Bericht und Bilder zur Gedenkaktion am 27.1.

Am 27.1.2016 versammelten sich in Bochum nach kurzer Mobilisierungszeit gut 40 Menschen in der Innenstadt, um gemeinsam den Opfern der Shoah und des nationalsozialistischen Terrorregimes zu gedenken.

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Die Kundgebung fand in unmittelbarer Nähe der alten Synagoge und vor dem Kortumhaus statt, letzteres war vor der Zwangsenteignung durch die Nazis nach den jüdischen Vorbesitzern Alsberg benannt. Ziel der Kundgebung war es, an diesem zentralen Ort die Erinnerung an die massenhafte Entrechtung, Ausgrenzung, Deportation und Tötung von Millionen von Menschen, vor allem Jüdinnen und Juden, aber auch aus vielen anderen Gruppen, die nicht in das Weltbild der Nazis passten, zu erinnern.

Zu diesem Zweck wurden statt Reden zu halten die Namen, und wenn bekannt die letzten Wohnorte und Deportationsziele von Menschen aus Bochum vorgelesen. Während noch viele Namen und Schicksale ungeklärt sind, dauerte es trotzdem über eine Stunde, alle Namen vorzulesen.
Gleichzeitig wurden gut 800 Flyer verteilt, die an die Befreiung von Auschwitz erinnerten und ebenso vor wachsenden rechten Strukturen und Tendenzen in der Gesellschaft warnten.

Nach einer gemeinsamen Schweigeminute setzten sich die Teilnehmer*innen in Bewegung, um an der Gedenktafel für die alte Synagoge, welche wie so viele jüdische Gebäude und Einrichtungen in den Novemberpogromen 1938 zerstört wurde, eine weiße Rose als Symbol der Erinnerung niederzulegen. Nach einem kurzen stillen Gedenken wurde die Kundgebung nach fast anderthalb Stunden aufgelöst

Während viele Menschen spontan stehen blieben und der Kundgebung kurz beiwohnten, unterblieben leider nicht mal an einem solchen Tag rechte Pöbeleien und dumme Kommentare zur Situation von Geflüchteten.

Selbstkritisch müssen wir anmerken, dass wir für die Zukunft eine bessere Absprache mit der jüdischen Gemeinde und dem Klub Stern erreichen müssen und streben außerdem eine bessere Vernetzung mit anderen Initiativen bei Gedenkarbeit an. Auch wenn das Ziel der Aktion die einkaufenden Passant*innen waren, hätte eine frühere und größere Mobilisierung mehr Menschen die Möglichkeit zum gemeinsamen Gedenken gegeben.

Ebenso ist die Gedenkarbeit noch lange nicht abgeschlossen. Auch zu der vorgetragenen Liste mit Namen gibt es noch viel zu recherchieren und viele Namen hinzuzufügen.

Trotzdem ziehen wir ein positives Fazit zu der Aktion, da wir viele Menschen auf den Gedenktag aufmerksam machen konnten und die furchtbaren Folgen des Nationalsozialismus wieder ein Stück weit ins Gedächtnis rufen konnten.
Wir werden es nicht zulassen, dass Menschen, die nicht in das faschistoide Bild der Nazis passten und deswegen umgebracht wurden, heute in Vergessenheit geraten und so aus der Erinnerung gelöscht werden.
Des Weiteren werden wir uns weiter gegen alle Formen von Faschismus, Diskriminierung und Antisemitismus sowie für eine befreite Gesellschaft einsetzen, daß Auschwitz nicht noch einmal sei.

Kein Vergeben, Kein Vergessen – Erinnern heißt kämpfen!

Antifaschistische Aktion Bochum

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Gedenkaktion am 27. Januar

Einige Antifaschist*Innen aus Bochum wollen an diesem Mittwoch, 27.1., den Tag des Gedenkens an den Holocaust in der Bochumer Innenstadt begehen. Einundsiebzig Jahre nach der Befreiung von Auschwitz wollen wir an diejenigen erinnern, die in Bochum und überall ihr Leben durch die Nazis verloren haben. Dazu wollen wir viele ihrer Namen verlesen und so das Gedenken an den Terror in die Innenstadt holen.

Gedenkation am Jahrestag der Auschwitz-Befreiung / internationalem Tag des Gedenkens an den Holocaust

Die Kundgebung beginnt um 18 Uhr an der Kortumstraße/Ecke Harmoniestraße, in der Nähe der alten Synagoge.

Kein Vergeben, Kein Vergessen!

Wichtig: Gefälschter Demo-Aufruf!

Auf linksunten.indymedia kursiert zur Zeit ein Demoaufruf unter dem Label der Antifaschistischen Aktion Bochum; dieser Aufruf ist eine Fälschung! Die Antifaschistische Aktion Bochum hat keine Demonstration am besagten Datum angemeldet und wird auch keine Demo organisieren. Lasst euch von dieser False-Flag-Aktion irgendwelcher Internet-Trolle nicht beeindrucken.

Die Fälschung des Demonstrationsaufrufes ist schnell zu erkennen, da der Text eines alten Aufrufs aus Duisburg genommen wurde, lediglich das Datum und die Ortsangabe wurden geändert.

Graue Wölfe: Türkischer Nationalismus und Großmachtfantasien

Veranstaltung der Antifaschistischen Linken Bochum am Freitag, 29. Januar im Alsenwohnzimmer:

Infoveranstaltung: Die „Grauen Wölfe“
– Türkischer Nationalismus und Großmachtfantasien

Die „Grauen Wölfe“ (türk.: Bozkurtlar) sind eine paramilitärische Kommandoeinheit der türkisch-ultranationalistischen Partei „Milliyetçi Hareket Partisi“ (MHP), deren Ziel es ist, alle nichttürkischen Völker zu assimilieren, alle Turkvölker der Welt zu vereinigen und ein „Großtürkisches Reich“ (Turan) zu errichten, das sich vom Balkan bis nach China erstreckt. Die MHP stellt heute die drittstärkste Fraktion im türkischen Parlament dar und hat damit eine Schlüsselrolle bei der Ausarbeitung einer neuen Verfassung. Die Ideologie der MHP und ihrer Nebenorganisationen stützt sich u.a. auf Kernelemente wie rassistischen Nationalismus, Führerprinzipien, eine antidemokratische Grundhaltung, Antikommunismus und den Islam.

Faşizme Geçit Yok - Infoveranstaltung zu den „Grauen Wölfen“ am 29. Januar im Alsenwohnzimmer

Anfang der 70er Jahre gründete die MHP Auslandsvertretungen. Die größte Auslandsvertretung der MHP war in Deutschland. Nach steigenden Gewalttaten durch die „Grauen Wölfe“ untersagte das türkische Verfassungsgericht, auf Druck einiger europäischer Staaten, 1976 den türkischen Parteien im Ausland Parteiorganisationen zu unterhalten. Die MHP-Organisationen arbeiten seitdem als „Kultur- und Islamische Vereine“ weiter und machen Gebetsräume, Moscheen sowie Cafés zu ihrem Hauptbetätigungsfeld. In der Bundesrepublik haben sich diese Organisationen fest etabliert und versuchen u.a. durch kulturelle, sportliche, politische und soziale Aktivitäten besonders türkische Jugendliche für ihre nationalistische Ideologie zu fanatisieren.

In dem Vortrag wird versucht u.a. folgende Fragen zu beantworten: Welche Wurzeln haben türkische radikal rechte Ideologien? Wie sieht die Ideologie der „Grauen Wölfe“ aus? Wie arbeiten die „Grauen Wölfe“? Welche Bedeutung haben die „Grauen Wölfe“ in Deutschland? Was kann gegen solche Organisationen getan werden?

Datum: 29.01.2016
Zeit: 19:00 Uhr
Ort: Alsenwohnzimmer Bochum, Alsenstr. 27 44789 Bochum

 

Antifaschistische Linke Bochum,
Januar 2016

Von Hoyerswerda bis Heidenau – Comeback der 90er?

Veranstaltung der schwarze Ruhr-Uni am Dienstag, 26. Januar an der RUB:

Von Hoyerswerda bis Heidenau – Comeback der 90er?

Wir leben in beängstigenden Zeiten. Faschistische Parteien und Bewegungen ziehen Tausende an. Unterkünfte von Geflüchteten werden angezündet, Nazis randalieren in Innenstädten und alternativen Stadtteilen. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis es wieder Tote gibt. Die Liste der Ermordeten ist lang, seit 1990 hat es in Deutschland hunderte Tote durch rassistische und menschenfeindliche Gewalt gegeben. Terror der von staatlichen Stellen geduldet und teilweise unterstützt wird.

Von Hoyerswerda bis Heidenau – Comeback der 90er. Infoveranstaltung am 26. Januar an der RUB

Wenn der Verfassungsschutz Ermittlungen gegen rechte Terrorzellen sabotiert, Nazis trotz Haftbefehle frei herumlaufen können, Polizist*innen ihren Demos den Weg frei knüppeln zeigt sich eines: Der Staat ist beim Widerstand gegen Nazis bestenfalls ein lästige Behinderung, oft jedoch ein gefährlicher Gegner.

Diese Erfahrung ist nicht neu… Für eine Veranstaltung zu rassistischen Pogromen in den 1990er Jahren konnten wir daher einen Referenten gewinnen, der damals in antifaschistisch aktiv war und sich daran beteiligt hat, dem Mob wirksam etwas entgegen zu setzen. Ziel der Veranstaltung ist es, den historischen Rückblick auf die 1990er Jahre zu nutzen, um zu einer klareren Analyse der heutigen Situation zu kommen. Nach dem Vortrag möchten wir gemeinsam diskutieren wie wir Nazis ohne den Staat und trotz seiner Repression bekämpfen können. Der Vortrag soll auch einen Anlaufpunkt bieten für alle, die Interesse haben gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus an der Ruhr-Uni und in Bochum aktiv zu werden. Die Veranstaltung findet am Dienstag den 26.01 um 18.00 an der Ruhr-Uni statt. Treffpunkt ist Eingang von Gebäude GB.

Es folgt Ankündigungstext des Referenten:

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Am Montag nach Duisburg

Pegida-Aufmarsch 18.01.16 in Duisburg zur Geschichte machen!

Am 18.01. jährt sich der Beginn der wöchentlichen rassistischen Aufmärsch von Pegida NRW in Duisburg. Zusammen mit antifaschistischen Gruppen aus Duisburg und NRW rufen wir zu einer Demonstration am Jahrestag auf.

Beginn ist um 18:00 am Osteingang des Duisburger Hauptbahnhof.

Fuck HoGeSa, Fuck Dugida - Am Montag nach Duisburg

Im Januar 2015 begann Pegida NRW in Duisburg montägliche „Abendspaziergänge“ durchzuführen. 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten damals dem Aufruf der Rassisten – es war zugleich das erste und letzte Mal, dass es nennenswerte Gegenproteste der Duisburger Zivilgesellschaft gab.

Zum 1. Geburtstag von Pegida NRW bringen wir keine Blumen mit. Weder für den offen rassitischen Mob auf der Straße und seine willigen Vollstrecker in den Amtsstuben und im Bundestag – noch für islamistische Hetzer.

Beteiligt euch an der gemeinsamen Anreise aus Bochum:
Offener Antifa-Treffpunkt | 17.00 Uhr, Bochum-HBF, Gleis 3/4

Antifa-Café zu Pegida NRW

Am 13. Januar findet im Sozialen Zentrum wieder das Offene Antifa-Café statt. Das erste Antifa-Café im Jahr 2016 steht unter dem Vorzeichen der Mobilisierung zur Antifa-Demo am 18.01. in Duisburg.

Wie an jedem 2. und 4. Mittwoch im Monat könnt ihr ab 18.30 Uhr im SZ andere Antifaschist_innen treffen und euch bei Bier, Limo und Mate austauschen. Um 19 Uhr wird zunächst Mark Haarfeldt zu PEGIDA referieren, anschließend informieren die zur Demo am 18.01. aufrufenden Gruppen Crème Critique [Duisburg] und Emanzipatorische Antifa Duisburg über duisburger Zustände und den geplanten Ablauf der Demo. Das Café findet in Kooperation mit dem HappaHappa-Syndikat statt, das ab 20 Uhr gegen Spende leckere, vegane VoKü serviert. <3

We still hate Mondays - Antifaschistische Demonstration am 18. Januar in Duisburg

Beginn: 18.30 Uhr | Vortrag: 19 Uhr | VoKü: 20 Uhr
Soziales Zentrum Bochum, Josephstr. 2

Wie immer gilt: Sexist_innen, Rassist_innen, Antisemit_innen etc. fliegen raus!

Pogrome verhindern, bevor sie stattfinden

Die Antifaschistische Linke Bochum mobilisiert mit einem eigenen Aufruf zur Antifa-Demo am Montag, 07.12.2015 nach Duisburg (gemeinsamen Anreise aus Bochum: 17.00 Uhr, Bo-HBF, Gleis 4):

Macht euch grade gegen Nazis und Rassismus. Am 7. Dezember nach Duisburg!

Wir, die Antifaschistische Linke Bochum rufen dazu auf, am 07.12. an der antifaschistischen Demonstration in Duisburg teilzunehmen. Unter dem Motto “Pogrome verhindern bevor sie stattfinden” organisieren Antifa-Strukturen den Protest gegen den Rechtsruck in Deutschland und insbesondere in Duisburg.

Die Mobilisierung seitens rechter Nachbarschaften und Parteien nimmt überall in Deutschland zu. In NRW ist Duisburg eine der Hochburgen. In Duisburgs Straßen kam es seit Jahren immer wieder zu Übergriffen mit rassistischen Motiven und genau in derselben Stadt ist seit Anfang des Jahres der PEGIDA-Ableger DUGIDA, jeden Montag vor dem Hauptbahnhof in der Stadtmitte vertreten.

Im Sommer war DUGIDA fast an den Rand der Bedeutungslosigkeit gedrängt worden, doch bei den letzten Demonstrationen waren wieder 300-350 RassistInnen auf Duisburgs Straßen unterwegs. Ein Teil des Klientels, wie zum Beispiel Anghörige rechtsradikaler Fußball-Fangruppen und Pro NRW-Aktivisten, welches nun unter dem “DUGIDA”-Label auf die Straße zieht, ist nicht neu vom Himmel gefallen, sondern treibt schon seit längerem sein Unswesen. In manchen Stadtteilen hetzen AnwohnerInnen gemeinsam mit Pro NRW schon seit einigen Jahren gegen die sogenannten “Ekelhäuser” und die dort lebenden Sinti und Roma. Doch durch die DUGIDA-Bewegung hat rechter Protest in der Stadt Duisburg eine neue Qualität erreicht. Hier sammeln sich neben den schon vertretenden empörten Nachbarn und Hogesa-Hooligans nämlich auch NPD-Kader und “DieRechte”-AktivistInnen.

Bekannte Gesichter, wie der NPD-NRW Vorsitzender Claus Cremer oder Dortmunder Nazis der Partei “Die Rechte” Michael Brück oder Siegfried “SS-Siggi” Borchardt werden regelmäßig auf den Demonstrationen von DUGIDA gesichtet. Die Duisburger Montagsdemo ist also ein regelmäßiger und wichtiger Termin im braunen Kalenderblatt.

Die Polizei lässt den RassistInnen und Nazis in Duisburg nahezu freien Bewegungsspielraum, sodass es immer wieder zu Angriffen auf Linke und Menschen mit Migrationshintergrund kommt.

Doch die braunen KameradInnen und BürgerInnen sind nicht die einzigen, die zum Rechtsruck in der BRD beitragen. Überall in Deutschland wird von der „Flüchtlingskrise“ gesprochen und dieser rassistisch geprägte Diskurs wird nicht zuletzt von Kräften wie PEGIDA oder AFD ausgenutzt, um ihren Rassimus und ihr menschenverachtendes Gedankengut zu propagieren. Bisher leider mit Erfolg. Die Regierung aus CDU/CSU und SPD springt auf diesen Zug auf und hat bereits in diesem Jahr zwei Asylrechtsverschärfungen durchgesetzt, welche Gebiete, in denen vor nicht allzu langer Zeit noch NATO-Einsätze stattfanden, zu “sicheren Herkunftsländern” deklariert. Doch nicht nur die Parteien nutzen diesen Populismus, auch die Presselandschaft ist fleißig am hetzen. Es wird zwischen guten und bösen Flüchtlingen unterschieden und gerade diese Trennung scheint in weiten Teilen der Gesellschaft angekommen zu sein. Auch die Anschläge von Paris werden von geistigen BrandstifterInnen genutzt, um sich in antimuslimischer Hetze und Stimmungsmache gegen Geflüchtete zu üben.

Diese Gesinnungen und gefährlichen Analysen finden momentan ein Sammelbecken in NRW – und zwar jeden Montag in Duisburg.

Lassen wir nicht zu, dass die rechtsradikale Bewegung im Pott Fuß fasst. Runter von der Couch – auf zur antifaschistischen Demonstration gegen Pegida in Duisburg!

Kommt am 07.12 zum Bochumer HBF, Gleis 4, um 17:00 Uhr, um gemeinsam mit uns in Duisburg zu demonstieren.

Macht euch grade gegen Nazis und Rassisten!
All Refugees are welcome!

Antifaschistische Linke Bochum,
November 2015

Antifaschistische Demonstration am 07.12. in Duisburg

Pogrome verhindern, bevor sie stattfinden

In ganz Deutschland finden seit Monaten verstärkt rassistische Mobilisierungen statt. Es kommt regelmäßig zu Demonstrationen und zu Angriffen auf Geflüchtete und deren Unterkünfte. Sowohl Neonazis, als auch andere Rassist*innen vernetzen sich, mobilisieren und greifen an. In verschiedenen Städten kam es schon zu pogromartigen Übergriffen. Der gesamte Diskurs über eine angebliche „Flüchtlingskrise“ in Deutschland ist rassistisch geprägt. Hochburg von rassistischer Mobilisierung in NRW ist wieder mal Duisburg.

Pogrome verhindern, bevor sie stattfinden - Antifaschistische Demonstration am 07.12.2015 in Duisburg

Duisburger Zustände

In der Stadt, in der in den vergangenen Monaten und Jahren die rassistische und antiziganistische Stimmung in einzelnen Stadtteilen auch immer mal wieder in Gewalt umschlug, findet seit Anfang des Jahres immer montags eine Pegida Demonstration statt. Die Aufmärsche, die bis zum Sommer eher in der Bedeutungslosigkeit versunken waren, sind in den letzten Wochen auf bis zu 400 Rassist*innen angewachsen und damit zu einem wöchentlichen Sammelbecken für Neonazis – von „Die Rechte“ bis zur NPD, Hogesa-Hools und neue Rechte – aus ganz NRW geworden. Besonders Hooligans bestimmen das Bild der Demonstration.

Ein Ende der Mobilisierung scheint nicht in Sicht, vielmehr steigt die Zahl der Teilnehmer*innen von Woche zu Woche weiter an. Die Nazis werden bei diesem Event nicht, wie sonst oft üblich, mit polizeilichen Durchsuchungen oder Absperrungen konfrontiert. Sie können sich frei im und um den Hauptbahnhof bewegen – Übergriffe auf Linke und Migrant*innen mit eingeschlossen.

Schweineherbst in Deutschland

Nach einem kurzen Sommer voller Hilfsbereitschaft, bei der man das Gefühl bekommen konnte, ganz Deutschland von Angela Merkel bis hin zur BILD-Zeitung wären „Refugees Welcome“, zeigt man hierzulande nun wieder sein wahres Gesicht. Auf die rassistische Stimmung, die Pegida, AFD und Co. erzeugen, reagiert auch die herrschende Politik. Die Bundesregierung aus SPD und CDU beschloss zwei Asylgesetzverschärfungen in diesem Jahr und debattiert unermüdlich über Grenzkontrollen, Transitzonen und beschleunigte Abschiebeverfahren. Durchgesetzt werden konnten die Asylgesetzverschärfungen dank der Unterstützung der Grünen.

Neuen Aufwind bekommen die rassistischen Bewegungen, wie Pegida, auch durch die islamistischen Anschläge von Paris und der von FAZ bis taz heraufbeschworenen kippenden gesellschaftlichen Stimmung. Sie nutzen diese um weiter gegen Geflüchtete und Muslime zu hetzen.

Zeit zu Handeln

Bisher konnten die Pegida Hetzer*innen fast ungestört durch Duisburg marschieren. Umso wichtiger ist es nach den Terroranschlägen von Paris und der rassistischen Stimmung in ganz Deutschland, dagegen zu halten. Wir wollen für entschlossene Solidarität mit den Geflüchteten, die nach Europa kommen auf der Suche nach einem sicheren, guten Leben, auf die Straße gehen. Gleichzeitig ist es notwendig, allen reaktionären Ideologien und deren Vertreter*innen, wie Pegida aber auch den Islamist*innen, die für die Terroranschläge von Paris und auch für die Flucht tausender Menschen aus Syrien und dem Irak verantwortlich sind, den Kampf anzusagen.

Runter von der Couch – auf zur Antifa-Demonstration gegen Pegida in Duisburg!
Gegen jeden Rassismus und für Solidarität mit allen Geflüchteten!
Gegen alle Angriffe auf das schöne Leben!
07.12.15 | 18.00 Uhr | Duisburg, Friedrich Wilhelm Platz (Haltestelle Steinsche Gasse)

Initiative von antifaschistischen Gruppen aus NRW, November 2015
Infos: AVV-NRW

Beteiligt euch an der gemeinsamen Anreise aus Bochum:
Offener Antifa-Treffpunkt | 17.00 Uhr, Bochum-HBF, Gleis 4

Beteiligt euch an der gemeinsamen Anreise aus Bochum

Offensiv, autonom, militant – Wie die Antifa entstand

Für den 01.12.2015 hat die Antifaschistische Linke Bochum in Kooperation mit dem notstand e.V. Bernd Langer eingeladen, welcher über die Entstehung der autonomen Antifa referieren wird. An dieser Stelle dokumentieren wir den Flyer zur Veranstaltung:

Offensiv, autonom, militant - Wie die Antifa entstand: Buchvorstellung mit Bernd Langer am 1. Dezember im Sozialen Zentrum Bochum (Josephstr. 2)

»„Schwerste Krawalle in Frankfurt“ titelten die Medien nach dem 17. Juni 1978. Militante hatte aus einer Antifa-Demonstration Polizeiabsperrungen vor dem Rathaus angegriffen, um das NPD-„Deutschlandtreffen“ zu verhindern. 1979 und 1980 folgten die „Rock gegen Rechts“-Konzerte mit mehr als 40 000 Menschen. Die NPD gab ihr Treffen danach auf.

In der BRD entstand zu dieser Zeit eine neue antifaschistische Bewegung. Eine führende Rolle spielten bald Autonome, von denen einige versuchten, den Widerstand zu koordinieren. Sie propagierten einen Antifaschismus, den sie als Kampf gegen das „imperialistische System“ verstanden.

Legendäre Straßenschlachten wie am 1.10.1983 in Fallingbostel oder die Unruhen nach dem Tod von Günter Sare am 28.9.1985 in Frankfurt am Main, Kommando-Militanz und Bündnisaktionen gehörten zu den Konzepten, die schließlich in der heutigen Antifa-Bewegung mündeten.

Eine detaillierte Beschreibung dieser Entwicklung und eine Analyse der Ansätze von damals bis heute.«

Bochum: Dienstag, 1. Dezember 2015
Ort: Soziales Zentrm Bochum, Josephstr. 2
Beginn: 19.30 Uhr