Archiv der Kategorie: Aufrufe / Veranstaltungen
Kundgebung: Perspektiven gegen Antisemitismus
Das antifaschistische Kollektiv non a parole mobilisiert für den 06. Februar um 19 Uhr unter dem Titel „Perspektiven gegen Antisemitismus“ zu einer Kundgebung. Kundgebungsort ist die Ecke Kortmunstraße/Harmoniestraße.
„Wir rufen zu einer Kundgebung zu Perspektiven gegen Antisemitismus auf. Wir laden euch ein, die Perspektiven in euren Alltag oder eure politische Praxis mitzunehmen.
Idee der Kundgebung ist es, eine Öffentlichkeit für die Perspektiven zu schaffen, die vier Redner*innen uns mitbringen; Teilnehmer*innen der Versammlung für die Konfrontationen mit Antisemitismus im privaten und politischen Alltag zu stärken; die Redebeiträge als inhaltlichen Beitrag in der Bochumer Öffentlichkeit und linken Praxis zu platzieren.
Zu hören gibt es eine Perspektive auf die Selbstorganisation gegen Antisemitismus; darüber hinaus ein Blick auf linken Antisemitismus; dann zwei historische Perspektiven mit dem Thema jüdischer Widerstand; und dem Thema Antisemitismus der Mitte.
Kritik und Anregungen sind natürlich willkommen.“
Nieder mit der AfD und ihren Verbündeten!
Nach dem Ampel-Aus und den daraus resultierenden Neuwahlen 2025 besteht die reelle Gefahr, dass die AfD zweitstärkste Kraft wird. Bereits im vergangen Jahr hat die AfD in Thüringen 32,8% und in Sachsen 30,6% der Stimmen erhalten. Mitte Dezember lag die Partei in Umfragen bei 20 Prozent.
Eine Partei, die offen faschistische Positionen vertritt, darf in unserer Gesellschaft nicht weiter erstarken. Die Politik der AfD basiert auf Spaltung, Hass und Ausgrenzung. Ihre Machtübernahme stellt eine unmittelbare Gefahr für viele Menschen in unserer Gesellschaft dar. Marginalisierte Gruppen wie Geflüchtete, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Behinderung, Frauen, Flinta*, nicht-binäre Menschen, Menschenrechtsaktivist*innen, Jüd*innen, Feminist*innen, Antifaschist*innen, Umweltaktivist*innen, Gewerkschafter*innen und Journalist*innen sind bereits jetzt massiv bedroht.
Wir dürfen nicht tatenlos zusehen!
Wir müssen uns organisieren und Widerstand leisten. Die Enthüllungen der Correctiv-Recherche im letzten Jahr, haben offen gelegt was Beobachter*innen schon lange klar war. Die Verbindungen der AfD mit reaktionären Eliten und ihre Pläne, ein autoritäres und faschistisches Regime zu errichten. Die Großdemonstrationen im vergangen Jahr waren ein bedeutender Anfang, jetzt ist es an uns, unseren Widerstand verstärken und kurz vor der Wahl ein deutliches Zeichen gegen die AfD und ihre geistigen Verbündeten zu setzen.
Denn schon lange haben sich auch Vertreter*innen bürgerlicher Parteien sich der autoritären Formierung angeschlossen. Allen voran Bundeskanzlerkandidat Friedrich Merz, der inhaltlich den Dammbruch bereits vollzogen hat und nur ein Jahr nach den Correctiv Recherchen unbescholten die Ausbürgerung von Staatsbürger*innen fordert. Es stehen harte Zeiten bevor! Die Union treibt die Spaltung der Gesellschaft voran, in dem sie die Menschen gegeneinander ausspielt. Auch ihre Politik basiert auf Ausgrenzung und Angst. Sie spielt mit den ökonomischen Sorgen der vermeintlich Schwächeren.
Deshalb rufen wir euch auf: Kommt am Freitag den 14.02.2025 um 18.30 Uhr, zum Bochumer Hauptbahnhof. Wir dürfen nicht zulassen, dass faschistisches Gedankengut und Hass unsere Gesellschaft weiter zersetzen. Es gibt keine Mitte zwischen Faschismus und Antifaschismus.
Wir bitten die Vertreter*innen der Parteien darum Parteisymbolik jeglicher Art Zuhause zu lassen. Wir wollen nicht, dass diese Demo als Wahlkampfveranstaltung genutzt wird.
Bringt Freund*innen, Familie und Kolleg*innen mit und lasst uns gemeinsam ein starkes Zeichen gegen Faschismus und für eine solidarische Gesellschaft setzen.
Nie wieder Faschismus – Der Ruhrpott bleibt stabil gegen Rechts!
Ob Ost, ob West: Nieder mit der AfD!
Alle auf die Straße – Der Ruhrpott bleibt stabil gegen Rechts!
Die Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen sind ein alarmierendes Zeichen: In Thüringen hat die AfD 32,8% der Stimmen erhalten, in Sachsen 30,6%. Diese erschreckenden Ergebnisse zeigen, dass die AfD immer mehr an Boden gewinnt und zur stärksten politischen Kraft in einigen Bundesländern werden könnte. Eine Partei, die offen faschistische Positionen vertritt, darf nicht weiter erstarken. Der Faschismus darf in Deutschland nie wieder an die Macht gelangen. Das sind wir den Millionen von Toten durch Krieg und Holocaust schuldig.
Die AfD verfolgt eine Politik, die auf Spaltung, Hass und Ausgrenzung basiert. Ihre Machtübernahme stellt eine unmittelbare Gefahr für viele Menschen in unserer Gesellschaft dar. Bereits jetzt sind marginalisierte Gruppen wie Geflüchtete, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Behinderung, Frauen, Flinta*, nicht-binäre Menschen, Menschenrechtsaktivist*innen, Jüd*innen, Feminist*innen, Antifaschist*innen, Umweltaktivist*innen, Gewerkschafter*innen und Journalist*innen massiv bedroht.
Wir dürfen nicht tatenlos zusehen!
Wir müssen uns organisieren und Widerstand leisten. Ein weiteres Beispiel dafür waren die Enthüllungen der Correctiv-Recherche über die Verbindungen der AfD mit reaktionären Eliten und ihre Pläne, ein autoritäres und faschistisches Regime zu errichten. Die erfolgreiche Großdemonstration im Januar in Bochum mit 15.000 Menschen war ein wichtiger Anfang, aber jetzt müssen wir noch entschlossener sein.
Es ist an der Zeit, dass wir aktiv werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass faschistisches Gedankengut und Hass unsere Gesellschaft weiter zersetzen. Es gibt keine Mitte zwischen Faschismus und Antifaschismus.
Kommt am Freitag um 18 Uhr zum Bochumer Hauptbahnhof. Wir lassen es nicht zu, dass diese Neofaschisten Morgenluft wittern und die sich schon wieder im Jahr 1933 wähnen.
Bringt Freund*innen, Familie und Kolleg*innen mit und lasst uns gemeinsam ein starkes Zeichen gegen Faschismus und für eine solidarische Gesellschaft setzen.
Nie wieder Faschismus – Der Ruhrpott bleibt stabil gegen Rechts!
Antifaschistische Linke Bochum
Anti-ableistische Aktion Ruhr
Antifa Café Bochum
Antifa Gevelsberg
Antifa Witten
Autonome Antifa Kamen
Bahnhof Langendreer e.V.
Bezirksschüler*innenvertretung (BSV Bochum)
bo alternativ e.V.
Bochumer Antifa Treff
Botopia e.V.
Bündnis antifaschistischer Kampftag
Bündnis gegen Rechts
Bündnis Herne e.V.
Bündnis Recklinghausen
Das Kollektiv e.V.
Die PARTEI KV Bochum
Dyke* March Ruhr
Ende Gelände Bochum
Falken Bochum
Faninitiative Bochum e.V.
Feministische Gruppe Witten
Feministischen Demosanitäter*innen Bochum/Witten
Fridays for Future Bochum
Furore Bochum
Gerthe Nazifrei
GESH – jüdischer Studierendenverband Bochum
GRAS Bochum
Grüne Jugend Bochum Herne Nazifrei
Initiative Demokratischer Konföderalismus Bochum
Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen
Jusos Bochum
Jusos Herne Klimakollektiv Gelsenkirchen
Kulturfabrik Bochum e.V.
LAG Fanprojekte NRW e.V.
LabourNet Germany
Linksjugend [’solid] Bochum
Meanstreet Antifa Dortmund
Nachbarschaftsinitiative Klare Linie gegen Rechts
Non a Parole – antifaschistisches Kollektiv
OAT Dortmund
OAT Hagen
OAT Witten Oval Office Bar
Quartiershalle in der KoFabrik e.V.
Recklinghäuser Antifa Treff RUB bekennt Farbe
Rote Hilfe Bochum
Schirme gegen Rechts Herne
Seebrücke Bochum
SK Bochum 11
Soziales Zentrum Bochum
Sportklub Bochum 11
Stadt für Alle Bochum
TransRuhr e.V.
Trotz Allem Witten
Vegan Spotted Bochum
ver.di NRW
VVN-BdA Bochum
VVN-BdA Essen
Windkante Rottstrasse e.V.
Zanke
Gegen Gewalt gegen wohnungslose Menschen
Inhaltshinweis: Im folgenden Text geht es um Tod und Mord.
Im Februar wurde eine wohnungslose Person auf einem Bochumer Spielplatz tödlich verletzt. Im April wurde Szymon von vier Kindern am Dortmunder Hafen erstochen. Kurz davor wurde Andrzey von der Dortmunder Polizei erschossen. Und um ein Haar hätten wir eine 72-jährige wohnungslosen Frau, die in ihrem Schlafsack einem Brandanschlag ausgesetzt war, mit zu den Todesopfern zählen müssen. Diese Fälle verdeutlichen vor allem eines: Wohnungslose Menschen werden nicht als schützenswert erachtet!
Diese Fälle sind nur die Spitze des Eisbergs. Egal ob szeneinterne Gewalt, Gewalt von Außen oder Polizeigewalt – wohnungslose Menschen können sich im Alltag oft nicht sicher fühlen. Vor allem, wenn sie sich in psychischen Ausnahmesituationen befinden. Und viel zu oft werden Übergriffe, Verletzungen oder sogar Todesfälle nicht in die Öffentlichkeit getragen. Das wollen wir ändern. Wir wollen hinschauen und auf diese Situation aufmerksam machen!
Unsere Gesellschaft muss sich daran messen lassen, wie sie mit Menschen ohne festen Wohnsitz umgeht. Und wir stellen ihr ein Armutszeugnis aus. Schon ungewollte Wohnungslosigkeit bei massig Leerstand ist eine nicht zu akzeptierende Gewalt unserer Gesellschaft. Zudem zählt die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe zählt mindestens 288 Wohnungslose seit 1989, die durch nicht-wohnungslose TäterInnen getötet wurden. Wer obdachlos ist, kann sich auch vor Gewalt nicht schützen. Was schützt, ist eine eigene Wohnung. Was schützt, sind solidarische Strukturen. Was schützt, sind Menschen und eine Zivilgesellschaft, die hinschaut, präventive Maßnahmen ergreift und die Namen der Getöteten nicht vergisst.
Wir wollen uns dort versammeln, wo diese Gewalt geschieht: Auf der Straße!
Kommt am 18. Juli um 18:30 Uhr zum Rewe im Bermuda3eck und zeigt eure Betroffenheit, eure Wut und eure Solidarität!
Die extreme Rechte und Diskriminierungsformen im Fußball
Am Tag des Beginns der Fußball-EM der Männer möchten wir dem allgemeinen nationalistischen Freudentaumel einen kritischen Input entgegenhalten. Fußball dominiert die Gesellschaft in Deutschland, wie kein anderer Sport. Er begeistert, verbindet und beschäftigt Millionen aber schafft auch Räume der Ausgrenzung. Um sich einen Überblick über diese hässliche Seite dieses Milliardengeschäfts zu verschaffen, präsentiert an diesem Abend die „Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW“ ihre Zahlen. Im Anschluss schauen wir uns ein konkreres Fallbeispiel aus unserer Region an.
Datum: 14.06.2024
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Loction: Zanke, Westring 41, 44787 Bochum
Antifaschistische Linke Bochum,
Mai 2024
Antifaschistischer Block auf der Mai-Kundgebung des DGB
Der 1. Mai ist der Kampftag der internationalen Arbeiter*innenklasse. An diesem Tag kämpfen Arbeiter*innen auf der ganzen Welt für ihre Rechte.
In der Vergangenheit wurde dieser Tag viel zu oft von den Nazis missbraucht und so haben sie in den vergangenen Jahren regelmäßig unsere Ressourcen durch ihre Aufmärsche gebunden. Daher hieß es für uns Antifaschist*innen folglich „1. Mai – Nazifrei!“
In diesem Jahr haben die Nazis keine Kundgebung in Bochum und Umgebung angekündigt und so ist der 1. Mai tatsächlich nazifrei.
Aus diesem Grund wollen wir die Mai-Kundgebung der Gewerkschaften in Bochum mit einem antifaschistischen Block unterstützen.
Lasst uns daher den Kampftag der Arbeiter*innenklasse, unseren wichtigsten Tag im Jahr, gemeinsam begehen.
Die Forderung der Gewerkschaften lautet in diesem Jahr: „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit(*), mehr Antifaschismus!“ Diesen Forderungen schließen wir uns an.
Kommt in den antifaschistischen Block auf der Maikundgebung der Gewerkschaften.
Heraus zum antifaschistischen 1. Mai! Gegen Ausbeutung, Faschismus und Krieg – für einen antifaschistischen Klassenkampf!
Mittwoch, 1. Mai 2024, 10:30 Uhr Bochum Rathaus
Antifa4630
(*) Die Forderung „Mehr Sicherheit“ bezieht sich auf Lohn-, Arbeitsplatz- und Tarifsicherheit, nicht auf den staatlichen Sicherheitsapparat
Revolutionäre Vorabenddemo 2024: Last Call!
Wir haben nochmal die letzten Informationen zur diesjährigen Vorabenddemo in Bochum zusammen gestellt.
Sicherheit während der Demo
Auch dieses Jahr ist während der Demo ein EA eingerichtet, den ihr bei Festnahmen oder sonstigen Übergriffen der Polizei unter folgender Nummer erreichen könnt:
0234 622 09 002
Die Bochumer Polizeibeobachtung wird auf der Demo präsent sein und ein Auge auf die Cops werfen.
Weiter sind Awareness Teams und Demo Sanitäter*innen im Einsatz. Das Awareness Team erkennt ihr an den lila Westen mit Awareness auf dem Rücken und die Demo Sanitäter*innen könnt ihr über den Lautsprecherwagen erreichen.
Aufbau Demo
Wie auf jeder revolutionären Vorabenddemo gehören die ersten Reihen den organisierten Antifas. Dahinter können sich alle anderen anschließen.
Dabei gilt: FLINTA*s to the Front! Das Patriarchat ist allgegenwärtig und auch die revolutionäre Vorabenddemo ist nicht frei davon. Deshalb sind die ersten Reihen, die das Bild der Demo wesentlich mitbestimmen, organisierten FLINTAs* vorbehalten.
Demokonsens
Lasst Nationalfahnen und Parteisymbolik (auch auf Schildern und Bannern) zu Hause. Sowohl antisemitische als auch rassistische Parolen werden nicht geduldet und Menschen, die dem Demokonsens widersprechen im Zweifel der Demo verwiesen.
Wir wünschen uns ein solidarisches und achtsames Miteinander. Auch wenn innerhalb der radikalen Linken diverse Meinungsverschiedenheiten bestehen, die (nicht nur) aktuell kontrovers diskutiert und ausgetragen werden, wünschen wir uns eine gemeinsame Demo ohne Spaltung und Provokation. Konflikte geben im Zweifel den Cops Anlass, in die Demo einzugreifen. Daher passt aufeinander auf und lasst euch nicht spalten. Wir stehen solidarisch zusammen für eine gerechtere Welt!
Gemeinsam kämpfen!
Wir legen seit Jahren Wert darauf während der Vorabenddemo in Bochum eine emanzipatorische und antifaschistische Bewegung auf die Straße zu bringen. Wir müssen gemeinsam für das gute Leben für alle kämpfen – ob Antifaschist*innen, Klimabewegung oder Feminist*innen. Diese Haltung wollen wir mit der revolutionären Vorabenddemo auch nach außen zeigen.
Wir wollen deshalb keine Bildung von geschlossenen Blocks und wollen stattdessen morgen auf der Straße unserem letztjährigen Motto treu bleiben und Gemeinsam kämpfen!
Info Slides:
- Letzte Informationen Revolutionäre Vorabenddemo Bochum 2024
- Sicherheit während der Demo – Revolutionäre Vorabenddemo 2024 Bochum
- Aufbau Demo – Revolutionäre Vorabenddemo 2024 Bochum
- Demokonsens – Revolutionäre Vorabenddemo 2024 Bochum
- Gemeinsam kämpfen – Revolutionäre Vorabenddemo 2024 Bochum
Veranstaltungsreihe: Antifaschismus Jetzt! Der Kampf gegen Rechts damals und heute.
Seit der Veröffentlichung der Correctiv Recherche zu den Deportationsplänen von AfD & Co ist vielen Menschen bewusst geworden: wir müssen uns antifaschistisch organisieren, um eine AfD-Regierung zu verhindern. Neben all den Dingen, die bereits laufen haben wir für die kommenden Wochen eine Veranstaltungsreihe organisiert, die sich näher mit dem Themenkomplex Antifaschismus befasst. Mithilfe von Inputs zur Theorie des Faschismus, zu seiner Geschichte und dem antifaschistischen Widerstand bis in die heutige Gegenwart, könnt ihr euch für die kommenden gesellschaftlichen Aufgaben und Kämpfe wappnen.
12.04.24 – 19:00 Uhr: Einführung in die Faschismustheorie(n)
Anfang des Jahres kam raus, dass sich Rechtsradikale mit Konservativen und Unternehmer*innen in Potsdam getroffen hatten, um Deportationspläne zu schmieden. Danach gingen bundesweit Hunderttausende gegen Rechts auf die Straße. Viele befürchten zurecht, dass in den kommenden Wahlen in Sachsen und Brandenburg mit der AfD eine faschistische Partei zur stärksten Kraft gewählt werden könnte. Die Notwendigkeit von Antifaschismus scheint so dringend wie lange nicht.
Das führt zur Frage: Was ist mit Faschismus eigentlich genau gemeint? Eine rassistische, antisemitische, FINTA– und queerfeindliche Ideologie? Eine Rebellion der “Abgehängten”? Oder doch die Diktatur des Großkapitals? Was macht die Menschen zu Faschist*innen? Und lässt sich in der Gegenwart überhaupt noch sinnvoll von “Faschismus” sprechen, wenn die Diktaturen von Hitler und Mussolini rund hundert Jahre zurückliegen?
Um diese und weitere Fragen zu klären, gibt es einen Vortrag, der einen Überblick über Faschismustheorie(n) geben soll.
07.05.24 – 19:00 Uhr: Autoritäre und nationalistische Gesellschaftsvorstellung. Kontinuitäten vom Ruhrkampf 1920 bis in die Gegenwart.
Als die Rote Ruhrarmee im Mai 1920 geschlagen war und tausende Arbeiter*innen tot waren, war dafür nicht nur die Berliner Reichsregierung verantwortlich, sondern auch Freikorps. Freikorps waren in den 1920er Jahren fester Bestandteil eines politischen Spektrums, das eine Revision der gesellschaftspolitischen Verhältnisse forderte und einen autoritären Staat aufbauen wollten, den eine kleine Elite führen sollte. Damalige Autoren dieses Netzwerkes, das später als „Konservative Revolution“ bezeichnet wurde, verschwanden zwar nach dem Zweiten Weltkrieg, ihre Ideen erlebten aber 20 Jahre später eine Renaissance, die heute politisch agil ist und wie vor 100 Jahren eine Umgestaltung der Gesellschaft anstrebt. Wie sich diese Kontinuitäten ausdrücken und welche Gesellschaftsform sie anstreben, wollen wir uns genauer anschauen.
17.05.24 – 19:00 Uhr: Offensiv, autonom, militant – Wie die Antifa entstand! (Vortrag: Bernd Langer)
Ausgehend von der bolschewistischen Machtergreifung in Russland 1917 und dem Aufstieg des italienischen Faschismus, behandelt der Vortrag die Entstehung von Faschismus und Antifaschismus bis zur heutigen Antifa.
Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung in Deutschland. Hier tritt mit der Abwehr des Kapp-Putsches 1920 zum ersten Mal eine Einheitsfront gegen die radikale Rechte in Erscheinung. An diesen Erfolg wird aber nicht angeknüpft – vor allem, weil die KPD im Faschismus lediglich eine Spielart kapitalistischer Herrschaft sieht. Von der Kommunistischen Internationale wird schließlich mit der Sozialfaschismusthese eine fatale Linie verfügt, die entscheidend dazu beiträgt, dass antifaschistische Kräfte bis 1933 unvorbereitet und uneinig bleiben. Die Beschreibung der politischen Akteure und ihrer Strategien wird bis in die Zeit des II. Weltkriegs fortgeführt.
Nach dem Krieg entstanden 1949 DDR und BRD mit einem unterschiedlichen antifaschistischem Verständnis. Abgesehen von der Darstellung der staatlichen Ideologien, geht der Vortrag speziell auf den undogmatischen, militanten Antifaschismus ein, der sich in der BRD in den 1970er-Jahren herausbildete. Aus ihm entwickelt sich in den 1980er-Jahren, in Verbindung mit der Autonomen Bewegung, eine außerparlamentarisch und revolutionär ausgerichtete Antifa. Doch erst mit dem Erstarken faschistischer Kräfte nach 1989 wurde Antifaschismus zum beherrschenden Thema in der radikalen Linken, und die autonome Bewegung ging weitgehend in der Antifa auf.
Unter dem Symbol Antifaschistische Aktion versammelten sich alle, die die Ursachen des Faschismus im kapitalistischen System suchten, die Antifa als Kampf ums Ganze verstanden und die an der Idee einer anderen Gesellschaft festhielten.
24.05.24 – 19:00 Uhr: Unter Nazis – Lesung mit Jakob Springfeld
Gemeinsam mit dem Journalisten Issio Ehrich hat der Zwickauer Klima- und Antifaaktivist Jakob Springfeld ein Buch geschrieben. „Unter Nazis“ ist seine Geschichte, die Geschichte einer Zerreißprobe. Es geht um die harte Realität, auf die junge Antifaschist*innen in Städten wie Zwickau stoßen – um Drohungen, um Gewalt, um Angst. Es geht aber auch darum, dass selbst solche Städte zu progressiven Keimzellen werden können. Die Stimme der ostdeutschen Zivilgesellschaft muss lauter werden, und sie darf nicht nur nach Angriffen durch Neonazis gehört werden. Das Buch soll Warnsignal sein und Hoffnungsschimmer. Jakob Springfeld liest aus seinem Buch und kommt anschließend mit den Zuhörer*innen ins Gespräch.
04.06.24 – 19:00 Uhr: Antifa Speed Organizing!
Immer wieder bekommen auch wir Anfragen von Menschen die sich antifaschistich engagieren möchten. Eine direkte Einbindung in politische Gruppen gestaltet sich jedoch leider oftmals knifflig. Doch gerade in einer Universitätsstadt wie Bochum tummeln sich viele motivierte, stabile Menschen, die bisweilen bereits in Zusammenhängen oder andernorts aktiv waren. Ihr habt alle Ressourcen und Skills auf die wir in diesen Zeiten nicht verzichte können! Wie kann man also Menschen, die bereits in einer anderen Stadt oder vor vielen Jahren mal aktiv waren, wieder organisieren? Wir möchten in einem “Speed Organizing” den Versuch wagen, Menschen miteinander zu vernetzen, auf die genau diese Beschreibung zu trifft und die sich von einem bereits existierenden, offenen Jugendantifa-Treffen nicht angesprochen fühlen. Der antifaschiste Widerstand ist groß, bunt und vielseitig: egal ob Antifas, das Legal-Team, social media und Informatik-Gurus, Gedenk-, Theoriearbeiter*innen – ihr werdet gerade dringend gebraucht.
Kommt rum, let’s get organized!
Alle Veranstaltungen finden in der Zanke (Westring 41, 44787 Bochum) statt und werden in Kooperation mit dieser ausgrichtet.