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Weder „Spaziergang“, noch „besorgte Bürger“- die extreme Rechte marschiert seit einem Monat in Herne

29.08.2019: Pressemitteilung der Antifaschistischen Linken Bochum zum rechten Aufmarsch in Herne

Weder „Spaziergang“, noch „besorgte Bürger“- die extreme Rechte marschiert seit einem Monat in Herne
Am 27.08.2019 versammelten sich bereits zum vierten Mal an einem Dienstag Personen aus dem extrem rechten Spektrum in der Herner Innenstadt. Diese versuchen seit mittlerweile einem Monat unter dem Deckmantel eines „Spaziergangs besorgter Bürger“ eine rechte Bürgerwehr aufzubauen und durch die Innenstadt zu marschieren. Während es bei den ersten beiden Aufmärschen Rechter (ca. 40-80 Personen) keinen organisierten Gegenprotest gab, konnte der Aufmarsch am 20. August 2019 auch aufgrund eines breiten, bunten Protestes nicht stattfinden. Dass es sich bei den gewaltbereiten und organisierten Rechten und ihrem Auftreten weder um „besorgte Bürger“ noch um einen „Spaziergang“ handelt, möchten wir im Folgenden darlegen.

HoGeSa, Nazihooligans, Rocker, Identitäre und Parteinazis – in Herne findet sich der rechte Mob

Bastian Hans und andere Identitäre am 20.08.2019 in Herne

Am 20.08.2019 kamen neben dem HoGeSa Klientel, welches sich in der Kneipe “Alt Herner Eck” trifft auch gewaltbereite Neonazikader der Partei “Die Rechte” zum Startpunkt an der Kreuzkirche. Auch Mitglieder der extrem Rechten Identitären Bewegung wollten am Marsch durch die Herner Innenstadt teilnehmen. Am vergangenen Dienstag waren diese erneut anwesend, liefen jedoch anstatt an der Demo teilzunehmen durch die Herner Innenstadt und bedrohten Gegendemonstranten. Diesmal beteiligten sich auch die “Steeler Jungs” an dem Aufmarsch, welche u.a. einschlägige Nazi Shirts trugen, z.B. das in der rechten Szene beliebte “HKN KRZ”- Shirt. Ein Journalist, welcher den Aufmarsch dokumentarierte wurde durch die anwesenden Nazis, Hools und Rocker bedrängt und bedroht.

Drohungen, Einschüchterung und Raumnahme sind das Ziel

Das martialische Auftreten dieser rechten „Bürgerwehr“ in Zusammenspiel mit der von ihr ausgehenden Gewaltbereitschaft hat das Ziel Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen, massiv einzuschüchtern und zu gefährden. Wohin das unmittelbar führt, zeigt Essen-Steele, in dem rechte Hooligans seit über einem Jahr einen ganzen Stadtteil terrorisieren und jeden Donnerstag marschieren.
“Der Marsch von gewaltbereiten rechten Hooligans, Rockern, Neonazis und Identitären darf nicht länger als „Spaziergang besorgter Bürger“ euphemisiert werden”, sagt Marvin Vogt von der Antifaschistischen Linken Bochum. “Es geht den Rechten als „Bürgerwehr“ um Einschüchterung und um den Kampf um die Straße” so Vogt weiter.
Am kommenden Dienstag möchte der rechte Mob erneut aufmarschieren.

Antifaschistische Linke Bochum,
August 2019

Zusatz:

Am 20. August 2019 versammelten sich bereits ab 16.30 Uhr etwa 30 rechte Personen, die dem HoGeSa-Spektrum zuzuordnen sind, an der Kneipe „Alt Herner Ecke“, um gegen 17.45 Uhr von dort zum Treffpunkt an der Kreuzkirche zu marschieren. Gegen 18 Uhr trafen dort etwa 10 mit dem Zug angereiste Dortmunder Neonazis der Partei „Die Rechte“ ein. Darunter befanden sich wichtige Führungspersonen der gewaltbereiten Dortmunder Neonaziszene wie Michael Brück, Siggi Borchardt, Matthias Drewer, Jim Koal, Pascal Ostholte, Tom Mattig und Alexander Deptolla. Kurz darauf gesellte sich eine Kleingruppe bekannter Mitglieder der Identitären Bewegung um den Bochumer Ex-Hooligan Bastian Hans zum etwa 100 Personen umfassenden rechten Mob. Der Herner „Spaziergang“ bot damit verschiedenen Gruppierungen der extremen Rechten von Identitären, organisierten Neonazis und HoGeSa-Kreisen eine Plattform. Die überwiegend männliche Personengruppe marschierte schließlich nicht, was einerseits an einer fehlenden Anmeldung und andererseits an einem breiten Gegenmobilisierung lag. Als die Niederlage der Rechten deutlich wurde, zogen die Dortmunder Neonazis unter Polizeischutz zum Herner Bahnhof, um abzureisen. Der rechte Spuk löste sich schließlich auf, einige von ihnen zog es erneut in die Kneipe „Alt Herner Eck“ zurück.

Dortmunder Neonazis am 20.08.2019 in Herne (Foto: Infozentrale) v.l.n.r.: Tom Mattig, Michael Brück, Jim Koal, Pascal Ostholte, Alexander Deptolla, Matthias Drewer und Agnes Zadow (Herne)

Vorgestern, am 27. August 2019, meldeten Rechte eine Demonstration samt Route an, um nicht erneut umsonst angereist zu sein. Am Netto hinter dem Herner Bahnhof fand sich ab 17.30 Uhr erneut eine Mischung aus Nazihools, Bandidos-Rockern und HoGeSa-Klientel ein. Diesmal unterstützten etwa 30 „Steeler Jungs“ die rechte Demo. Dabei waren auch Mitglieder der „Division Herne“. Erneut suchten drei Mitglieder der Identitären Bewegung um Bastian Hans die rechte Demo auf, welche ein vertrauliches Gespräch mit Mitgliedern der “Steeler Jungs” hielten. Die Gesinnung der TeilnehmerInnen wurde von einem Mitglied der „Steeler Jungs“ mit einem „HKN KRZ“-Shirt nach außen getragen. Weitere einschlägige Nazishirts waren zu sehen. Mindestens zwei Rechte führten ihre Motorradhelme als Passivbewaffnung während der Demo mit sich. Die Anzahl rassistischer „Mitläufer“ nahm im Vergleich zur Vorwoche noch einmal ab, sodass sich ein harter Kern immer stärker herauskristallisiert. Gegen Ende der Demonstraion wurden Gegendemonstranten und ein Journalist bedrängt und bedroht.

herne_27082019

Identitäre zeigen Gesicht in Bochum

Identitäre an der Wasserstraße

Am vergangenen Samstag, den 04.05.2019, liefen ca. 20 Identitäre durch Bochum Steinkuhl und Querenburg. Ziel war es ein Gruppenfoto anzufertigen mit dem Banner „Bochum is identitär“. Dieses fertigten sie an der Wasserstraße an.

Grund für dieses Auftreten, wird wohl ein Vorfall sein, der einige Wochen zurück liegt. Identitäre der Bochumer Ortsgruppe haben in Steinkuhl Flyer gesteckt, als sie sich handfest mit erbosten Anwohner*innen auseinander setzen  und dabei eine Niederlage einstecken mussten.

Auch der vergangene Samstag verlief nicht all zu ruhmreich für die Identitären. So wurden sie auf der Markstraße von der Polizei gekesselt. Danach machten sie noch einen kurzen Abstecher zur Bochumer Ruhr-Universität. Dort löste sich die Gruppe nach kurzer Zeit in Kleingruppen auf.

An dieser Stelle möchten wir einige Fotos zur Verfügung stellen und rufen dazu auf Hinweise und Informationen den örtlichen Antifa Strukturen mitzuteilen.

 

Einen schönen 8.Mai!

Autonome Antifas aus Bochum

NPD Aktivist in Bochum-Hamme

Marko vom Brocke (NPD Bochum) auf Nazikundgebung am 07.04.18 in Bochum

Die „Hammer Kiez-Miliz“ verkündete auf Indymedia, dass sie über die Aktivitäten des NPD Aktivisten Marko vom Brocke aufgeklärt haben. An dieser Stelle wird der Beitrag dokumentiert:

„In der Nacht auf den 17.04.2019 wurden in Bochum Hamme / Mitte rund 3.500 Flugblätter verteilt, die die Nachbarschaft des NPD Aktivisten Marco vom Brocke über dessen rassistische Aktivitäten aufklärten. Der Text dieses Flugblattes lautete wie folgt:

Achtung! Aktiver Neonazi in Eurer Nachbarschaft!

Liebe Nachbar*innen,

wir möchten Euch hiermit über die politischen Aktivitäten und die Gesinnung Eures Nachbarn Marko vom Brocke aufklären. Er ist wohnhaft auf der Herner Str. 53 (Eingang über Seitenstraße).

Vom Brocke ist aktives Mitglied der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) in Bochum und wirkt immer wieder an deren öffentlichen Aktivitäten im Bochumer Stadtgebiet mit. Die NPD ist eine rassistische und antisemitische Partei, die vom Bundesverfassungsgericht bereits als verfassungsfeindlich einstuft wurde.

Marko vom Brocke ist neben Claus Cremer und Francis Marin einer der Initiatoren von NPD-Aktionen, welche immer häufiger im Bochumer Stadtgebiet durchgeführt werden. Neben Infoständen, Flyer Verteilungen und Plakatier-Aktionen, versuchen die NPD-Mitglieder rassistische Patrouillen im Bochumer Stadtgebiet zu etablieren. Hierbei „bestreifen“ Marko vom Brocke und seine Parteifreunde in roten Westen selbsternannte Kriminalitätsschwerpunkten. Sie wollen nationale „Schutzzonen“ erschaffen, in denen Nicht-Deutsche pauschal als kriminell abgestempelt werden. Dabei verteilen sie Pfefferspray und Flyer mit rassistischen Inhalten. Diese Aktionen finden in Parks oder dem ÖPNV und auch immer öfter auf Friedhöfen statt.

Wenn Marko vom Brocke grade nicht an diesen Aktivitäten teilnimmt, sitzt er gerne mit anderen NPD Mitgliedern und einigen Bieren in seinem Wohnzimmer zusammen und hetzt gegen Migrant*innen und alle anderen Personen, die nicht in sein extrem rechtes Weltbild passen. Er hält sich häufig im Bereich der Innenstadt auf und ist regelmäßig in den Bochumer U-Bahnlinien anzutreffen. Auch die Teilnahme an rechten Kundgebungen gehört zu vom Brockes Freizeitaktivitäten. So wurde er beispielsweise am 07.04.18 auf einer Kundgebung der NPD am Bochumer Hauptbahnhof im angeregtem Gespräch mit dem bekannten Dortmunder Neonazi Michael Brück beobachtet. Diese Kundgebung fand im Rahmen der Mobilisierungskampagne zu „Europa erwache“, einer europaweit mobilisierten rechtsradikalen Demonstration, statt. Der Titel verweist hierbei auf eine Zeile des Sturmlieds der SA im Nationalsozialismus.

Euer Nachbar Marko vom Brocke lebt und verbreitet sein rechtes Weltbild bisher noch aus dem Schutze der Anonymität heraus. Das wollen wir hiermit ändern! Rassist*innen, wie vom Brocke, müssen aus der Deckung geholt werden! Ein konsequenter Widerspruch und Kampf gegen menschenfeindliche Ideologien sind heute mehr als notwendig!

Wenn Marko vom Brocke wieder durchs Viertel spaziert, zeigt als Nachbar*innen, was ihr von ihm, seiner Ideologie und der Politik der NPD haltet!“

Francis Marin in Bochum geoutet

Francis Marin – Stadtrat der NPD (2018)

 

An dieser Stelle dokumentieren wir das Outing des Bochumer NPDlers Francis  Marin welches auf Indymedia veröffentlich wurde:

 

„Am heutigen Abend (20.12.2018) wurde der NPD Aktivist Francis Marin in Bochum geoutet. Er ist wohnhaft in der Schillerstraße 6, in der unmittelbaren Nachbarschaft des Polizeipräsidiums. Kurz vor den besinnlichen Weihnachtsfeiertagen wurden 2.000 Flugblätter an ihn und seine Nachbarschaft als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk verteilt:

„ACHTUNG! NEONAZI IN EURER NACHBARSCHAFT!

Liebe Nachbar*innen,

hiermit möchten wir über Euren Nachbarn Francis Marin und seine politischen Tätigkeiten informieren.
Marin ist wohnhaft in der Schillerstraße 6 in 44791 Bochum.

Seit Frühjahr 2018 ist dieser, an der Seite von Claus Cremer, das neue Gesicht der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) in Bochum.
Die NPD ist offen demokratiefeindlich, rassistisch und antisemitisch. Zudem wird sie vom Verfassungsschutz als rechtsextreme Organisation eingeordnet und beobachtet.
In Bochum sitzt Marin mit Cremer im Rat der Stadtverwaltung sowie als beratendes Mitglied in der Bezirksvertretung Bochum Mitte. Dort geben sie sich oft bürgernah, fallen aber immer wieder mit Anfragen auf, die die rassistische Gesinnung der NPD und ihrer Mitglieder widerspiegeln (z.B. Anfrage zum Thema ausreisepflichtige Ausländer und Abschiebungen vom 04.06.2018). Zuletzt versuchte die NPD eine Resolution, die sich für die Freilassung von Neonazi Horst Mahler und Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck einsetzt, in den Rat der Stadt Bochum zu tragen. Zwar wurde diese vom Rat letztendlich nicht behandelt, dennoch zeigten Marin und Co. tatkräftige Unterstützung auf Kundgebungen und in den sozialen Medien.
In dieser Partei, die sich offen mit Holocausleugner*innen und Neonazis solidarisiert, ist Euer Nachbar, Francis Marin, einer der Richtungsgeber und ständigen Unterstützer, was er auch auf der Straße offen zur Schau stellt!

Unter seiner regelmäßigen Beteiligung trat die NPD in letzter Zeit als rechte Bürgerwehr auf und marschierte uniformiert durch die Straßen Bochums und durch seine direkte Nachbarschaft (z.B. den Bochumer Stadtpark). Bei diesen Aktivitäten handelt es sich um eine bundesweite Aktion der NPD, die über die Stadtgrenzen Bochums hinaus stattfindet. In Hessen wurde bei einem NPDler, der im Ortsbeirat sitzt und Mitglied einer sogenannten „Schutzstreife“ ist, eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Dabei wurden neben Waffen auch Hitlerporträts und Armbinden mit Hakenkreuzen gefunden. Dies lässt Schlüsse auf die politische Ausrichtung der auch in Bochum stattfindenden Aktionen und deren Teilnehmern ziehen.

Marin war, bis er im April 2018 in die NPD eintrat, Mitglied der als verfassungsfeindlich eingestuften Partei ProNRW und kandidierte für diese für die Kommunalwahlen in Bochum (2013). Im Rahmen dieser Kandidatur sammelte er Unterschriften im Bochumer Stadtgebiet, wobei er versicherte, dass es sich nicht um Unterschriften für eine rechte Partei handele, und organisierte im Mai 2014 eine rechte Hetzkundgebung auf dem Husemannplatz bei der er als Redner auftrat.
Des Weiteren beteiligt sich Francis Marin regelmäßig an rechten Aufmärschen. So auch an der rechten Demonstration „Europa erwache“ in Dortmund, für die europaweit Rechtsradikale mobilisiert wurden. Das Motto dieser Veranstaltung verweist auf das SA-Lied „Deutschland erwache“ und zieht damit eine klare Linie zum Nationalsozialismus unter Hitler. Neben der Teilnahme an dieser Veranstaltung organisierte Marin eine Kundgebung in Bochum, die für diese mobilisieren sollte.

Euer Nachbar, Francis Marin, ist ein offener Rassist und versucht seine menschenverachtende Gesinnung sowohl in der Stadtpolitik als auch auf den Straßen Bochums und Eurer direkten Nachbarschaft zu verbreiten. Um dies zu erreichen sind ihm Mittel wie Wahlbetrug scheinbar nicht zu schade. Durch seine jahrelange Mitgliedschaft in rechten Parteien ist davon auszugehen, dass es sich bei Marin nicht um einen Mitläufer, sondern einen der Wortführer und gefestigten Verfechter von rassistischem Gedankengut handelt.

Marin hält sich außerdem sehr häufig im Kortländer Viertel und rund um das Bergbaumuseum auf, wenn er nach der Ratssitzung mit einem mit Bierflaschen gefülltem Beutel zu seinem NPD Kameraden Marco vom Brocke geht und dort über Plakatieraktionen, sein letztes Knöllchen oder seinen heimlichen Lieblingsmusiker Jimmy Hendrix philosophiert.

Wenn euch also das nächste Mal Francis Marin im Treppenhaus oder auf dem Weg zum Kiosk begegnet, sagt ihm was Ihr davon haltet! Bochum ist eine bunte und vielfältige Stadt, die keinen Platz hat für Rassisten und rechte Bürgerwehren hat!“

 

 

Weihnachtswichtel Schillerstraße/Uhlandstraße“

Bekanntmachung über Bastian Hans (Identitäre Bewegung)

Bastian Hans auf Nazidemonstration am 18.08.18 in Köln II

An dieser Stelle dokumentieren wir eine Bekanntmachung über Bastian Hans, welcher Aktivist der Identitären Bewegung ist. Ursprünglich erschien dieser Beitrag auf Indymedia:

„Am Dienstag, den 25.09.2018, wurde der Ortsgruppenführer der Identitären Bewegung Münster, Bastian Hans, an seinem Wohnort in der Bochumer Hustadt geoutet. Pünktlich zum kommenden Stadtteilfest wurden zahlreiche Haushalte in der Hustadt beflyert.

Bekanntmachung
Achtung: gewaltbereiter Rassist

Liebe Anwohnerinnen und Anwohner der Hustadt,
wir möchten Ihnen bekanntmachen, dass der gewaltbereite Rassist Bastian Hans im Hustadtring 77 und damit in Ihrer unmittelbaren Umgebung wohnt. Der Rassist und Kampfsportler zog dort Mitte 2017 ein und verteilte in seiner Umgebung Propaganda der extrem rechten „Identitären Bewegung“, welcher er angehört. Er ist jedoch nicht nur Mitglied, sondern „Ortsgruppenführer“ der Identitären im Münsterland. Aus dem Jahr 2017 stammen Bilder, die Bastian Hans und andere Gewaltbereite nach dem Kampfsporttraining mit einer selbstgemalten Fahne und T-Shirts der Identitären Bewegung zeigen.

Bastian Hans mit der Ortsgruppe Münster

Die Identitäre Bewegung ist eine extrem rechte Organisation, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird und agiert deutschlandweit, stammt jedoch aus Frankreich. Sie gibt sich gerne modern und jugendnah. Identitäre lehnen Ausländer und Geflüchtete ab und wollen ein „weißes“ Europa. Anstatt eines offenkundig von Rassen zu sprechen, nutzen die Identitären die Ideologie des „Ethnopluralismus“, welcher seine rassistischen Elemente versteckt vermittelt.

Bastian Hans mit diversen Identitären am 15.07.2017

Ihre Feindbilder sind neben Migranten und Muslimen, auch Menschen, die sich gegen Rechts engagieren. Sie setzen auf Strategien der Kommunikationsguerilla und möchten möglichst viel mediale Aufmerksamkeit für ihre Inhalte erzeugen. Doch dass die Bewegung in letzter Konsequenz eine gefährliche, rechtsradikale Organisation ist, zeigt sich nicht zuletzt an einem Mordfall, der ihr zugerechnet wird: Im Mai 2017 wurden drei Mitglieder der Identitären Bewegung festgenommen, da sie den Mord am Punker Herve Rybarczyk im Jahr 2011 begangen haben sollen. In Deutschland stach am 18. Februar 2017 ein Mitglied der Identitären Bewegung einen politisch Andersdenkenden in Lübeck nieder. Weiterhin griffen die sich selbst demokratisch gebenden Identitären im November 2017 Polizeibeamte in Halle an. Zwar distanziert sich die Identitäre Bewegung von Gewalt, ihre Mitglieder in NRW üben sich jedoch in Kampfsport und veranstalten Trainings im Wald, ähnlich neonazistischer Wehrsportgruppen. Viele bekannte Mitglieder der Identitären haben eine Vergangenheit in Parteien wie der NPD, Die Rechte, den freien Kameradschaften und der AfD.

Bastian Hans mit Marcel Winkin aus Münster

Bastian Hans stammt gebürtig aus Neubeckum. Gerne hält er sich am Wochenende dort bei seiner Familie auf, die ihn auch schon mal in Bochum besucht. Bereits als Jugendlicher pflegte Hans extrem rechtes Gedankengut und besuchte Fußballspiele der Spielvereinigung Beckum. Er war bald Teil der dortigen Ultraszene „Beckumer Jungs“ bzw. später „Beckum Riot“. Ab 2014 besuchte er zunehmend Spiele von Preußen Münster und beteiligte sich dabei zunehmend an gewalttätigen Auseinandersetzungen. Bis 2017 war er Teil der Hooliganszene von Preußen Münster, wobei er sich an verabredeten Schlägereien mehrfach beteiligte. Seine menschenverachtenden Ansichten versuchte er dabei immer wieder an jüngere Menschen heranzutragen und sie für rassistisches Gedankengut zu begeistern. Aufgrund seiner im Jahr 2017 zunehmenden rechten Aktivitäten und Einstellungen wurde er aus der Münsteraner Fanszene ausgeschlossen. Seitdem bekannte er sich eindeutig zur Identitären Bewegung, nahm an rechten Demonstrationen, Aktionen, internen Treffen und Kampfsporttrainings teil. Zusammen mit den Münsteranern Marcel Winkin und Daniel Budde leitet er als Ortsgruppenführer den Münsteraner Stammtisch der Identitären Bewegung.

Bastian Hans auf Nazidemonstration am 18.08.18 in Köln

In einem Presseartikel eines eingeschleusten Journalisten (wiedertaeufer.ms) wird Hans bei einem Stammtisch als tonangebend und stramm rechts beschrieben. Laut dieser Recherchen habe Hans seine politische Haltung durch seinen Großvater erhalten, welcher bei der Hitlerjugend gewesen ist. Nun wolle er seine Heimat vor den Migranten verteidigen. Mitte 2017 zog Bastian Hans dann nach Bochum in die Hustadt, wo er seine Arbeit als Identitärer in Form von Propaganda-Delikten fortsetzt. Er suchte den Kontakt zu Bochumer Mitgliedern der Identitären und besuchte weiterhin die Stammtische der Identitären in Münster. Durch seine Umtriebe als Hooligan und Rassist sammelte Hans diverse Anzeigen, sodass er zunehmend in den Fokus des Staatsschutzes geriet. Aufgrund seiner Vorstrafen wurde Hans bei der Bundeswehr nicht angenommen. Aktuell ist er im rechten Burschenschaftsmilieu aktiv.

Profilbild Bastian Hans

Hans studiert an der Hochschule Bochum Wirtschaftsingenieurwesen und ist seit diesem Jahr Mitglieder der Burschenschaft “Landsmannschaft Ubia Brunsviga Palaeomarchia im Coburger Convent zu Bochum”, welche ihr Burschenschaftsheim in der Franzstr. 14 in der Bochumer Innenstadt hat. Der Coburger Convent versucht eine nationale Elite heranzuziehen und hat ein Verständnis von Volk und Nation, welches den Rassismus und Chauvinismus des großdeutschen Reiches (Blut und Boden) mit einschließt. Dort nimmt Hans mittlerweile den Rang des Kassen/Schriftwarts bzw. Drittchargiertern ein. Pikanterweise plant er zudem vom 30.09.2018 – 03.10.2018 zusammen mit dem Bundesttagsabgeordneten der FDP, Olaf in der Beek, auf eine Abgeordnetenfahrt nach Berlin zu fahren. In der Beek ist seit seinen Jugendjahren auch Mitglieder dieser Landsmannschaft.

All dies tut seinen menschenverachtenden Einstellungen und Aktivitäten jedoch keinen Abbruch. Noch am 18. August 2018 besuchte er mit Münsteraner Kameraden und Kölner Identitären eine rechte Kundgebung in Köln. Dabei hatte Hans keinerlei Probleme Schulter an Schulter mit Neonazis zu stehen, welche Terrorismus verherrlichende T-Shirts trugen und klassische Naziparolen schrien.

Bastian Hans auf Nazidemonstration am 18.08.18 in Köln III

Es bleibt festzuhalten, dass Bastian Hans fester Bestandteil der Identitären Bewegung ist. Er hat einen Hang zu Gewalt, ist bekennender Rassist und stellt damit eine Gefahr für viele Menschen dar.

Solche Menschen haben keinen Platz bei uns in der Hustadt!
Hier steht man Schulter an Schulter gegen Rassismus!

P.S.: Am Morgen nach dem Outing stand Hans bereits im Pullover der Identitären Bewegung mit einem gepackten Rucksack am Bochumer Hauptbahnhof und stieg in einen Zug Richtung Münsterland. Ob dies nun am Outing liegt, kann nur er beantworten.“

Informationsflugblatt über Aktivist der Identitären Bewegung Bochum

Falk Schakolat – Identitäre Bewegung Bochum

Aus dokumentarischen Gründen halten wir an dieser Stelle einen auf Indymedia veröffentlichten Beitrag fest:

„In der Nacht auf den vergangenen Samstag (22.09.2019) wurde Falk Schakolat, Aktivist der Identitären Bewegung, in Bochum Hamme geoutet. Es wurden rund 1500 Haushalte in Hamme über die Aktivitäten von Schakolat aufgeklärt. Im Folgenden das verteilte Flugblatt:

„Achtung: Rechter Aktivist in Bochum Hamme

Liebe Anwohnerinnen und Anwohner von Bochum Hamme, in der Eickeler Straße 15 wohnt der rechte Aktivist und Rassist Falk Schakolat. Schakolat ist führendes Mitglied der „Identitären Bewegung“ in Bochum.

Profilbild Falk Schakolat

Die Identitäre Bewegung ist eine extrem rechte Organisation. Sie gibt sich trotz ihrer rassistischen Ausrichtung gerne modern, jugendnah und versucht sich bewusst von “Glatzen und Springerstiefeln” abzugrenzen. Die Identitäre Bewegung stammt ursprünglich aus Frankreich und richtet sich zunächst gegen Menschen mit Migrationshintergund – weiterhin gegen alle, die nicht in ein rechtes Weltbild passen. Anstatt eines offenkundig von Rassen zu sprechen, nutzen die Identitären die Ideologie des „Ethnopluralismus“, welcher seine rassistischen Elemente versteckt vermittelt.
Dass die Bewegung in letzter Konsequenz eine gefährliche, rechtsradikale Organisation ist, zeigt sich nicht zuletzt an einem Mordfall, der ihr zugerechnet wird: Im Mai 2017 wurden drei Mitglieder der Identitären Bewegung festgenommen, da sie den Mord am Punker Herve Rybarczyk im Jahr 2011 begangen haben sollen. In Deutschland stach am 18. Februar 2017 ein Mitglied der Identitären Bewegung einen politisch Andersdenkenden in Lübeck nieder. Weiterhin griffen die sich selbst demokratisch gebenden Identitären im November 2017 Polizeibeamte in Halle an.

Doch was haben diese Vorfälle mit Falk Schakolat zu tun? Auch in Bochum ist die Identitäre Bewegung seit einiger Zeit aktiv. Marco Müller, der Ortsgruppenleiter, und Weggefährte und Freund von Schakolat lässt seinen rassistischen Fantasien auf der Plattform YoutTube freien Lauf. Hinzu kommt, dass die Bochumer Identitären beste Kontakte zu der Hallenser Ortsgruppe der IB unterhält, welche u.a. für den Angriff auf Polizeibeamte im November 2017 verantwortlich waren. In Bochum Weitmar wurden Identitäre bei ihren nächtlichen Propaganda Touren von der Polizei aufgegriffen. Neben den Utensilien für rechte Schmierereien, führten die „friedliebenden“ Rassisten auch einen Teleskopschlagstock und einen Schlagring mit sich. In Bochum treffen sich die Identitären einmal pro Woche zum Kampftraining, der sie für den Straßenkampf gegen “ihre Gegner” vorbereiten soll.

Kommentar von Schakolat zu einem Stromkasten in der Eickeler Straße

Solche Propaganda Touren, welche das Anbringen  rechter Schmiereien und Aufklebern mit rassistischen Slogans beinhalten, führte Schakolat mit seinen Kameraden auch in seiner näheren Nachbarschaft durch. Dies geschah in der Regel nach den Stammtischen der Identitären Bewegung Bochum, welche regelmäßig in seinen privaten Räumlichkeiten in der Eickeler Straße 15 stattfinden.  Weiterhin ist er für die Anwerbung neuer Rechter in Bochum verwantwortlich, welche er per Mail oder über Facebook für die rechte Sache gewinnen will.

Schakolat bekennt sich im Internet zu Propaganda Aktionen an der Ruhr-Universität Bochum

Dem gelernter IT`ler Schakolat reichen diese Propaganda- und Straßenaktivitäten jedoch nicht aus. So versuchte er sich im Zeitraum von Herbst 2017 bis Frühjahr 2018 als Youtuber. Unter dem Pseudonym „Tanathan“ veröffentlicht er anonym seine kruden und rassistischen Fantasien unter dem Kanal „Menschenverstandsradikalismus“ und betitelte dabei in bester Höcke-Manier das Berliner Holocaust-Denkmal als “sauhässliches Mahnmal”. Weiterhin hielt er zusammen mit seinem Bochumer IB Kameraden Marco

Anmeldung des IT`ler Falk Schakolat

Müller auch eine Video Konferenz mit führenden Köpfen der Identitären Bewegung Deutschland ab. Im selben Haus in der Eickeler Straße wohnt zudem sein Freund Christian Esin, welcher ebenfalls in sozialen Netzwerken krude Postings veröffentlicht und dem Umfeld der Identitären Bewegung zuzuordnen ist. In Recherchen des Blogs Correctiv.org wird Schakolat unter dem Pseudonym „Frank“ vorgestellt. Seinen Freund Esin bezeichnet er stets  aufgrund seiner Abstammung als „Privattürken“. Die Wohnung in der Eickeler Straße bewohnt Schakolat mit seiner Freundin Julia S..

Bochum Hamme ist ein multikulturelles Viertel und hat kein Platz für Schakolat und seine  rechten Umtriebe!
Identitäre Rassist*innen aus der Anonymität reissen!“

Weiterhin kann man Schakolat auch persönlich unter 0151 23031368 und unter schakolat@outlook.de erreichen.“

 

Erneute Haftstrafe für Bochumer Neonazi

Am Montag, den 14.2018, wurde Pascal Seifert (geb. 23.02.1985 in Duisburg) erneut am Bochumer Amtsgericht verurteilt. Bei der Verhandlung ging es um Volksverhetzung und Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole. Viele der ihm vorgeworfenen Taten tätigte er über das soziale Netzwerk Facebook.

Pascal Seifert 1.Mai 2016 NPD Demonstration in Bochum

Seifert selbst ist seit einigen Jahren in Bochum umtriebig. Er lebte, ehe er Anfang Januar 2018 seine Haftstrafe in der JVA Bielefeld-Senne antreten musste, in der Weitmarerstraße 33 in Bochum. Während er dort wohnhaft war, wurden das Viertel regelmäßig von rechten Skinheads frequentiert, Aufkleber verklebt und vereinzelt Menschen, die nicht in das Weltbild der Skins passten, angepöbelt. Weiterhin kam es am Hinterausgang des Bochumer Hauptbahnhofs regelmäßig zu verbalen Auseinandersetzungen, die teils in Übergriffen des meist stark alkoholisierten Seifert gipfelten. Dabei waren häufig Menschen mit vermeintlichem Migrationshintergrund Opfer seiner Attacken. In mindestens zwei Fällen schritten alternative Jugendliche ein und äußerten ihre Ablehnung, woraufhin sie von Seifert attackiert wurden.
Anwohner*innen aus dem Umfeld der Kohlenstraße äußerten sich besorgt über die Skins, die ihre Gesinnung offen zur Schau stellen und aggressiv auftreten. Hier gilt es weiterhin aufmerksam zu sein und zu schauen, in wie weit das Viertel weiterhin von rechten Skinheads aufgesucht wird.

Seifert scheint auf den ersten Blick eher dem Straßen- und Drogenmilieu des Bochumer Hauptbahnhofs anzugehören, als einem organisierten Kreis von Neonazis. Nichtsdestotrotz ist er regelmäßiger Demogänger, der auch weite Wege für die Teilnahme in Kauf nimmt. So fiel Seifert zunächst aufgrund seiner regen Teilnahme an den PEGIDA Demonstrationen in Duisburg Ende 2015 und zu Beginn 2016 auf. Hier übernahm er teilweise sogar die Aufgabe des Ordners auf der Versammlung. Am 1. Mai 2016 nahm er an einer Demonstration der lokalen NPD in Bochum teil. Ebenso besuchte er die geschichtsrevisionistische Demonstration in Remagen 2017 und das Rechtsrockkonzert in Themar 2017, um nur einige Beispiele zu nennen. Interessant ist zudem, dass er während seines Haftausgangs am 14.04.2018 in Dortmund an der „Europa Erwache“-Demonstration teilnahm. Hier stellt sich die Frage, ob die Teilnahme an einer solchen Demonstration gegen seine Hafterleichterungsauflagen verstößt. An anderen Tagen seines Haftausgangs lungerte Seifert planlos am Bochumer Hauptbahnhof. Weiterhin unterhält Seifert Kontakte zu Skinheads aus den Stadtteilen Bochum Laer und Bochum Gerthe, welche ebenfalls bereits in der Vergangenheit durch Demoteilnahmen auffielen.

Pascal Seifert mit Armbrust

Hohe Aufmerksamkeit erregte Seifert durch seine Fotos auf Facebook, auf denen er vermummt mit verschiedenen Waffen vor einer Reichskriegflagge posiert oder der den Hitlergruß zeigt. Zu seinem Waffenarsenal zählen Macheten, eine Armbrust, eine Pistole und ein Teleskopschlagstock. Die Bilder unterlegte er u.A. mit dem Zusatz „der Rassen Krieg kann kommen“. Dies führte zu einer Hausdurchsuchung am 14. Dezember 2017, bei der die obengenannten Waffen entsprechend sichergestellt wurden.

Zusammengefasst: Durch seine rege, überregionale Teilnahme an Nazi-Veranstaltungen ist davon auszugehen, dass Seifert in eine loses Netzwerk überregionaler rechter Strukturen eingebunden ist. Für Menschen in Bochum stellt er eine besondere Gefahr dar, da er durch seinen Drogen- und Alkoholkonsum unberechenbar agiert. Dadurch sind insbesondere alternativ aussehende oder Menschen mit vermeintlichem Migrationshintergrund dem Risiko ausgesetzt, Opfer seiner verbalen oder körperlichen Übergriffen zu werden.

Zusätzlich zu seiner Haftstrafe von sieben Monaten, die er aktuell in der JVA Bielefeld-Senne verbüßt, wurde Seifert am 14. Mai 2018 zu weiteren zwei Jahren ohne Bewährung verurteilt. Dadurch wird er erwartungsgemäß zwar selten in Bochum anzutreffen sein, jedoch ist es möglich, dass er im Rahmen seines Ausgangs gelegentlich am Bochumer Bahnhof herumlungert.

Seid bei rassistischen Pöbeleien und Übergriffen wachsam und greift ein!
Meldet rassistische und faschistische Taten und Aktivitäten örtlichen Antifa Strukturen!

Antifaschistische Linke Bochum,

Mai 2018

 

Bilder von Pascal Seifert auf einigen Demonstrationen:

Fotos der Nazikundgebung am 07.04.18 in Bochum

Wir dokumentieren an dieser Stelle eine Fotostrecke der Nazikundgebung am 07.04.2018 auf dem Bochumer Kurt-Schumacher-Platz. Bei Informationen zu abgebildeten Personen könnt ihr euch an Bochumer Antifa Strukturen wenden.

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Bewaffnete Identitäre in Bochum Weitmar

IB Propaganda entsorgen!

Anhänger der Identitären Bewegung besprühten und beklebten in der Nacht vom 31.03.2018 auf den 01.04.2018 Stromkästen, Altglaskontainer und Straßenschilder in Bochum Weitmar. Die Polzei stellte vier Identitäre und fand bei ihnen neben Schablonen und Sprühdosen einen Teleskopschlagstock und einen Schlagring (siehe Pressemitteilung vom Dienstag, den 03.04.2018).

Die Polizei beschreibt die Sprühereien und Aufkleber als “rechtstendierende Symbole”. Laut einem Artikel der WAZ vom 03.04. möchte die Polizei Bochum jedoch keinerlei Angaben zur aufgegriffenen Gruppierung bzw. zu den Symbolen machen, um keine Werbung zu betreiben.

Fakt ist jedoch, dass für die Sprühereien in Weitmar die seit einem Jahr verstärkt in Bochum auftretende Identitäre Bewegung verantwortlich ist. Dass ihre Anhänger nun mit Schlagwaffen, welche schwerste Verletzungen hervorrufen können, nächtlich durch Bochum streifen, muss thematisiert und benannt werden. Weiterhin gibt es Indizien, dass der Ortsgruppenleiter Marco Müller am vergangenen Wochenende ebenfalls Teil der festgenommenen Gruppe zu sein scheint. Das Alter der Festgenommenen würde dies nahe legen. Was jedoch vielmehr dafür spricht, dass Müller Teil der Gruppe war, ist die Spur vom Ort der Festnahme bis zu seiner Haustür.

So beginnen die Sprühereien vor der Hattinger Straße 279 an einem Stromverteilerkasten, welches nur wenige Meter von Müllers Haustür entfernt ist. Weiterhin haben die Identitären anscheinend folgende Route gewählt: Hattinger Straße, Menzelstraße, Dürerstraße, Feuerbachstraße, Stenstraße und Wasserstraße, wo dann die Tour zwischen Franziskustraße und Hattinger Straße endete.

Bei ihrer Tour bemalten sie mit Hilfe einer Schablone mehrere Gegenstände mit dem Symbol der Identitären Bewegung, dem Lambda. Zudem verklebten sie neben Klebern der Identitären Bewegung auch rassistische Aufkleber der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD.

Antifaschistische Linke Bochum,

April 2018

Marco Müller geoutet (Identitäre Bewegung)

An dieser Stelle möchten wir das Outing von Marco Müller dokumentieren. Bereits am Freitagmorgen sind Flugblätter im Stadtteil Weitmar aufgetaucht, nun kam ein Bericht seitens der Verfasser*innen auf der Plattform de.indymedia.org hinzu. So heißt es dort:

„Wir haben in den letzten Tagen in Bochum Weitmar über die Aktivitäten eines lokalen IB-Aktivisten aufgeklärt. Marco Müller (geb.02.07.1989) wohnt in der Hattinger Straße 273. Wir haben in seiner unmittelbaren Nachbarschaft rund 1000 Haushalte über seine rassistisch motivierten Tätigkeiten informiert. Hier das Flugblatt:

„Liebe Nachbarinnen und Nachbarn,

wir möchten Sie darüber informieren, dass in unserer unmittelbaren Nachbarschaft der Rassist Marco Müller wohnt.

Dieser bewohnt eine Wohnung in der Hattinger Straße 273. Nach eigenen Angaben ist er führender Kopf der Identitäten Bewegung in Bochum, die 25
Personen umfasst. Marco Müller kommt aus dem Raum Gummersbach bei Köln. Schon dort nahm der Techno- und Autotuningfan an provokanten Aktionen teil (z.B. bei der Anbringung eines großen fremdenfeindlichen Banners auf dem Kölner Hbf). Nun lebt er in Bochum und arbeitet als Maschinenbauer bei Caterpillar in Dortmund. In Bochum ist er für die Propaganda der Identitären verantwortlich. Er verklebt nachts nicht nur Sticker mit rassistischen Inhalten, die euch vielleicht schon rund um seine
Wohnung aufgefallen sind, sondern auch großformatige Plakate in Weitmar, an der Ruhr-Universität, in Wattenscheid und Grumme. Dabei ist Marco Müller nicht bloß ein Mitläufer, der Sachbeschädigung betreibt. Er hat Kontakte zu der Führungsriege der Identitären auf Landes- und Bundesebene.Um sein Netzwerk zu pflegen, fuhr er im Juni mit Bochumer Kameraden zu einer Demonstration der IB nach Berlin.

Die Identitäre Bewegung ist eine rechtsextreme Organisation und agiert deutschlandweit. Sie gibt sich gerne modern und jugendnah, wird allerdings seit geraumer Zeit vom Verfassungsschutz beobachtet. Zu IB-Strukturen in NRW schreibt dieser: „Zur 16 Personen, die der ‚IB‘ in Nordrhein- Westfalen zuzurechnen sind, liegen polizeiliche Erkenntnisse vor. Neben Delikten der Allgemeinkriminalität sind auch Delikte der politisch motivierten Kriminalität – rechts – zu verzeichnen. Hierbei handelt es sich vorrangig um Delikte wie Beleidigung, Hausfriedensbruch, Nötigung, Bedrohung, Volksverhetzung sowie Körperverletzung.“

Die IB distanziert sich von Gewalt, ihre Mitglieder in NRW üben sich jedoch in Wehrsportgruppen und veranstalten Trainings im Wald. Auch möchte die Organisation nicht mit rechten Parteien in einen Topf geschmissen werden. Allerdings sind ihre Distanzierungsversuche vergebens, denn viele Mitglieder der Identitären haben eine rechtsextreme Vergangenheit und personelle Überschneidungen mit Parteien wie der NPD, Die Rechte, den freien Kameradschaften und der AfD bestehen, wie der Verfassungsschutz bestätigt.

Die Identitäre Bewegung stammt ursprünglich aus Frankreich und richtet sich zunächst gegen schwarze Menschen und solche mit Migrationshintergrund – weiterhin gegen alle, die nicht in ein rechtes Weltbild passen. Sie setzt auf Strategien der Kommunikationsguerilla und möchte möglichst viel mediale Aufmerksamkeit für ihre Inhalte erzeugen. Doch dass die Bewegung in letzter Konsequenz eine gefährliche, rechtsradikale Organisation ist, zeigt sich nicht zuletzt an einem Mordfall, der ihr zugerechnet wird: Im Mai 2017 wurden drei Mitglieder der Identitären Bewegung festgenommen, da sie den Mord am Punker Herve Rybarczyk im Jahr 2011 begangen haben sollen. In Deutschland stach am 18. Februar 2017 ein Mitglied der Identitären Bewegung einen politisch Andersdenkenden in Lübeck nieder. Das Bild, das die IB von sich malt, stimmt mit ihrer vernichtenden Ideologie nicht überein.

Wir haben keine Lust auf Nazis und Rassisten in unserer Umgebung! Wenn Sie Marco Müller sehen, lassen Sie ihn wissen, was Sie von seinen rassistischen Ideen halten!

Wir wohnen hier seit Jahrzehnten friedlich, tolerant und weltoffen miteinander an der Hattinger Straße und möchten, dass das auch so bleibt.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Nachbarn vonne Hattinger „