Archiv der Kategorie: Aufrufe / Veranstaltungen

Refugees Welcome – Wohnungen und Bildungsmöglichkeiten für alle!

Antirassistische Demonstration in Bochum

Am 19.06.2016 will der Pegida-Ableger „DaSKuT“ (Deutschland asylfreie Schulen, Kindergärten und Turnhallen) in unserem beschaulichen Bochum eine Kundegebung am Husemannplatz abhalten.

Wir fordern alle Bürger*innen auf, sich an den lautstarken Gegenprotesten zu beteiligen, um jenen Rassist*innen jegliche Handlungsmöglichkeit in Bochum zu nehmen! Danach wird eine Antirassistische Demonsration in Bochum stattfinden!

Mit seinem Titel hat der Pegida Ableger natürlich ein politisch wie gesellschaftlich sensibles Thema aufgegriffen, zu welchem auch wir als Bochumer Geflüchtete, Antirassist*innen und Antifaschist*innen Stellung beziehen werden. Seit geraumer Zeit organisieren sich in Bochum Geflüchtete, um gegen die untragbaren Zustände in Sammelunterkünften zu protestieren.

Die Unterkünfte die zur Verfügung gestellt werden, sind in der Regel unzumutbar und menschenunwürdig. Meist sind diese überfüllt und Privatsphäre ist nicht vorhanden, da Menschen sich auf engsten Raum Schlafmöglichkeiten teilen müssen. Es gibt keine abgetrennten Schlafzimmer, stattdessen leben jene Menschen zusammengepfercht zwischen provisorisch errichteten Trennwänden. Nicht allen wird die Möglichkeit gegeben, an Deutsch- und Integrationskursen teilzunehmen. Je nach Herkunftsland verweigert das zuständige BAMF vielen Geflüchteten weiterhin eine Chance auf Bildung. Viele Syrer*innen, Iraker*innen und Eritreer*innen haben nämlich die Möglichkeit, Integrationskurse zu besuchen. Alle anderen Gruppen werden benachteiligt. Eine Verbesserung der Lebensumstände ist somit nicht gegeben, stattdessen Stagnation.
Die Unterbringung in solchen Sammelunterkünften trägt zudem zur Isolation der Geflüchteten im gesellschaftlichen Kontext bei.

Das nun Rassist*innen um die Ecke kommen, um dieses Thema aufzugreifen, stellt für uns eine Provokation dar. Jedoch werden wir den 19.06. dazu nutzen im Rahmen einer eigenen Demonstration unsere Kritik an Sammelunterkünften, der deutschen Abschiebepolitik und der europäischen Flüchtlingspolitik zu formulieren.

Wir fordern daher die Unterbringung in menschenwürdigen Wohnformen, Bildungsmöglichkeiten für alle und somit auch die Aufhebung der damit einhergehenden Isolation, der Geflüchtete ausgesetzt sind.

Kommt am 19.06. um 17:00 Uhr zum Husemannplatz, um die Proteste gegen die Rassist*innen von Pegida zu unterstützen.

Ab 18:30 Uhr werden sich Bochumer Geflüchtete, Antirassist*innen und Antifaschist*innen am Dr. Ruer Platz einfinden, um eine antirassistische Demonstration durchzuführen! Auch hierzu sind alle Menschen, die dem rassistischen Normalzustand etwas entgegensetzen möchten, eingeladen sich zu beteiligen.

Refugee Strike Bochum
Bochumer Antirassist*innen und Antifaschist*innen

NoTddZ: Bochum fährt nach Dortmund

Bochum goes #NoTddZ! Kommt am 4. Juni zum Bochumer Antifa-Treffpunkt, 8.45 Uhr (pünktlich) am Buddenbergplatz (HBF-Hintereingang). Von hier aus wollen wir gemeinsam mit möglichst vielen Menschen nach Dortmund fahren, um den von RUB-Student Michael Brück angemeldeten Nazi Großaufmarsch zu verhindern. Die Abendlandkrieger versuchen mit dem Verlegen des „Tag der deutschen Zukunft“ nach Dortmund ihr letztes, alljährlich stattfindendes Event zu retten. Wir wollen ihnen dieses Event nehmen und unterstützen daher den Blockadeaufruf von NoTddZ. Da bis zu 1000 Nazis erwartet werden, wollen wir eine gemeinsame und solidarische Anreise organisieren.

Am Samstag alle nach Dortmund - Beteiligt euch an der gemeinsamen Anreise aus Bochum

Für den Abend davor gibt es auch schon einen Plan – linksradikale Vorabenddemonstration durch Dortmund! Infos zur Vorabenddemo, zum Naziaufmarsch und den antifaschistischen Protesten:

03.06.2016Linksradikale Vorabenddemonstration der Antifaschistischen Union Dortmund!
Für ein besseres Morgen – keine Zukunft diesen Zuständen! | Aufruf: antifaunion.blogsport.de

04.06.2016 – ‪#‎NoTddz‬ – Gegen den Naziaufmarsch in Dortmund – NoTddZ unterstützen!
Zusammen organsieren, blockieren, verhindern! | Aufruf: dortmund.no-tddz.org

03.06. und 04.06.2016 – ‪Nummer des Ermittlungsausschuss: 0231 84 046 84 | Den EA ruft Ihr an, wenn Ihr von der Polizei festgenommen wurdet oder ein Polizeikessel entstanden ist, der mit der vorläufigen Festnahme der Eingekesselten enden kann. Das Team nimmt dann Kontakt zu Anwält*innen auf die versuchen, die Situation mit der Polizei zu klären bzw. Euch schnell aus der Gefangenensammelstelle (GeSa) raus zu bekommen. Denkt dran: Auf der Polizeiwache steht Euch ein Telefonat zu und das solltet Ihr für den EA-Anruf benutzen. Weitere Informationen findet Ihr unter earuhr.noblogs.org.

Pegida-Ableger am 19. Juni in Bochum?

„Ich bin kein Nazi, ich bin ein Patriot.“
„Ich bin nicht Scheiße, ich bin Kacke.“

Beim Stelldichein von „Pegida NRW“ am vergangenen Montag in Duisburg wurde eine rassistische Kundgebung in Bochum angekündigt. Stattfinden soll diese am 19. Juni um 17 Uhr auf dem Husemannplatz. Als Organisator tritt der jüngste Pegida-Sprössling „DaSKuT“ („Deutschland asylfreie Schulen, Kindergärten und Turnhallen“) auf. „DaSKuT“ scheint organisatorisch zu großen Teilen von dem Mönchengladbacher HoGeSa-Mitbegründer Dominik Roeseler getragen zu werden, der nach dem Debakel bei „HoGeSa 2.0“ — bei dem er als Anmelder fungierte — und seinem Rauswurf bei „Pro-NRW“ offenbar neue Betätigungsfelder bei „Pegida NRW“ und dessen Umfeld. Administrator der „DaSKuT“ Facebook-Gruppe ist Branco Barkic, der in Bochum-Weitmar die „Barkic-Mietwerkstatt“ betreibt und hier mit gebrauchten KfZ-Teilen handelt. Auch Barkic ist Teilnehmer der „Pegida NRW“ Demonstrationen in Duisburg.

Rassisten unter sich: Branco Barkic und Dominik Roeseler

Wie viele Rassist*innen sich am 19. Juni in Bochum tatsächlich einfinden werden bleibt abzuwarten. Die Erfahrung zeigt aber: Wo Pegida und seinen Ablegern nicht von Anfang an breiter Widerstand entgegen schlug, konnten diese langfristig teils Naziaufmärsche etablieren, die so vorher nicht denkbar gewesen wären. Negativbeispiel in NRW ist Duisburg, wo seit über einem Jahr wöchentlich zwischen 100 und 300 Nazis und Rassist*innen auflaufen – von Polizei und Zivilgesellschaft weitgehend unbehelligt. Lasst uns dem Potpourri aus „besorgten Bürgern“, rechten Hools, Alltagsrassist*innen und militanten Neonazis deshalb von Anfang an konsequent entgegentreten.

NoTDDZ am 4. Juni in Dortmund

Auch in Bochum laufen die Vorbereitungen gegen den maßgeblich von RUB-Student und Neonazi-Kader Michael Brück mitorganisierten „Tag der deutschen Zukunft“ (TddZ) am 4. Juni in Dortmund auf Hochtouren. Die Dortmunder Neonazis um die Partei „Die Rechte“, möchten der bundesweiten Naziszene hier eine Negativvision der Zukunft Deutschlands darbieten. Wir sind angetreten, um dies zu verhindern.

Eine gut besuchte Mobi-Veranstalltung im offenen Antifa-Café hat bereits stattgefunden. Am Samstag, den 28. April organisiert die schwarze Ruhr-Uni ein Blockadetraining im Sozialen Zentrum Bochum. In der Ankündigung heißt es:

#NoTDDZ Aktions- und Blockadeworkshop am 28. April im SZ Bochum

Das Ganze beginnt um 11.00 Uhr mit einem gemeinsamem veganen Frühstück, das Training selber geht um 12.00 Uhr los. Dauer des Trainings ist ca. 4 Stunden mit Pausen. Bitte seid pünktlich und nehmt euch für die gesamte Dauer des Trainings Zeit. Ein späteres Dazukommen oder früheres Gehen ist nicht sinnvoll. Das moderierte Training soll dazu dienen, Erfahrungen auszutauschen, individuelle und kollektive Handlungsfähigkeit durch Übungen zu erhöhen, Befürchtungen abzubauen und Neues kennen zu lernen. Grundlegende Inhalte des Trainings sind:

  • Was sind Bezugsgruppen und wofür sind sie gut?
  • Entscheidungsfindung in Bezugsgruppen und zwischen Bezugsgruppen
  • Wie gelangen wir über Hindernisse an den Ort einer Blockade?
  • Was nehme ich auf Aktionen (nicht) mit?
  • Blockadetechniken mit dem Körper
  • Mit welchen Formen von Repression müssen wir rechnen? Wie gehen wir damit um?
  • Auf welche etablierten Strukturen können wir zurückgreifen?

Das Training ist zwar als Vorbereitung auf die Blockade „des Tages der deutschen Zukunft“ gedacht, ist aber auch als Vorbereitung auf andere Aktionen sinnvoll. Selbstverständlich sind auch diejenigen eingeladen, die noch nicht genau wissen, ob eine Blockade das richtige für sie ist. Das Aktionstraining findet in Kooperation mit skills for action, deutschsprachigen Netzwerk bewegungsorientierter Aktionstrainer*innen statt.

Außerdem ist ein Mobi-Video samt Transpiaktion über den Dächern Bochums aufgetaucht!


Anders als in Bochum ist die Dortmunder Polizei übrigens zu der Erkenntnis gelangt, dass es besser ist, den Nazis keine attraktive Route zur Verfügung zu stellen. So wurde der Aufmarsch von der migrantisch geprägten Nordstadt in die Außenbezirke verlegt. Wohin genau, dass wird der Öffentlichkeit bisher allerdings vorenthalten.

Alle Infos zu den Aktionen gegen den „TddZ“ findet ihr auf dortmund.no-tddz.org.

Naziaufmärsche? Gemeinsam blockieren, sabotieren, verhindern!
Grenzenlose Solidarität & Emanzipation – statt Volksgemeinschaft & Rassismus!

Antifa-Café am 11. Mai mit Mobivortrag: NoTddZ

Am Mittwoch, 11.05. findet im Sozialen Zentrum Bochum wieder das Offene Antifa-Café statt. Ab 18.30 Uhr könnt ihr im Café andere Antifaschist_innen treffen und euch bei Bier, Limo, Mate und Cocktails austauschen. Um 19 Uhr wird ein Mobi-Vortrag für die Gegenaktionen zum „Tag der deutschen Zukunft“ gehalten. Das Café findet in Kooperation mit dem HappaHappa-Syndikat statt, das ab 20 Uhr gegen Spende leckere, vegane VoKü serviert.

Beginn: 18.30 Uhr | Vortrag: 19 Uhr | VoKü: 20 Uhr
Soziales Zentrum Bochum, Josephstr. 2

Wie immer gilt: Sexist_innen, Rassist_innen, Antisemit_innen etc. fliegen raus!

Inhaltlich geht es dieses Mal um die Mobilisierung gegen nächsten bundesweiten Naziaufmarsch, den „Tag der deutschen Zukunft“ am 4. Juni in Dortmund. Die Dortmunder Neonazis um den RUB-Studenten Michael Brück möchten hier mit Hilfe mehrerer hundert Kameraden aus dem ganzen Bundesgebiet ausgerechnet durch die migrantisch geprägte Dortmunder Nordstadt laufen. Aktivist*innen berichten beim Antifa-Café über die vielfältigen, geplanten Gegenaktivitäten.

Bochumer Antifaschist*innen werden im Juni nach Dortmund fahren und den Nazis auch weiterhin keine Ruhe lassen – egal wo sie auftauchen.

Naziaufmärsche? Gemeinsam blockieren, sabotieren, verhindern!


Im Folgenden der Aufruf des NoTddZ Arbeitskreises 2016.

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Infos zu den Aktionen am 30. April und 1. Mai

Aktions- und Umgebungskarte

Antifa-Treffpunkt für alle Bochumer*innen am 1. Mai

12.30 Uhr, Kundgebung Ecke Viktoriastraße/Kerkwege (vor dem Intershop am Rande des Bermudadreiecks). Pünktlich!

Anreise-Treffpunkte für andere Städte:

  • Münster: 11:15 Uhr, Gleis 17 Hbf
  • Dortmund: 12:30 Uhr, Hbf Nordausgang (bei Cinestar)
  • Witten: 12:00 Uhr, Rathausplatz
  • Essen: 12:30 Uhr, Hbf (unter der Anzeigetafel)
  • Köln: 11:30 Uhr, Bahnhofsvorplatz
  • Düsseldorf: 12:00, Hbf

Zugverbindung für Städte ohne Treffpunkt:

  • Aachen: RE1 ab 10:51, Gleis 2
  • Duisburg: RE1 ab 12:38, Gleis 12

Informationen:

Es wird für die Aktionen einen Liveticker geben, auf dem wir euch über die Geschehnisse informieren. Ihr erreicht den Ticker unter ticker.nadir.org (WAP) bzw. ticker.nadir.org/html.

Aktionskonzept am 1. Mai 2016

„In Bewegung bleiben“ – Unser Konzept am 1. Mai

Wir wollen nicht lange drumherumreden. Wir haben den Anspruch, den Naziaufmarsch am 1. Mai 2016 in Bochum zu verhindern. Hierfür setzen wir auf ein dynamisches Konzept. Unser Ziel ist es, die Aufmarschroute für Nazis unpassierbar zu machen. Dazu ist es notwendig, dass alle schon frühzeitig im Viertel (Bermudadreieck) unterwegs sind. Nur mit vielen Menschen schaffen wir die Ausgangsposition für erfolgreiche Blockaden.

  • Für alle Bochumer*innen: Kommt zum Antifa-Sammelpunkt. 12.30 Uhr, Kundgebung Ecke Viktoriastraße/Kerkwege (vor dem Intershop). Seid pünktlich!

  • Für unsere Gäste aus anderen Städten: Nutzt die offenen Anreisepunkte in eurer Stadt, um eine gemeinsame und sichere Anreise zu gewährleisten.

Die Route des Naziaufmarschs durch die City, bedeutet für alle antifaschistischen Kräfte, dass alle sehr mobil sein müssen. Der Infoticker spielt dabei eine entscheidende Rolle. Um vor Ort mit möglichst hunderten von Menschen handlungsfähig zu sein, werden auch im Laufe des Tages kurzfristig Sammelpunkte veröffentlicht. So können wir — schneller als die Polizei erlaubt — dynamische und aktionsfähige Finger bilden. Deshalb: Nutzt den Ticker, seid flexibel und bleibt in Bewegung.

1. Mai Bochum: Alle auf die Straße! Gemeinsam eine Situation schaffen, in der die Nazis nicht laufen können!

Noch einmal: Haltet euch bereits frühzeitig im Viertel auf. Bewegt euch nördlich des Hauptbahnhofs, kommt alle bereits morgens ins Bermudadreieck. Auch wenn es hier ganzen Tag über angemeldete Kundgebungen geben wird, zeigt die Erfahrung dass die Polizei gerne darauf pfeifft, und niemanden mehr durchlässt. Dies betrifft insbesondere auch die Menschen von der DGB-Kundgebung am Rathaus. Die Ost-West Bahntrasse diente schon beim letzten großen Naziaufmarsch in Bochum 2008 als natürliche Barriere. Solltet ihr in den Süden gedrängt werden, seid flexibel und nehmt Umwege in Kauf um in Richtung Naziaufmarsch, zu gelangen. U- und Straßenbahnenverbindungen findet ihr auf der Aktionskarte. Macht euch wenn möglich bereits vorher mit den Gegebenheiten im Viertel vertraut.

Menschen, die zuerst zu der DGB-Demo oder dem antikapitalistischen Block der anarchistischen Gruppe auf der DGB-Demo gehen, laden wir ein sich den Antifa-Aktionen anzuschließen. Auch hier gilt: Bleibt mobil und informiert, um flexibel zum Ort des Geschehens zu kommen.

Wir möchten am 1. Mai gemeinsam mit Schüler*innen und Student*innen, mit Nachbar*innen, mit Jugendantifas und Alt-Autonomen, mit aufmüpfigen Gewerkschafter*innen und vielen anderen eine Situation zu schaffen, in der die Nazis nicht laufen können.

Wir lassen uns nicht nach gewählter Aktionsform spalten und sind solidarisch mit Allen, die unser Ziel teilen, den Naziaufmarsch zu verhindern.

Am 1. Mai alle auf die Straße!
Sie werden nicht durchkommen!

Antikapitalistischer Block auf der DGB-Demo

Klassenkampf statt Sozialpartnerschaft

Neben dem Widerstand gegen den NPD Aufmarsch am 1. Mai wird es einen antikapitalistischen Block auf der zentralen DGB Demo geben, welcher bereits seit längerem geplant ist. Dieser wird von der neuen anarchistischen Gruppe aus Bochum organisiert und soll ein klassenkämpferisches Gegenkonzept zum postpolitischen DGB-Spektakel darstellen. Zeitlich und geografisch gesehen ist beides möglich: erst rein in den antikapitalistische Block, dann die Nazis aus der Stadt jagen.

Für kämpferische und basisdemokratisch organisierte Gewerkschaften! Der 1. Mai gehört uns!

Naziaufmarsch am 1. Mai durch die Bochumer Innenstadt!

Pressemitteilung:

Naziaufmarsch am 1. Mai durch die Bochumer Innenstadt!
„Ihr habt Ihnen Rosen auf den Weg gestreut…“

Bochum. Die neonazistische NPD-NRW hat am 1. Mai eine attraktive Route vom Bochumer Hauptbahnhof über den Südring zum Husemannplatz genehmigt bekommen. Dies geht aus verschiedenen Informationen hervor, die antifaschistischen Gruppen zugespielt wurden.

„Es ist ein Skandal, dass die Bochumer Polizei den Nazis eine solch provokante Route durch die City zur Verfügung stellt, obwohl dort bereits große Demonstrationen der Gewerkschaften stattfinden. Ausgerechnet auf dem Platz, der nach dem von den Nazis ermordeten Gewerkschafter Friedrich Ernst Husemann benannt ist, will die NPD jetzt ihre Zwischenkundgebung abhalten“, so Manfred Pöppe von der Bochumer Antifa.

¡No pasarán! Sie werden nicht durchkommen. Am 1. Mai alle auf die Straße!

Auch Anwohner*innen und Gewerbetreibende sind dazu aufgerufen, den Nazis diese Route so unangenehm wie möglich zu machen. Jede*r kann hier anpacken. Die Ablehnung neonazistischer und rassistischer Ideologien kann etwa durch eigene Transparente oder das Abspielen von Musik entlang der Route zum Ausdruck gebracht werden.

„Dass sich die Stadt nicht in einen Rechtsstreit mit einer Partei begibt, die ständig klamm ist und kurz vor dem Verbot steht, ist mehr als unverständlich. Leider scheint dies aber eine Bochumer Linie zu sein. Auch städtischen Räumlichkeiten für ein Büro in der Junggesellenstraße wurde der NPD ohne jeden Widerstand zur Verfügung gestellt“ so Manfred Pöppe weiter.

Wenn die Stadt Bochum aber den Nazis die Wünsche von den Lippen abliest, liegt es an engagierten Menschen, Widerstand gegen den NPD-Aufmarsch mitten in der Innenstadt leisten. Antifaschistische Gruppen werden alles daran setzen, den Naziaufmarsch am 1. Mai zu verhindern.

Die Route der Nazis am 1. Mai:

Auftaktkundgebung am Kurt-Schumacher-Platz (gegenüber Hbf). Südring – Viktoriastraße – Husemannplatz (Zwischenkundgebung). Rückweg über Viktoriastraße – Südring – Unistraße- Ferdinandstraße – Buddenbergplatz.

Aufruf zur revolutionären Demo gegen Kapitalismus und reaktionäre Ideologien

Antifaschistische Gruppen aus Bochum haben einen längeren Aufruf zur revolutionären Walpurgisnachtdemo und zum Aktionstag gegen den Naziaufmarsch am 1. Mai veröffentlicht:

Gegen Kapitalismus und reaktionäre Ideologien!

Das aktuelle politische Klima in Deutschland ist geprägt vom Wiedererstarken des Nationalismus. Als Antifaschist_innen und Linksradikale setzen wir diesem Trend unsere Kritik an Kapital, Volk und Nation entgegen.

Rassismus ist keine Alternative - Transparent im Bochumer Kneipenviertel

In Bochum…

Am 1.Mai möchte die neonazistische NPD unter dem Motto “Asylbetrug macht uns arm – Wir arbeiten, Fremde kassieren” in Bochum aufmarschieren. Initiiert wird die Demonstraion von Claus Cremer, welcher seit 2008 Landesvorsitzender in NRW ist. Seine Landespartei konnte in den letzten Jahren keine all zu großen Erfolge verbuchen. Bis auf ein paar Sitze in Kreisverbänden und seltenen Demonstrationen kann der NPD keine Relevanz zugesprochen werden. Cremer selbst ist in der NPD, als auch in der rechten Szene, mehr als umstritten. Unter seiner Führung gab es zahlreiche Austritte und gerade im kommunalen Rahmen diverse Skandale. Für diese sorgten in der Regel seine Schützlinge, die sich einige Eskapaden leisteten. Darauf möchten wir an dieser Stelle jedoch nicht weiter eingehen. Die schwach aufgestellte NPD möchte damit die momentan aufgeladene Diskussion um den Umgang mit Geflüchteten nutzen, um die entzürnte völkische Seele in Stellung gegen imaginierte Bedrohungen zu bringen.

Weshalb die NPD ausgerechnet am 1.Mai in Bochum aufmarschieren will kann nur spekuliert werden. Ein Grund könnte die zentrale Aufnahmestelle für Geflüchtete sein, welche in Bochum ihren Sitz bekommen soll. Eventuell erhofft sich Cremer mit dem gewählten Thema in Bochum für Aufsehen zu sorgen und einen rassistischen Diskurs in der Ruhrgebietsstadt zu etablieren.

Als einen weiteren Grund für den Naziaufmarsch könnte vermutet werden, dass der Landesvorsitz seinen umstrittenen Ruf aufbessern möchte. In seinem eigenen Kreisverband gelingt ihm nahezu gar nichts. Einzig zu den Wahlkämpfen ist die NPD im Stadtgebiet sichtbar. Vor einigen Jahren war der Kreisverband noch recht umtriebig und aktiv. Die letzten beiden Wahlkämpfe zeigten jedoch, dass Cremer nun auf Kameraden aus anderen Kreisverbänden angewiesen war. Dies liegt einerseits daran, dass es in Bochum seit den 80er Jahren Menschen gibt, die sich mit den Nazis befassen und ihnen Steine in die Wege legen, anderseits angelt sich Cremer , wie bereits oben angedeutet, regelmäßig Nachwuchs, der nicht all zu viel bewegt, außer die eigene Struktur zu schwächen. Selbst der Kreisvorsitzende des NPD Kreisverbands Unna titulierte einst den Nachwuchs von Cremer auf der Naziplattform “Altermedia” als “Minusmenschenmaterial”.
Auch wenn man nun denken könnte “okay ziemlich unbedeutende Ottos” , muss es für uns AntifaschistInnen heißen:

Nazis in Bochum? Lan lass ma ya!

In Zeiten von täglichen Anschlägen und Übergriffen auf Geflüchtete und deren Unterkünfte ist es enorm wichtig sich klar gegen Nazis und Rassismus zu positionieren. Die momentane Situation ist so beschissen wie lange nicht mehr! Nun werden einige denken, dass die Nazis einen kleinen Teil in der Gesellschaft einnehmen und momentan keine Relevanz haben, was auch Stimmen mag. Doch die Erfolge von neurechten Parteien, wie der AfD, zeigen das nationalistische Gesinnungen immer gefährlicher werden und bekämpft werden müssen!

Auch Pegida hat für den Juni eine Demonstration in Bochum angekündigt. Dies ist ein weiterer Grund, um schon einen Monat vorher zu zeigen, dass Bochum eine No-Go Area für Nationalisten bleiben wird. Dies muss an diesem Tag jedem deutschen Opfer klar werden.

Nationalismus ist keine Alternative

Aber was ist Nationalismus überhaupt? Nationalismus ist Kernbestandteil sowohl bürgerlicher als auch völkischer Ideologie, da die Nation positiver Bezugspunkt für beide ist. Freiheit und Gleichheit gehören zu den tragenden Säulen, auf denen die bürgerliche Gesellschaft gebaut ist. Zur Zeit der bürgerlichen Revolutionen waren sie radikale Parolen gegen Klerus und Adel. Alle, die diesen ideelen Kernbestand von bürgerlicher Gleichheit und Freiheit teilen, sollten die Nationalbürgerschaft erhalten können. Doch schon damals realisierten er sich nicht für alle Menschen, sondern nur für Priviliegierte: weiße Männer mit Eigentum. Hierdurch entstand erst die Vorstellung einer Nation mit einheitlicher Kultur und Sprache und an die Stelle des universalistischen Verständnis der bürgerlichen Gesellschaft trat der partikularistische Gedanke des Nationalismus. Dieser Gedanke nationaler Identität schafft die Grundlage für die Ideologie eines durch Blut und Boden definierten Volkes.
Bis heute bilden diese beiden Konzepte die zwei Seiten der Medaille des Nationalismus.

Nation und Kapitalismus

Die kapitalistische Gesellschaft versetzt ihre Mitglieder in den Zustand allgemeiner Konkurrenz: Kapitalisten konkurrieren um Marktanteile, Arbeiter um Beförderungen und Arbeitsplätze. Auf internationaler Ebene konkurieren die Nationalstaaten. Dass aus einem solchen allgemeinen Konkurrenzverhältnis kein allgemeines Glück hervorgehen kann, liegt eigentlich auf der Hand und wird durch die gesellschaftliche Realität beständig belegt: Denn das Glück ist in der bürgerlichen Gesellschaft ebenso partikular und vorübergehend verteilt wie der gesellschaftliche Reichtum.

Es ist die Konkurrenz und das permanente Gegeneinander, aus der das Unglück der kapitalistisch vergesellschafteten Menschen entspringt. Im Grunde ließe sich dieses Unglück ganz leicht aus der Welt zu schaffen: Es genügte dazu allein die Einrichtung einer Ökonomie, in der die Menschen gemeinsam und in planmäßiger Kooperation den gesellschaftlichen Reproduktionprozess so organisieren, dass alle Bedürfnisse der Menschen versorgt sind und das Glück des einen mit dem Glück aller einhergeht.
Anstelle aber einer solchen vernünftigen und freien Assoziation versucht der falsche Antikapitalismus der radikale Rechte das Elend der Konkurenz vermeintlich über die Idee einer Volksgemeinschaft in einer “natürlich gewachsenen” Nation aufzuheben.

Warum ist die AfD so erfolgreich?

Der Erfolg der AfD erkärt sich unter anderem dadurch, dass sich bürgerlicher und völkischer Nationalismus kombinieren. Einerseits stammen ihr Rassimus und ihre gnadenlose Haltung gegenüber Flüchtlingen aus der völkischen Ideologie und mobilisiert hierüber den rechten Rand der Gesellschaft. Andererseits erlaubt sie die Zuwanderung von “Gästen” gemäß den “Erfordernissen des deutschen Arbeitsmarktes” und propagiert einen nationalen Kapitalismus, somit ist sie auch für die bürgerliche Mitte attraktiv.

Das Ziel der befreiten Gesellschaft

Eine Welt ohne Nationalismus und Rassismus ist nur ohne Kaptialismus möglich. Der Kampf gegen reaktionäre Ideologie erschöpft sich nicht im Kampf gegen den Kapitalismus und der Kampf gegen den Kapitalismus erschöpft sich nicht im Kampf gegen reaktionäre Ideologien, trotzdem sind sie nur gemeinsam möglich!

Als radikale Linke stehen wir für eine Gesellschaft, die sich an den Bedürfnissen der Menschen und einem Miteinander der Individuen orientiert. Unsere Alternative zu Nationalismus und Kapitalismus ist die befreite Gesellschaft.

Aus den oben genannten gründen rufen wir zur revolutionären Walpurgisnachtdemo in Bochum auf! Weiterhin gilt es den Naziaufmarsch am 1.Mai zu verhindern!

Revolutionäre Walpurgisnachtdemo: 30.04.2016 19:30 Bochum HBF
Aktionstag gegen den Naziaufmarsch: 1.Mai Bochum

Antifaschistische Linke Bochum
Kommunistische Praxis und Kritik (Bochum)
Antifaschistische Aktion Bochum