Archiv der Kategorie: Veröffentlichungen

Antifa Soli-Brunch 2020

Antifa Soli Brunch in Bochum 2020

Auch in diesem Jahr wird wieder Geld benötigt, um antifaschistische Strukturen in Bochum und die von Repression betroffenen Antifaschist*innen zu unterstützen. Aufgrund einer europaweit erstarkten extremen Rechten, ist es gerade jetzt besonders von Nöten, sich zu organisieren und diesem Rechtsruck entgegenzutreten. So steht in diesem Jahr die Kommunalwahl an, die wir von antifaschistischer Seite aus begleiten werden.

Druckkosten, Veranstaltungen und eventuelle Repressionskosten gehen damit einher und sind leider auch nicht gerade günstig.
Da in den letzten Jahren auch verstärkt eine Zunahme von rechten Aktivitäten in Bochum verzeichnet werden konnte, ist davon auszugehen, dass sich diese Aktivitäten hinsichtlich des Wahlkampfes vermehren werden. Ob es nun die Identitären sind, die nach Aufmerksamkeit schreien, oder die extrem Rechten Parteien AfD und NPD, die im Bochumer Stadtrat sitzen.Sich diesen Thematiken anzunehmen, bedeutet leider auch, dass Geld benötigt wird. Daher werden wir in diesem Jahr erneut den Antifa Soli-Brunch durchführen.

In gemütlicher Runde habt ihr daher die Möglichkeit euch auszutauschen oder Kontakte zu knüpfen, wenn auch ihr Bock habt euch antifaschistisch zu betätigen oder es ohnehin schon tut.

Und vorallem zu schlemmen!
Es wird ein Soli-Beitrag von 3-5 Euro erbeten.

Kommt am 23.02.2020 ab 12:00Uhr in das Soziale Zentrum Bochum

Eure AG Schlemmern gegen Rechts!

FDP und die extreme Rechte – Kontinuitäten von Thüringen bis Bochum

Brief von Björn Höcke an Thomas Kemmerich Quelle: MDR

Nachdem sich der Vorsitzende der FDP-Fraktion in Thüringen Thomas Kemmerich am 05. Februar 2020 mit wissentlicher Unterstützung der AfD in das Amt des Ministerpräsidenten Thüringens hieven ließ, wird in Politik und Medien zurecht von einem unverzeihlichen Dammbruch gesprochen. Die offene Kooperation mit Höcke und seinen Faschisten ist jedoch lediglich ein Offenbarungseid, denn wie Höcke in einem Schreiben an Thomas Kemmerich vom 1. November 2019 (Quelle: MDR) betont, gibt es inhaltlich große Schnittmengen zwischen beiden Seiten (und der CDU), was eine menschenfeindliche Abschottungspolitik und eine gnadenlose, neoliberale Wirtschaftspolitik anbelangt.

 

Die Bochumer FDP um Olaf in der Beek und die extreme Rechte

Wir, als Bochumer Antifaschist*innen beobachten das politische Geschehen in unserer Stadt sehr genau und sind nicht überrascht über die Zusammenarbeit zwischen FDP und AfD. Warum dies so ist, möchten wir erläutern:

Manfred Baldschuss und Olaf in der Beek auf Homepage der FDP Bochum

Zunächst gibt es in Bochum den FDP-Bundestagsabgeordneten und Kreisvorsitzenden Olaf in der Beek, der sich wie seine Partei gerne einen weltoffenen und toleranten Anstrich verpasst. Tatsächlich war in der Beek jedoch Ende der 80er Jahre Burschenschafter bei der rechten Landsmannschaft Ubia Brunsviga Palaeomarchia im Coburger Convent zu Bochum. Durch das lebensbündische Prinzip ist er nun „Alter Herr“ dieser Landsmannschaft und hält diesen ultrakonservativen und nationalistischen Kreisen die Treue. Seit 2018 ist der gewaltbereite Ex-Hooligan und Identitäre Bastian Hans Mitglied dieser Landsmannschaft und stieg dort sogar in den Rang eines Chargierten auf. Über einen Ausschluss dieser Personen nach Bekanntwerden dieses Skandals wurde nie etwas bekannt. Weiterhin besuchte in der Beek den umstrittenen Aufmarsch rechter Burschenschafter seines Dachverbandes Coburger Convent in Coburg am 19./20. Mai 2018 und lief dort mit. Er besuchte zudem das Stiftungsfest seiner Landsmannschaft in Bochum am 3. Mai 2019. Dafür hatte er seine Kontakte aus dem Bundestag spielen lassen und für den Abend Graf Lambsdorf als Referent in das Gasthaus Goeke nach Bochum geladen. Vielsagend ist auch, dass der AfD-Politiker Knuth Meyer-Soltau, der ansonsten Hooligans und zumindest einen gewaltbereiten Neonazi aus Bochum (Andre Zimmer) vor Gericht vertrat, ebenfalls Mitglied dieser Landsmannschaft ist. Noch interessanter ist jedoch, dass sich in der Beek vor der Gaststätte an diesem Abend mit dem AfD-Politiker in trauter Runde freundschaftlich unterhielt, wie Fotos belegen.

Und zumindest noch eine pikante Verbindung pflegt in der Beek zum extrem rechten Rand. In der Adventszeit 2018 schickt der ultrarechte AfD-Flügler Hansjörg Müller eine aussagekräftige Postkarte, die in schwarz-weiß-rot gehalten ist und den faschistoiden Spruch in Frakturschrift: „Gedenke, dass du ein Deutscher bist“, enthält. Adressiert ist diese an Olaf in der Beek. Ganz ähnlich wie beim Dammbruch in Thüringen geht der AfDler auf Tuchfühlung mit dem ihm wohlbekannten FDPler: „Leiden sie auch so unter den Wortmeldungen der Linken in unserem Hohen Hause?“ Dies hörte er wiederum von Klaus Riegert (CDU), der ebenfalls Burschenschafter war.

 

Hans Jörg Müller bei Pegida Nürnberg am24.10.15

Hansjörg Müller ist Alter Herr (ehem. Burschenschafter) der rechtsextremen Turnerschaft Germania Dresden, die ebenfalls im Coburger Convent organisiert ist – was er gerne unterschlägt. Er hetzt massiv gegen Geflüchtete, Linke, sprach bereits bei Pegida und ist selbst in der AfD am extrem rechten Rand angesiedelt. Müller ist Ehrenvorsitzender des AfD-Mittelstandsforum für Deutschland, während in der Beek im Bundesvorstand des FDP-Pendants „Liberaler Mittelstand“ ist. Die Interessenlage Beider ist also ähnlich:

Aussagensammlung Hans Jörg Müller Quelle: Facebook

„Hauptsache gegen Links“, ob nun aus faschistischer oder neoliberaler Motivation – genau wie in Thüringen. Am 8. November 2018 hob der Bundestag die Immunität in der Beeks auf, um gegen ihn ein Strafverfahren zu führen. Worum ist dabei ging, ließen sowohl in der Beek, als auch Bundestag offen. Vor einigen Tagen geriet in der Beek unter Beschuss, weil er Mitglied einer der antisemitischen BDS-Kampagne nahestehenden Organisation war. Auf öffentlichen und internen Druck hin drohte er damit, diese Organisation bei einer Nicht-Distanzierung zu verlassen.

FDP und AfD auch in Bochum auf Kuschelkurs

Dann ist da noch der Bochumer FDPler Manfred Baldschus, der in der Bezirksvertretung Bochum-Süd sitzt. Dieser fiel bereits häufiger durch rassistische Äußerungen in der Bezirksvertretung auf und auch sein Facebook-Profil ist vielsagend. Wie gerne würde er endlich wieder N*küsse und Z*schnitzel sagen dürfen. Zu seinen Facebook-Freunden zählen die AfDler: Markus Scheer, Christian Krampitz, Udo Fischer oder Guido Reil. Wie passend, dachte sich der Ex-AfDler Sebastian Marquardt aus Bochum und schloss sich Baldschus in der Bezirksvertretung-Süd im November 2018 an. So bilden beide seitdem die nationalliberale Fraktion „FDP & Friends“.

Getrennt marschieren, vereint schlagen

Nein, wir sind nicht überrascht, dass Marktradikale und Faschist*innen im Hintergrund gemeinsame Sache machen und bereits Netzwerke bilden. Ihre Motivation mag unterschiedlich sein, die Bekämpfung der Linken ist jedoch der vereinende Moment. In diesem Sinne halten sie es wie der preußische General Graf von Moltke: Getrennt marschieren, vereint schlagen.

 

RechercheBO
08.02.2020

Besuch der Bochumer FDP

Am gestrigen Donnerstag, den 06.02.2020, besuchten einige Antifaschist*innen den Stammtisch der FDP Bochum. Dieser wurde kurzfristig durch die FDP in ihre Geschäftsstelle in der Ehrenfelder Straße 14 verlegt. Dort verbarrikadierten sich der Kreisverband um den Bundestagsabgeordneten Olaf in der Beek hinter einem Stahltor und einem Streifenwagen der Polizei. Nun sieht sich die Bochumer FDP in der Opferrollen, wobei sie ihre eigenen Verstrickungen mit der extremen Rechten gänzlich außer acht lässt.

Besuch der FDP Bochum am 06.02.2020

 

Bekanntmachung: Identitärer aus Sprockhövel und Bochum

Noah von Stein in Solingen 02.06.18 Foto: Left Picture

Identitärer Kader aus Sprockhövel arbeitet im Modehaus Baltz

In Zusammenarbeit mit Nazigegner*innen/Antifaschistinnen aus Sprockhövel ist es gelungen einen gewaltbereiten, extrem rechten Kader der Identitären Bewegung zu identifizieren. Noah von Stein (wohnhaft: Mühlenstr 5, Niedersprockhövel) ist seit einigen Jahren in der extrem rechten Szene aktiv und stellt für Andersdenkende, Nazigegner*innen oder Menschen mit Migrationshintergrund unter Umständen eine Gefahr dar. Deshalb möchten wir Menschen vor ihm warnen und zugleich über seine menschenverachtenden Umtriebe aufklären. Noah von Stein hält sich an seinem Wohort Sprockhövel aber auch in Bochum auf, wo er zur Zeit im renommierten Modehaus Baltz in der Online Abteilung arbeitet und somit Zugriff auf zahlreiche Daten der Kund*innen hat. In der Mittagspause hält er sich gerne im Innenstadtbereich auf.
An dieser Stelle möchten wir die Anwohnerinformation aus Sprockhövel dokumentieren, die detailliert Aufschluss über die rechten Aktivitäten von Steins gibt:

Gewaltbereiter Rechtsextremist bei uns in Sprockhövel

Liebe Sprockhövler,
im altehrwürdigen Zentrum unseres Ortes wohnt der gewaltbereite Rechtextremist Noah von Stein, genauer gesagt in der Mühlenstraße 5. Dabei ist Noah kein einfacher Mitläufer. Seit Jahren bewegt er sich im rechtsextremen, neonazistischen Milieu. Seit einigen Jahren ist Noah von Stein bereits Mitglied der rechtsextremen und vom Verfassungsschutz beobachteten Identitären Bewegung. Diese relativ neue, rechtsextreme Gruppierung versucht ihre menschenverachtende und rassistische Agenda mit einem auf den ersten Blick unverfänglichen Auftreten zu tarnen. Noah von Stein ist Führungskader der Identitären Bewegung im Ruhrgebiet und nahm in dieser Funktion an unzähligen Aktionen der Rechtsextremen teil.

Am 02.06.19 nahm er an einer rechtsextremen Kundgebung in Solingen als Teil der Identitären Bewegung teil (Abb.1). Am 13.09.18 pöbelte er zusammen mit dem Dortmunder Neonazi Robin Zahn und weiteren Neonazis aus der Bar LouiS in Essen gegen die „Wir sind mehr“-Demonstration, die sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit richtete. Am 04.05.2019 marschierte er mit 20 weiteren Identitären durch Bochum und posierte auf einem Mobfoto, wobei die Gruppe anschließend von der Polizei eingekesselt wurde(Abb.2). Im selben Jahr stellten die Identitären, die sich im Ruhrgebiet unter dem Label „Defend Ruhrpott“ zusammengeschlossen haben, ein Aktionsvideo ins Netz. Darin ist Noah zu sehen, wie er u.a. zusammen mit dem Bochumer Rechtsextremisten und Hooligan Bastian Hans an einer Wehrsportübung teilnimmt(Abb. 3). Im Mai 2019 flog er sogar mit weiteren Identitären nach London und besuchte und vernetzte sich mit dortigen Rechtsextremisten (Abb. 4). Am 20.07.19 fuhr er mit ca. 30 weiteren Identitären aus NRW zu einer Demo der Identitären Bewegung in Halle (Abb. 5). Dass er die Nähe zu klassischen Neonazis sucht, zeigte er ein weiteres Mal am 20.08.19, als er zusammen mit Bastian Hans den rechten Aufmarsch in Herne besuchte (Abb. 6). Durch seine gewaltbereite Hooligan-Attitüde wurde für ihn und weitere Identitäre der Fußballverein Westfalia Herne als neuer Erlebnis- und Rekrutierungsraum interessant, wo diese nun mit weiteren Personen als „Ultras Herne“ auftreten. Zuletzt zeigte sich Noah von Stein vermummt in einem Musikvideo des identitären Rechtsrappers Kai Naggert (Abb. 7). Wie Ihnen bereits aufgefallen sein mag, hängt Noah gerne Fahnen an das Fenster seiner Wohnung. Mal mit kryptischen Runen-Symbolen, mal eine Reichkriegs- oder Deutschlandahne.

Wir wünschen uns weiterhin, dass Sprockhövel weltoffen und tolerant bleibt!

RechercheBO
29.01.2020

Weitere Bilder:

Keine Zusammenarbeit mit der MLPD

In den letzten Wochen und Monaten kam es in Bochum und auch bundesweit zu zahlreichen Konflikten zwischen progressiven Zusammenhängen und der MLPD. Diese Konflikte und Angriffe haben ihren Ursprung ausnahmslos in dem respektlosen, fordernden und unsolidarischen Verhalten von MLPD-Mitgliedern. Bewusst wurden diese Konflikte von Seiten der MLPD eskaliert, indem sie u.a. Outings von politisch linksstehenden Personen veröffentlichten oder Anzeigen gegen unbequeme Kritiker*innen stellten, um diesen zu schaden und an persönliche Daten zu gelangen. Weiterhin versuchten MLPD-Mitglieder mehrfach, wenn auch erfolglos, an Informationen ihrer Kritiker*innen zu gelangen, indem sie ihr Umfeld ausfragten. Damit übernimmt die MLPD Methoden, die wir bislang nur von den Gegner*innen progressiver Bewegungen – also von Rechten, Neonazis, sowie Staats- und Verfassungsschutz – kennen. Es sind Angriffe auf Einzelpersonen und die gesamte progressive Bewegung insgesamt, weil sie konkret Menschen nötigen und gefährden.

In der Folge fassen wir die Angriffe der MLPD auf progressive Strukturen und Demonstrationen in Bochum zusammen, die deutlich machen, dass es sich dabei nicht um Einzelfälle oder individuelles Fehlverhalten sondern um die eskalative Strategie der MLPD handelt.

Vorfälle am 20.09.2019

• Bei der Großdemonstration zum globalen Klimastreik in Bochum griffen Mitglieder der MLPD Organisator*innen und Demonstrierende an und versuchten die Demonstration für ihre Zwecke zu missbrauchen. Obwohl der Demokonsens der Schüler*innengruppe Fridays-for-Future explizit Parteifahnen und Parteiwerbung ausschließt, zeigte sich die MLPD erneut unsolidarisch und verstieß auch nach mehrfacher Ansprache durch Demonstrierende und Ordner*innen bewusst dagegen. Zudem wurde in Form von Flyern Parteiwerbung innerhalb der Demonstration betrieben. Das unsolidarische Verhalten der MLPD störte viele Demonstrierende, weshalb sich immer mehr Menschen einfanden und ihrem Unmut über das provokante Auftreten Luft machten. Über den Lautsprecherwagen wurde auf das unsägliche Verhalten der MLPD aufmerksam gemacht, was diese in altbekannter Opfermanier als „antikommunistischer Pogromstimmung“ hochstilisierten. Schließlich ließ die MLPD eine Anzeige wegen Verleumdung anfertigen.
• Drei Personen, die sich während der Demonstration zeitweise auf dem Lautsprecherwagen befanden, wurde von MLPD-Mitgliedern abfotografiert und anschließend im MLPD-Magazin geoutet.
• Nachdem die MLPD über ihren eigenen Lautsprecher teils antisemitische und sexistische Inhalte verbreitete, wurde die verantwortliche Rednerin von Demonstrierenden angehalten dies zu unterlassen. Daraufhin drängte weitere MLPD-Mitglieder Kritiker*innen mittels körperlicher Gewalt beiseite. Ein männliches MLPD-Mitglied drückte dabei eine Klima-Aktivistin mit seiner Hand ins Gesicht.
• Da sich die MLPD nicht an den Demo-Konsens hielt, Demonstrierende und Organisator*innen provozierte, ihnen gegenüber handgreiflich wurde und Fotos von Kritiker*innen anfertigt, machten immer mehr Demonstrierende und auch Ordner*innen verbal deutlich, dass die MLPD von der Demonstration auszuschließen sei. Während dieser Diskussionen machte ein weibliches MLPD-Mitglied Porträtfotos einer Klima-Aktivistin. Nachdem die Polizei erneut hinzugezogen werden muss, um die Löschung des Fotos zu fordern, erschien einige Zeit später im Presseorgan der MLPD ein Artikel mit willkürlich geschossenen Gesichtsfotos Demonstrierender, um diese zu outen (s.o).

Vorfälle am 01.11.2019

• Bei der überregionalen „Solidarität mit Rojava“-Demonstration in Bochum verstießen die acht Teilnehmenden MLPDler gegen den vom Bündnis und vom Veranstalter beschlossenen Demo-Konsens, indem sie als einzige deutsche Partei ihre Fahne präsentierten. Trotz zahlreicher Ansprachen von Ordner*innen und Teilnehmer*innen wurde sich der Bitte diese einzurollen widersetzt und teilweise aggressiv gedroht. Schließlich erdreistete sich die MLPD-Gruppe am Ende der Demonstration nach diesem unsolidarischen Verhalten sogar zum Versuch in den Lautsprecherwagen einzudringen und einen Redebeitrag einzufordern. Als sich ihnen Menschen entgegenstellten, versuchten MLPDler Fotos von diesen Personen anzufertigen und riefen nach der Polizei, wo sie schließlich auch eine Anzeige gegen Unbekannt aufgaben. Weiterhin versuchten sie manipulativ kurdische Genoss*innen in den von ihnen provozierten Konflikt zu ziehen.

In den Bochumer Nachbarstädten Witten und Herne agiert die MLPD in gleicher Weise, stellt Anzeigen gegen Nazigegner*innen (Herne) oder outet Menschen aus progressiven Zusammenhängen mit Namen und Gesichtern (Witten).
Ähnliche Angriffe der MLPD gab es in den vergangenen Monaten auch in Recklinghausen, Mülheim, Köln, Dortmund, Frankfurt, Rostock, Gera, Oldenburg, Augsburg (Liste unvollständig).

In den letzten Wochen und Monaten versuchte die MLPD immer wieder linke Demonstrationen zu vereinnahmen und zu provozieren. Die MLPD sucht dazu Demonstrationen auf, die von progressiven, überparteilichen Strukturen mit viel Aufwand und hoher Organisationsleistung durchgeführt werden, um diese für ihre Zwecke und ohne Rücksicht und Respekt für die Veranstaltenden zu missbrauchen. Durch ihr unsolidarisches und dissoziales Verhalten und Auftreten hat sie in progressiven Zusammenhängen nichts verloren. Ihr Verhalten steht linken Werten wie Solidarität, Rücksicht und Respekt diametral entgegen. Bundesweit isoliert sich die ohnehin randständige, stalinistische, autoritäre und politisch irrelevante MLPD damit noch weiter. Mit Outings linker Aktivist*innen, dem Anzeigen von Personen oder dem „Einklagen“ in FFF-Demonstrationen, zeigt sie nur mehr, dass sie nicht auf emanzipativer, progressiver Seite steht. MLPD raus aus unseren Bündnissen und Strukturen, denn sie gefährdet uns und unsere Freund*innen!

Auch für Bochum steht fest: Die MLPD ist auch hier kein Bündnispartner für linke, emanzipatorische und progressive Zusammenhänge.

Fridays for future Bochum
Antifaschistische Gruppe 5
Antifaschistische Linke Bochum
Antifaschistische Aktion Bochum
Antifaschistische Aktion Witten
f:antifa Bochum
Offenes Antifa Café Bochum
Solidaritätsbündnis für Rojava Bochum
Tierbefreier*innen Bochum
Bochumer Geschichtswerkstatt

Fliehen und Ankommen ?! – Vortragsreihe 2020

Wir als Gesellschaft stehen immer vor der Frage: Wie wollen wir miteinander leben? Wenn im Zuge von Krieg, Armut und Klimawandel Menschen nach Europa, nach Deutschland, ins Ruhrgebiet kommen, dann kann das eine Gesellschaft vor Herausforderungen stellen, aber auch zu neuen Chancen führen. Ängste, Vorurteile und Unwissenheit machen sich rechte Akteur*innen zunutze, um durch rassistische Propaganda die Menschen gegeneinander aufzuwiegeln und ein friedliches und gleichberechtigtes Miteinander zu verunmöglichen. Weiterlesen

Kämpfen heißt Erinnern

Kommt zum Gedenken an die Opfer der Shoah

„Es ist geschehen, folglich kann es wieder geschehen“. In Zeiten nach Christchurch und Halle, in denen rechtsextreme und antisemitische Denkweisen immer mehr Opfer fordern, gilt dieser Satz Primo Levis mehr als Mahnung denn je. Die Präsenz rechter Gewalt in Deutschland und auch weltweit ist kein Phänomen der Neuzeit. Viel mehr zeigt sie das Fortleben der Erben des Nationalsozialismus und seine gewalttätigen Folgen in unserer Gesellschaft. Daher gedenken wir 75 Jahre nach der Befreiung der letzten Überlebenden aus dem Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau an dieser Stelle den Opfern des Faschismus: Menschen die aufgrund ihrer Religion, ihrer Abstammung oder ihrer Herkunft qualvoll misshandelt und getötet wurden. Auch an jene, die als “Asoziale” diffamiert wurden und an jene, die wegen ihrer politischen Meinung, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer körperlichen oder mentalen Fähigkeiten verfolgt, deportiert, ermordet wurden, erinnern wir. Es gilt, aus der Vergangenheit zu lernen. Unser Gedenken muss dazu genutzt werden, dass sich die Shoah nicht wiederholt. Wir wollen ein klares Zeichen setzen, dass wir niemals vergessen werden, was war. Daher wollen wir mit diesem Gedenken die Erinnerung an den Terror der Nazis und an die, die ihm zum Opfer fielen, wachrufen. Auch heute noch, wird von Menschen mit rechter Gesinnung Stimmung gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen und Religionen gemacht. Seien es Roma, denen trotz ihrer Verfolgung im Faschismus auch heute noch Diskriminierung droht oder Menschen jüdischen Glaubens, welche heute wieder verstärkt mit Angst vor antisemitischer Gewalt leben müssen. Wir dürfen es nicht zulassen, dass rechte Gewalt erneut mehr und mehr Opfer fordert. Es ist Zeit, zu handeln. Überlassen wir rechten Meinungen nicht das Feld, sondern treten wir offen für eine Gesellschaft ohne jegliche Diskriminierung ein. Lassen wir es niemals zu, dass sich die Geschichte wiederholt und dass die Opfer von damals vergessen werden!

Nie wieder!
Kein Vergeben, kein Vergessen!

25.01.2020
15 Uhr
Kortumstraße/Husemannplatz

Antifaschistische Aktion Bochum
Bochumer Bündnis gegen Rechts
VVN-BdA Bochum

Stellungnahme zu rechten Aktivitäten im Bochumer Norden

Was ist das Problem?

Seit Jahren wohnen organisierte und aktive Neonazis im Bochumer Nordosten. Während einige von ihnen öffentliche Neonazi-Demos besuchen, versuchen andere Festivals für Geflüchtete zu stören oder beschmieren ihre Gegend mit unzähligen Hakenkreuzen, Symboliken des Nationalsozialismus oder Propaganda der Identitären Bewegung. Seit September 2018 beobachten wir insbesondere in den Bochumer Stadtteilen Gerthe und Hiltrop Naziaktivitäten, die sich zunehmend in rechter Propaganda und menschenverachtenden Schmierereien niederschlagen. Das offene, teils aggressive Auftreten der Rechten gegenüber Menschen, die nicht in das Bild der Neonazis passen oder die ihre Stimme gegen ihre menschenverachtende Einstellung erheben, soll zu Einschüchterung führen. Die Nazis im Bochumer Nordosten versuchen mit rechter Propaganda und ihrem Auftreten Angst und Hass zu schüren. Sie wünschen sich offen den Nationalsozialismus zurück, hetzen mittels Schmierereien und Aufklebern gegen Antifaschist*innen, Geflüchtete, Menschen muslimischen Glaubens und Jüd*innen. Dabei nehmen die Nazis aus Gerthe und Hiltrop sogar Bezug auf die bewaffnete, rechtsterroristische Gruppierung „Combat 18“, zu denen u.a. der Mörder von dem CDU-Politiker Walter Lübcke zählt. Die menschenverachtenden Aufkleber und Schmierereien finden sich vor allem auf dem Castroper Hellweg, dem Fahrradweg Lothringentrasse (Gerthe, Hiltrop) und dem Bereich Gerther Landwehr/Schürbankstraße/Gerther Markt. Wir werden an dieser Stelle bewusst nicht die menschenverachtenden Aussagen wiedergeben oder gar übermäßig fotografisch darstellen. Uns liegen jedoch über 100 derartige, foto- und videografisch dokumentierte Fälle vor. Im Wahlkampf wurde zudem deutlich, dass in diesen Bereichen eine hohe Anzahl Plakate der rechten Parteien „NPD“ und „Die Rechte“ – zumindest zeitweise – hingen.

Antifaschistische Intervention: Wir machen das selber!

Immer wieder meldeten uns aufmerksame Anwohner*innen die nazistische Propaganda in den beschriebenen Stadtteilen. Engagierte Anwohner*innen und Antifaschst*innen aus Bochum dokumentierten und entfernten die menschenfeindlichen Botschaften und Aufkleber über Monate hinweg zeitnah. Von offizieller Seite wurde erst Ende August 2019 reagiert; und auch nur von den Stadtwerken Bochum, die in einer Art PR-Aktion einige Nazi-Schmierereien von einer Fernwärmeleitung an der Lothringentrasse (Radweg) entfernen ließen (https://www.nrz.de/staedte/bochum/stadtwerke-entfernen-sofort-ueble-nazi-schmiererei-in-bochum-id226939543.html). Hakenkreuze z.B. entlang des Castroper Hellwegs waren oft tagelang zu sehen, bis sie schließlich von Nazigegner*innen entfernt wurden. Wie aus dem WAZ Artikel vom 6. Dezember 2019 (https://www.waz.de/staedte/bochum/bochum-staatsschutz-bleibt-hartnaeckig-gegen-rechts-id227838191.html) hervorgeht, haben weder Polizei, noch Stadt und Ordnungsamt Kenntnis von den seit über einem Jahr andauernden Nazi-Schmierereien am Bochumer Stadtrand, ansonsten hätte sie diese thematisiert. Stattdessen wurde sich über ein in Umlauf gebrachtes, gefälschtes Schreiben des Bochumer Ordnungsamtes gewundert, was Stadt und Anwohner offenbar löblicherweise dazu animieren sollte Nazigraffitis zu melden und aktiv zu werden. Insbesondere dem für politische Straftaten zuständigen polizeilichen Staatsschutz stellen wir daher die Frage: Inkompetenz, Faulheit oder doch auf dem rechten Auge blind?
Wir danken an dieser Stelle Allen, die in den letzten Monaten aktiv dazu beitrugen die nazistische und menschenverachtende Propaganda aus Gerthe und Hiltrop zu entfernen. Dass weder Stadt noch Polizei etwas tun, ist ein Skandal! Vom Verhalten der Behörden sind wir jedoch nicht enttäuscht, denn wir wissen: Antifa bleibt Handarbeit! Solidarische Grüße gehen an dieser Stelle an Irmela Mensah-Schramm!

Was nun?

Die Täter*innen sind nach wie vor aktiv und wir bitten weiterhin darum Nazipropaganda zu entfernen oder uns diese zu melden. Ferner sind weitere Hinweise auf die Täter*innen wichtig, um den braunen Spuk zeitnah zu beenden. Der Hass der Gerther Täter*innen gegenüber Migranten, Muslimen, Juden und Antifaschisten scheint keine Grenze zu kennen. Noch sind es „nur” Schmierereien – wer jedoch den Nationalsozialismus mit seinen Symbolen verbreitet, heißt damit millionenfachen Mord und unvorstellbares Leid gut. Insbesondere in diesen Zeiten, in denen sich Nazis durch einen gesellschaftlichen Rechtsruck ermutigt fühlen, ihre menschenverachtende Ideologie nach außen zu tragen und Menschen – wie zuletzt in Halle – zu ermorden, muss ihnen Einhalt geboten werden. Die Behörden werden im Nachhinein wieder behaupten, sie hätten von Nichts gewusst – aber das gilt seit heute nicht mehr!

Hier geht es zu einem Video, welches verdeutlicht wie man mit Nazischmiereien umgehen kann:
https://vimeo.com/380077454

Antifa4630

Bochumer Geschichte(n) – Eine Veranstaltungsreihe zur autonomen Bewegung in Bochum

Veranstaltungsreihe Bochumer Geschichten

Die wilden 80er Jahre waren geprägt von einer Aufbruchstimmung: In Bochum fand sich eine Vielzahl an Menschen zusammen, die alle einen gemeinsamen Traum hatten: Den Traum von der großen Freiheit und einem anderen Leben.
Sie besetzten Häuser, ganze Straßenzüge und gründeten mit ihren Genoss*innen Arbeitskooperativen.
Was trieb die Menschen damals an? Welche Themen dominierten ihre Kämpfe? Wie haben sie sich organisiert? Und wie beurteilen sie die heutige Lage der radikalen Linken? Gemeinsam wollen wir in einen Dialog treten. Damit wollen wir den Austausch von Erfahrungen über politische Kämpfe fördern und von den gemeinschaftlich errungenen, individuellen Erkenntnissen profitieren. Denn unsere Geschichte schreiben wir selbst und wir müssen sie auch selbst pflegen.


Bewegte Zeiten in Bochum

Donnerstag, 19. Dezember 2019 I 19 Uhr
Provisorium, Dorstener Straße 17

Bochum zwischen Häuserkampf und Fabrikbesetzungen:
Autonome Geschichten aus einem urbanen Raum der frühen 80ziger Jahre. Die Schlagworte Bo-Fabrik, Hermannshöhe, Diekampstraße oder Sommerfabrik sind heute nicht mehr vielen bekannt, stehen jedoch für die Aufbruchsstimmung dieser Zeit in Bochum. Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe berichten und diskutieren Zeitzeug*innen mit euch über Gestern und Heute, über Träume und Perspektiven.

Film: Hausbesetzung der Herner 131 im Jahr 2017
Freitag, 10. Januar 2020 | 19 Uhr
Provisorium, Dorstener Straße 17

Im Jahr 2017 wurde in Bochum-Hamme ein Haus besetzt. Die Herner Straße 131 wurde für mehrere Wochen zum zentralen Anlaufpunkt für die alternative und linke Bewegung in Bochum. Der Film gibt Einblicke in die Motivation der Hausbesetzer*innen und zeigt eine Momentaufnahme des Häuserkampfes in unserer Stadt. Im Anschluss an den Film könnt ihr im Rahmen des Soli- Tresens Rambazambar das ein oder andere Bierchen trinken.

Widerstand statt Abbruch – Der Kampf gegen die Abbruchpolitik der SPD und für ein selbstbestimmtes, alternatives Leben in den 80ern
15.Januar 2020 | 19Uhr
Provisorium, Dorstener Straße 17

Nach einem ersten Einblick in die Besetzungen der Fabriken in Bochum im Dezember wollen wir unseren Blick weiten. Die frühen 80er waren in Bochum eine turbulente Zeit: Der harte Kampf um das autonome Kulturzentrum „BO-Fabrik“ und die Besetzung des Heusnerviertels, §129a Verfahren, die Verbindungen zur Hamburger Hafenstrasse und zur Besetzerszene Berlins waren die Highlights der linken Bochumer Szene. War früher alles besser? Nö! Aber vieles war anders! Wir begeben uns mit Aktivist*innen von damals auf den schmalen Grat zwischen „Opa, erzähl mal von früher“ und politischer Analyse.

Zusammen kämpfen und handeln: Kollektivbetriebe in Bochum
17. Februar 2020 | 19 Uhr
Provisorium, Dorstener Straße 17

Anfang der 80er kam es auch in Bochum zur Gründung einiger selbstverwalteter Betriebe.
Am Beispiel des Fahrradladens (heute „Fahrradladen balance“ im Bermudadreieck), möchten wir über typische Gründungssgeschichten, die ideologische und ökonomische Entwicklung und klassische Fallstricke von Kollektivbetrieben diskutieren…und was es davon heute noch übrig geblieben ist.

Eine Veranstaltungsreihe der Antifaschistischen Linken Bochum