Archiv der Kategorie: Recherche

Bewaffnete Identitäre in Bochum Weitmar

IB Propaganda entsorgen!

Anhänger der Identitären Bewegung besprühten und beklebten in der Nacht vom 31.03.2018 auf den 01.04.2018 Stromkästen, Altglaskontainer und Straßenschilder in Bochum Weitmar. Die Polzei stellte vier Identitäre und fand bei ihnen neben Schablonen und Sprühdosen einen Teleskopschlagstock und einen Schlagring (siehe Pressemitteilung vom Dienstag, den 03.04.2018).

Die Polizei beschreibt die Sprühereien und Aufkleber als “rechtstendierende Symbole”. Laut einem Artikel der WAZ vom 03.04. möchte die Polizei Bochum jedoch keinerlei Angaben zur aufgegriffenen Gruppierung bzw. zu den Symbolen machen, um keine Werbung zu betreiben.

Fakt ist jedoch, dass für die Sprühereien in Weitmar die seit einem Jahr verstärkt in Bochum auftretende Identitäre Bewegung verantwortlich ist. Dass ihre Anhänger nun mit Schlagwaffen, welche schwerste Verletzungen hervorrufen können, nächtlich durch Bochum streifen, muss thematisiert und benannt werden. Weiterhin gibt es Indizien, dass der Ortsgruppenleiter Marco Müller am vergangenen Wochenende ebenfalls Teil der festgenommenen Gruppe zu sein scheint. Das Alter der Festgenommenen würde dies nahe legen. Was jedoch vielmehr dafür spricht, dass Müller Teil der Gruppe war, ist die Spur vom Ort der Festnahme bis zu seiner Haustür.

So beginnen die Sprühereien vor der Hattinger Straße 279 an einem Stromverteilerkasten, welches nur wenige Meter von Müllers Haustür entfernt ist. Weiterhin haben die Identitären anscheinend folgende Route gewählt: Hattinger Straße, Menzelstraße, Dürerstraße, Feuerbachstraße, Stenstraße und Wasserstraße, wo dann die Tour zwischen Franziskustraße und Hattinger Straße endete.

Bei ihrer Tour bemalten sie mit Hilfe einer Schablone mehrere Gegenstände mit dem Symbol der Identitären Bewegung, dem Lambda. Zudem verklebten sie neben Klebern der Identitären Bewegung auch rassistische Aufkleber der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD.

Antifaschistische Linke Bochum,

April 2018

Marco Müller geoutet (Identitäre Bewegung)

An dieser Stelle möchten wir das Outing von Marco Müller dokumentieren. Bereits am Freitagmorgen sind Flugblätter im Stadtteil Weitmar aufgetaucht, nun kam ein Bericht seitens der Verfasser*innen auf der Plattform de.indymedia.org hinzu. So heißt es dort:

„Wir haben in den letzten Tagen in Bochum Weitmar über die Aktivitäten eines lokalen IB-Aktivisten aufgeklärt. Marco Müller (geb.02.07.1989) wohnt in der Hattinger Straße 273. Wir haben in seiner unmittelbaren Nachbarschaft rund 1000 Haushalte über seine rassistisch motivierten Tätigkeiten informiert. Hier das Flugblatt:

„Liebe Nachbarinnen und Nachbarn,

wir möchten Sie darüber informieren, dass in unserer unmittelbaren Nachbarschaft der Rassist Marco Müller wohnt.

Dieser bewohnt eine Wohnung in der Hattinger Straße 273. Nach eigenen Angaben ist er führender Kopf der Identitäten Bewegung in Bochum, die 25
Personen umfasst. Marco Müller kommt aus dem Raum Gummersbach bei Köln. Schon dort nahm der Techno- und Autotuningfan an provokanten Aktionen teil (z.B. bei der Anbringung eines großen fremdenfeindlichen Banners auf dem Kölner Hbf). Nun lebt er in Bochum und arbeitet als Maschinenbauer bei Caterpillar in Dortmund. In Bochum ist er für die Propaganda der Identitären verantwortlich. Er verklebt nachts nicht nur Sticker mit rassistischen Inhalten, die euch vielleicht schon rund um seine
Wohnung aufgefallen sind, sondern auch großformatige Plakate in Weitmar, an der Ruhr-Universität, in Wattenscheid und Grumme. Dabei ist Marco Müller nicht bloß ein Mitläufer, der Sachbeschädigung betreibt. Er hat Kontakte zu der Führungsriege der Identitären auf Landes- und Bundesebene.Um sein Netzwerk zu pflegen, fuhr er im Juni mit Bochumer Kameraden zu einer Demonstration der IB nach Berlin.

Die Identitäre Bewegung ist eine rechtsextreme Organisation und agiert deutschlandweit. Sie gibt sich gerne modern und jugendnah, wird allerdings seit geraumer Zeit vom Verfassungsschutz beobachtet. Zu IB-Strukturen in NRW schreibt dieser: „Zur 16 Personen, die der ‚IB‘ in Nordrhein- Westfalen zuzurechnen sind, liegen polizeiliche Erkenntnisse vor. Neben Delikten der Allgemeinkriminalität sind auch Delikte der politisch motivierten Kriminalität – rechts – zu verzeichnen. Hierbei handelt es sich vorrangig um Delikte wie Beleidigung, Hausfriedensbruch, Nötigung, Bedrohung, Volksverhetzung sowie Körperverletzung.“

Die IB distanziert sich von Gewalt, ihre Mitglieder in NRW üben sich jedoch in Wehrsportgruppen und veranstalten Trainings im Wald. Auch möchte die Organisation nicht mit rechten Parteien in einen Topf geschmissen werden. Allerdings sind ihre Distanzierungsversuche vergebens, denn viele Mitglieder der Identitären haben eine rechtsextreme Vergangenheit und personelle Überschneidungen mit Parteien wie der NPD, Die Rechte, den freien Kameradschaften und der AfD bestehen, wie der Verfassungsschutz bestätigt.

Die Identitäre Bewegung stammt ursprünglich aus Frankreich und richtet sich zunächst gegen schwarze Menschen und solche mit Migrationshintergrund – weiterhin gegen alle, die nicht in ein rechtes Weltbild passen. Sie setzt auf Strategien der Kommunikationsguerilla und möchte möglichst viel mediale Aufmerksamkeit für ihre Inhalte erzeugen. Doch dass die Bewegung in letzter Konsequenz eine gefährliche, rechtsradikale Organisation ist, zeigt sich nicht zuletzt an einem Mordfall, der ihr zugerechnet wird: Im Mai 2017 wurden drei Mitglieder der Identitären Bewegung festgenommen, da sie den Mord am Punker Herve Rybarczyk im Jahr 2011 begangen haben sollen. In Deutschland stach am 18. Februar 2017 ein Mitglied der Identitären Bewegung einen politisch Andersdenkenden in Lübeck nieder. Das Bild, das die IB von sich malt, stimmt mit ihrer vernichtenden Ideologie nicht überein.

Wir haben keine Lust auf Nazis und Rassisten in unserer Umgebung! Wenn Sie Marco Müller sehen, lassen Sie ihn wissen, was Sie von seinen rassistischen Ideen halten!

Wir wohnen hier seit Jahrzehnten friedlich, tolerant und weltoffen miteinander an der Hattinger Straße und möchten, dass das auch so bleibt.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Nachbarn vonne Hattinger „

Branco Barkic und Dorothea Meyer geoutet

Laut Linksunten wurden die „DaSKuT“-Organisator*innen Branco Barkic und Dorothea Meyer in ihrer Nachbarschaft in Bo-Dahlhausen geoutet. Im Umfeld des Wohnortes sollen ca. 1000 Flugblättern verteilt worden sein. Aus do­ku­men­ta­ri­schen Gründen möch­ten wir den Artikel der „Tito Youth Bochum“ auf un­se­rem Blog fest­hal­ten:

»Achtung: Rassisten und geistige Branstifter

Liebe Anwohnerinnen und Anwohner,

Branco Barkic und Dorothea Meyer

in der Dr.-C-Otto-Str 133a leben Branko Barkic und seine Lebensgefährtin Dorothea Meyer. Barkic betreibt zudem eine Auowerkstatt in der Elsa-Brandströmstr.46, in welcher auch Dorothea Meyer tätig ist. Nun möge man denken, dass es sich um ein ganz normales Pärchen handeln mag. Dies ist jedoch nicht der Fall. Beide fallen seit geraumer Zeit durch rassistische und menschenverachtende Hetze auf! Darüber wollen wir sie im folgenden informieren.Barkic und seine Lebensgefährtin sind Organisatoren des Bochumer PEGIDA Ablegers „DaSKuT“ (Deutschland asylfreie Kindergärten Schulen und Turnhallen), welcher am 19.06 auf dem Husemannplatz eine Kundgebung abhalten will. Im Rahmen dieser Veranstaltung möchten Barkic und Meyer gegen Menschen hetzen, die geflohen sind vor Armut, Krieg und Verfolgung. Zudem sorgen beide dafür, dass zum ersten Mal eine PEGIDA Veranstaltung in Bochum stattfinden wird. Dies kann nicht unkommentiert gelassen werden.

An Barkics Mietwerkstatt bringt dieser öfters Transparente unter dem Label „Bürgerinitative Rathenaustr.“ an. Hier wird unter einem bürgelichen Gewand rassistische Stimmungsmache betrieben und gegen die Stadtführung protestiert. Auf diese nimmt auch der Kreisverband der NPD Bezug und veröffentlicht diese auf Facebook. Auch der Landesvorsitzende der NPD-NRW Claus Cremer zeigt reges Interesse an „DaSKuT“. Es lässt sich vermuten, dass Barkic durch seine rege Teilnahme an PEGIDA Veranstaltungen Kontakte zu lokalen NPD Kadern pflegt. Barkic nimmt wöchentlich an den PEGIDA Veranstaltungen in Duisburg teil. Weiterhin ist ihm kein Weg zu weit, um an rassistischen Kundgebungen teilzunehmen. So nimmt er auch an rassitischen Veranstaltung im Bundesgebiet teil.

Karl-Heinz Anton (Lünen), Andreas “Kalle” Kraul (Herne) und Branco Barkic (Bochum) bei „HoGeSa 2.0“ am 25.10.2016 in Köln

In seinem privatem Onlineauftritt verbreitet Barkic übelste Hetze gegen geflüchtete Menschen, Muslime und Andersdenkende. Er verherrlicht über seine Internetaccounts den Nationalsozialismus. Zudem propagiert er einen Krieg der Kulturen und verherrlicht die Kreuzzüge des Mittelalters. Er selbst sieht sich zwar nicht als klassischen Nazi, jedoch scheint er keine Probleme zu haben öffentlich mit diesen zu sympathisieren. Seine volksverhetzenden Postings im Internet belegen dies. Passenderweise wird momentan gegen Barkic strafrechtlich aufgrund von Volksverhetzung ermittelt.Barkic umgibt sich mit Größen der extrem rechten Szene NRWs. Unter anderem posiert er mit dem HoGeSa Gründer und Ex-Pro NRW Mitglied Dominik Roeseler. Dieser fungierte bei den schweren Ausschreitungen von HoGeSa im Jahre 2014 in Köln als Anmelder. Weiterhin unterhält er Kontakte zu Andreas “Kalle” Kraul aus Herne, welcher ebenfalls einer der Organisatoren der rassistischen HoGeSa Bewegung ist.

Auch eine eingeladene Rednerin von „DaSKuT“ Sigrid Schüßler ist keine Unbekannte, Schüßler war bis 2014 Vorsitzende des „Ring Nationaler Frauen“ der Frauenorganisation der NPD und versuchte 2014 Bundesvorsitzende der NPD zu werden.

Gerade in Tagen rassistischer Mobilisierungen ist es extrem wichtig, dass Nazis und Rassist*innen zivil-gesellschaftlicher Widerstand entgegen gebracht wird.

Falls Sie Barkic oder Meyer auf ihre rassistischen Aktivitäten ansprechen möchten können Sie dies gerne tun:
0160/4042732 | 0234/87931560 | b-barkic@t-online.de | barkic-mietwerkstatt.de

Geistige Brandstifter benennen!
Rassist*innen und Nazis aus der Anonymität reissen!

Fotos aller Nazis und Rassist_innen des NPD-Aufmarschs

Antifa wendet sich mit Öffentlichkeitsfahndung an die Bevölkerung

Meldet Naziaktivitäten in Bochum: Antifa bittet um Hinweise aus der Bevölkerung

Am 1. Mai 2016 folgten 176 Nazis und Rassisten_innen dem Aufruf des NPD-Landesvorsitzenden Claus Cremer und marschierten durch die Bochumer Innenstadt. Etwa die Hälfte davon dürfte aus Bochum und der direkten Umgebung stammen. NPD-Anhänger, welche alle organisatorischen Aufgaben und Reden übernahmen, waren NRW-weit sowie vereinzelt aus Niedersachen und Berlin angereist. Auch einige Rassist_innen der „Identitären Aktion“ um Melanie Dittmer nahmen zeitweise an dem Aufmarsch teil. Nur drei Neonazis von „Die Rechte“ Dortmund lockte es zur NPD. Dafür leider um so mehr Personen, die wir einem Spektrum zuordnen welches die Antwort auf die soziale Frage recht saußen sucht. Hier besteht definitiv Handlungsbedarf – soziale Kämpfe müssen wieder wieder sichtbar antiautoritär und antifaschistisch ausgetragen werden. Die größte homogene Gruppe stellte die „Division Braune Wölfe“ (DBW) mit 16 Personen dar.

Du kannst schon Nazi sein, aber dann bist du halt Kacke

Dabei handelt es sich um Bilderbuch-Glatzen und rechten Hooligans, die seit einigen Monaten durchs Ruhrgebiet und Rheinland touren und durch besonders aggressives Auftreten samt Übergriffen auffallen.

Aufgrund polizeilicher Maßnahmen wie Absperrungen und Masseningewahrsamnahmen konnten sich nicht Alle ein Bild von dem traurigen Aufgebot an Nazis und Rassist_innen machen, dass am 1. Mai durch Bochums Straßen marschierte. Deshalb haben sich Bochumer Antifaschist_innen die Mühe gemacht, öffentlich verfügbare Fotoalben durchzuforsten und eine Übersicht aller Teilnehmer*innen des Naziaufmarschs zu erstellen.

Diese findet ihr unter: recherche-bochum.tk

Nicht so schlau: Hitlergruß vor laufenden Kameras

Sachdienliche Hinweise zu Bochumer Neonazis werden entgegengenommen unter: recherche-bochum [ät] riseup.net

„Wir greifen mit diesem Aufruf bewusst zum Mittel der Öffentlichkeitsfahndung. Wer in Bochum einen Naziaufmarsch besucht, rückt sich damit selbst ins Licht der Öffentlichkeit und muss logischerweise damit rechnen, in den Fokus antifaschistischer Recherche zu geraten.“ kommentiert Tanja Breichelt vom Antifa Recherche Patchwork, einem Zusammenschluss aus Einzelpersonen, die es der Öffentlichkeit leichter machen möchten, Nazis in ihrer Umgebung zu identifizieren.

RUB bildet Neonazi-Kader weiterhin zu Juristen aus

Seit 2013 vergeht an der RUB kein Semester ohne Outing des Dortmunder Neonazi-Kaders Michael Brück. Auch heute wurde wieder mit Plakaten und Flugblättern über die Umtriebe des Jura-Studenten informiert. Obwohl sich Brück aus gutem Grund eher selten auf dem Bochumer Campus blicken lässt, soll er sich weiterhin zu Klausuren anmelden und somit seine Ausbildung zum Nazi-Volljuristen vorantreiben.

Im Folgenden dokumentieren wir einen Beitrag autonomer Antifaschist*innen.

Michael Brück, Nazi-Kommilitone an der RUB

Seit WiSe 2013/14 studiert Michael Brück, ein aktiver Neonazi-Kader, Rechtswissenschaften an der RUB. Der 24-Jährige ist kein Mitläufer, sondern gehört seit Jahren zum harten Kern der extrem rechten Szene. Er war einer der führenden Köpfe der Kameradschaft „Nationaler Widerstand Dortmund“ (NWDO), die für zahlreiche Aufmärsche und Übergriffe verantwortlich zeichnet. Seit dem Verbot des „NWDO“ durch das Innenministerium 2012 treibt er maßgeblich den Aufbau der Nachfolgeorganisation, der Partei „Die RECHTE“ voran, in der er den Posten des NRW-Vizevorsitzenden inne hat und für die er seit April im Dortmunder Stadtrat sitzt.

1. November 2015. In der Nacht brennen Müllcontainer neben einer von Flüchtlingen bewohnten Unterkunft in der Dortmunder Kreuzstraße. Es werden Spuren von Molotow-Cocktails entdeckt, die SoKo Rechts ermittelt. Das Schema scheint dasselbe wie beim Brandanschlag auf eine Geflüchtetenunterkunft am 06.09.2015 in Dortmund-Kemminghausen. Auch hier werden im Anschluss an eine von RUB-Student Michael Brück angemeldete Nazikundgebung Molotow Cocktails in eine leer stehende Schule geworfen, in der Flüchtlinge untergebracht werden sollten. Aus Worten werden Taten.

Wenige Stunden vor dem jüngsten Brandanschlag hatten die Neonazis von „Die Rechte“ im Stadtteil Eving gegen Flüchtlinge gehetzt. Erst vor einer Woche waren hier sechs polizeibekannte Neonazis auf vier vermeintliche „Ausländer“ mit Flaschen und einem Baseballschläger losgegangen. Auch NRW ist Dunkeldeutschland, auch hier verfolgen die Nazis eine Strategie der Einschüchterung und des Terrors. Einer ihrer Anführer ist Michael Brück, der seit WiSe 2013/14 an der RUB Rechtswissenschaften studiert.

Brück sitzt für „Die Rechte“ im Dortmunder Stadtrat und betreibt einen Internet-Versandhandel mit dem eindeutigen Namen „antisem.it“. Hier deckt sich die Szene mit verschiedenen Nazi-Devotionalien, Sturmhauben, Zwillen und Stahlkugeln ein. Nach den massiven rassistischen Ausschreitungen und Auseinandersetzungen zwischen Neonazis und der Polizei im sächsischen Heidenau führte Brück gar einen „Heidenau-Rabatt“ für Besteller von entsprechenden Postleitzahlen ein.

Michael Brück hetzt am 30. Juli 2015 gegen Geflüchtete in Dortmund-Mengede

Im Juni landete Brück selbst im Polizeigewahrsam, als er zusammen mit anderen Nazis versuchte, ein Protestcamp syrischer Geflüchteter anzugreifen. Im August machte Brück mit dem selbsternannten „Stadtsschutz“, einer Nazi-„Bürgerwehr“ der Partei „Die Rechte“ auf sich aufmerksam, indem er zusammen mit anderen Kameraden auf in einem Waldstück am Rande eines Autobahnparkplatzes Jagd auf schwule Cruiser machte und die Szenen ins Netz stellte.

Die Wahl des Studienfachs dürfte für Brück kein Zufall gewesen sein. Da er und seine Kameraden sich für eine Vielzahl von Straftaten vor Gericht verantworten müssen und sich mit der Partei „Die Rechte“ am Rande der Legalität bewegen scheint die Entscheidung Jura zu studieren nur logisch. Die an der RUB erworbenen Kenntnisse erleichtern Brück, seine menschenverachtende Einstellung frei von strafrechtlichen Konsequenzen in die Gesellschaft zu tragen.

Es ist nicht hinnehmbar, dass die RUB weiterhin einen Neonazi-Kader ausbildet und damit aktive Schützenhilfe für Vorantreiben der nationalsozialistischen Ideologie leistet.

Rechter Terror – Made in Wattenscheid?

Neonazi Olaf Ogorek aus Wattenscheid

In den Morgenstunden des 6. Mai durchsuchten rund 250 Ermittler unter der Führung des BKA in Bayern, Sachsen, NRW, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche Wohnungen. Zeitgleich nahmen Einsatzkräfte der Spezialeinheit GSG 9 drei Männer und eine Frau fest, die zur Führungsriege der mutmaßliche Nazi-Terrorgruppe „Oldschool Society“ (OSS) gehören sollen. Deren Ziel soll es gewesen sein, „innerhalb Deutschlands in kleineren Gruppierungen Anschläge auf namhafte Salafisten, Moscheen und Asylbewerberunterkünfte zu begehen“. In abgehörten Telefonaten sei von selbst gebauten Nagelbomben die Rede. Die Razzien erzeugten ein internationales Presseecho.

Olaf Ogorek aus Günnigfeld

Olaf Ogorek beim Naziaufmarsch am 1. Mai 2014 in Dortmund

Zum Kreis der vier Festgenommenen zählt auch Olaf Ogorek, geb. 27.04.1968, aus Wattenscheid-Günnigfeld (Parkstraße 97). Ogorek wurde in der Vergangenheit bereits auf Rechtsrock-Konzerten und Naziaufmärschen jeglicher Couleur gesichtet, etwa am 01.05.2015, 01.05.2014 und 13.07.2013 in Essen bzw. Dortmund („Die Rechte“/NWDO), am 26.10.2014 in Köln (HoGeSa) sowie am 01.06.2013 in Wolfsburg (NPD) und am 10.12.2011 in Köln (Freie Kameradschaften). Bei letzerer übernahm er auch eine Ordnerfunktionen, dennoch galt Ogorek bisher eher als Mitläufer und Maulheld denn als Organisator. Auch bei der „Vereinigten Kameradschaft Deutschland“ (VKD), einem Facebook-Zusammenschluss von bundesweit etwa Neonazis der allerdings auf der Straße über den gemeinsamen Besuch von Naziaufmärsche keine Wirkungsmächtigkeit entwickelte, hatte Ogorek ein Pöstchen als „stellvertretender Gauleiter NRW“. Bei der OSS hatte Ogorek „Amt für Presse und Öffentlichkeit“ inne. Laut seinem mittlerweile gelöschten Facebook-Profil scheint er zudem ein Waffennarr zu sein und der Rocker/Hool Szene nahe zu stehen. In seiner laut Medienberichten „völlig zugemüllten Wohnung“ sollen eine Gas-Schreckschusspistole sowie ein Schlagstock gefunden worden sein.

Olaf Ogorek als Fahnenträger bei Naziaufmarsch am 13. Juli 2013 in Dortmund

Eine Facebook-Terrorgruppe?

Die OSS tritt allerdings nicht etwa konspirativ auf wie der NSU, sondern organisiert sich in einer offenen Facebook-Gruppe. So stellt die OSS bereitwillig Bilder ihrer Mitglieder ins Netz, etwa von deren Teilnahme beim Naziaufmarsch am 28. März 2015 in Dortmund. Obwohl dieses Vorgehen die legitime Frage aufwirft, ob die OSS als „dümmste Terrorgruppe Deutschlands“ bezeichnet werden darf und eine PR-Aktion des Verfassungsschutzes nahe liegt, warnen wir vor einer Verharmlosung. Gerade im Kontext des versuchten Mordes an einem Antifaschisten mit türkischem Migrationshintergrund durch HoGeSa-Anhänger vor wenigen Wochen in Wuppertal ist die Entwicklung rechter Hooligans bundesweit besorgniserregend und muss im Fokus unabhängiger antifaschistischer Recherche bleiben.

Olaf Ogorek aus Wattenscheid und die “Oldschool Society” beim Gruppenfoto

Bochumer Hooligans an Nazi-Krawallen in Köln beteiligt

Rechtsruck in der VFL-Fanszene

Unter dem Motto „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) fand am vergangenen Sonntag der größte Naziaufmarsch mit Ausschreitungen und Übergriffen in Deutschland seit Jahren statt. Wie antifaschistische Recherchen belegen, war die Hooligan-Gruppe „Brigade Bochum“ nicht nur mit dabei, sondern ist bereits seit Monaten intensiv am Aufbau von „HoGeSa“ beteiligt.

Am Sonntag, 26. Oktober 2014, hatte „HoGeSa“ – ein Zusammenschuss rechter Hooligans zu einer vermeintlichen Demonstration „gegen Salafisten“ aufgerufen, an der nicht nur rechtsoffene Fußballfans aus ganz Deutschland sondern auch organisierte Neonazis aller Coleur teilnamen. Wenige Minuten nach Beginn der Demonstration lieferte sich der rechte Mob Straßenschlachten mit der Polizei, welche die Situation im Gegensatz zu antifaschistischen Gruppen aus Köln völlig falsch eingeschätzt hatte. Letztere hatten zusammen mit kurdischen Genoss*innen eine – allerdings zahlenmäßig unterlegene – Gegenkundgebung organisiert und sich auf den notwendigen Schutz linker Zentren in Köln konzentriert. Im Verlauf des Abends kam es nicht nur in Köln, sondern auch an mehreren Bahnhöfen weiterer Städte zu Angriffen auf Linke und Migrant*innen.

v. l. n. r.: Andreas Kraul aus Herne (Veranstaltungsleiter in Köln, HoGeSa Regionalleiter West), Thorsten Sallay (Brigade Bochum, WDsnt-Forumsadmin), Olaf 'Ole' Plachetka (WDsnt-Forum, Betreiber des 'Alibi', Brigade Bochum, Gremium MC)

Eine vereinte Rechte?

Unter den etwa 5.000 Teilnehmer*innen des Aufmarschs waren rechte Hooligans „alter Schule“, vereint mit Neonazis von der NPD sowie „Die Rechte“, German Defense League (GDL), Identitäre (IB) bis hin zu Pro-NRW Mitgliedern. Auch die Rechtsrockband „Kategorie C“ war vertreten und hatte im Vorfeld mit der Veröffentlichung des Songs „Hooligans gegen Salafisten“ zum Hype beigetragen. „HoGeSa“ muss somit als rechte Sammelbewegung begriffen werden, die zwar (noch) nicht über gefestigte Strukturen verfügt und schnell wieder von der Bildfläche verschwinden kann, sich aber momentan als mobilisierungsfähigste Kraft des rechten Spektrums erweist.

v. l. n. r.: Michael Koslowski aus Dortmund (WDsnt-Forum, Hool-Szene Bochum), Christoph Schwarzer aus Castrop-Rauxel (WDsnt-Forum, Hool-Szene Bochum), Kim Vogelhofer aus Herne (WDsnt-Forum, Brigade Bochum), Brian Dahl aus Herne (WDsnt-Forum, First Class Herne)

Versammlungsleiter „Kalle“ aus Herne

Angemeldet wurde der Aufmarsch von Pro NRW-Funktionär Dominik Roeseler. Nach internen Streitigkeiten und Angst um das Image der rassistischen Kleinpartei wurde die Versammlungsleitung an Andreas “Kalle Gabowski” Kraul übergeben. Kraul, der das Studio „Tattoo by Kalle“ und eine Motorradwerkstatt in der Bochumerstr. 178 in Herne betreibt, hatte sich bereits als HoGeSa-Sprecher bei Zusammentreffen in Essen und Dortmund hervorgetan und gilt als „HoGeSa Regionalleiter West“. Update: Andreas Kraul hat angekündigt, sich vollständig aus HogeSa zurückzuziehen. Inwieweit dies ernst gemeint ist, wird sich beim HoGeSa-Aufmarsch am 15. November in Hannover zeigen.

Entstehung von „HoGeSa“

Die rechte Sammelbewegung „HoGeSa“ kommt nicht aus dem luftleeren Raum. Hinter „HoGeSa“ steckt die (interne) Facebook-Gruppe „Weil Deutsche sich`s noch trau`n“ (WDsnt), ein Zusammenschluss von eigentlich untereinander verfeindeten Hooligan-Gruppen die sich für die „gemeinsame Sache“ zusammengetan hatten. Als erste gemeinsame Aktion war die Störung eine Kundgebung des Salafisten Pierre Vogel am 08.02.2014 in Mönchengladbach. Hier versuchten etwa 150 Hooligans und GDL-Aktivisten mit Feuerwerkskörpern und Flaschenwürfen zur salafistischen Kundgebung vorzudringen.

v. l. n. r.: Christian Kosien (WDsnt-Forum, Brigade Bochum, Black Seven MC), Dirk Matusiak (WDsnt-Forum, Brigade Bochum), Matthias Wilde (WDsnt-Forum, Brigade Bochum), Roger Petry (WDsnt-Forum, Brigade Bochum)

Die „Brigade Bochum“ – Ein „unpolitischer“ Zusammenhang?

Federführend mit dabei war die Bochumer Hooligan-Truppe „Brigade Bochum„. In dem internen Forum, über das sich die Hooligans koordinierten stellte sie mit etwa zwei Dutzend Teilnehmer*innen die größte Gruppe. Die Mitglieder der Brigade scheinen dabei weitgehend personalidentisch mit dem Bochumer Chapter des „Gremium MC“, einem bundesweit agierenden Rockerclub. Im März 2014 war die Brigade aufgefallen, als sie ein Video mit einem in Deutschland indizierten Leitspruch der damaligen Waffen-SS in Kombination mit dem Totenkopf veröffentlichte. Die Brigade gibt sich gerne als „unpolitisch“, doch bereits das Auftreten ihrer Mitglieder, z.B. durch Tragen der Neonazi-Marke „Thor Steinar“, die in vielen Stadien verboten ist, zeigt dass diese oft mehr als nur „rechtsoffen“ sind.

Eine ernst gemeinte Abgrenzung von Neonazis fällt schwer, und ist auch nicht wirklich gewollt. Im Vorfeld der Kölner Ausschreitungen signalisierte HoGeSa der NPD und der Nazipartei „Die Rechte“, dass sie willkommen seien, doch aber bitte auf allzu eindeutige Symbolik verzichten sollten. Ronny Radike bringt den politischen Eiertanz seinen Facebook-Beiträgen auf den Punkt: „Dies ist keine Gruppe für Nazis die in der Vergangenheit leben. Dies sollte wohl für national denkende deutsche seien die die Zukunft dieses Landes sichern wollen“ und Volk steh auf und Sturm bricht los.“ So ist es nicht verwunderlich, dass ein Mitglied der Brigade Bochum im internen Forum indizierte Songs der Ein-Mann-Naziband „Division Germania“ aus Mönchengladbach postet und dafür Zuspruch ernet.

Federführend beim Aufau von HoGeSa war Brigadenmitglied Thorsten Sallay, einem der Administratoren des Forums. Er fühlte sich für Gruppenlogos und T-Shirts des Zusammenhangs verantwortlich und hat ein Faible für Schweineblut gegen Salafisten. Der Bochumer Brigadist Olaf Kutschowitz schlägt hingegen andere Methoden vor: „Zalafistenbärte weg mit einen Brenner“. Auch im HoGeSa-Aufbauforum aktiv ist Olaf „Ole“ Plachetka, der die „Alibi Sportsbar“ am Werner Hellweg 543 und das Studio „Tatort Tattoo & Piercing“ in der Laerfeldstr. 27A betreibt. Das Alibi dient der Brigade Bochum als Vereinsheim und war bereits in der Vergangenheit bereits als Treffpunkt rechtsoffenen Clients aufgefallen. (Update November 2014: Die Brigade hat mittlerweile in der Karl-Lange-Str. 53 eigene Räumlichkeiten angemietet). Weitere Unterstützung bekommt die Brigade Bochum bei gemeinsamen HoGeSa-Aktionen von der befreundeten Hooligan-Truppe „First Class Herne“.

v. l. n. r.: Frank Kunigk (WDsnt-Forum, Hool-Szene Bochum), Frank Tietz (WDsnt-Forum, Hool-Szene Bochum), Ronny Radike (WDsnt-Forum, Hool-Szene Bochum), Dirk Korneffel (WDsnt-Forum, Hool-Szene Bochum)

Hooligan-Laden an der Herner Straße

Ein weiterer Bochumer HoGeSa-Akteur, der wahrscheinlich nicht direkt zum Brigade-Umfeld gehören dürfte, ist David Janzen-Kwasny. Er ist Betreiber eines Hooligan-Versandhandels mit Ladenlokalen in Bochum und Hagen. Janzen-Kwasny hat sich zwar von rechtem Gedenktengut distanziert, allerdings hält sich die Glaubwürdigkeit aufgrund einer Kooperation mit Neonazis oder zumindest einer Akzeptanz gemeinsamer Aktionen mit solchen in Grenzen. Auch arbeitete der ehemalige Betreiber des Bochumer Thor Steinar Ladens „Goliath“ (2006-2007), Thorsten Kellerhoff, für Janzen-Kwasny in dessen Hagener Filiale. Update: David Janzen-Kwasny hat glaubwürdig gemacht, nicht aktiv an HoGeSa beteiligt zu sein und sich mittlerweile öffentlich, auch in Hooligan-Kreisen, von rechtem Gedankengut distanziert.

v. l. n. r.: Thomas Blank (WDsnt-Forum, Hool-Szene Bochum), Thomas Schmidt (WDsnt-Forum, Hool-Szene Bochum), Timo Bednarzik (WDsnt-Forum, Hool-Szene Bochum)

VfL muss Konsequenzen ziehen

Am 22.03.2014 erklärte VfL-Vereinssprecher Christian Schönhals gegenüber dem WDR, dass die „Brigade Bochum“, die immernoch offiziell als VfL-Fanclub geführt wird, sich „nicht mehr viele Verfehlungen erlauben“ dürfe. Spätestens nach dem letzten Wochenende ist es für den VfL Zeit zu reagieren. Weiterhin ist uns bekannt, dass es auch Fangruppen innerhalb der Bochumer Fan- und Ultraszene gibt die sich klar von Nazis distanzieren und kein Bock auf diese in ihrer Kurve haben. Wir hoffen, dass dies auch weiterhin so bleibt. Nicht-rechte Fussballfans aus Bo-Werne sollten sich überlegen, ob sie ihr Bierchen weiterhin im „Albibi“ trinken. Update: Laut DerWesten kann der VfL sich auch weiterhin nicht dazu durchringen, der Brigade Bochum den Status eines Fanclubs abzuerkennen. Dafür gab eine Banner-Aktion von Fusballfans im Stadtion: „Gegen Stumpfsinn im Namen des Fußballs“.

Gegen menschenverachtende Ideologien wie Neonazismus und Salafismus! Für eine freie Gesellschaft!

Weitere Informationen im AIB: „Patriotisches Menschenmaterial“ – Eine Analyse und Hintergründe der extrem rechten HoGeSa-Vorläufer Facebook-Gruppe „Weil Deutsche sich’s noch trau’n!“

Antifa startet Infoportal zur extremen Rechten

Pünktlich zur heißen Phase des Europa- und Kommunalwahlkampf haben Bochumer Antifaschist*innen ein Informationsportal online geschaltet, um über Neonazis und deren Umtriebe zu informieren. Das “Antifa Recherche Patchwork” ist eine Art “Meta-Rechercheseite”. Ziel des Projekts ist die Bündelung, Dokumentation und Visualisierung von Akteuren und Aktivitäten der extremen Rechten in Bochum. Dazu werden aus unterschiedlichen Internetquellen Informationen zusammengetragen. Diese Daten sind nach Ort bzw. Datum sortier- und filterbar und können auf einer Karte angezeigt werden.

Aggregation, Dokumentation und Visualisierung von extrem rechten Akteuren und Umtrieben

Das Projekt soll dazu beitragen, aktive Neonazis in Bochum öffentlich sichtbar zu machen und einen Überblick über ihre regionalen Aktivitäten zu erlangen sowie diese für alle Interessierten zugänglich zu machen. Betrieben wird das Patchwork von einem Zusammenschluss aus Einzelpersonen, die es der Öffentlichkeit leichter machen möchten, Nazis in ihrer Umgebung zu identifizieren. Nicht alle Nazis, die auf dieser Seite aufgeführt werden, leben in Bochum. Jedoch wirken sie hier oder haben hier ihren Arbeits-, Ausbildungs- oder Studienplatz. Das Datum der Veröffentlichung ist nicht zufällig gewählt, denn zur Europa- und Kommunalwahl wird die extreme Rechte wieder vermehrt aktiv werden.

“Es gibt in Bochum verschiedene antifaschistische Initiativen und Einzelpersonen, aber auch kritische Journalist*innen, die über Naziumtriebe aufklären. Oft gehen diese Informationen leider in den Weiten des Interwebs unter. Unser Anliegen ist es deshalb, die verfügbaren Daten zu bündeln. Wir fügen hierzu ausschließlich bereits im Netz vorhandene Informationen zusammen, daher der Name ‚Patchwork‘.” erklärt Claudia Behrens, Pressesprecherin des Projektes.

Hier können sich auch Menschen über die extreme Rechte informieren, die bisher nicht wussten wo überall Informationen zu finden sind, wer die stadtbekannten Neonazis in Bochum sind und was sie in den letzten Jahren verbrochen haben. Naziaktivitäten werden in chronologischer Form sowie auf einer Bochum-Karte dokumentiert. Auf diese Art können rechte Umtriebe beliebig sortiert und gefiltert werden, etwa nach Stadtteil “Langendreer” oder nach Typ “Übergriff”. Die Daten gehen bis Anfang 2010 zurück.

“Gerade in Zeiten des Wahlkampfs wird die extreme Rechte vermehrt versuchen, mit Infoständen und weiteren Aktionen in die Öffentlichkeit zu treten. Wir zeigen dass wir ein Auge auf sie haben.” so Claudia Behrens weiter.

Das ehrenamtlich betriebene Infoportal kann dabei selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben. Etwa die “Grauen Wölfe” oder die latent rechtspopulistische “AfD” finden hier bisher keine Berücksichtigung. Das Projekt kann und soll antifaschistische Recherche-Arbeit vor Ort auch nicht ersetzten, sondern viel mehr ergänzen. Es lebt vom Mitmachen, Hinweise auf Naziaktivitäten sind stets willkommen.

Das “Antifa Recherche Patchwork” ist unter folgender Adresse erreichbar: recherche-bochum.tk

Nachbarschaftsinitiative outet Pro-NRW-Aktivist Francis Marin

Laut Linksunten wurde der Pro-NRW-Aktivist Francis Marin in seiner Nachbarschaft in Bo-Riemke geoutet. Aus do­ku­men­ta­ri­schen Gründen möch­ten wir den Artikel der Nachbarschaftsinitiative „Riemke gegen Rechts“ auf un­se­rem Blog fest­hal­ten:

Pro-NRW Parteifunktionär Francis Marin, Vorm Gruthoff 10, 44807 Bochum

»Achtung: Extrem rechte Umtriebe in unserer Straße!

Liebe Nachbarinnen und Nachbarn,

Habt ihr euch auch gefragt, woher auf einmal die ganzen rassistischen Plakate kommen, die in den letzten Tagen in Riemke aufgetaucht sind? Die Antwort ist Francis Marin, der in unserer Straße wohnt und hier Propaganda für die extrem rechte Partei „Pro-NRW“ verbreitet.

Francis Marin ist seit einiger Zeit Mitglied der vom NRW-Innenministerium als verfassungsfeindlich eingestuften Partei und kandidiert auch für die Kommunalwahl. Der 28-jährige Sterilisationsassistent gilt als die Nummer 2 im Bochumer Kreisvorstand. Am vergangenen Samstag, 3. Mai, organisierte er eine rechte Hetzkundgebung auf dem Husemannplatz und trat dort als Redner auf.

„Pro NRW“, die Partei, die sich selbst „Bürgerbewegung“ nennt, wurde 2007 gegründet. Sie ist keine Bürgerinitiative im üblichen Sinne, sondern der Versuch ein extrem rechtes Parteiprojekt mit diesem Label zu tarnen.

„Pro NRW“ sammelt die Enttäuschten und Gescheiterten aus anderen rechten Parteien – etwa ehemalige NPD-Kader – ein. Das Hauptthema im Wahlkampf von „Pro NRW“ ist momentan die Hetze gegen AsylbewerberInnen, die als „Betrüger“ diffamiert werden. Aufhänger für ihre Agitation sind Flüchtlingsunterkünfte. Gegen die dort lebenden Menschen veranstalten sie in regelmäßigen Abständen Kundgebungen, zuletzt in Bochum am 5. Oktober 2013 in der Wohlfahrtstraße. „Pro NRW“ lehnt die interkulturelle Gesellschaft, die in unserem Einwanderungsland längst Realität ist, radikal ab. Die Partei schürt Ängste und hofft von Vorurteilen in der Bevölkerung profitieren zu können.

Gegen führende Mitglieder von „Pro NRW“ ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft zur Zeit wegen bandenmäßigen Betrugs sowie Wahl- und Urkundenfälschung. Auch Francis Marin wurde im November 2013 dabei erwischt, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Unterschriften für seine Kommunalkandidatur zu sammeln.

Nachbarschaftsinitiative „Riemke gegen Rechts“

Für ein weltoffenes und tolerantes Riemke!
In unserer Nachbarschaft ist kein Platz für Rassismus!«