Archiv des Autors: Antifa Klüngel Bochum

9. November – Gedenkkundgebung und Film „Night will fall“

Normalerweise erscheinen die Ankündigungen des Offenen Antifa Cafés Bochum auf dem eigenen Blog, aber diese Ankündigung wollten wir nicht vorenthalten:

Der 9. November ist der Jahrestag der Reichsprogromnacht.
In der Nacht vom 9. November auf den 10. November wurde wie in vielen anderen Städten im damaligen Deutschen Reich die Bochumer Synagoge von den Nazis zerstört und niedergebrannt. Die Reichsprogromnacht war ein vorläufiger, schrecklicher Höhepunkt des mörderischen Antisemitismus der Nazis.

An diesem Tag können wir keinen normalen und unbeschwerten Café-Betrieb anbieten.

09-11-2016Daher rufen wir zunächst dazu auf, sich an der offiziellen Gedenkkundgebung zu beteiligen, die um 17 Uhr an der Ecke Dr. Ruer Platz Ecke Harmoniestraße stattfindet.
Wir bitten zu bedenken, dass es sich hier um eine Gedenkkundgebung und keine Antifa-Demonstration handelt.
An diesem Tag wird es noch weitere Veranstaltungen geben, nähere Infos gibt es hier

Ab 19 Uhr wollen wir dann das SZ öffnen und ab ca. 19:30 Uhr Essen anbieten.
Ab 20 Uhr wollen wir dann den Film “Night will Fall – Hitchcocks Lehrfilm für die Deutschen” zeigen. Der Film zeigt schockierende Bilder aus dem Archivmaterial der Alliierten von der Befreiung der Konzentrationslager. Der Film wurde von Alfred Hitchcock montiert und vor wenigen Jahren wiederentdeckt.

Für den zweiten Termin im November, den 23.November, haben wir einen Zeitzeugenvortrag zum Thema

Ausschnitt aus dem Film Night will Fall

Hier eine kurze Beschreibung des Films:
1945 entdecken die Alliierten bei ihrem Vorstoß über Europa die ersten Konzentrationslager. Aus dem Entsetzen über das Bild der Grausamkeiten entsteht das Bedürfnis, alles zu dokumentieren. Britische, amerikanische und russische Kamerateams beginnen mit ihren Aufnahmen.

Renommierte Regisseure wie Alfred Hitchcock und Billy Wilder werden beauftragt, aus dem Rohmaterial schonungslose Dokumente der Todeslager zu erschaffen. Als Teil der Psychologischen Kriegsführung sollen die Filme der deutschen Bevölkerung gezeigt werden. Doch während die Amerikaner rasch mit einem kurzen Film an die Öffentlichkeit gehen, verzögert sich die Fertigstellung des britischen Films von Alfred Hitchcock. Und es ändern sich die politischen Vorzeichen. Unter dem Eindruck des beginnenden Kalten Krieges und der Wiederaufbaupläne für die westdeutschen Sektoren scheint es plötzlich nicht mehr opportun, die westdeutsche Bevölkerung nachhaltig mit ihren eigenen Verfehlungen zu konfrontieren. Der Film landet unvollständig in den Archiven, eine Filmrolle gilt bald als gänzlich verschollen.

Nach jahrelangen Recherchen und neu aufgetauchtem Material ist es dem Imperial War Museum nun gelungen, den Hitchcock-Film vollständig zu rekonstruieren. Er wurde im Rahmen der Berlinale 2014 erstmals öffentlich in Deutschland aufgeführt.

Der Dokumentarfilm „Night Will Fall“ zeigt die Wiederherstellung des Hitchcock-Films mit den verantwortlichen Experten – und rekonstruiert zugleich mit Hilfe von Zeitzeugen – ehemaligen Lagerinsassen ebenso wie ehemaligen Soldaten und Kameraleuten – die Befreiung der Konzentrationslager 1944/45: Ungesehene Bilder und unerzählte Geschichten über eines der dunkelsten Kapitel des 20. Jahrhunderts.

(Arte 13.01.2015)

Nächstes Betroffenentreffen gegen Polizeirepression | 26.10.| 19h | SZ

bochumer-kessel

Für Mittwoch, den 26. 10. lädt das die Antirepressions AG nun zum fünften Betroffenentreffen ein, um uns gemeinsam gegen die Repressionen der Bochumer Polizei bei dem Naziaufmarsch am 1. Mai und der rassistischen Kundgebung am 19.06. zur Wehr zu setzen: »Am 01.05. wurden fast 300 Menschen, die nur ihr Recht auf Demonstrationsfreiheit wahrgenommen haben, im Bermudadreieck von der Polizei in einem Kessel festgesetzt. Alle mussten ihre Personalien abgeben, es wurden Fotos aufgenommen und nun werden die ersten Strafbefehle oder Anzeigen rausgeschickt. Damit kriminalisierte die Polizei Bochum mutige Demonstrant*innen und schlug der NPD quasi den Weg frei. Am 19.06. dann verhinderte die Polizei Bochum eine angemeldete antirassistische Demonstration, nahm willkürlich Menschen fest, filmte rechtswidrig friedlichen Protest ab und verletzte mehrere Personen.
Inzwischen treffen immer mehr Vorladungen, Strafbefehle und Anklageschriften ein.
Von unserer Seite wurde dagegen schon einiges getan: Neben regelmäßigen Treffen zum Austausch, zur Vernetzung und rechtlicher Beratung wurde schon ein Spendenkonto eingerichtet und verschiedene Initiativen ins Leben gerufen, um Geld für zukünftige Prozesse und Strafbefehle zu sammeln.
Wenn ihr also selbst von der Repression betroffen seid oder etwas gesehen habt, kommt gerne zu unserem offenen Treffen und beteiligt euch an der gemeinsamen Planung von Aktionen und Gegenstrategien.
Besonders wenn ihr überlegt, gegen den Kessel vom 1.Mai zu klagen, oder aber Strafbefehle und Vorladungen bekommen habt dann kommt am 26.10. um 19 Uhr zum Sozialen Zentrum in Bochum.

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Des Weiteren möchten auf die Alternative Semesterstartparty am Tag darauf, Donnerstag, den 27.10., hinweisen. Auch dort wird beispielsweise auch Geld für die Betroffenen der Repression in letzter Zeit in Bochum gesammelt. Das Ganze startet ab ca. 20 Uhr an der Ruhr Uni Bochum vor HGB, mehr Infos findet ihr z.B. unter hier

Nazi-Kundgebung abgesagt

Die für den heutigen Abend, Freitag, den 21.10., angekündigte rassistische Kundgebung des Pegida-Ablegers „DaSKuT“ wurde vom Initiator Branco Barkic abgesagt. Als Grund nannte das selbst ernannte Oberhaupt der Gruppierung die Herbstferien, es ist jedoch anzunehmen, dass andere Ereignisse Grund für die Absage eines erneuten Auftritts der rassistischen Bande in Bochum sind.
Dementsprechend werden auch die angekündigten Gegenaktionen nicht stattfinden. Stattdessen verweisen wir auf die Gedenkkundgebung der VVN-BdA anlässlich des 80. Jahrestags der Ermordung des Bochumer Widerstandskämpfers Karl Springer im Polizeipräsidium Bochum

Spendet für die Betroffenen der Polizeischikane in Bochum

Am 01.05. und 19.06. protestierten viele Antifaschist*innen gegen rechte
Aufmärsche in Bochum. Dabei wurden am 01.05. 300 Menschen willkürlich im
Ausgehviertel Bermudadreieck eingekesselt und über Stunden unter freiem
Himmel oder aber in Gefangenenbussen festgehalten. Den Menschen in den
Gefangenenbussen wurden Getränke sowie Toilettengänge verweigert, der
Freiluftkessel wurde erst nach 4 Stunden mit einem Dixieklo
ausgestattet. Alle Personen mussten eine ED-Behandlung über sich ergehen
lassen und ihnen wurden Anzeigen wegen Landfriedensbruch angedroht. Die
ersten Vorladungen sind nun eingetroffen und es läuft auch schon ein
Verfahren.

Am 19.06. wurde ein friedlicher Gegenprotest zu einem Aufmarsch eines
Pegida-Ablegers grundlos abgefilmt. Als die Antifaschist*innen sich zu
einer angemeldeten Antirassistischen Demonstration auf den Weg machen
wollten schlug die Polizei zu: Sie stürmte in die Menge, verletzte dabei
mehrere Personen und nahm danach grundlos mehrere Personen fest.
Anschließend verhinderten sie sogar die angemeldete Kundgebung, für
deren Durchführung sie eigentlich sorgen sollte. Auch hier sind nun
Anzeigen und Vorladungen an die Betroffenen raus gegangen.

Um die Antifaschist*innen zu unterstützen wurde ein Spendenkonto
eingerichtet. Bitte spendet mit dem Betreff 1.Mai, um die Beschuldigten
bei ihren anstehenden Verfahren zu unterstützen. Außerdem werden Klagen
gegen den Kessel vom 01.05. sowie gegen die Polizeigewalt angestrebt,
wofür auch Kosten anfallen könnten.

Rote Hilfe e.V.
IBAN: DE94430609674007238391
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck: 1.Mai

Paris Rebelle – Zwischen Rechtsruck und Revolte

Am Donnerstag den 20.10. werden wir im Sozialen Zentrum Bochum den Film “Paris Rebelle – Zwischen Rechtsruck und Revolte” von den North East Antifascists und Left Report aus Berlin zeigen. Hier der Ankündigungstext zum Film und der dazu gehörende Trailer:

Trailer – Paris Rebelle | SUBTITLED from left report on Vimeo.

Trailer

Nach unserer Antifa-Doku „Une vie de lutte“ aus dem Jahr 2015 veröffentlichen wir nun die Dokumentation „Paris Rebelle – Zwischen Rechtsruck und Revolte“ über das Gedenken an den von Nazis ermordeten Antifaschisten Clément Méric, den französischen Ausnahmezustand und seine Auswirkungen auf den politischen Aktivismus, den andauernden Rechtsruck in Frankreich und soziale Kämpfe im Zusammenhang mit den Protesten gegen das „Loi El Khomri“, während denen nicht nur im ganzen Land gestreikt wurde, sondern die auch eine neue Protestbewegung namens Nuit Debout hervorbrachte und denen die Staatsmacht mit aller Gewalt und Repression begegnet.

Im Rahmen unserer Dreharbeiten konnten wir zahlreiche Genoss*innen von der AFA Paris, La Horde, der CNT, der Rap-Kombo Première Ligne und viele weitere interviewen.

Ein Film von der NEA, Left Report und Freund*innen.
Clément Méric – à jamais dans nos lut

Soziales Zentrum, Josefstr. 2 44809 Bochum
Beginn: 19:30Uhr

 

Antifaschistische Linke Bochum

Einladung zum 4. Betroffenentreffen der Polizeischikane am 01.05. und 19.06. in Bochum

Hallo Zusammen,

wer sich Rassist*innen und Neonazis in den Weg stellt, der*die muss mit Repression rechnen – leider ist das zur Normalität geworden, auch in Bochum. In diesem Jahr haben sich hunderte Menschen in Bochum zusammengefunden um gegen die NPD und den Pegidaableger “Daskut” zu demonstrieren, was ein Erfolg gewesen ist. Doch auf den antifaschistischen Straßenerfolg folgte Repression durch die Polizei: Am 01.05. wurden fast 300 Menschen, die nur ihr Recht auf Demonstrationsfreiheit wahrgenommen haben, im Bermudadreieck von der Polizei in einem Kessel festgesetzt. Alle mussten ihre Personalien abgeben, es wurden Fotos aufgenommen und nun werden die ersten Strafbefehle oder Anzeigen rausgeschickt. Damit kriminalisierte die Polizei Bochum mutige Demonstrant*innen und schlug der NPD quasi den Weg frei. Am 19.06. dann verhinderte die Polizei Bochum eine angemeldete antirassistische Demonstration, nahm willkürlich Menschen fest, filmte rechtswidrig friedlichen Protest ab und verletzte mehrere Personen.

Dagegen können wir halten, jedoch nur zusammen. Lasst uns gemeinsam eine Strategie entwickeln, wie wir auf die Grundrechtseinschränkungen antworten können. Außerdem sollten wir uns gegenseitig in der Bewältigung der individuellen Repression unterstützen, sei es finanziell, mit einem juristischen Rat oder emotional. Am Mittwoch den 28.09. um 19 Uhr laden wir zum mittlerweile vierten Betroffenentreffen der Repression gegen Antifaschist*innen bei den Protesten gegen die NPD und Daskut ein. Es wird im Rahmen des Offenen Antifa Café Bochum’s stattfinden, sodass für leckere Getränke  gesorgt sein wird.

Wer jetzt schon juristische Fragen hat oder sich über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten von politischen Prozessen informieren möchte kann sich bei der Ortsgruppe Bochum-Dortmund der Roten Hilfe e.V. melden. Infos und Kontakt findet ihr unter bochum-dortmund.rote-hilfe.de

Liebe Grüße,
die Antirep AG Bochum

Kritische Stellungnahme zur antirassistischen Demo des „Es reicht“-Bündnisses

Am nächsten Samstag, den 24.9. wird es in Dortmund eine antifaschistische Demo unter dem Motto “Es reicht! Rechte Gewalt stoppen” geben. Diese Demonstration ist eine Reaktion auf die zunehmenden gewalttätigen Übergriffe seitens der Dortmunder Naziszene in der letzten Zeit.
Es steht nicht zur Diskussion, dass wir das Anliegen der Demonstration teilen und uns mit den Betroffenen von rechter Gewalt solidarisch erklären. Wir unterstützen den Aufruf der Dortmunder Genoss*Innen der Autonomen Antifa 170, den wir unten dokumentieren
Dennoch wollen wir als Antifaschistische Aktion Bochum selbst auch Fragwürdigkeiten an der Kampagne ansprechen und kritisieren: Hervorzuheben ist hier der offene Brief der Antifa Union Dortmund¹, obwohl wir selbst Teile dieser Kritik so nicht unterschreiben würden.
Wie schon bei unseren Genoss*innen der Antifa Union Dortmund und dem AK Antifa Hagen⁵ zu lesen war, ist auch der Auftritt der Band Grup Yorum nicht tolerierbar, da die Gruppe militaristische, nationalistische und antisemitische Texte und Positionen verbreitet. Auf diesen antisemitischen Auftritt haben wir keine Lust und werden ihm auch nicht beiwohnen.
Zu den Unterzeichner*innen des Aufrufs gehören neben antifaschistischen und antirassistischen Gruppen auch fragwürdige Parteien und Gruppierungen. Zu nennen sind zum Beispiel die MLPD, eine Polit-Sekte mit maoistisch-stalinistischer Färbung. Die Verherrlichung von Massenmorden unter stalinistischer Herrschaft wird von ihren Mitgliedern ebenso betrieben wie die Leugnung eines gefährlichen linken Antisemitismus. Sämtliche Kritik am Stalinismus oder anderer Staaten, die den so genannten “real existierenden Sozialismus” propagierten, wird als “Antikommunismus” niedergeschrien. Bei Auseinandersetzungen mit dem angeblichen innerlinken Feind, und hierunter versteht die MLPD sämtliche progressiven und emanzipatorischen Kräfte innerhalb der radikalen Linken kommt es nicht selten zur Anwendung von Gewalt, so geschehen beispielsweise anlässlich einer antirassistischen Demonstration im November 2015 in Witten, als sich einige Antifaschist*innen weigerten, das stalinistische Propagandaorgan Rote Fahne zu kaufen.
Auch die Unterzeichnung durch die Linksjugend [’solid] NRW und des von ihr mitgetragenen Arbeitskreises Revolutionäre Linke ist zu kritisieren. Sowohl eine antisemitische Demonstration, die in Angriffen auf Menschen, welche eine Demonstration gegen Antisemitismus unterstützten, gipfelte und in deren Anschluss ein geplanter Anschlag gegen die Essener Synagoge nur knapp vereitelt werden konnte² wurde von ihnen organisiert. Auch die Forderung nach einer Intifada durch Teile der [’solid]-Bochum³, die Mitglied im BAK RL sind, ist nicht haltbar und muss bekämpft werden. Auf ihrem Blog, auf dem sie auch vor Ageism und Lookism keinen Halt machen, stehen sie offen zu diesen Dingen.⁴ Darüber hinaus wurde bereits von der Autonomen Antifa 170 zurecht darauf hingewiesen, dass bei der ersten spontanen Demonstration gegen des “Es-Reicht”- Bündnisses mit Niema Movassat, der Anmelder der eskalierten antiisraelischen Demo eine Rede hielt, was untragbar ist.⁵
Der Widerstand gegen rassistische Gewalt darf unserer Meinung nach nicht bei nazistischer Gewalt Halt machen, auch antisemitische Gewalt kann und darf nicht toleriert werden.

Wir als Antifaschistische Aktion Bochum schließen uns daher dem Aufruf der AA170 an, um eigene, antifaschistische Positionen auf der Demonstration deutlich zu machen.
Deshalb rufen wir zu einem offenen Anreisetreffpunkt auf:
12.15 Uhr am Buddenbergplatz hinter dem Bochumer Hauptbahnhof.

Wir verstehen, dass es, gerade bei Aktionen gegen Nazis und rechtes Gedankengut, manchmal notwendig ist, schwierige Büdnisse einzugehen. Wenn aber militaristische, nationalistische oder gar antisemitische Inhalte zu vernehmen sind oder toleriert werden sehen wir es nicht ein, eine solche Plattform zu unterstützen. Bei solcherlei Vorkommnissen halten wir es wie unsere Hagener Genoss*innen und werden die Demonstration verlassen.⁶
Es ist leider abzusehen, dass es noch genug Anlässe gibt, auf denen wir zeigen können, was wir von der Dortmunder Naziszene halten. Dann werden wir auch kommen, wenn es keinen Platz auf einem Bündnisplakat gibt.

Gegen Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus!
Antifaschistische Aktion Bochum

1) http://antifaunion.blogsport.de/2016/09/18/offener-brief-zum-auftritt-der-band-grup-yorum-auf-der-es-reicht-demonstration-5/
2) http://www.tagesspiegel.de/politik/demonstration-gegen-gaza-krieg-in-essen-linke-umgibt-sich-mit-antisemiten/10223820.html
3) https://pbs.twimg.com/media/Cdc50gxXIAE8JvK.jpg:large
4) http://solidbochum.blogimnetz.de/
5) https://aa170.noblogs.org/post/2016/08/20/kraftvolle-demonstration-gegen-rechte-gewalt-in-dortmund/
6) http://akantifahagen.blogsport.eu/2016/09/19/ein-paar-worte-zur-es-reicht-demo-am-24-09-16-in-dortmund/“

Rechte Gewalt in Dortmund: Keine neue Qualität, sondern eine kontinuierliche Erscheinungsform

In Dortmund häufen sich erneut rechtsmotivierte Übergriffe auf Linke und Menschen, die nicht in das Weltbild der Rechtsradikalen passen.
Den traurigen Höhepunkt fand die Gewalt in einem Messerangriff auf einen Antifaschisten am 14. August 2016.

we hate Dortmund

Was geschah in den letzten Wochen?
Bereits am 31. Juli griffen aggressive Faschos der Partei Die Rechte auf der Rückreise aus Köln Antifaschisten am Zugbahnhof an. Ein Tag nach der gewalttätigen Auseinandersetzung kam es in Dorstfeld zu Flaschenwürfen auf zwei Menschen, die von den Nazis augenscheinlich dem linken Spektrum zugeordnet wurden. Michael Brück und Christoph Drewer, zwei führende Köpfe der rassistischen Partei in Dortmund, sollen laut den Betroffenen an dem Angriff beteiligt gewesen sein.

Einem Genossen, der bereits bei diesem Vorfall angegriffen wurde, lauerten am 14. August mehrere vermummte Personen vor seiner Haustür auf, traten ihn nieder und stachen mit einem Messer zu. Dem Angegriffenen gelang es trotz einer Stichverletzung im Bauchbereich zu flüchten. Nach der Erstversorgung der Wunden im Krankenhaus wurde Anzeige bei der Polizei in Dortmund erstattet.
Dass dies alles keine Einzelfälle sind, erwies sich kaum einen Monat später am 11. September. An der Haltestelle Wittener Straße in Dorstfeld kam es erneut zu einer Auseinandersetzung, bei der ein 17-jähriger und eine ihm zu Hilfe eilende Person von einer Personengruppe bedroht und bespuckt wurde. Auch hier trifft die Täterbeschreibung sehr gut auf Christoph Drewer zu, welcher bereits seit Jahren durch sehr aggressives Verhalten auffällt und eine Haftstrafe zu erwarten hat. In den Morgenstunden desselben Tags ereignete sich ein ähnlicher Vorfall auf dem Wilhelmsplatz in Dortmund Dorstfeld, bei dem zwei Jugendliche von einer mehrköpfigen Gruppe angegangen wurden. Nach der Frage, ob sie etwas gegen Nazis hätten, wurde Pfefferspray gesprüht. Die Dortmunder Nazis stellten es auf ihrem Blog so dar, als ob Gutmenschen aus Dortmund ihnen Gewalttaten anhängen wollten. Andererseits verkündeten sie im selben Artikel, dass Dorstfeld bekanntlich kein Zuckerschlecken für “Linke” sei.

Die genannten Vorfälle sind nur eine kleine Auswahl aus den Übergriffen auf Antifast*innen in den letzten Jahren. Obwohl sich die Öffentlichkeit und die Polizei schwer damit tun, jene Überfälle als politisch motivierte Straftaten zu betrachten, sind die jüngsten Vorfälle aus antifaschistischer Perspektive genau das. In der Öffentlichkeit wird, wenn überhaupt, von einer neuen Qualität von rechter Gewalt gesprochen. Betrachtet man allerdings die Aktivität der Rechtsradikalen in den letzten Jahren, wird deutlich, dass kaum eine neue Qualität der Gewalt zu verzeichnen ist, sondern Dortmunds Rechte auf ein Geschichte zurückblicken kann, die Gewalt schon immer als Mittel und Zweck betrachtet hat. Die heutige Situation ist das Ergebnis einer kontinuierlich arbeitenden und auftretenden Naziszene.

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Antirassistische Demo in Bochum durchgeführt

Antira Demo in Bochum Am vergangenen Sonntag, den 04.09., nahmen knapp 150 AntifaschistInnen, AntirassistInnen und Geflüchtete an einer Demonstration in Bochum gegen einen Aufmarsch des PEGIDA Ablegers “Daskut” teil.

Die Demonstration wurde erneut von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet. Bereits vor der Demonstrationen wurden diverse Fahrzeuge der Bereitschaftspolizei, des Wanne-Eickeler Staatschutzes und des Bochumer Einsatztrupp in der Innenstadt gesichtet. Die von Branco Barkic organisierte Kundgebung von Daskut, wurde weitreichend von der Polizei abgesperrt, sodass zwischenzeitlich 30 Polizeifahrzeuge alleine am Kundgebungsort der RassistInnen zu finden waren.

Zeitgleich trafen die ersten DemonsrantInnen am Bergbaumuseum ein, wo die antirassistische Demo beginnen sollte. Auch hier trat die Polizei mit einem großen Aufgebot auf. Nachdem der erste Redebeitrag zu Daskut und dem Selbstbild von Branco Barkic und Dorothea Meyer vorgetragen wurde, startete die Demonstration mit ca. 150 Menschen in Richtung Innenstadt. Nachdem am Bochumer Kuhhirten in Sichtweite von Daskut eine Rede zu Asyl in Deutschland und Europa gehalten wurde, wurde spontan arabische Musik abgespielt und ein Teil der Demonstration begann zusammen trotz leichtem Regen zu tanzen.

Die Stimmung war in dem Moment einfach unbeschreibbar. AktivistInnen, Geflüchtete und Kinder machten deutlich, dass durch die Entstehung des Regugee Strikes Bochum die Isolation im Kleinen aufgehoben wurde und ein positiver Austausch stattfindet. Die Demo zog dann sehr gut gestimmt weiter Richtung Dr. Ruhr Platz, an dessen Mündung die Demo dann gestoppt wurde. Ein letzter Redebeitrag folgte zu den Geschehenissen während des letztens Besuchs von Daskut und zu Polizeigewalt im Allgemeinen. Nach einer erneuten Tanzeinlage löste sich die Demonstration gegen 20:00Uhr auf. Da die Polizei keinen direkten Protest in Sichtweite zuließ, entschloss sich ein Großteil der Demonstration die Heimreise anzutreten.

Daskut selbst verblieb bis ca. 20.30Uhr. Dort wurden Redebeiträge unter anderem von Dominik Horst Roeseler (ProNRW/HoGeSa), Branco Barkic, Ariane Meise (NPD) und Holm Teichert (ProNRW) vorgetragen. Musikalisch wurde die Kundgebung der RassistInnen durch Patrick Ville Killat aka. A3estus aka Villain051 aus Berlin unterstützt. Dabei habe dieser mit Aussagen wie “ich zerficke seit 15 Jahren das Rapgame” geglänzt. Bei den Meisten hat es wohl eher Fremdscham hervorgerufen.

Mit 20 Personen ist die Kundgebung von Daskut relativ klein ausgefallen, was dennoch doppelt so viele Teilnehmende im Vergleich zum letzten Mal bedeutet. Leider haben wir auch die Einschätzung, dass es nicht die letzte Veranstaltung in Bochum von Pegida/Daskut gewesen sein wird. Nun liegt es an uns Bochumer AntifaschistInnen passende Strategien und Vorgehensweisen zu entwickeln, um an Sonntagen wieder Ruhe haben zu können. Für uns steht fest, dass es in Bochum einzig an der Person Branco Barkic liegt, die als Initiator die Daskut Kundgebungen organisiert hat. Eine Gruppe oder ein Netzwerk steht nicht als Organisation hinter Daskut, sondern eine in der rechten Szene gut vernetzte Einzelperson. Weiterhin kann festgehalten werden, dass diesmal auch HoGeSa und Gemeinsam Stark Klientel vor Ort waren. Diese sind aber nur durch das Zeigen ihres Gesäß, der Wampe oder durch regelmäßige Gänge zum Kiosk aufgefallen.
Nach der Kundgebung beklagte Dominik Roeseler, dass sein Fahrzeug in Bochum durch feige AntifaschistInnen beschädigt wurde.
An dieser Stelle sprechen wir Grüße an die feigen AntifaschistInnen aus!

Als Fazit können wir ziehen, dass es wirklich eine gelungene kleine Demonstration war. Die Teilnahme von Refugees war recht hoch, da im Vorfeld noch ein Picknick von Geflüchteten und Bochumer AntirassistInnen stattfand. Die Stimmung war sehr entspannt und positiv. Bezüglich der massiv auftretenden Polizei müssen wir als Bochumer AntifaschistInnen uns ebenfalls gemeinsame Vorgehensweisen überlegen.
Es kann nicht sein, dass wir uns dermaßen von der Polizei abdrängen lassen und ein direkter Protest nicht mehr möglich ist.

Antifaschistische Linke Bochum,
September 2016

Weitere Bilder auf Indymedia Linksunten

Dem rassistischen Pack entgegentreten

Karte zu den Antira-AktioneAm 04.09 um 19 Uhr will der PEGIDA NRW Ableger „DaSKuT“ (Deutschland asylfreie Schule Kindergärten und Turnhallen) durch die Bochumer Innenstadt spazieren. Die Organisatoren rund um den Bochumer Branco Barkic werben mit rassistischer Prominenz aus dem ganzen Bundesgebiet. Als Redner*innen sollen Dominik Roesler, Patrick Killat a.k.a. VILLAIN051 und Ariane Meise auftreten. Dominik Roesler ist Mitgründer von HoGeSa und hat im letzten Jahr „HoGeSa 2.0“ in Köln angemeldet. Er ist in letzter Zeit bei PEGIDA Veranstaltungen aufgetreten und bildet somit das Bindeglied zwischen PEGIDA NRW und HoGeSa. Der Berliner Nazirapper VILLAIN051 kommt extra für DaSKuT nach Bochum und wird Hooligan Klientel anziehen. Ariane Meise sitzt im Vorstand der NPD NRW und war auch bei der ersten DaSKuT Veranstaltung anwesend.

Bochum darf diesen bekannten Rassist*innen keine Bühne bieten!

Um den Nazis diese Bühne zu nehmen wird es zusätzlich davor ein antirassistisches Programm gemeinsam mit Geflüchteten aus Bochum geben.

Was ist am Sonntag geplant:

 

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