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Erneut Neonazis von der Bruderschaft/Schwesternschaft Deutschland in Bochum

Kleiner Gegenportest in Bochum am 09.01.2020

Am Samstag, den 09.01.2021, kamen wie zu erwarten erneut Neonazis von der Bruderschaft/Schwesternschaft Deutschland nach Bochum. Ab 15:00 Uhr fand eine verschwörungsideologische Kundgebung auf dem Husemannplatz statt, der sie beiwohnen wollten. Bereits letzte Woche kamen Mitglieder der Bruderschaft/Schwesternschaft Deutschland nach Bochum, um diese Kundgebung zu „schützen“. Da am 02.01.2021 das aufgebaute Bedrohungsszenario nicht von der Polizei unterbunden wurde, mussten Bochumer Bürger*innen dagegen aktiv werden. Wir berichteten darüber.

Bruderschaft Deutschland in Bochum am 09.01.2021 Foto: Infozentrale

In der Zwischenzeit distanzierten sich die Organisator*innen vorab von ihrem Neonazi Besuch. Dies taten sie nicht nur virtuell sondern auch vor Ort, sodass die Polizei dies zum Anlass nahm alle Neonazis aus den Städten Herne, Köln, Mülheim, Düsseldorf und Essen Platzverweise zu erteilen. Einen weiteren Grund dafür lieferten auch mitgebrachte Funkgeräte mit denen sich die anwesenden Neonazis, die in dieser Woche auf ihre Bruderschafts Bomberjacken verzichteten, sowohl an den Zugängen zum Husemannplatz, als auch an verschiedenen Stellen auf der Kortumstraße positionierten, um die Positionen vermeintlicher Linker durchzugeben. Aufgrund der verschiedenen „Standorte“ ist es uns nicht möglich für gestern eine Gesamtzahl der Nazis anzugeben. Es dürfte sich jedoch um ca. 35 Personen gehandelt haben, die aus dem gesamten Ruhrgebiet angereist waren. Unterstützung erhielten sie diesmal höchstwahrscheinlich von den „Steeler Jungs“ aus Essen. Darauf deutet ein Vorabtreffpunkt der Neonazis am S-Bahnhof Essen Steele-Ost um 13.30 Uhr hin. Von dort aus fuhren 6 PKW mit Essener und Mülheimer Kennzeichen Richtung Bochum.

Für die Nazis war der Tag eine Enttäuschung, so führte der „Verrat“ der Verschwörer*innen dazu, dass die Personalien aller anwesenden Neonazis aufgenommen wurden und diese ohne all zu große Selbstinszenierung, jedoch unter ständiger Beobachtung wieder abreisen mussten. Weiterhin fiel die Anlage der Kundgebung aus, sodass auch für die Verschwörer*innen der Tag nicht sonderlich postitiv endete.

Neben dieser Kundgebung fand am nahe gelegenen Dr. Ruer Platz zeitgleich eine Demo von „Querdenken 234“ statt. Diese distanzierten sich ebenfalls von den Neonazis. Der Verlauf dieser Kundgebung wurde vereinzelt durch Zwischenrufe von anwesenden Antifaschist*innen und verärgerten Passant*innen gestört.

Für kommenden Samstag ist erneut mit den verschwörungsideologischen Kundgebungen in der Bochumer Innenstadt zu rechnen. Ob nach dem gestrigen Verlauf erneut Neonazis erscheinen werden, ist unklar. Klar ist hingegen, dass diese Veranstaltungen weiterhin antifaschistisch beobachtet und begleitet werden.

Weitere Fotos der anwesenden Neonazis:

Antifaschistische Linke Bochum,
Januar 2021

Bruderschaft Deutschland setzt in Bochum auf Bedrohungsszenario und muss einen Dämpfer hinnehmen

Am gestrigen Samstag, den 02.01.2021, fand erneut eine verschwörungsideologische Kundgebung auf dem Bochumer Husemannplatz statt. Seit Juni 2020 findet diese Veranstaltung regelmäßig statt.  Im Vorfeld wurde u.a. bei Telegram über die örtliche Gruppe zum sogenannten “D-Day 2.0” mobilisiert.

Bruderschaft Deutschland inszeniert sich in Bochum am 02.01.2021

Dem Aufruf dieser Gruppierung folgten dann ab 15:30 Uhr ca. 25 Personen, die der „Bruderschaft und Schwesternschaft Deutschland“ und dem rechten Bündnis „NRW stellt sich quer“ zugerechnet werden können. Diese positionierten sich u.a. in Kleingruppen rund um den Husemannplatz und wollten durch ihr Auftreten ein Bedrohungsszenario schaffen. Die Polizei beobachtete diese Szenerie mit einem Streifenwagen und machte keinerlei Anstalten, der durch Gewalttätigkeiten in Rahmen von Demonstrationen bereits bekannten Gruppierung, etwas entgegen zu setzen.

Gruppenfoto Bruderschaft Deutschland am 02.01.2021

Dabei dürfte die “Bruderschaft Deutschland” der Bochumer Polizei nicht unbekannt sein. So kommen Sabrina und Michael Wehnes, welche der Bruderschaft und der Schwesternschaft Deutschland angehören, aus Herne. Beide waren heute anwesend. Sabrina Wehnes meldete, u.a. im Jahr 2019 zahlreiche Aufmärsche für eine rechte Bürgerwehr in Herne an. Die Polizei Herne gehört bekanntlich zum Bochumer Polizeipräsidium. Auch kam es in Herne im April 2020 zu einer Hausdurchsuchung bei einem Mitglied der “Bruderschaft Deutschland”. Begründet wurden die Durchsuchungen mit dem Verdacht des unerlaubten Waffenbesitz. Weiterhin posierten Mitglieder der “Bruderschaft Deutschland” zusammen mit Tony Ebel, einem Mitglied der rechtsterroristischen „Gruppe S“.  Dass die “Bruderschaft Deutschland” in Bochum aufläuft, wie bereits bei der Querdenken Kundgebung am 21.11.2020, wird wohl auf das bereits genannte Ehepaar Wehnes zurück gehen. In Bochum traten sie unter dem Label „Hooligans Europe united“ auf, um einen Schulterschluss mit diversen Hooligan Szenen zu simulieren.

Im späteren Verlauf der gestrigen Kundgebung kam dann kurzerhand etwas Hektik auf, nachdem einige Unbekannte den Mitgliedern der Bruderschaft eine offensive Ansage machten. Zuvor waren wohl Menschen aus Bochum seitens der Bruderschaft angepöbelt worden, was nicht unbeantwortet bleiben sollte. Erfreulich ist allemal, wenn sich der so martialisch gebenden Bruderschaft ein Dämpfer verpasst wird. Auch der rechte „Streamer“ Kevin Gabbe war heute anwesend und berichtete live von der Kundgebung. Nach dem Ende der Kundgebung verließen Michael und Sabrina Wehnes die Bochumer Innenstadt mit der U35 in Richtung Herne. Die anderen Mitglieder verließen die Stadt mit ihren PKW`s oder wurden von der Polizei in Richtung Hauptbahnhof begleitet. Unter den Anwesenden befand sich auch Kai Kratchovil, der zu den Gründungsmitgliedern der Bruderschaft Deutschland gehört..

Bruderschaft Deutschland inszeniert sich in Bochum am 02.01.2021 II

Kritisch muss definitiv das Verhalten der Bochumer Polizei gesehen werden. Durch das passive Beobachten der Szenerie wurde das Risiko billigend in Kauf genommen, dass Bochumer Bürger*innen Opfer von rechten Übergriffen werden. Seit dem Erscheinen der Bruderschaft Deutschland war absehbar, dass diese es auf eine körperliche Auseinandersetzung abgesehen hat. Erst nachdem Bochumer Bürger*innen diesen Drohgebärden etwas entgegensetzten, schien die Polizei aus ihrem Neujahrsschlaf zu erwachen.

Weiterhin offenbarte diese Kundgebung erneut, dass gerade das verschwörungsideologische Spektrum sich zu keinem Zeitpunkt von Neonazis und rechten Schlägern abgrenzt. Die Kundgebung heute wurde erneut von Peter Florian angemeldet, der aus dem Umfeld des Schumacher Club stammt. Bereits bei vorangegangenen Veranstaltungen wurden Nazis und Menschen aus dem rechten Bürgerwehr Spektrum geduldet. Peter Florian selbst trat während der Kundgebung auch ans Mikro und lobte das Auftreten der “Bruderschaft Deutschland” als Schutz gegen die “Antifa”. Somit wurde nun auch in Bochum ein offener Schulterschluss zwischen Neonazis und Verschwörungsideolog*innen vollzogen.

Bochumer Antifaschist*innen müssen sich für die kommende Woche darauf einstellen, dass erneut Mitglieder der Bruderschaft Deutschland in Bochum auftauchen. Dass sie angegangen worden sind, wird ihnen sicherlich nicht gefallen haben.

Bochum hat kein Platz für die Bruderschaft und Schwesternschaft Deutschland!

Weitere Fotos:

Freiheit für Lina!

Am 05.11.2020 führte die Generalbundesanwaltschaft einen Einsatz gegen AntifaschistInnen in Leipzig durch. Für Eine von ihnen hatte das LKA einen Haftbefehl mitgebracht, mit welchem sie die Person in Untersuchungshaft nahmen.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen an mehreren Angriffen auf Faschisten beteiligt gewesen zu sein, beziehungsweise Selbige geplant und vorbereitet zu haben. Ergänzt wird das Ganze durch den obligatorischen Vorwurf, eine kriminelle Vereinigung nach § 129 StGB gegründet zu haben, deren Ziel es sein soll “Angriffe gegen Personen der Rechten Szene durchzuführen”.

Am 06.11 bestätigte der Bundesgerichtshof den Haftbefehl gegen Lina. In einer Pressemitteilung bezichtigt der Generalbundesanwalt sie der taktischen Kommandoführung sowie eine “herausgehobenen Stellung” innerhalb jener Vereinigung eingenommen zu haben. Von der Klatschpresse wird sie dadurch zur “Anführerin” umgedeutet.

Lina sitzt nun seit November in Untersuchungshaft. Sicherlich dienen Solifotos und Videos dazu sich solidarisch zu zeigen, in der jetztigen Situation wird aber primär Kohle benötigt.

Spenden an Lina:
Rote Hilfe e.V.
GLS-Bank
Konto-Nr.: 4007 238 317
BLZ: 430 609 67 IBAN: DE55 4306 0967 4007 2383 17
BIC: GENODEM1GLS
Stichwort: unverzagt

Querdenken Bochum schrumpft auf 30 Personen

Querdenken in Bochum am 05.12.2020

Am Samstag, den 05.12.2020, trafen sich wieder Verschwörungstheoretiker*innen vom Bochumer „Querdenken“ Ableger zu einem gemeinsamen Marsch durch die Innenstadt. Diesmal sollte es ein Kerzenmarsch werden. Da offenes Feuer aber durch die Polizei verboten wurde, hängten sich die selbsternannten Querdenker*innen Lichterketten um.

Beim Treffpunkt am Schauspielhaus bewegte sich die Teilnehmendenzahl im einstelligen Bereich und stieg erst kurz vor Beginn der Demonstration auf ca. 30 Menschen an. Zu wenig, um auf der Straße zu laufen und so mussten die Anhänger*innen von Verschwörungsmythen mit dem Gehsteig vorlieb nehmen. Der Marsch verlief ohne größere Zwischenfälle und fand nur aufgrund der abermals massiven Polizeipräsenz Beachtung.
Einige Antifaschist*innen fanden sich an der Route ein und wollten die verschwörungstheoretische Demonstration mit Rufen stören. Dies ließen die Cops allerdings nicht zu und verhinderten eine antifaschistische Begleitung durch Polizeiketten.
Der Demozug machte auf seinem Weg vorbei am Rathaus zum Hauptbahnhof auch kurz Halt bei der von Peter Florian organisierten coranleugneten Veranstaltung am Husemannplatz. Auch hier war die Teilnehmendenzahl im einstelligen Bereich.

Es kann festgehalten werden, dass „Querdenken“ in Bochum nicht wirklich anschlussfähig ist. Nur mit bekannten Gesichtern der Szene, wie Michael Ballweg am 21.11.2020, schafft es die Gruppe etwas mehr Aufmerksamkeit zu erhaschen. Aber das sollte kein Grund sein, das Phänomen „Querdenken“ in Bochum aus den Augen zu lassen. Immer wieder fällt auch „Querdenken 234“ durch Antisemitismus und Holocaust Verharmlosung bei Social Media, ihren Telegramgruppen oder in Redebeiträgen auf. Lasst uns immer wieder zeigen, dass Antisemitismus in Bochum keinen Platz hat! Danke an alle die heute in der Innenstadt waren und den Protest kritisch begleitet haben!

Antifaschistische Linke Bochum,
Dezember 2020

600 Menschen bei Protest gegen Querdenken

Huhu – Gegenprotest in Bochum am 20.11.20 Foto: Infozentrale

Groß angekündigt als „Fest für Frieden, Freiheit und Liebe“ organisierten Anhänger*innen von Verschwöhrungsmythen der Gruppe „Querdenken 234“ am vergangenen Samstag (21.11.2021) eine Kundgebung in Bochum. „Querdenken“ fällt immer wieder durch Zusammenarbeit mit der extremen Rechten und antisemitischen Verschwörungstheorien auf. Die Bochumer Gruppe steht den anderen Ortsgruppen dabei in nichts nach, wie die Veranstaltung am Samstag noch einmal verdeutlichte.

Bereits während der Mobilisierungsphase wurde klar, dass die Veranstalter*innen vor allem auf Masse setzen wollten und dabei auch wenig Probleme mit einer Mobilisierung durch die extreme Rechte hatte. Die NPD teilte den Flyer, mobilisierte zu der Verantaltung und kündigte ihr Kommen an. In einer Pressemitteilung hatten wir bereits darauf hingewiesen, dass sich sowohl die NPD als auch die Nazihooligans aus dem HoGeSa-Spektrum einfinden könnten. So kam es dann auch. Eine öffentliche Distanzierung von „Querdenken 234“ blieb aus.

Der Ort der Veranstaltung blieb lange offen und wurde erst wenige Tage vorher bekannt gegeben. Letztendlich fand die Veranstaltung aufgrund der Coronamaßnahmen nicht wie geplant auf dem Dr. Ruer Plattz sondern auf dem Kirmesplatz an der Castroper Straße statt. Ein geplanter Marsch wurde von der Stadt Bochum und später vom Oberverwaltungsgericht verboten. Dennoch war eine breite Mobilisierung aus antifaschistischer und zivilgesellschaftlicher Sicht notwendig und fand spektrenübergreifend statt. So waren insgesamt ca. 600 Menschen am Gegenprotest beteiligt.

Der Aufbau von Querdenken begann gegen 10 Uhr. Auch Michael Ballweg war früh am Versammlungsort, da er scheinbar die Nacht zuvor in seinem Wohnwagen in der nahe gelegenen Max-Greve Straße übernachtete, wo er noch etwas verschlafen beim Aussteigen begrüßt wurde.

Miachel Ballweg mit seinem Wohnwagen (S: DQ 711) in der Max-Greve Straße in Bochum am 21.11.20

Auf dem Platz fanden sich auch früh die angekündigten Neonazis der örtlichen NPD ein. Claus Cremer, Landesvorsitzender der NPD NRW, sendete teilweise live vom Versammlungsort via Actioncam. Auch eine kleine Delegation der „Bruderschaft Deutschland“ und der „Schwesternschaft Deutschland“ nahm an der Versammlung am Samstag teil. Unter ihnen waren auch Sabrina und Michael Wehnes, die im vergangenen Jahr für die rechten Aufmärsche in Herne verantwortlich waren. Außerdem war unter anderem der rechte Schläger Kai Kratochvil aus Düsseldorf angereist. Die Anwesenden der Bruderschaft/Schwesternschaft Deutschland waren durch ihre bedruckten Bomberjacken deutlich zu erkennen.

Das Auftreten der „Bruderschaft Deutschland“ und der „Schwesternschaft Deutschland“ sowie der NPD wurde dabei von den Veranstalter*innen toleriert. Paradoxerweise beschwerten sich Redner*innen immer wieder darüber, dass „Querdenken“ Gruppen und Veranstaltungen als rechts oder rechtsoffen bezeichnet werden.

Auch im Programm fanden sich etliche Geschmacklosigkeiten der Redner*innen. So behauptete eine Frau auf der Bühne, die Pflicht eine Alltagsmaske zu tragen, sei vergleichbar mit den Experimenten von Josef Mengele im Nationalsozialismus. Diese Äußerung ist an Geschichtsrevisionismus nicht zu überbieten und eine Relativierung des Holocaust und der NS-Verbrechen. Auch hier folgte keine Intervention oder negative Reaktion von Veranstalter*innen oder Polizei.
Alles in allem enttarnte sich die Gruppierung „Querdenken 234“ mit ihrer Veranstaltung selbst als rechtsoffen und antisemitisch. Am Tag nach der Veranstaltung untermauerte „Querdenken 234“ diesen Eindruck noch, denn sie teilten weiter antisemitische Inhalte auf Instagram, die vor einem „Impf Genozid“ warnten oder auf denen die Aussage „Impfen macht frei“ verbreitet wurde. Hier wird sich auf die Aufschrift „Arbeit wird frei“ bezogen, die im Nationalsozialismus über mehreren Konzentrationslagern prangerte.

Der Gegenprotest, der zum Einen bei der Kundgebung am Gersteinring und zum Anderen auch dezentral überall um die verschwörungstheoretische Veranstaltung herum stattfand, zeigte sehr deutlich, dass die Schwurbler*innen auf Bochums Straßen nicht willkommen sind. Es wurden Banner entrollt, es wurden Parolen gerufen und es wurde immer wieder auf den verantwortungsvollen Umgang mit dem tödlichen Virus aufmerksam gemacht. Ein ca. 15 m langes Banner machte klar, wir sind „Gegen jeden Antisemitismus“. Auch im Vorfeld wurde der Veranstaltungsort bereits verschönert. Überall waren Grafittis, Kreidemalereien oder Banner zu sehen. Letztere wurden durch die Polizei abgehängt. Die Personen, die sich an der Castroper Straße positionierten, machten mit ihrer Präsenz ebenfalls deutlich, dass sie die “Quederdenker” nicht tatenlos marschieren lassen würde. Aufgrund der Standkundgebung kam jedoch nur wenig Dynamik auf, sodass sich auch der Gegenprotest aufgrund der niederigen Temperaturen nach ca. 3 Stunden auflöste. Dies lag jedoch auch daran, dass die Polizei mit der Zeit immer mehr Platzverweise aussprach und den nicht angemeldeten Gegenprotest vom Kirmesplatz abdrängte.

Nach der Rede von Michael Ballweg leerte sich auch der Kirmesplatz. Insgesamt gab es wenige Zwischenfälle und der von „Querdenken 234“ erhoffte Anschluss an Großveranstaltungen wie in Berlin und Leipzig blieb aus. Dennoch stellen 1000 Teilnehmende für “Querdenken” einen Erfolg dar. Diese große Anzahl ist zwar größtenteils mit dem Auftritt von Michael Ballweg verbunden, könnte aber für die Akteur*innen ein Motivationsschub leisten.
Somit haltet die Augen offen, begleitet auch die kleineren Veranstaltungen von „Querdenken 234“ und macht Lärm! Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass antisemitische und rechtsoffene Veschwörungstheoretiker*innen in Bochum nicht Fuß fassen können!

Antifaschistische Linke Bochum,
November 2020

Verschwörungschronik

Am Samstag (21.11.2020) soll in Bochum eine große Veranstaltung der verschwörungstheoretischen Gruppe „Querdenken 234“ stattfinden. Das Phänomen, das Menschen mit kruden Thesen, die die Existenz von Corona leugnen in vielen Städten auf die Straße gehen und teilweise rassistische und antisemitische Inhalte verbreiten, hat auch vor Bochum nicht halt gemacht. Dies wollen wir zum Anlass nehmen, unsere Beobachtungen zu den Verschwörungstheoretiker*innen verschiedener Gruppen zu dokumentieren.

In Bochum traten Anhänger*innen von Verschwörungsmythen Anfang Mai 2020 zum ersten Mal auf die Straße um gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona Pandemie zu demonstrieren und das Virus zu verharmlosen.
Die Kommunikation fand dabei hauptsächlich über verschiedene Telegram Gruppen statt. Zum einen gründete sich die Gruppe „Bochum für Grundrechte“, die von Einzelpersonen administriert wurde, und die Gruppe „FDG (Freie Deutsche Gesellschaft) Bochum Anti-Corona-Maßnahmen“. Die anarcho-kapitalistische „Freie Deutsche Gesellschaft“ trat dabei in verschiedenen Städten auf, verschwand aber aufgrund der überheblichen Admins und schwindenden Mitgliederzahlen bald in der Bedeutungslosigkeit ohne ihre kruden Ansichten jemals auf die Straße gebracht zu haben.

Anders die Gruppe „Bochum für Grundrechte“, die zu einem „Montagsspaziergang“ am 11.05.2020 am Rathaus mobilisierte. Die Mobilisierung fand zunächst intern statt. Trotzdem hatten Bochumer Antifaschist*innen das in einer öffentlichen Gruppe vereinbarte Treffen auf dem Schirm und konnten neben einigen verwirrten Schwurbler*innen auch örtliche NPD Kader auf dem verschwörungstheoretischen Marsch beobachten und dokumentieren.

Marco vom Brocke, Shauna-Charis Seidel, Andre Lojewski und Claus Cremer kamen direkt aus ihrem Parteibüro zum Spaziergang und nahmen bis zum Ende daran teil. Im Nachgang auf die Nazis in ihren Reihen angesprochen, reagierten die eher bürgerlichen Verschwörungstheoretiker*innen ausweichend und beriefen sich auf die Meinungsfreiheit.
Eine Distanzierung von der NPD und ihren rassistischen und menschenverachtenden Ideen erfolgte nicht.
Insgesamt nahmen circa 30 Personen an dem „Spaziergang“ teil.

Bereits am Samstag davor (09.05.2020) rief eine weitere Gruppe zu einer Kundgebung für den „Erhalt der Freiheit“ am Husemannplatz auf. Die verbreiteten Inhalte reichten von Impfverweigerung über Coronaleugnung bis hin zur geheimen Weltverschwörung. Am offenen Mikro redete unter anderem der Gelsenkirchener Reichsbürger Bernd Schreiber, der bereits durch Stalking, Körperverletzung und Beleidigung auffiel. Eine Intervention oder eine Distanzierung von Schreiber durch die Veranstalter*innen fand zu keiner Zeit statt.
Zur Kundgebung erschienen etwa 50 Personen und ein Hund, der wie einige weitere Personen auf der Veranstaltung, eine kleine Alukugel um den Hals trug. Anhand der Alukugeln sollen Gleichgesinnte und in ihrer Augen “Geläuterte” gegenseitig erkennen können.

Am nächsten Samstag (16.05.2020) zeigten sich die NPD’ler*innen Marco vom Brocke und Shauna-Charis Seidel von der NPD Bochum auf der Kundgebung für den „Erhalt der Grundrechte“. Seidel trug dabei ein Shirt des rassistischen „KU-KLUX-KLAN“.
Es regte sich antifaschistischer Protest gegen die verschwörungstheoretische Kundgebung und die teils offen rassistischen Teilnehmenden. Es wurden Schilder gegen Antisemitismus hochgehalten und ein Transpi entrollt. Den Anhänger*innen von Verschwörungsmythen wurde klar gemacht, dass sie und ihre kruden Thesen in Bochum keinen Platz haben.

Am darauffolgenden Montag (18.05.2020) fand der nächste „Spaziergang“, der von der Gruppe „Bochum für Grundrechte“ organisiert wurde, statt. Scheinbar eingeschüchtert vom antifaschistischen Protest, der den Marsch kontinuierlich mit einem Banner und Rufen begleitete, riefen die Veranstalter*innen zu keinem weiteren Spaziergang auf. Auch Aktivität in der Telegram Gruppe der Schwurbler*innen nahm ab. Die Admins stiegen offensichtlich aus und es fand neben Werbung für Kredite, endlos vielen Links zu teils rassistischen Medien und kleineren Querelen, keine ernsthafte Kommunikation oder Organisierung statt. „Bochum für Grundrechte“ hatte eine kurze Geschichte.

Anders die Verschwörungstheoretiker*innen in der Bochumer Innenstadt: Trotz schwindender Teilnehmendenzahlen und einer quasi nicht vorhandenen Außenwirkungen, halten sie bis heute jeden Samstag ihre Kundgebungen ab. Dort fanden sich neben Esotheriker*innen und anderen Schwurbler*innen auch handfeste Rechte ein. Neben den bereits erwähnten NPDler*innen, traten dort Teilnehmer der rechten Bürgerwehr aus Herne und der Aufmärsche der Steeler Jungs auf. Auch Bernd Schreiber war mehrfach Gast auf der Veranstaltung, auf der vorgeblich für den „Erhalt der Freiheit“ gekämpft wird. Diesen Personen aus dem Reichsbürger*innen und extrem Rechten Spektrum wurde auf den Kundgebungen das offene Mikro überlassen und sie konnten von den Veranstaltenden unwidersprochen ihre kruden Thesen verbreiten. Allerdings blieben die Lobhymnen auf die Steeler Jungs nicht unkommentiert, denn anwesende Antifaschist*innen begleiteten die Veranstaltung von außen mit Bannern, Schildern und Rufen und traten auch selbst ans Mikro um den Anhänger*innen von Verschwörungsmythen tatsächliche Fakten nahezubringen. Auch vor den Veranstaltungen aufgehängte Flyer brachten „Fakten gegen Verschwörungsmythen“.

Die Anlage für die verschwörungstheoretische Veranstaltung auf dem Husemannplatz wird vom “Schumacher Club” Bochum zur Verfügung gestellt. Dort arbeitete Peter Florian, der Organisator der Kundgebung. Neben dem Vorwurf, dass sich der Schumacher Club nicht ausreichend mit sexuellen Übergriffen befasst, sicherlich ein weiterer Punkt, der ein Boykott des Clubs begründet.

Auch die Schwurbel-Bus-Tour von Randolph Hopp aus Gelsenkirchen machte auf dem Weg zu den Großaufmärschen in Berlin am 01.08.2020 und am 29.08.2020 Halt in Bochum.

Anfang Oktober 2020 gründete sich in Bochum die Gruppe „Querdenken 234“. Diese Struktur dient als diffuses Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker*innen, Impfgegner*innen und Antisemit*innen in den jeweiligen Städten. Die professionelle Mutterorganisation dieser regionalen Ableger ist „Querdenken 711“ aus Stuttgart. Diese war es auch, die den Aufmarsch am 29.08.2020 in Berlin organisierte, bei der die extreme Rechte von NPD, Reichsbürger bis zur AfD mitlief und die im zuvor angekündigten Sturm auf den Reichstag mündete. Diese Bilder gingen um die Welt.

Die Bochumer „Querdenken“-Gruppe trat in den ersten Wochen online via Telegram Gruppe und diverser Social Media Kanäle auf und wagte sich das erste Mal am 23.10.2020 auf Bochums Straßen. Die zunächst geringe Teilnehmendenzahl von circa 20 Personen konnten die Anhänger*innen von Verschwörungsmythen leider schnell steigern. Die nun wöchentlichen Veranstaltungen hatten zuletzt (14.11.2020) etwa 190 Teilnehmer*innen.

„Querdenken 234“ geht dabei organisierter und geordneter vor, als die verschwörungstheoretischen Gruppen, die bisher in Bochum aktiv wurden. Die Gruppen und Kanäle sind moderiert und regelmäßig bespielt und das Corporate Design der Mutterorganisation wird für Logos und Schilder übernommen. Trotzdem kann man diese Gruppe nicht als stabil und gefestigt bezeichnen. Immer wieder gibt es Richtungsstreitigkeiten und Differenzen zwischen den Mitgliedern. So gab es kurz nach dem ersten Marsch des Bochumer „Querdenken“ Ablegers viele Stimmen in der Telegram Gruppen, die sich dafür aussprachen, die Gruppe aufgrund geringer Mitgliederzahlen direkt wieder einzustampfen.
Die Personen, die in der Orga von „Querdenken 234“ tätig sind, konnten bereits Erfahrungen auf den anderen verschwörungstheoretischen Aufmärschen in Bochum sammeln und waren auch bei den „Montagsspaziergängen“ und den samstäglichen Kundgebungen anwesend und teils mit organisatorischen Aufgaben betreut.
So ist beispielsweise Peter Florian aus Bochum regelmäßiger Gast von „Querdenken“ und Organisator der Kundgebungen in der Innenstadt. Weitere regelmäßige Teilnehmende wurden fotografisch dokumentiert.

Abseits der Kundgebungen organisierte “Querdenken234” auch Flugblattverteilaktionen in verschiedenen Bochumer Stadtteilen. Dabei fand unter anderem am 10.10.2020 auf dem Parkplatz des Ruhrparks eine Ausgabe der Flyer an die Verteilenden statt.

Wir haben uns bereits in mehreren Blogbeiträgen mit dem Thema „Querdenken“ beschäftigt:

antifabochum.noblogs.org/2020/10/erste-…/
antifabochum.noblogs.org/2020/11/warum-…/
antifabochum.noblogs.org/2020/11/120-me…/
antifabochum.noblogs.org/2020/11/bochum…/

An diesem Samstag (21.11.2020) ruft „Querdenken 234“ nun zu ihrer bislang größten Veranstaltung auf der auch bekannte Gesichter der verschwörungstheoretischen Szene, wie Michael Ballweg, auftreten werden.

Wir als Antifaschist*innen wollen dies nicht unwidersprochen lassen und rufen daher zu dezentralen Aktionen gegen die verschwörungstheoretischen und rechtsoffenen Veranstaltung von „Querdenken 234“ auf!

Hier geht’s zum Aufruf

Solidarisch und entschlossen gegen Querdenken, Antisemitismus und Nazis! 21.11.2020 Bochum

Wir müssen diese Entwicklung im Auge behalten und den verschwörungstheoretischen und antisemitischen Lügen unsere eigenen Inhalte entgegensetzen. Genauso wichtig ist es, diesen Menschen nicht die Straße zu überlassen und ihnen eine deutliche Absage erteilen!
Kein Schulterschluss mit Nazis!

Antifaschistische Linke Bochum,
November 2020

Free Belarus – 100 Tage Aufstand gegen Lukaschenko

Soli Shirt (grau) Belarus – Aufdruck vorne

Seit nun mehr als drei Monaten protestieren die Menschen in Belarus gegen den amtierenden Diktator Alexandr Lukashenko. In dem osteuropäischen Land regiert er seit 1994 und ließ auch dieses Jahr keine freien und transparenten Wahlen zu.

Wöchentlich gehen Zehntausende auf die Straßen, schon vielfach hat es (General-)Streiks gegeben, um Lukashenko und seine Regierung unter Druck zu setzen. Dieser Antwortet mit rabiater Gewalt: Bullen und maskierte Söldner terrorisieren die Bevölkerung, verprügeln sie, nehmen sie willkürlich fest, foltern die Festgenommenen in den Knästen und peitschen im Eilverfahren mit maskierten Bullen als geladenen Zeugen Gerichtsverfahren durch. Diese ziehen meist Gefängsnisstrafen nach sich.

In Belarus gibt es seit Jahren eine (kleine) anarchistische Bewegung, die aktuell versucht, Protest in der Bevölkerung zu kanalisieren und Organisation unter den Menschen voranzutreiben. Viele ihrer Akteur:innen sind mittlerweile im Knast (oder wieder auf freiem Fuß) oder werden von der Regierung beobachtet und schickaniert.

Um die Genoss:innen vor Ort zu unterstützen, dürfen wir Belarus nicht vergessen und müssen stets auf die katastrophale Situation im Land hinweisen! Daher haben wir eine Solishirt angefertigt, welches über SchwarzeSocke vertrieben wird. Der Gewinn aus dem Verkauf der Solishirts fließen an die emanzipatorische Bewegung in Belarus. Zu den Shirts:

https://www.schwarzesocke.org/mailorder/kleidung/t_shirts_gro%C3%9F_gerade/belarus_solishirt_antifa_soliartikel_23019.html#webshop-article-image[0]/5/

Hinzu kommt, dass wir ein Video zu Soliaktionen, die in Bochum gelaufen sind, angefertigt haben.

TRIGGERWARNUNG: Darstellung von staatlicher Gewalt und Mord


Antifaschistische Linke Bochum,
November 2020

Bochum hat kein Platz für Querdenken!

Seit einigen Wochen sorgen „Querdenker“ auch in Bochum für Aufsehen, am 21. November soll es eine größere Demonstration der Corona-Leugner*innen und Maskenverweiger*innen geben, daher haben wir uns entschlossen, über diese Bewegung, ihre Ziele und Verbündeten zu berichten und eigene Forderungen bezüglich der derzeitigen Krise zu formulieren.

Wer sind eigentlich diese Querdenker?

Gegründet wurde die Initiative „Querdenken 711“ in Stuttgart, unter anderem von Michael Ballweg, einem Unternehmer. Im Frühjahr 2020 forderte Querdenken unter anderem die Überprüfung der vermeintlich freiheitseinschränkenden Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie, doch schnell entwickelte sich die Gruppierung zu einem Sammelbecken aus Verschwörungsideolog*innen, Reichsbürger*innen und anderen Personen der extremen Rechten. 

Bereits im Mai informierte das Antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart und Region (aa

Telegram-Chat von Querdenken 234

Telegram-Chat von Querdenken 234: Bochumer*innen auf dem Weg zur großen Querdenken-Demo in Berlin

bs), dass sich zunehmend Impfgegner*innen sowie offen agierende Neonazis an den regelmäßigen Kundgebungen auf den Cannstatter Wasen beteiligen. Die Stuttgarter Genoss*innen berichten außerdem regelmäßig über die Teilnahme von bekannten Neonazis, unter anderem von „Zentrum Automobil“, der Identitären Bewegung und der örtlichen AfD.¹

Diese nach rechts offene Haltung von Querdenken, allem voran von Michael Ballweg, der zwar öffentlich meist unglaubwürdige Distanzierungen von extremistischem Gedankengut von sich gibt, aber die Teilnahme der extremen Rechten auf seinen Veranstaltungen begrüßt, hat spätestens im Spätsommer bei zwei Demonstrationen in Berlin dafür gesorgt, dass rechtsextreme Inhalte in den Reihen der „Coronaleugner*innen“ nicht nur salonfähig geworden sind, sondern zum immanenten Bestandteil der Bewegung aufsteigen konnte.
Die diffuse Mischung aus Öko-Hippies, Impfgegner*innen, Reichsbürger*innen und gewaltsuchenden Neonazis vereint vor Allem der Hass gegen die Demokratie, welche – je nach vertretener Ideologie – von Echsenmenschen, einer „jüdischen Weltverschwörung“ oder den Siegermächten gelenkt werde.
Zu dieser Einschätzung kommt auch die Mobile Beratung gegen Rechts Berlin:  „Mobilisiert wird in verschiedenen Spektren. Seit Beginn haben wir es bei den „Corona-Protesten“ mit einem sehr heterogenen Milieu zu tun, das verschwörungsideologische Einstellungen zur Corona-Pandemie mit der Ablehnung der Eindämmungsmaßnahmen verbindet und verschiedene politische Lager zusammenbringen kann. Dies reicht von eindeutig rechtsextremen bis hin zu sich selbst als demokratisch-gesellschaftskritisch verstehenden Personen, wobei die vermeintliche kritische Haltung sich zumeist in der Ablehnung etablierter Medien, demokratischer Parteien und Politiker_innen und der gefestigten Mehrheitsmeinung der Wissenschaft erschöpft. Die unterschiedlichen Spektren eint lediglich eine diffuse Haltung des Protestes gegen „die da oben“.“²

Ableger in Bochum

Seit einigen Wochen wird nun auch die Bochumer Öffentlichkeit von Corona-Leugner*innen belästigt, mit der Gruppe „Querdenken 234“ gründete sich ein Ableger der Stuttgarter Gruppierung. Bisher kam es zu einigen „Spaziergängen“ von stets weniger als 30 Personen durch das Bermuda3Eck und die Innenstadt. Die Genoss*innen der Antifaschistischen Linken Bochum hatte einen der Aufzüge begleitet und dokumentiert.³ Einer der Organisator*innen war der Bochumer Peter Florian, welcher bereits seit dem Beginn der Pandemiemaßnahmen eine wöchentliche Kundgebung auf dem Husemannplatz veranstaltet. Von Rechts distanzierte sich Florian zwar bereits im Mai, allerdings kam es im Zuge der Proteste oftmals zu antisemitischen Äußerungen⁴ und der Teilnahme örtlicher Neonazis⁵.
Die Gründung eines Querdenken-Ablegers ist der logische Schluss, um mediale Aufmerksamkeit zu generieren und auf der Bekanntheitswelle der professionell geführten Mutterorganisation Querdenken 711 mit zu surfen.

Gewaltpotential und rechte Freunde

Der Bochumer Ableger fällt neben seinen Spaziergängen vor Allem in den sozialen Netzwerken und im eigenen Telegram-Kanal auf. Dort werden nicht nur zahlreiche Fake News verbreitet, sondern auch schon mal zum Mord am politischen Gegner aufgerufen. Angesichts der extremen Radikalisierung der Corona-Leugner*innen sind solche Aufrufe mit Sorge zu betrachten. Ende Oktober kam es zu mehreren Anschlägen durch die Szene, so wurde ein Gebäude des Robert-Koch-Instituts mittels Brandsatz angegriffen und beschädigt⁶ und nach einem weiteren Sprengstoffanschlag in Berlin-Mitte wurde ein Bekenner*innenschreiben gefunden, in dem ein Ende aller Corona-Maßnahmen gefordert wird⁷. Außerdem kündigte ein 57-jähriger Anhänger von

Mordphantasien in der Telegram-Gruppe

Querdenken in einem Youtube-Livestream ein Blutbad an, wurde von den Cops kurzzeitig festgenommen, aber nach einem Verhöhr wieder frei gelassen⁸. Der nach Presseangaben szenebekannte Youtuber steht unter anderem in Kontakt mit dem Querdenken-Frontmann Samuel Eckert, dem Fernseh-Pflanzenfresser und selbsternanntem Reichskanzler Attila Hildmann und dem verschwörungsideologischen Rechtsanwalt und Gründers der Plattform „Anwälte für die Aufklärung“ Gordon Pankalla. Außerdem ist er laut Recherchen Mitglied in mehreren Telegram-Kanälen von Querdenken-Gruppen und in mehreren „Patrioten“-Gruppen organisiert.

Eine in zahlreichen Querdenken-Ablegern gewöhnliche Mischung, denn zahlreiche Lokalgruppen wurden von Pegida-Anhänger*innen gegründet

Peter, Anmelder der wöchentlichen Corona-Leugner*innen-Kundgebung auf dem Husemannplatz und nun auch von Querdenken 234

oder unterstützt. So verwundert es auch nicht, wenn Kader wie Nikolai Nerling⁹, dem Reichsbürger Heiko Schrang¹⁰ oder der Verschwörungsideologe und Geschichtsrevisionist Thorsten Schulte aus Hamm¹¹ gern gesehene Gäste auf Veranstaltungen der verschwörungsideologischen Szene sind und fest zum Repertoire von Ballweg und Co. gehören.

Der Bochumer Ableger von Querdenken hat bisher auf die öffentliche Teilnahme von Neonazis am Redner*innenprogramm verzichtet und auch die Hattinger Gründerin Dagmara Robak, welche im Impressum der Querdenken 234-Webseite die Adresse ihres Unternehmens Robak Immobilien angibt, scheint bisher nicht politisch aufgefallen zu sein. Allerdings kann sich dies mit der geplanten Demonstration am 21.11. ändern, denn zumindest online ist man schon bestens ins rechte Lager zwischen Werteunion und AfD vernetzt, so etwa mit Max Otte oder Markus Krall.
Wir rechnen für den 21. November zwar keineswegs mit einer Massenmobilisierung wie wir sie im August in Berlin erleben konnten, doch befürchten, dass die Zahl der Teilnehmer*innen die Anzahl der bisherigen Spaziergänge deutlich überschreitet.
Die bisherige Beobachtung der Aktivitäten von Querdenken 234 hat gezeigt, dass nicht nur Gewaltphantasien, sondern auch die akute Gefährdung von Menschen, etwa durch das Nichteinhalten der Maskenpflicht oder die konsequente Unterschreitung des gebotenen Mindestabstands immanenter Teil der Bochumer Querdenken-Ideologie ist. Die angeblichen Retter*innen des Grundgesetzes – welches Querdenken in Berlin bereits abschaffen wollte¹² – fantasieren seit Wochen von einer Corona-Diktatur, der Fremdherrschaft über Deutschland und verbreiten über ihre Kanäle jede noch so absurde Lügengeschichte im Bezug auf die aktuelle Pandemie.

Solidarisch durch die Krise – Gegen die Spaltung der Arbeiter*innenklasse

Wir als Antifaschist*innen können und wollen diese Angriffe auf eine friedliche und solidarische Gesellschaft nicht weiter hinnehmen, denn für uns ist klar, dass die derzeitigen Hygienemaßnahmen sinnvoll und zur Eindämmung der Virusausbreitung notwendig sind. Dabei ist es egal, ob man sich selbst aus Angst vor einer Ansteckung und den eventuellen gesundheitlichen Folgen hat oder Maske trägt und Abstand hält, um Menschen aus den unterschiedlichsten Risikogruppen zu schützen. Während im Frühling noch allerorts der Slogan „Flatten the Curve“ zu hören und zu lesen war, behaupten Gruppen wie Querdenken 234 nun, dass es weder ein Virus gebe, noch dass das Gesundheitssystem vor einer Katastrophe steht. Doch aktuelle Zahlen zeichnen ein anderes Bild, denn in Bochum haben sich Stand 5. November 3.254 Menschen mit SARS-CoV-2 infiziert, das entspricht 890,1 Infizierten pro 100.000 Einwohner*innen. Die Stadt hat bereits mehr als 30 Menschenleben zu beklagen und es ist einzig der Solidarität der Bochumer*innen in den vergangenen Monaten zu verdanken, dass nicht noch mehr Menschen gestorben sind, denn noch haben die Kliniken der Stadt Kapazitäten, im Frühling waren diese sogar so hoch, dass Menschen aus schwerer betroffenen Ländern wie Italien und den Niederlanden in Bochum behandelt und gerettet werden konnten. Doch vergleicht man die Infektionszahlen dieser Länder zu Beginn des Jahres mit den derzeitigen Zahlen in der BRD, fällt schnell auf, dass unser Gesundheitssystem vor ähnlichen Herausforderungen steht wie die unserer Schwestern und Brüder im Rest der Welt. 
Und so werden wieder diejenigen im Fokus stehen, die im Frühling beklatscht, über den Sommer vergessen und im Herbst angefeindet wurden: medizinisches Personal und Pflegekräfte. Noch vor einigen Wochen mussten die Held*innen der Pandemie Angriffe über sich ergehen lassen, nachdem sie zu Beginn des Jahres zahlreiche Menschenleben gerettet haben und im Herbst in den Streik getreten waren, um ihre wichtige und aufopferungsvolle Arbeit entsprechend finanziell würdigen zu lassen. Im kapitalistischen Gewinnzwang, dem sich zahlreiche deutsche Kliniken durch Privatisierungen unterworfen haben, geht es um finanzielle Einsparungen, was seit Jahren dazu führt, dass zu wenig Intensivpflegepersonal in den Kliniken angestellt ist, was die zu erwartende Mehrbelastung durch intensivpflichtige COVID-19-Patient*innen noch einmal verschärfen wird. Wir laufen Gefahr, dass Patient*innen triagiert werden müssen, wie es in einigen Ländern der Welt schon geschehen musste.
Uns ist bewusst, dass die derzeitigen Maßnahmen der Bundesregierung einen enormen Einschnitt in unsere Leben und unsere persönliche Entfaltungsfreiheit darstellen und wir kommen auch nicht umhin, diese Einschränkungen unkommentiert zu lassen. Doch angesichts der weltweiten Krise, in der wir uns befinden, helfen uns weder Verschwörungsideologien bezüglich einer angeblichen Neuen Weltordnung, die oktroyiert werden soll, noch die kategorische Ablehnung der derzeitigen Maßnahmen a priori. Es sind ganz andere Fragen, die uns beschäftigen: Warum stellen Bundes- und Landesregierung kapitalistische Profite über Menschenleben, warum werden Corona-Maßnahmen genutzt, um die Schleierfahndung auszubauen¹³, warum werden Soldat*innen für ihren Bereitschaftsdienst mit einer Sonderzahlung in Höhe von 600 Euro belohnt, während Student*innen ihr Studium aufgeben müssen, prekarisierte Personen um ihre Jobs bangen müssen und Solo-Selbstständige – etwa in der Kulturbranche – nur unerhört langsam staatliche Hilfe erwarten können, während Großunternehmen zwar Gewinne an Aktionär*innen auszahlen, aber trotzdem staatliche Hilfe gestellt bekommen. Wir fragen uns, warum die Gewinner*innen der Krise nicht zur Kasse gebeten werden, während vom Staat kaum Gelder für die Modernisierung von Schulen, Weiterbildung von Leher*innen und eine angemessene Bezahlung von Krankenhauspersonal und Arbeiter*innen im Einzelhandel locker gemacht werden.
Wir befinden uns wieder einmal in einer Krise, die auf dem Rücken der lohnabhängigen Arbeiter*innen aufgetragen werden soll und das nehmen wir nicht weiter hin. Unsere Forderungen sind klar und einfach:
  • Die finanziellen Gewinner*innen der Krise müssen verpflichtet werden, für den volkswirtschaftlichen Schaden aufzukommen.
  • Die Arbeitsbedingungen unserer Kolleg*innen in den Gesundheits- und Altenpflegeberufen muss maximal verbessert werden.
  • Unsere Kolleg*innen im Einzelhandel, den Versandlagern und Versandunternehmen müssen vor den gesundheitlichen Folgen von Überarbeitung und Stress geschützt werden.
  • Menschen, die unter den psychischen Belastungen des Lockdowns und der anhaltenden Krise leiden, müssen umfassende Hilfsangebote erfahren.
  • Alle lohnabhängig beschäftigten Arbeiter*innen müssen finanziell unterstützt werden, es muss ein umfassendes soziales Rettungsnetz gespannt werden, um die Krise nicht auf Kosten des Proletariats durch zu stehen.
  • Konzerne, die Dividenden an ihre Aktionär*innen auszahlen können, sind ausnahmslos von staatlicher Hilfe auszugrenzen.
  • Deutschland und die Europäische Union müssen zwangsläufig finanzielle und medizinische Unterstützung im globale Süden zur Verfügung stellen und sich dafür einsetzen, dass ein möglicher Impfstoff auch an durch den weltweiten Kapitalismus benachteiligte Menschen geliefert werden kann. Die Kosten hierfür hat die Europäische Union zu tragen.
  • Nach dem Ende der Krise müssen alle Grundrechtseinschränkungen unverzüglich zurück genommen werden.
Diese Ziele kann man nicht erreichen, wenn man gemeinsam mit Antisemit*innen, Reichsbürger*innen, Verschwörungsideolog*innen, Impfgegner*innen und Neonazis demonstriert, sie lassen sich nur erreichen durch den solidarischen Zusammenhalt der Arbeiter*innenklasse. Die meisten von uns leiden unter der Krise, ob zwischenmenschlich, gesundheitlich, finanziell und/oder sozial. Wir können diese Krise nur gemeinsam bewältigen und brauchen dafür weder Querdenken, noch den Schulterschluss zur extremen Rechten. Wir brauchen die uneingeschränkte Solidrität des Proletariats.
Daher steht für uns fest: Wir kämpfen gemeinsam gegen die Pandemie, gegen Faschist*innen und Ideolog*innen und für die Überwindung der Klassengesellschaft!
Antifaschistische Aktion Bochum
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9: Infos zu Nerling und seinen Aktivitäten bei den Corona-Leugnern auf dem antifaschistischen Rechercheportal Fight Back: https://www.antifa-berlin.info/recherche/1697-die-sogenannten-hygienedemos-und-ihre-akteure-in-berlin

120 Menschen bei Querdenken in Bochum

Am gestrigen Samstag, den 07.11.2020, veranstaltete der Bochumer Ableger der verschwörungstheoretischen Gruppe Querdenken, eine Demonstration in der Innenstadt. Der Aufzug startete gegen 14:30 und zog dann bis ca. 16:00 Uhr durch die Innenstadt in Richtung Rathaus.

Im Vergleich zur letzten Woche stieg die Zahl der Teilnehmenden stark an. So konnten ca. 120 Verschwörer*innen gezählt werden. Die seit einer Woche geltenden Corona Bestimmungen, werden auch ein Grund für die gestiegende Teilnehmendenzahl sein. Auffällig an dem heutigen Aufmarsch war der Aufbau der Demo. Die Begleitung der Demo durch Trommeln, sollte stark an eine religiöse Zeremonie erinnern. Weiterhin liefen im vorderen Teil der Demo Menschen in weißen Overalls, die Schilder mit (aus Sicht der Querdenker*innen) „positiven“ Slogans hoch hielten.  Im hinteren Teil liefen Menschen mit schwarzen Gewändern, die an satanistische Riten erinnern sollten. Diese Personen hielten Schilder mit „negativen“ Sprüchen hoch, wie „lasst euch Impfen“, „glaubt dem RKI“ und „Neue Weltordnung“. Diese Darbietung ist sicherlich kein Zufall und verdeutlicht nur die Denkweise von Personen die an Verschwörungsmythen glauben. So z.B. die klare Aufteilung in gut und böse. Dabei sind die Querdenker*innen die guten und die Anderen die bösen. Die Anderen werden hier als schwarze Kreaturen dargestellt, die symbolisch für Eliten und satanistische Zirkel stehen. Der Spruch der Neuen Weltordnung bzw. der New World Order, passt ebenso in diesen Kontext. Der Verschwörungsmythos zur New World Order besagt, dass Eliten und Geheimzirkel die Welt  regieren und steuern. Ein ganz klar antisemitisches Narrativ.

Gegen Ende der Demo gesellte sich Bastian Hans von der Identitären Bewegung zu den Querdenker*innen. Passant*innen hingegen ließen sich kaum von der Demonstration begeistern und äußerten erneut Unverständnis. Später fand auf dem Husemannplatz eine weitere Kundgebung aus dem Verschwörer*innen Spektrum statt. Diese wurde von Peter Florian, einem ehemailigen Mitarbeiter des Schumacher Clubs, geleitet. Auch dieser Trug ein Shirt mit der Aufschrift „FCK NWO“ (Fuck New World Order). Für den kommenden Samstag und den 21.11.2020 kündigt Querdenken Bochum weitere Demonstrationen an. Am 21.11. soll zudem Michael Ballweg als Redner in Bochum erscheinen. Dies hat sicherlich ein größeres Mobilisierungspotential.

Antifaschistische Linke Bochum,
November 2020

 

Weitere Bilder:

Warum wir Corona-Demos in Bochum kritisch begleiten

Querdenken Spaziergang in Bochum IV 23.10.20

Wir begrüßen Akte der Selbstermächtigung. Wenn sich Menschen organisieren und für emanzipatorische Ziele auf die Straße gehen, werden wir mit diesen stets solidarisch sein. Unser aus der Geschichte begründetes Selbstverständnis als Antifaschist*innen beinhaltet den Kampf gegen Menschenfeindlichkeit in ihren verschiedensten Erscheinungsformen: Rassismus, Klassismus, Sexismus, Antisemitismus, Antiziganismus, religiösen Fundamentalismus, Homo- und Behindertenfeindlichkeit (Ableismus). Als Teil der politischen Linken kämpfen wir für eine solidarische Gesellschaft, in der der Mensch weder ein „geknechtetetes Wesen“ noch des „Menschen Wolf“ ist. Daher lehnen wir den auf gegenseitiger Konkurrenz und Ausbeutung basierenden Kapitalismus ab. Wir wissen jedoch, dass aus einer Zuspitzung gesellschaftlicher, kapitalistisch-bedingter Krisen, noch vernichtendere Kräfte die Macht ergreifen können. Von daher arbeiten und kämpfen wir nach der Losung des Schwurs von Buchenwald: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

Die Corona-Demonstrationen, die sich gerne mit Schlagworten wie „Frieden, Freiheit und Liebe“ schmücken, erweckten bereits früh die Aufmerksamkeit von Antifaschist*innen. Denn bundesweit mischten sich rechte Personen und organisierte Gruppierungen unter die Demonstrant*innen. Regional wurden diese sogar von extrem rechten Gruppierungen organisiert. Zu diesen Gruppen gehören Reichsbürger*innen, Völkische, Neonazis, rechte Hooligans. Hinzu kamen und kommen Anhänger*innen abstrusester Verschwörungstheorien, die stets eine antisemitische Erzählung einer Weltverschwörung beinhalten. Kapitalismusbedingte Krisen und Verwerfungen werden dabei wahlweise einer Person oder schleierhaften Geheimbünden angedichtet, welche die Fäden im Hintergrund ziehen würden. Diese Erzählungen sind auch Zeiten des Nationalsozialismus nur zu gut bekannt und zielten stets auf Juden und Jüdinnen ab.
Bei der Querdenken-Großdemonstration in Berlin am 29. September 2020 war diese Allianz besonders offensichtlich. Zuvor mobilisierte die gesamte extreme Rechte von NPD, Neonazis über Reichsbürger, HoGeSa bis hin zur Identitären Bewegung und der AfD zu diesem „Event“. Aus Angst vor ein paar Teilnehmer*innen weniger und gewissen Sympathien blieben die Organisator*innen von Querdenken stumm und so kamen die Rechten in Scharen. Die NPD war stand mit einem eigenen Transporter ihrer Zeitschrift „Deutsche Stimme“ nur rund 300 Meter von der Querdenken-Bühne entfernt, während Reichsbürger mit ihren Fahnen und die AfD mit ihren Plakaten der Demo ihren Stempel aufdrückten. Vor Ort wurde offen sympathisiert und Neonazis als Teil der Demo akzeptiert. Die halbherzigen und eiligen Distanzierungen im Nachgang sind aufgrund der beschriebenen Abläufe unglaubwürdig. Aufgrund dieser Kooperation mit Neonazis und antisemitischen Verschwörungstheoretiker*innen ist „Querdenken“ auch für Antifaschist*innen in Bochum sehr problematisch.

Der zweite Grund für unsere kritische Beobachtung von „Corona-Demos“ liegt in Bochum selbst. Denn bereits im Mai versuchten Coronaleugner*innen, Impfgegner*innen, Reichsbürger*innen und andere Anhänger*innen von Verschwörungsmythen unter dem Deckmantel „Erhalt der Grundrechte“ auf Bochums Straßen aufzumarschieren.  Dort liefen regelmäßig auch die Bochumer NPDler*innen um den NPD-Landeschef Claus Cremer mit. Dass es den Rechten dabei weder um den „Erhalt von Grundrechten“ noch um „Liebe, Freiheit und Frieden“ geht, liegt auf der Hand. Die verbalen Hinweise von Antifaschist*innen, dass Neonazis mitlaufen würden, wurden von den Demonstrant*innen ignoriert oder führte vereinzelt sogar zur Inschutznahme dieser. Natürlich waren auch stadtbekannten Reichsbürger und sogar rechte Schläger von den Steeler Jungs dabei.

Aus diesen Gründen ist eine Beobachtung von „Coronademos“ aus antifaschistischer Sicht weiterhin geboten. Bereits für die morgige „Querdenken-Demo“ in Leipzig mobilisieren erneut extrem rechte Kreise. Es ist davon auszugehen, dass die Organisator*innen erneut mit Neonazis kuscheln werden.
Im Übrigen haben wir uns mit den offen zu Tage tretenden sozialen Verwerfungen durch die Corona-Krise bereits Anfang April beschäftigt und einen Forderungskatalog erstellt:

Solidarisch gegen Corona – Plakataktion in Bochum

Antifa 4630