geoutet:

Andre Fuhr und Marnie Wachmann

In der Nacht auf den 23. November 2020 wurden in Bochum die Neonazis Marnie Janice Wachmann und ihr Freund Andre Fuhr geoutet. Wachmann, die sich seit Jahren in extrem rechten Kreisen bewegt, wohnt im Freigrafendamm 19 in Altenbochum. Sie ist, genau wie ihr Partner Fuhr seit Jahren Teil der Dortmunder Neonazi-Szene und war aktiv bei der aufgelösten Nazikameradschaft AG West. Nach dem Outing ist Fuhr offiziell nach Bochum gezogen. Trotz des Umzugs sind beide Teil der neugegründeten Nazikameradschaft “Tremonia Kollektiv” und pflegen weiterhin Kontakte zu diversen bekannten Persönlichkeiten aus der extremen Rechten, wie dem verurteilten Neonazi und Mörder Sven Kahlin, der 2005 den Punker Thomas Schulz ermordete.
Andre Fuhr stand 2018 wegen plakatieren von Bildern seiner politischen Gegner*innen vor Gericht und hat unter anderem beim Kampf der Nibelungen, dem größten Kampfsport-Event der extremen Rechten, teilgenommen.

Fuhr war auch bei der Hygienedemo am 29. August 2020 in Berlin vor Ort und mit einer Dortmunder Nazi-Reisegruppe auf der Suche nach körperlichen Auseinandersetzungen. Ähnlich offensiv bewegen sich beide neuerdings in Altenbochum. So sind seit Januar durch die beiden Nazischmierereien und Aufkleber rund um den Freigrafendamm angebracht worden und Anwohner*innen werden bedroht. Neben dem Outing als antifaschistische Intervention, welches zum Verlust des Jobs bei Marnie Wachmann führte, ist auch mehrfach das Wohnhaus etwas aufgehübscht worden. Im selben Wohnhaus trainieren Wachmann und Fuhr auf dem Dachboden Kampfsport.

Ausblick

Zusammengefasst lässt sich wohl sagen, dass die letzten Monate für die extreme Rechte in Bochum nicht sonderlich erfolgreich waren, was auch ruhig so bleiben kann. Geht also weiterhin auf die Straße, wenn Neonazis oder Verschwörungstheoretiker*innen versuchen in eurer Stadt Fuß zu fassen!
Für die kommenden Bundestagswahl im September 2021 muss es für alle Bochumer Antifaschist*innen das Ziel sein, die AfD lokal auf unter 5% zu drücken. Das Ergebnis der letzten Kommunalwahl von 5,6% macht Hoffnung, auch wenn die Wahlbeteiligung sicherlich eine andere sein wird. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten wir am besten schon jetzt mit dem Wahlkampf beginnen und in die Viertel gehen, die wir nicht unsere Komfortzonen nennen können.

Antifa ist Handarbeit – auch 2021!

Antifaschistische Linke Bochum,
Februar 2021

Neue Zeiten, neue Ziele, neue Namen.

Aus der Antifaschistischen Aktion Bochum wird non a parole – Antifaschistisches Kollektiv Bochum

Die Antifaschistische Aktion Bochum wurde 2015 gegründet und nahm noch im gleichen Jahr ihre Arbeit auf. Diese Gruppe bedeutet uns allen viel und wir haben viel Herzblut in unsere Arbeit gesteckt. Und doch wurde uns zunehmend bewusst, dass mehr als sechs Jahre nicht spurlos an uns vorüber gehen konnten. Es ist Zeit gewesen, unsere Arbeit, unsere Ziele und unsere Politik zu überdenken. Wir sind mit unserer Gruppe älter geworden und die Probleme dieser Gesellschaft wurden mehr statt weniger. Wir nutzen den Beginn dieses vor uns liegenden Jahrzehnts, um unsere politische Praxis auszuweiten und uns weiter zu entwickeln. Hierzu gehört auch ein neuer Name. Aus der Antifaschistischen Aktion Bochum wird non a parole – Antifaschistisches Kollektiv Bochum.
Der italienische Ausdruck „non a parole“ bedeutet übersetzt so viel wie „nicht Worte allein“ bzw. „Nicht das Lippenbekenntnis“. Dieser Name ist angelehnt an Clara Zetkins Worte „Nicht das Lippenbekentnis, nur das Leben und Handeln adelt und erhebt.”
Doch mit einem neuen Namen allein ist es nicht getan, zu unserer Ausrichtung für dieses neue Jahrzehnt gehört auch ein neues Selbstverständnis, das im Folgenden dokumentiert ist.

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50 Personen bei Protest gegen Nazis und Verschwörungsmythen

Mundschutz statt Grenzschutz am 16.01.2021 in Bochum

Heute protestierten ca. 50 Antifaschist*innen gegen Nazis und Verschwörungsmythen auf dem Bochumer Husemannplatz. Die Kundgebung wurde präventiv von Ende Gelände Bochum angemeldet, um einem möglichen Auftreten der Bruderschaft/Schwesternschaft Deutschland entgegenwirken zu können.

Im Gegensatz zu den letzten beiden Samstagen sind jedoch Personen aus dem klassischen Neonazi Spektrum nicht erschienen.

Während auf dem Husemannplatz ca. 5-10 Personen einer verschwörungideologischen Kundgebung damit beschäftigt waren Kreideparolen, die sich gegen sie richteten, zu entfernen, fanden sich auf dem Dr. Ruer Platz ca 60 Personen bei einer Kundgebung von Querdenken ein. Die Querdenker*innen, die  am 21.11.2020 ebenfalls Neonazis der Bruderschaft Deutschland und der NPD duldeten, konnten in der Zwischenzeit eine weitere Ärztin auftreiben, die Atteste zum Aufheben der Maskenpflicht erstellt. Dabei handelt es sich um Radime Farhumand aus Gelsenkirchen. Zuvor ist der in Bochum praktizierende Arzt Andreas Triebel durch das Erstellen von Attesten auffällig geworden. Er hielt mehrfach Redebeiträge auf Kundgebungen von Querdenken234. Farhumand tat es ihm heute gleich.

Eine wirkliche Dynamik kam heute nicht auf, sodass die antifaschistische Kundgebung gegen 16:30 Uhr beendet wurde. Nennenswert bleibt ansonsten ein Tumult bei der Querdenken Kundgebung, nachdem ein Mitarbeiter des Ordnungsamts von einem Querdenker attackiert wurde. Dieser wurde danach von der Polizei festgenommen.

Fotos vom Gegenprotet:

 

Antifaschistische Linke Bochum,
Januar 2021

Erneut Neonazis von der Bruderschaft/Schwesternschaft Deutschland in Bochum

Kleiner Gegenportest in Bochum am 09.01.2020

Am Samstag, den 09.01.2021, kamen wie zu erwarten erneut Neonazis von der Bruderschaft/Schwesternschaft Deutschland nach Bochum. Ab 15:00 Uhr fand eine verschwörungsideologische Kundgebung auf dem Husemannplatz statt, der sie beiwohnen wollten. Bereits letzte Woche kamen Mitglieder der Bruderschaft/Schwesternschaft Deutschland nach Bochum, um diese Kundgebung zu „schützen“. Da am 02.01.2021 das aufgebaute Bedrohungsszenario nicht von der Polizei unterbunden wurde, mussten Bochumer Bürger*innen dagegen aktiv werden. Wir berichteten darüber.

Bruderschaft Deutschland in Bochum am 09.01.2021 Foto: Infozentrale

In der Zwischenzeit distanzierten sich die Organisator*innen vorab von ihrem Neonazi Besuch. Dies taten sie nicht nur virtuell sondern auch vor Ort, sodass die Polizei dies zum Anlass nahm alle Neonazis aus den Städten Herne, Köln, Mülheim, Düsseldorf und Essen Platzverweise zu erteilen. Einen weiteren Grund dafür lieferten auch mitgebrachte Funkgeräte mit denen sich die anwesenden Neonazis, die in dieser Woche auf ihre Bruderschafts Bomberjacken verzichteten, sowohl an den Zugängen zum Husemannplatz, als auch an verschiedenen Stellen auf der Kortumstraße positionierten, um die Positionen vermeintlicher Linker durchzugeben. Aufgrund der verschiedenen „Standorte“ ist es uns nicht möglich für gestern eine Gesamtzahl der Nazis anzugeben. Es dürfte sich jedoch um ca. 35 Personen gehandelt haben, die aus dem gesamten Ruhrgebiet angereist waren. Unterstützung erhielten sie diesmal höchstwahrscheinlich von den „Steeler Jungs“ aus Essen. Darauf deutet ein Vorabtreffpunkt der Neonazis am S-Bahnhof Essen Steele-Ost um 13.30 Uhr hin. Von dort aus fuhren 6 PKW mit Essener und Mülheimer Kennzeichen Richtung Bochum.

Für die Nazis war der Tag eine Enttäuschung, so führte der „Verrat“ der Verschwörer*innen dazu, dass die Personalien aller anwesenden Neonazis aufgenommen wurden und diese ohne all zu große Selbstinszenierung, jedoch unter ständiger Beobachtung wieder abreisen mussten. Weiterhin fiel die Anlage der Kundgebung aus, sodass auch für die Verschwörer*innen der Tag nicht sonderlich postitiv endete.

Neben dieser Kundgebung fand am nahe gelegenen Dr. Ruer Platz zeitgleich eine Demo von „Querdenken 234“ statt. Diese distanzierten sich ebenfalls von den Neonazis. Der Verlauf dieser Kundgebung wurde vereinzelt durch Zwischenrufe von anwesenden Antifaschist*innen und verärgerten Passant*innen gestört.

Für kommenden Samstag ist erneut mit den verschwörungsideologischen Kundgebungen in der Bochumer Innenstadt zu rechnen. Ob nach dem gestrigen Verlauf erneut Neonazis erscheinen werden, ist unklar. Klar ist hingegen, dass diese Veranstaltungen weiterhin antifaschistisch beobachtet und begleitet werden.

Weitere Fotos der anwesenden Neonazis:

Antifaschistische Linke Bochum,
Januar 2021

Bruderschaft Deutschland setzt in Bochum auf Bedrohungsszenario und muss einen Dämpfer hinnehmen

Am gestrigen Samstag, den 02.01.2021, fand erneut eine verschwörungsideologische Kundgebung auf dem Bochumer Husemannplatz statt. Seit Juni 2020 findet diese Veranstaltung regelmäßig statt.  Im Vorfeld wurde u.a. bei Telegram über die örtliche Gruppe zum sogenannten “D-Day 2.0” mobilisiert.

Bruderschaft Deutschland inszeniert sich in Bochum am 02.01.2021

Dem Aufruf dieser Gruppierung folgten dann ab 15:30 Uhr ca. 25 Personen, die der „Bruderschaft und Schwesternschaft Deutschland“ und dem rechten Bündnis „NRW stellt sich quer“ zugerechnet werden können. Diese positionierten sich u.a. in Kleingruppen rund um den Husemannplatz und wollten durch ihr Auftreten ein Bedrohungsszenario schaffen. Die Polizei beobachtete diese Szenerie mit einem Streifenwagen und machte keinerlei Anstalten, der durch Gewalttätigkeiten in Rahmen von Demonstrationen bereits bekannten Gruppierung, etwas entgegen zu setzen.

Gruppenfoto Bruderschaft Deutschland am 02.01.2021

Dabei dürfte die “Bruderschaft Deutschland” der Bochumer Polizei nicht unbekannt sein. So kommen Sabrina und Michael Wehnes, welche der Bruderschaft und der Schwesternschaft Deutschland angehören, aus Herne. Beide waren heute anwesend. Sabrina Wehnes meldete, u.a. im Jahr 2019 zahlreiche Aufmärsche für eine rechte Bürgerwehr in Herne an. Die Polizei Herne gehört bekanntlich zum Bochumer Polizeipräsidium. Auch kam es in Herne im April 2020 zu einer Hausdurchsuchung bei einem Mitglied der “Bruderschaft Deutschland”. Begründet wurden die Durchsuchungen mit dem Verdacht des unerlaubten Waffenbesitz. Weiterhin posierten Mitglieder der “Bruderschaft Deutschland” zusammen mit Tony Ebel, einem Mitglied der rechtsterroristischen „Gruppe S“.  Dass die “Bruderschaft Deutschland” in Bochum aufläuft, wie bereits bei der Querdenken Kundgebung am 21.11.2020, wird wohl auf das bereits genannte Ehepaar Wehnes zurück gehen. In Bochum traten sie unter dem Label „Hooligans Europe united“ auf, um einen Schulterschluss mit diversen Hooligan Szenen zu simulieren.

Im späteren Verlauf der gestrigen Kundgebung kam dann kurzerhand etwas Hektik auf, nachdem einige Unbekannte den Mitgliedern der Bruderschaft eine offensive Ansage machten. Zuvor waren wohl Menschen aus Bochum seitens der Bruderschaft angepöbelt worden, was nicht unbeantwortet bleiben sollte. Erfreulich ist allemal, wenn sich der so martialisch gebenden Bruderschaft ein Dämpfer verpasst wird. Auch der rechte „Streamer“ Kevin Gabbe war heute anwesend und berichtete live von der Kundgebung. Nach dem Ende der Kundgebung verließen Michael und Sabrina Wehnes die Bochumer Innenstadt mit der U35 in Richtung Herne. Die anderen Mitglieder verließen die Stadt mit ihren PKW`s oder wurden von der Polizei in Richtung Hauptbahnhof begleitet. Unter den Anwesenden befand sich auch Kai Kratchovil, der zu den Gründungsmitgliedern der Bruderschaft Deutschland gehört..

Bruderschaft Deutschland inszeniert sich in Bochum am 02.01.2021 II

Kritisch muss definitiv das Verhalten der Bochumer Polizei gesehen werden. Durch das passive Beobachten der Szenerie wurde das Risiko billigend in Kauf genommen, dass Bochumer Bürger*innen Opfer von rechten Übergriffen werden. Seit dem Erscheinen der Bruderschaft Deutschland war absehbar, dass diese es auf eine körperliche Auseinandersetzung abgesehen hat. Erst nachdem Bochumer Bürger*innen diesen Drohgebärden etwas entgegensetzten, schien die Polizei aus ihrem Neujahrsschlaf zu erwachen.

Weiterhin offenbarte diese Kundgebung erneut, dass gerade das verschwörungsideologische Spektrum sich zu keinem Zeitpunkt von Neonazis und rechten Schlägern abgrenzt. Die Kundgebung heute wurde erneut von Peter Florian angemeldet, der aus dem Umfeld des Schumacher Club stammt. Bereits bei vorangegangenen Veranstaltungen wurden Nazis und Menschen aus dem rechten Bürgerwehr Spektrum geduldet. Peter Florian selbst trat während der Kundgebung auch ans Mikro und lobte das Auftreten der “Bruderschaft Deutschland” als Schutz gegen die “Antifa”. Somit wurde nun auch in Bochum ein offener Schulterschluss zwischen Neonazis und Verschwörungsideolog*innen vollzogen.

Bochumer Antifaschist*innen müssen sich für die kommende Woche darauf einstellen, dass erneut Mitglieder der Bruderschaft Deutschland in Bochum auftauchen. Dass sie angegangen worden sind, wird ihnen sicherlich nicht gefallen haben.

Bochum hat kein Platz für die Bruderschaft und Schwesternschaft Deutschland!

Weitere Fotos:

Freiheit für Lina!

Am 05.11.2020 führte die Generalbundesanwaltschaft einen Einsatz gegen AntifaschistInnen in Leipzig durch. Für Eine von ihnen hatte das LKA einen Haftbefehl mitgebracht, mit welchem sie die Person in Untersuchungshaft nahmen.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen an mehreren Angriffen auf Faschisten beteiligt gewesen zu sein, beziehungsweise Selbige geplant und vorbereitet zu haben. Ergänzt wird das Ganze durch den obligatorischen Vorwurf, eine kriminelle Vereinigung nach § 129 StGB gegründet zu haben, deren Ziel es sein soll “Angriffe gegen Personen der Rechten Szene durchzuführen”.

Am 06.11 bestätigte der Bundesgerichtshof den Haftbefehl gegen Lina. In einer Pressemitteilung bezichtigt der Generalbundesanwalt sie der taktischen Kommandoführung sowie eine “herausgehobenen Stellung” innerhalb jener Vereinigung eingenommen zu haben. Von der Klatschpresse wird sie dadurch zur “Anführerin” umgedeutet.

Lina sitzt nun seit November in Untersuchungshaft. Sicherlich dienen Solifotos und Videos dazu sich solidarisch zu zeigen, in der jetztigen Situation wird aber primär Kohle benötigt.

Spenden an Lina:
Rote Hilfe e.V.
GLS-Bank
Konto-Nr.: 4007 238 317
BLZ: 430 609 67 IBAN: DE55 4306 0967 4007 2383 17
BIC: GENODEM1GLS
Stichwort: unverzagt

600 Menschen bei Protest gegen Querdenken

Huhu – Gegenprotest in Bochum am 20.11.20 Foto: Infozentrale

Groß angekündigt als „Fest für Frieden, Freiheit und Liebe“ organisierten Anhänger*innen von Verschwöhrungsmythen der Gruppe „Querdenken 234“ am vergangenen Samstag (21.11.2021) eine Kundgebung in Bochum. „Querdenken“ fällt immer wieder durch Zusammenarbeit mit der extremen Rechten und antisemitischen Verschwörungstheorien auf. Die Bochumer Gruppe steht den anderen Ortsgruppen dabei in nichts nach, wie die Veranstaltung am Samstag noch einmal verdeutlichte.

Bereits während der Mobilisierungsphase wurde klar, dass die Veranstalter*innen vor allem auf Masse setzen wollten und dabei auch wenig Probleme mit einer Mobilisierung durch die extreme Rechte hatte. Die NPD teilte den Flyer, mobilisierte zu der Verantaltung und kündigte ihr Kommen an. In einer Pressemitteilung hatten wir bereits darauf hingewiesen, dass sich sowohl die NPD als auch die Nazihooligans aus dem HoGeSa-Spektrum einfinden könnten. So kam es dann auch. Eine öffentliche Distanzierung von „Querdenken 234“ blieb aus.

Der Ort der Veranstaltung blieb lange offen und wurde erst wenige Tage vorher bekannt gegeben. Letztendlich fand die Veranstaltung aufgrund der Coronamaßnahmen nicht wie geplant auf dem Dr. Ruer Plattz sondern auf dem Kirmesplatz an der Castroper Straße statt. Ein geplanter Marsch wurde von der Stadt Bochum und später vom Oberverwaltungsgericht verboten. Dennoch war eine breite Mobilisierung aus antifaschistischer und zivilgesellschaftlicher Sicht notwendig und fand spektrenübergreifend statt. So waren insgesamt ca. 600 Menschen am Gegenprotest beteiligt.

Der Aufbau von Querdenken begann gegen 10 Uhr. Auch Michael Ballweg war früh am Versammlungsort, da er scheinbar die Nacht zuvor in seinem Wohnwagen in der nahe gelegenen Max-Greve Straße übernachtete, wo er noch etwas verschlafen beim Aussteigen begrüßt wurde.

Miachel Ballweg mit seinem Wohnwagen (S: DQ 711) in der Max-Greve Straße in Bochum am 21.11.20

Auf dem Platz fanden sich auch früh die angekündigten Neonazis der örtlichen NPD ein. Claus Cremer, Landesvorsitzender der NPD NRW, sendete teilweise live vom Versammlungsort via Actioncam. Auch eine kleine Delegation der „Bruderschaft Deutschland“ und der „Schwesternschaft Deutschland“ nahm an der Versammlung am Samstag teil. Unter ihnen waren auch Sabrina und Michael Wehnes, die im vergangenen Jahr für die rechten Aufmärsche in Herne verantwortlich waren. Außerdem war unter anderem der rechte Schläger Kai Kratochvil aus Düsseldorf angereist. Die Anwesenden der Bruderschaft/Schwesternschaft Deutschland waren durch ihre bedruckten Bomberjacken deutlich zu erkennen.

Das Auftreten der „Bruderschaft Deutschland“ und der „Schwesternschaft Deutschland“ sowie der NPD wurde dabei von den Veranstalter*innen toleriert. Paradoxerweise beschwerten sich Redner*innen immer wieder darüber, dass „Querdenken“ Gruppen und Veranstaltungen als rechts oder rechtsoffen bezeichnet werden.

Auch im Programm fanden sich etliche Geschmacklosigkeiten der Redner*innen. So behauptete eine Frau auf der Bühne, die Pflicht eine Alltagsmaske zu tragen, sei vergleichbar mit den Experimenten von Josef Mengele im Nationalsozialismus. Diese Äußerung ist an Geschichtsrevisionismus nicht zu überbieten und eine Relativierung des Holocaust und der NS-Verbrechen. Auch hier folgte keine Intervention oder negative Reaktion von Veranstalter*innen oder Polizei.
Alles in allem enttarnte sich die Gruppierung „Querdenken 234“ mit ihrer Veranstaltung selbst als rechtsoffen und antisemitisch. Am Tag nach der Veranstaltung untermauerte „Querdenken 234“ diesen Eindruck noch, denn sie teilten weiter antisemitische Inhalte auf Instagram, die vor einem „Impf Genozid“ warnten oder auf denen die Aussage „Impfen macht frei“ verbreitet wurde. Hier wird sich auf die Aufschrift „Arbeit wird frei“ bezogen, die im Nationalsozialismus über mehreren Konzentrationslagern prangerte.

Der Gegenprotest, der zum Einen bei der Kundgebung am Gersteinring und zum Anderen auch dezentral überall um die verschwörungstheoretische Veranstaltung herum stattfand, zeigte sehr deutlich, dass die Schwurbler*innen auf Bochums Straßen nicht willkommen sind. Es wurden Banner entrollt, es wurden Parolen gerufen und es wurde immer wieder auf den verantwortungsvollen Umgang mit dem tödlichen Virus aufmerksam gemacht. Ein ca. 15 m langes Banner machte klar, wir sind „Gegen jeden Antisemitismus“. Auch im Vorfeld wurde der Veranstaltungsort bereits verschönert. Überall waren Grafittis, Kreidemalereien oder Banner zu sehen. Letztere wurden durch die Polizei abgehängt. Die Personen, die sich an der Castroper Straße positionierten, machten mit ihrer Präsenz ebenfalls deutlich, dass sie die “Quederdenker” nicht tatenlos marschieren lassen würde. Aufgrund der Standkundgebung kam jedoch nur wenig Dynamik auf, sodass sich auch der Gegenprotest aufgrund der niederigen Temperaturen nach ca. 3 Stunden auflöste. Dies lag jedoch auch daran, dass die Polizei mit der Zeit immer mehr Platzverweise aussprach und den nicht angemeldeten Gegenprotest vom Kirmesplatz abdrängte.

Nach der Rede von Michael Ballweg leerte sich auch der Kirmesplatz. Insgesamt gab es wenige Zwischenfälle und der von „Querdenken 234“ erhoffte Anschluss an Großveranstaltungen wie in Berlin und Leipzig blieb aus. Dennoch stellen 1000 Teilnehmende für “Querdenken” einen Erfolg dar. Diese große Anzahl ist zwar größtenteils mit dem Auftritt von Michael Ballweg verbunden, könnte aber für die Akteur*innen ein Motivationsschub leisten.
Somit haltet die Augen offen, begleitet auch die kleineren Veranstaltungen von „Querdenken 234“ und macht Lärm! Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass antisemitische und rechtsoffene Veschwörungstheoretiker*innen in Bochum nicht Fuß fassen können!

Antifaschistische Linke Bochum,
November 2020

Neonazi Pärchen in Altenbochum

Andre Fuhr und Marnie Wachmann

Laut des Indymedia wurde in der vergangenen Nacht die Neonazis Marnie Wachmann und Andre Fuhr in Altenbochum geoutet. Aus dokumentarischen Gründen halten wir das Outing hier fest:

 

 

 

„Stadtteilinformation:
Gewaltbereite Neonazis in Altenbochum

Die langjährige Neonazi Aktivistin Marnie Janice Wachmann lebt im Freigrafendamm 19. Wachmann bewegt sich seit einigen Jahren in extrem rechten Kreisen. So ist sie Teil der Dortmunder Neonazi-Strukturen und pflegt Kontakte zu rechten Anhänger*innen des MSV Duisburg. Ihr Lebensgefährte, Andre Fuhr aus Dortmund (Adlerstraße 49), lebt faktisch bei ihr in Altenbochum. Auch Fuhr ist Teil der gewalttätigen Dortmunder Nazistrukturen.

Marnie Wachmann kommt eigentlich aus Mülheim und lebt nun seit einiger Zeit in Bochum. Seit ca. 2012 ist sie in der Neonazi-Szene im Ruhrgebiet aktiv. Damals war sie häufig bei der damals sehr aktiven und gewaltbereiten Neonazi Szene in Wuppertal anzutreffen. In den Jahren 2012 und 2013 nahm sie nachweislich an nahe zu allen neonazistischen Demonstrationen in NRW teil. So zum Beispiel an einer Demonstration im August 2013 gegen das Verbot des Nationalen Widerstand Dortmund (NWDO). Der NWDO war eine Neonazikameradschaft, welche im Jahr 2012 durch das Innenmnisterium NRW verboten wurde. Bereits vor dem Verbot pflegte sie Kontakt zu den militanten Neonazis aus Dortmund. So war sie beispielsweise im März 2012 bei einer Nazidemonstration in Dortmund zu dem rechten Hausprojekt, welches sich zum damaligen Zeitpunkt in der Rheinischen Straße 135 befand. Am 09.11.2012 nahm sie an einer Kundgebung der extrem rechten NPD teil, um an die Mauertoten zu gedenken. Hinter diesem Anlass stand jedoch das eigentliche Ziel eine neonazistische Kundgebung am Jahrestag der Reichspogromnacht durchzuführen, um den eigenen Antisemitismus deutlich zu machen und den Tag ins Lächerliche zu ziehen. In den letzten Jahren hat ihre Teilnahme an neonazistischen Demonstrationen zwar nachgelassen, ideologische geläutert ist sie trotzdem nicht. So pflegt sie weiterhin ein freundschaftliches Verhältnis zu Dortmunder Neonazis und zählt zum Umfeld der aufgelösten Nazikameradschaft AG West, der auch ihr Freund Andre Fuhr angehörte Die AG West war in den letzten Jahren durch diverse rassistische und antisemitische Übergriffe aufgefallen und ist für zahlreiche Neonazi Graffiti in Dortmund verantwortlich. Engen Kontakt pflegt sie aktuell u.a. zu den Dortmunder Neonazis Pascal Ostholte, Michael Brück und Martin Wegerich.

Einer der zentralen Akteure der AG West ist Andre Fuhr. Fuhr ist der Lebensgefährte von Marnie Wachmann und verbringt viel Zeit in Altenbochum. Fuhr musste sich 2018 vor Gericht verantworten, da er in Dortmund Plakate mit Bildern von politischen Gegner*innen plakatierte. Weiterhin ist er einer derjenigen Nazis die sich im Sprühen von Nazigraffitis versucht und dabei durch den Neonazi Marcel Schäfer angeleitet wird. Neben den Neonazis Schmierereien, malte Fuhr die Namen „Noviz“ und „Nova“und begleitet Schäfer dabei, wenn er nächtlich Züge besprüht. Beruflich ist er als Dachdecker tätig.

In ihrer Freizeit betreiben sowohl Wachmann als auch Fuhr Sport. U.a. trainieren sie mehrmals die Woche bei McFit an der Alleestraße in Bochum. Die körperliche Ertüchtigung betreiben die beiden Veganer nicht nur um sich fit zu halten. Ein Augenmerk liegt auch darauf, sich für den politischen Kampf auf der Straße zu rüsten und sich wehrhaft zu machen. So trainiert der gelernte Dachdecker Fuhr unter anderem mit Dortmunder Neonazis in einem internen Kreis.

. In seiner Boxecke wurde er von seiner Freundin Marnie Wachmann begleitet. Der Kampf der Nibelungen wurde in Sachsen mit der Begründung verboten, dass dieser in seiner Zielsetzung gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung verstoßen würde. Bei seinem Boxkampf trug Fuhr ein T-Shirt des „Tremonia Kollektivs“. Ein neues Label der sich in der Krise befindlichen Dortmunder Nazis von der ehemaligen AG West und der Kleinstpartei „Die Rechte“. Das Tremonia Kollektiv möchte über Social-Media-Kanäle junge neue Leute für ihre politischen Inhalte agitieren. So titelte das zweite Posting des Tremonia Kollektiv „Gesunder Körper, gesunder Geist“, ein faschistischer Slogan, der gerne verwendet wird, um daran zu erinnern, den deutschen Volkskörper rein und gesund zu halten.

Dass die körperliche Ertüchtigung nicht nur aus sportlichen Gründen verfolgt wird, zeigt auch die Teilnahme Andre Fuhrs an der sogenannten Hygienedemo am 29.08.2020 in Berlin. Zahlreiche Menschen aus dem verschwörungstheoretischen und extrem rechten Spektrum kamen nach Berlin, um gewalttätige Auseinandersetzungen zu forcieren. Die Bilder vom Sturm auf dem Reichstag gingen um die Welt. Fuhr war dort mit einer Reisegruppe Dortmunder Neonazis, die zusammen mit Cottbusser Neonazis auf der Suche nach körperlichen Auseinandersetzungen war. Teil dieser Reisegruppe war neben Andre Fuhr auch Robin Schmiemann. Schmiemann ist Teil der rechtsterroristischen Gruppe Combat18. Im Jahr 2007 schoss er während eines Raubüberfalls einen Mann nieder. Bekannt wurde er zudem durch seine in Haft geführte Brieffreundschaft zu der Rechtsterroristin Beate Zschäpe. Bei seinem Prozess wurde Schmiemann vom Neonazi Anwalt Andre Picker vertreten. Picker wohnt seit einigen Jahren in der Andreas Hofer Straße 20 in Altenbochum, gleich um die Ecke von Marnie Wachmann.

Andre Fuhr bei Hygienedemo in Berlin 29.08.20 Foto:Pixelarchiv

Weiterhin ist bekannt, dass im Sommer 2020 der verurteilter Neonazi und Mörder Sven Kahlin Wachmann und Fuhr in der Wohnung am Freigrafendamm besuchte. Anlass war eine sogenannte „After Hour“. Kahlin ermordete im Jahr 2005 den Punker Thomas Schulz.
Dies sind nur einige wenige Belege, die uns zeigen, dass sowohl Marnie Wachmann, als auch Andre Fuhr Teil der militanten Neonaziszene im Ruhrgebiet sind und mit verurteilten, rechten Mördern verkehren. Auch wenn sich Wachmann seit einigen Jahren nicht mehr bei Demonstrationen zeigt, heißt dies nicht, dass sie keinen Kontakt mehr in die Szene hat. Das beide eine Affinität zu Gewalt haben, zeigen ihre Kontakte und ihre Aktivitäten.
Wachmann absolviert momentan in Essen bei der Firma „Diga Service GMBH“ eine Ausbildung zur Heizungsbauerin. Durch zahlreiche Kooperationen zu Wohnungsvereinen und Wohnungsgenossenschaften hat Wachmann darüber Zugang zu Wohnhäusern von Migrant*innen, politisch Andersdenkenden und anderen Menschen, die tendenziell als Angriffsziel ausgemacht werden könnten. Seitens des Arbeitgebers fordern wir verantwortungsbewusstes Handeln und somit die Kündigung von Wachmann!

Keine Ruhe für Neonazis! Rechte Gewalttäter aus der Anonymität reißen!“

Umgebungskarte für den 21.11.2020 in Bochum

Wir haben euch eine Umgebungskarte für die morgigen Aktionen gegen Querdenken fertig gesteltt. Zum jetzigen Zeitpunkt bleibt ein Marsch von Querdenken verboten. Es soll also bei einer Standkundgebung bleiben. Es kann aber sein, dass sie trotzdem versuchen werden zu laufen. Im Internet kursieren bereits indirekte Aufrufe vom Bochumer Hauptbahnhof zum Kirmesplatz an der Castroper Straße zu „spazieren“.

Achtet aufeinander, seid agil und setzt den Querdenker*innen zu!

Umgebungskarte für den 21.11.2020

Verschwörungschronik

Am Samstag (21.11.2020) soll in Bochum eine große Veranstaltung der verschwörungstheoretischen Gruppe „Querdenken 234“ stattfinden. Das Phänomen, das Menschen mit kruden Thesen, die die Existenz von Corona leugnen in vielen Städten auf die Straße gehen und teilweise rassistische und antisemitische Inhalte verbreiten, hat auch vor Bochum nicht halt gemacht. Dies wollen wir zum Anlass nehmen, unsere Beobachtungen zu den Verschwörungstheoretiker*innen verschiedener Gruppen zu dokumentieren.

In Bochum traten Anhänger*innen von Verschwörungsmythen Anfang Mai 2020 zum ersten Mal auf die Straße um gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona Pandemie zu demonstrieren und das Virus zu verharmlosen.
Die Kommunikation fand dabei hauptsächlich über verschiedene Telegram Gruppen statt. Zum einen gründete sich die Gruppe „Bochum für Grundrechte“, die von Einzelpersonen administriert wurde, und die Gruppe „FDG (Freie Deutsche Gesellschaft) Bochum Anti-Corona-Maßnahmen“. Die anarcho-kapitalistische „Freie Deutsche Gesellschaft“ trat dabei in verschiedenen Städten auf, verschwand aber aufgrund der überheblichen Admins und schwindenden Mitgliederzahlen bald in der Bedeutungslosigkeit ohne ihre kruden Ansichten jemals auf die Straße gebracht zu haben.

Anders die Gruppe „Bochum für Grundrechte“, die zu einem „Montagsspaziergang“ am 11.05.2020 am Rathaus mobilisierte. Die Mobilisierung fand zunächst intern statt. Trotzdem hatten Bochumer Antifaschist*innen das in einer öffentlichen Gruppe vereinbarte Treffen auf dem Schirm und konnten neben einigen verwirrten Schwurbler*innen auch örtliche NPD Kader auf dem verschwörungstheoretischen Marsch beobachten und dokumentieren.

Marco vom Brocke, Shauna-Charis Seidel, Andre Lojewski und Claus Cremer kamen direkt aus ihrem Parteibüro zum Spaziergang und nahmen bis zum Ende daran teil. Im Nachgang auf die Nazis in ihren Reihen angesprochen, reagierten die eher bürgerlichen Verschwörungstheoretiker*innen ausweichend und beriefen sich auf die Meinungsfreiheit.
Eine Distanzierung von der NPD und ihren rassistischen und menschenverachtenden Ideen erfolgte nicht.
Insgesamt nahmen circa 30 Personen an dem „Spaziergang“ teil.

Bereits am Samstag davor (09.05.2020) rief eine weitere Gruppe zu einer Kundgebung für den „Erhalt der Freiheit“ am Husemannplatz auf. Die verbreiteten Inhalte reichten von Impfverweigerung über Coronaleugnung bis hin zur geheimen Weltverschwörung. Am offenen Mikro redete unter anderem der Gelsenkirchener Reichsbürger Bernd Schreiber, der bereits durch Stalking, Körperverletzung und Beleidigung auffiel. Eine Intervention oder eine Distanzierung von Schreiber durch die Veranstalter*innen fand zu keiner Zeit statt.
Zur Kundgebung erschienen etwa 50 Personen und ein Hund, der wie einige weitere Personen auf der Veranstaltung, eine kleine Alukugel um den Hals trug. Anhand der Alukugeln sollen Gleichgesinnte und in ihrer Augen “Geläuterte” gegenseitig erkennen können.

Am nächsten Samstag (16.05.2020) zeigten sich die NPD’ler*innen Marco vom Brocke und Shauna-Charis Seidel von der NPD Bochum auf der Kundgebung für den „Erhalt der Grundrechte“. Seidel trug dabei ein Shirt des rassistischen „KU-KLUX-KLAN“.
Es regte sich antifaschistischer Protest gegen die verschwörungstheoretische Kundgebung und die teils offen rassistischen Teilnehmenden. Es wurden Schilder gegen Antisemitismus hochgehalten und ein Transpi entrollt. Den Anhänger*innen von Verschwörungsmythen wurde klar gemacht, dass sie und ihre kruden Thesen in Bochum keinen Platz haben.

Am darauffolgenden Montag (18.05.2020) fand der nächste „Spaziergang“, der von der Gruppe „Bochum für Grundrechte“ organisiert wurde, statt. Scheinbar eingeschüchtert vom antifaschistischen Protest, der den Marsch kontinuierlich mit einem Banner und Rufen begleitete, riefen die Veranstalter*innen zu keinem weiteren Spaziergang auf. Auch Aktivität in der Telegram Gruppe der Schwurbler*innen nahm ab. Die Admins stiegen offensichtlich aus und es fand neben Werbung für Kredite, endlos vielen Links zu teils rassistischen Medien und kleineren Querelen, keine ernsthafte Kommunikation oder Organisierung statt. „Bochum für Grundrechte“ hatte eine kurze Geschichte.

Anders die Verschwörungstheoretiker*innen in der Bochumer Innenstadt: Trotz schwindender Teilnehmendenzahlen und einer quasi nicht vorhandenen Außenwirkungen, halten sie bis heute jeden Samstag ihre Kundgebungen ab. Dort fanden sich neben Esotheriker*innen und anderen Schwurbler*innen auch handfeste Rechte ein. Neben den bereits erwähnten NPDler*innen, traten dort Teilnehmer der rechten Bürgerwehr aus Herne und der Aufmärsche der Steeler Jungs auf. Auch Bernd Schreiber war mehrfach Gast auf der Veranstaltung, auf der vorgeblich für den „Erhalt der Freiheit“ gekämpft wird. Diesen Personen aus dem Reichsbürger*innen und extrem Rechten Spektrum wurde auf den Kundgebungen das offene Mikro überlassen und sie konnten von den Veranstaltenden unwidersprochen ihre kruden Thesen verbreiten. Allerdings blieben die Lobhymnen auf die Steeler Jungs nicht unkommentiert, denn anwesende Antifaschist*innen begleiteten die Veranstaltung von außen mit Bannern, Schildern und Rufen und traten auch selbst ans Mikro um den Anhänger*innen von Verschwörungsmythen tatsächliche Fakten nahezubringen. Auch vor den Veranstaltungen aufgehängte Flyer brachten „Fakten gegen Verschwörungsmythen“.

Die Anlage für die verschwörungstheoretische Veranstaltung auf dem Husemannplatz wird vom “Schumacher Club” Bochum zur Verfügung gestellt. Dort arbeitete Peter Florian, der Organisator der Kundgebung. Neben dem Vorwurf, dass sich der Schumacher Club nicht ausreichend mit sexuellen Übergriffen befasst, sicherlich ein weiterer Punkt, der ein Boykott des Clubs begründet.

Auch die Schwurbel-Bus-Tour von Randolph Hopp aus Gelsenkirchen machte auf dem Weg zu den Großaufmärschen in Berlin am 01.08.2020 und am 29.08.2020 Halt in Bochum.

Anfang Oktober 2020 gründete sich in Bochum die Gruppe „Querdenken 234“. Diese Struktur dient als diffuses Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker*innen, Impfgegner*innen und Antisemit*innen in den jeweiligen Städten. Die professionelle Mutterorganisation dieser regionalen Ableger ist „Querdenken 711“ aus Stuttgart. Diese war es auch, die den Aufmarsch am 29.08.2020 in Berlin organisierte, bei der die extreme Rechte von NPD, Reichsbürger bis zur AfD mitlief und die im zuvor angekündigten Sturm auf den Reichstag mündete. Diese Bilder gingen um die Welt.

Die Bochumer „Querdenken“-Gruppe trat in den ersten Wochen online via Telegram Gruppe und diverser Social Media Kanäle auf und wagte sich das erste Mal am 23.10.2020 auf Bochums Straßen. Die zunächst geringe Teilnehmendenzahl von circa 20 Personen konnten die Anhänger*innen von Verschwörungsmythen leider schnell steigern. Die nun wöchentlichen Veranstaltungen hatten zuletzt (14.11.2020) etwa 190 Teilnehmer*innen.

„Querdenken 234“ geht dabei organisierter und geordneter vor, als die verschwörungstheoretischen Gruppen, die bisher in Bochum aktiv wurden. Die Gruppen und Kanäle sind moderiert und regelmäßig bespielt und das Corporate Design der Mutterorganisation wird für Logos und Schilder übernommen. Trotzdem kann man diese Gruppe nicht als stabil und gefestigt bezeichnen. Immer wieder gibt es Richtungsstreitigkeiten und Differenzen zwischen den Mitgliedern. So gab es kurz nach dem ersten Marsch des Bochumer „Querdenken“ Ablegers viele Stimmen in der Telegram Gruppen, die sich dafür aussprachen, die Gruppe aufgrund geringer Mitgliederzahlen direkt wieder einzustampfen.
Die Personen, die in der Orga von „Querdenken 234“ tätig sind, konnten bereits Erfahrungen auf den anderen verschwörungstheoretischen Aufmärschen in Bochum sammeln und waren auch bei den „Montagsspaziergängen“ und den samstäglichen Kundgebungen anwesend und teils mit organisatorischen Aufgaben betreut.
So ist beispielsweise Peter Florian aus Bochum regelmäßiger Gast von „Querdenken“ und Organisator der Kundgebungen in der Innenstadt. Weitere regelmäßige Teilnehmende wurden fotografisch dokumentiert.

Abseits der Kundgebungen organisierte “Querdenken234” auch Flugblattverteilaktionen in verschiedenen Bochumer Stadtteilen. Dabei fand unter anderem am 10.10.2020 auf dem Parkplatz des Ruhrparks eine Ausgabe der Flyer an die Verteilenden statt.

Wir haben uns bereits in mehreren Blogbeiträgen mit dem Thema „Querdenken“ beschäftigt:

antifabochum.noblogs.org/2020/10/erste-…/
antifabochum.noblogs.org/2020/11/warum-…/
antifabochum.noblogs.org/2020/11/120-me…/
antifabochum.noblogs.org/2020/11/bochum…/

An diesem Samstag (21.11.2020) ruft „Querdenken 234“ nun zu ihrer bislang größten Veranstaltung auf der auch bekannte Gesichter der verschwörungstheoretischen Szene, wie Michael Ballweg, auftreten werden.

Wir als Antifaschist*innen wollen dies nicht unwidersprochen lassen und rufen daher zu dezentralen Aktionen gegen die verschwörungstheoretischen und rechtsoffenen Veranstaltung von „Querdenken 234“ auf!

Hier geht’s zum Aufruf

Solidarisch und entschlossen gegen Querdenken, Antisemitismus und Nazis! 21.11.2020 Bochum

Wir müssen diese Entwicklung im Auge behalten und den verschwörungstheoretischen und antisemitischen Lügen unsere eigenen Inhalte entgegensetzen. Genauso wichtig ist es, diesen Menschen nicht die Straße zu überlassen und ihnen eine deutliche Absage erteilen!
Kein Schulterschluss mit Nazis!

Antifaschistische Linke Bochum,
November 2020