Die Rote Zora im Antifa Café

Am morgigen Mittwoch, den 8. März, zeigt das Antifa Café Bochum zum internationalen Frauenkampftag eine Dokumentation von Oliver Ressler über die Rote Zora. Hier der Ankündigungstext zur Doku:

„Die Rote Zora ist eine militante Frauengruppe, die in den 80er Jahren in Deutschland über 20 Anschläge verübte und diverse andere Delikte beging. Bekämpft wurden Atom-, Gen- und Reproduktionstechnologie, die entsprechenden Anschlagsziele waren Konzerne wie Bayer, Schering und Siemens, Forschungsinstitute und das Eigentum von “Vertretern der patriarchalen Ordnung” (RZ 1983). Die Rote Zora bildete eine radikale politische Opposition zur bestehenden Macht und setzte auf eine Politik der Sachbeschädigung. Es war ein Grundsatz, dabei keine Menschen zu verletzen. Zahlreiche Texte und Bekennerschreiben der Roten Zora zeigen, daß sie eine “bewaffnete, aber auch oft genug mit der Schreibmaschine kämpfende Gruppe” (Oliver Tolmein) war. Während die Frauen von den einen als “Terroristinnen” verfolgt wurden und bis heute werden, galten sie anderen zweifelsohne als Heldinnen.

Zentrales Element des Videos “Die Rote Zora” bildet ein Interview, das im Sommer 2000 mit Corinna Kawaters geführt wurde. Kawaters ist die einzige Frau der Roten Zora, die wegen der “Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung” (§129a) von einem Gericht verurteilt wurde. Ein weiteres Gespräch wurde mit der Sozialwissenschaftlerin Erika Feyerabend aufgenommen, die wie die anderen Mitarbeiterinnen des Gen-Archiv Essen Ende der 80er Jahre in den Strudel der polizeilichen Ermittlungen gegen die Roten Zora geraten ist.

Das Video bietet Raum für die persönlichen Erzählungen und Sichtweisen der Frauen und läßt ein Bild des sozialrevolutionären “Terrorismus” entstehen, das sich von den hegemonialen medialen Darstellungen mit ihrer scheinbaren Objektivität abgrenzt.“

Beginn ist wie gewohnt um 18:30Uhr im Sozialen Zentrum Bochum.