PI-News Kundgebung und Demo

Heute, am 20.02.2016, fanden sich sieben RassistInnen des Netzwerkes bzw. der Internetplattform PI-News in der Bochumer Innenstadt ein. Anwesend waren Ferdinand Gerlach aus Gladbeck, Peter von Meeren aus Mühlheim an der Ruhr und Chris Wrobel aus Duisburg, diese hatten auch über Facebook zur Kundgebung aufgerufen. Dazu benutzten sie das Label, unter dem sie sich auch heute vorstellten, Widerstand West.

PI-News Kundgebung in Bochum

Antifaschistischen Kreisen war die Kundgebung im Vorfeld nicht bekannt, obwohl diese bereits Tage zuvor öffentlich beworben wurde. Der Beginn der Veranstaltung war gegen 15:00Uhr, der sogenannte „Spaziegang gegen Islamisierung“ begann gegen 16:00Uhr in der Bochumer Innenstadt. Nichtsdestotrotz fanden sich nach kurzer Zeit spontan noch einige AntifaschistInnen am Kundgebungsort ein. Sie begleiteten die „Demo“ mit Spott und Hohn. Inhaltlich war die Kundgebung dominiert von rassistischen Aussagen gegenüber Muslimen und dem Islam.

Einige PassantInnen nahmen dies zum Anlass ebenfalls gegen die Rassisten zu pöbeln, dies führte kurzzeitig dazu, dass eine Kleingruppe von jungen MigrantInnen am Boulevard von Hundertschaftsbeamten, Staatsschützern und Zivilbeamten festgesetzt wurden. Die rassistische Demo ist zeitweise von Antifas unterwandert worden, welchen es gegen Ende der Kundgebung gelang eine Rede am Megafon der Rassisten gegen diese zu halten. Diese wurde jedoch sehr zügig durch die Polizei und den Anmelder Gerlach beendet. Nachdem die Polizei ihre Personalienfeststellung beendete verließen PI-News, Antifas und Cops die Bochumer Innenstadt.

Zwei junge PI-News Aktivisten vermummt

Wir können festhalten, dass die spontane Mobilsierung von rund 15 AntifaschistInnen ein positives Zeichen ist. Negativ zu beurteilen ist, dass wohl den meisten Antifas aus Bochum diese Kundgebung nicht bekannt war.

Die Polizei ließ den GegendemonstrantInnen für Bochumer Verhältnisse recht viel Freiraum. Der Husemannplatz war nicht wie gewohnt durch Hamburger Gitter abgeriegelt, sodass es bis auf wenige Meter möglich war an die Kundgebung heranzutreten.

Vielleicht gelingt es das nächste Mal bereits im Vorfeld Kenntnis über eine solche Veranstaltung zu gewinnen und solch eine Kundgebung effektiver zu stören.

Antifaschistische Linke Bochum

Weitere Bilder der Rassist*innen gibt es auf Indymedia-Linksunten.

Antifa-Café zur Situation auf der Balkanroute

Erfahrungsberichte von No Border Kitchen

Am Mittwoch, 24. Februar, findet im Sozialen Zentrum Bochum wieder das Offene Antifa-Café statt.

Ab 18.30 Uhr könnt ihr im Café andere Antifaschist_innen treffen und euch bei Bier, Limo und Mate austauschen. Um 19 Uhr werden wir einen Erfahrungsbericht der Gruppe “No Border Kitchen” hören, die über die Situation auf der Balkanroute berichten. Das Café findet in Kooperation mit dem HappaHappa-Syndikat statt, das ab 20 Uhr gegen Spende leckere, vegane VoKü serviert und mit der DGB-Jugend NRW.

Die Situation auf der Balkanroute

– Erfahrungsberichte über Lebensrealitäten von Refugees in Griechenland (Idomeni) und Mazedonien

Seit dem 18. November sind auf der sog. Balkanfluchtroute die Grenzen nur noch für Flüchtende aus Syrien, Irak und Afghanistan offiziell passierbar. Diese Trennung in „anerkannte“ und „illegale“ Flüchtende macht es umso wichtiger, alle Menschen auf ihrer Flucht zu unterstützen. Unmittelbar nach der partiellen Grenzschließung formten sich besonders an der Griechisch-Mazedonischen Grenze in Idomeni Proteste, bei denen die Grenze zeitweise gestürmt wurde, Schienen blockiert wurden und Menschen in trockenen Hungerstreik getreten sind. Polizei und Militär ist gewaltvoll unter Einsatz von Tränengas, Schlagstöcken und Gummigeschossen gegen die Proteste vorgegangen. Es wurde sogar mit scharfer Munition auf Flüchtende geschossen. Seit der brutalen Räumung des Camps bei Idomeni am 9.12. werden alle Menschen, die nicht aus Syrien, Irak oder Afghanistan kommen, mit Bussen zurück nach Athen in Abschiebelager gebracht und teilweise direkt in ihre Herkunftsländer abgeschoben.

In der Veranstaltung werden Aktivist*innen sprechen, die vor der Räumung in Idomeni gekocht haben (NoBorderTrainKitchen) und angefangen haben ein Support-Netzwerk für illegalisiert reisende Flüchtende in Mazedonien aufzubauen. Sie werden von ihren Erfahrungen in Griechenland und Mazedonien berichten und über Möglichkeiten zum weiteren Support sprechen. Mit diesem persönlichen Erfahrungsbericht soll informiert werden und dazu aufgerufen werden, weiter und umso mehr aktiv zu werden, praktische Solidarität zu zeigen und Fluchthilfe zu leisten.

Bedenkt: Die Bilder und Erzählungen stellen teilweise gewaltvolle und schlimme Situationen/Zustände dar. Achtet auf euch und sagt, wenn es zu viel ist. Es wird bei den Veranstaltungen Spendendosen geben, mit deren Erlös ihr die NoBordeTrainKitchen direkt unterstützen könnt.

No Border, No Nation – Just People

Beginn: 18.30 Uhr | Vortrag: 19 Uhr | VoKü: 20 Uhr
Soziales Zentrum Bochum, Josephstr. 2

Wie immer gilt: Sexist_innen, Rassist_innen, Antisemit_innen etc. fliegen raus!

Bericht und Bilder zur Gedenkaktion am 27.1.

Am 27.1.2016 versammelten sich in Bochum nach kurzer Mobilisierungszeit gut 40 Menschen in der Innenstadt, um gemeinsam den Opfern der Shoah und des nationalsozialistischen Terrorregimes zu gedenken.

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Die Kundgebung fand in unmittelbarer Nähe der alten Synagoge und vor dem Kortumhaus statt, letzteres war vor der Zwangsenteignung durch die Nazis nach den jüdischen Vorbesitzern Alsberg benannt. Ziel der Kundgebung war es, an diesem zentralen Ort die Erinnerung an die massenhafte Entrechtung, Ausgrenzung, Deportation und Tötung von Millionen von Menschen, vor allem Jüdinnen und Juden, aber auch aus vielen anderen Gruppen, die nicht in das Weltbild der Nazis passten, zu erinnern.

Zu diesem Zweck wurden statt Reden zu halten die Namen, und wenn bekannt die letzten Wohnorte und Deportationsziele von Menschen aus Bochum vorgelesen. Während noch viele Namen und Schicksale ungeklärt sind, dauerte es trotzdem über eine Stunde, alle Namen vorzulesen.
Gleichzeitig wurden gut 800 Flyer verteilt, die an die Befreiung von Auschwitz erinnerten und ebenso vor wachsenden rechten Strukturen und Tendenzen in der Gesellschaft warnten.

Nach einer gemeinsamen Schweigeminute setzten sich die Teilnehmer*innen in Bewegung, um an der Gedenktafel für die alte Synagoge, welche wie so viele jüdische Gebäude und Einrichtungen in den Novemberpogromen 1938 zerstört wurde, eine weiße Rose als Symbol der Erinnerung niederzulegen. Nach einem kurzen stillen Gedenken wurde die Kundgebung nach fast anderthalb Stunden aufgelöst

Während viele Menschen spontan stehen blieben und der Kundgebung kurz beiwohnten, unterblieben leider nicht mal an einem solchen Tag rechte Pöbeleien und dumme Kommentare zur Situation von Geflüchteten.

Selbstkritisch müssen wir anmerken, dass wir für die Zukunft eine bessere Absprache mit der jüdischen Gemeinde und dem Klub Stern erreichen müssen und streben außerdem eine bessere Vernetzung mit anderen Initiativen bei Gedenkarbeit an. Auch wenn das Ziel der Aktion die einkaufenden Passant*innen waren, hätte eine frühere und größere Mobilisierung mehr Menschen die Möglichkeit zum gemeinsamen Gedenken gegeben.

Ebenso ist die Gedenkarbeit noch lange nicht abgeschlossen. Auch zu der vorgetragenen Liste mit Namen gibt es noch viel zu recherchieren und viele Namen hinzuzufügen.

Trotzdem ziehen wir ein positives Fazit zu der Aktion, da wir viele Menschen auf den Gedenktag aufmerksam machen konnten und die furchtbaren Folgen des Nationalsozialismus wieder ein Stück weit ins Gedächtnis rufen konnten.
Wir werden es nicht zulassen, dass Menschen, die nicht in das faschistoide Bild der Nazis passten und deswegen umgebracht wurden, heute in Vergessenheit geraten und so aus der Erinnerung gelöscht werden.
Des Weiteren werden wir uns weiter gegen alle Formen von Faschismus, Diskriminierung und Antisemitismus sowie für eine befreite Gesellschaft einsetzen, daß Auschwitz nicht noch einmal sei.

Kein Vergeben, Kein Vergessen – Erinnern heißt kämpfen!

Antifaschistische Aktion Bochum

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Gedenkaktion am 27. Januar

Einige Antifaschist*Innen aus Bochum wollen an diesem Mittwoch, 27.1., den Tag des Gedenkens an den Holocaust in der Bochumer Innenstadt begehen. Einundsiebzig Jahre nach der Befreiung von Auschwitz wollen wir an diejenigen erinnern, die in Bochum und überall ihr Leben durch die Nazis verloren haben. Dazu wollen wir viele ihrer Namen verlesen und so das Gedenken an den Terror in die Innenstadt holen.

Gedenkation am Jahrestag der Auschwitz-Befreiung / internationalem Tag des Gedenkens an den Holocaust

Die Kundgebung beginnt um 18 Uhr an der Kortumstraße/Ecke Harmoniestraße, in der Nähe der alten Synagoge.

Kein Vergeben, Kein Vergessen!

Wichtig: Gefälschter Demo-Aufruf!

Auf linksunten.indymedia kursiert zur Zeit ein Demoaufruf unter dem Label der Antifaschistischen Aktion Bochum; dieser Aufruf ist eine Fälschung! Die Antifaschistische Aktion Bochum hat keine Demonstration am besagten Datum angemeldet und wird auch keine Demo organisieren. Lasst euch von dieser False-Flag-Aktion irgendwelcher Internet-Trolle nicht beeindrucken.

Die Fälschung des Demonstrationsaufrufes ist schnell zu erkennen, da der Text eines alten Aufrufs aus Duisburg genommen wurde, lediglich das Datum und die Ortsangabe wurden geändert.

Graue Wölfe: Türkischer Nationalismus und Großmachtfantasien

Veranstaltung der Antifaschistischen Linken Bochum am Freitag, 29. Januar im Alsenwohnzimmer:

Infoveranstaltung: Die „Grauen Wölfe“
– Türkischer Nationalismus und Großmachtfantasien

Die „Grauen Wölfe“ (türk.: Bozkurtlar) sind eine paramilitärische Kommandoeinheit der türkisch-ultranationalistischen Partei „Milliyetçi Hareket Partisi“ (MHP), deren Ziel es ist, alle nichttürkischen Völker zu assimilieren, alle Turkvölker der Welt zu vereinigen und ein „Großtürkisches Reich“ (Turan) zu errichten, das sich vom Balkan bis nach China erstreckt. Die MHP stellt heute die drittstärkste Fraktion im türkischen Parlament dar und hat damit eine Schlüsselrolle bei der Ausarbeitung einer neuen Verfassung. Die Ideologie der MHP und ihrer Nebenorganisationen stützt sich u.a. auf Kernelemente wie rassistischen Nationalismus, Führerprinzipien, eine antidemokratische Grundhaltung, Antikommunismus und den Islam.

Faşizme Geçit Yok - Infoveranstaltung zu den „Grauen Wölfen“ am 29. Januar im Alsenwohnzimmer

Anfang der 70er Jahre gründete die MHP Auslandsvertretungen. Die größte Auslandsvertretung der MHP war in Deutschland. Nach steigenden Gewalttaten durch die „Grauen Wölfe“ untersagte das türkische Verfassungsgericht, auf Druck einiger europäischer Staaten, 1976 den türkischen Parteien im Ausland Parteiorganisationen zu unterhalten. Die MHP-Organisationen arbeiten seitdem als „Kultur- und Islamische Vereine“ weiter und machen Gebetsräume, Moscheen sowie Cafés zu ihrem Hauptbetätigungsfeld. In der Bundesrepublik haben sich diese Organisationen fest etabliert und versuchen u.a. durch kulturelle, sportliche, politische und soziale Aktivitäten besonders türkische Jugendliche für ihre nationalistische Ideologie zu fanatisieren.

In dem Vortrag wird versucht u.a. folgende Fragen zu beantworten: Welche Wurzeln haben türkische radikal rechte Ideologien? Wie sieht die Ideologie der „Grauen Wölfe“ aus? Wie arbeiten die „Grauen Wölfe“? Welche Bedeutung haben die „Grauen Wölfe“ in Deutschland? Was kann gegen solche Organisationen getan werden?

Datum: 29.01.2016
Zeit: 19:00 Uhr
Ort: Alsenwohnzimmer Bochum, Alsenstr. 27 44789 Bochum

 

Antifaschistische Linke Bochum,
Januar 2016

Von Hoyerswerda bis Heidenau – Comeback der 90er?

Veranstaltung der schwarze Ruhr-Uni am Dienstag, 26. Januar an der RUB:

Von Hoyerswerda bis Heidenau – Comeback der 90er?

Wir leben in beängstigenden Zeiten. Faschistische Parteien und Bewegungen ziehen Tausende an. Unterkünfte von Geflüchteten werden angezündet, Nazis randalieren in Innenstädten und alternativen Stadtteilen. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis es wieder Tote gibt. Die Liste der Ermordeten ist lang, seit 1990 hat es in Deutschland hunderte Tote durch rassistische und menschenfeindliche Gewalt gegeben. Terror der von staatlichen Stellen geduldet und teilweise unterstützt wird.

Von Hoyerswerda bis Heidenau – Comeback der 90er. Infoveranstaltung am 26. Januar an der RUB

Wenn der Verfassungsschutz Ermittlungen gegen rechte Terrorzellen sabotiert, Nazis trotz Haftbefehle frei herumlaufen können, Polizist*innen ihren Demos den Weg frei knüppeln zeigt sich eines: Der Staat ist beim Widerstand gegen Nazis bestenfalls ein lästige Behinderung, oft jedoch ein gefährlicher Gegner.

Diese Erfahrung ist nicht neu… Für eine Veranstaltung zu rassistischen Pogromen in den 1990er Jahren konnten wir daher einen Referenten gewinnen, der damals in antifaschistisch aktiv war und sich daran beteiligt hat, dem Mob wirksam etwas entgegen zu setzen. Ziel der Veranstaltung ist es, den historischen Rückblick auf die 1990er Jahre zu nutzen, um zu einer klareren Analyse der heutigen Situation zu kommen. Nach dem Vortrag möchten wir gemeinsam diskutieren wie wir Nazis ohne den Staat und trotz seiner Repression bekämpfen können. Der Vortrag soll auch einen Anlaufpunkt bieten für alle, die Interesse haben gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus an der Ruhr-Uni und in Bochum aktiv zu werden. Die Veranstaltung findet am Dienstag den 26.01 um 18.00 an der Ruhr-Uni statt. Treffpunkt ist Eingang von Gebäude GB.

Es folgt Ankündigungstext des Referenten:

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Am Montag nach Duisburg

Pegida-Aufmarsch 18.01.16 in Duisburg zur Geschichte machen!

Am 18.01. jährt sich der Beginn der wöchentlichen rassistischen Aufmärsch von Pegida NRW in Duisburg. Zusammen mit antifaschistischen Gruppen aus Duisburg und NRW rufen wir zu einer Demonstration am Jahrestag auf.

Beginn ist um 18:00 am Osteingang des Duisburger Hauptbahnhof.

Fuck HoGeSa, Fuck Dugida - Am Montag nach Duisburg

Im Januar 2015 begann Pegida NRW in Duisburg montägliche „Abendspaziergänge“ durchzuführen. 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten damals dem Aufruf der Rassisten – es war zugleich das erste und letzte Mal, dass es nennenswerte Gegenproteste der Duisburger Zivilgesellschaft gab.

Zum 1. Geburtstag von Pegida NRW bringen wir keine Blumen mit. Weder für den offen rassitischen Mob auf der Straße und seine willigen Vollstrecker in den Amtsstuben und im Bundestag – noch für islamistische Hetzer.

Beteiligt euch an der gemeinsamen Anreise aus Bochum:
Offener Antifa-Treffpunkt | 17.00 Uhr, Bochum-HBF, Gleis 3/4

Antifa-Café zu Pegida NRW

Am 13. Januar findet im Sozialen Zentrum wieder das Offene Antifa-Café statt. Das erste Antifa-Café im Jahr 2016 steht unter dem Vorzeichen der Mobilisierung zur Antifa-Demo am 18.01. in Duisburg.

Wie an jedem 2. und 4. Mittwoch im Monat könnt ihr ab 18.30 Uhr im SZ andere Antifaschist_innen treffen und euch bei Bier, Limo und Mate austauschen. Um 19 Uhr wird zunächst Mark Haarfeldt zu PEGIDA referieren, anschließend informieren die zur Demo am 18.01. aufrufenden Gruppen Crème Critique [Duisburg] und Emanzipatorische Antifa Duisburg über duisburger Zustände und den geplanten Ablauf der Demo. Das Café findet in Kooperation mit dem HappaHappa-Syndikat statt, das ab 20 Uhr gegen Spende leckere, vegane VoKü serviert. <3

We still hate Mondays - Antifaschistische Demonstration am 18. Januar in Duisburg

Beginn: 18.30 Uhr | Vortrag: 19 Uhr | VoKü: 20 Uhr
Soziales Zentrum Bochum, Josephstr. 2

Wie immer gilt: Sexist_innen, Rassist_innen, Antisemit_innen etc. fliegen raus!

Pogrome verhindern, bevor sie stattfinden

Die Antifaschistische Linke Bochum mobilisiert mit einem eigenen Aufruf zur Antifa-Demo am Montag, 07.12.2015 nach Duisburg (gemeinsamen Anreise aus Bochum: 17.00 Uhr, Bo-HBF, Gleis 4):

Macht euch grade gegen Nazis und Rassismus. Am 7. Dezember nach Duisburg!

Wir, die Antifaschistische Linke Bochum rufen dazu auf, am 07.12. an der antifaschistischen Demonstration in Duisburg teilzunehmen. Unter dem Motto “Pogrome verhindern bevor sie stattfinden” organisieren Antifa-Strukturen den Protest gegen den Rechtsruck in Deutschland und insbesondere in Duisburg.

Die Mobilisierung seitens rechter Nachbarschaften und Parteien nimmt überall in Deutschland zu. In NRW ist Duisburg eine der Hochburgen. In Duisburgs Straßen kam es seit Jahren immer wieder zu Übergriffen mit rassistischen Motiven und genau in derselben Stadt ist seit Anfang des Jahres der PEGIDA-Ableger DUGIDA, jeden Montag vor dem Hauptbahnhof in der Stadtmitte vertreten.

Im Sommer war DUGIDA fast an den Rand der Bedeutungslosigkeit gedrängt worden, doch bei den letzten Demonstrationen waren wieder 300-350 RassistInnen auf Duisburgs Straßen unterwegs. Ein Teil des Klientels, wie zum Beispiel Anghörige rechtsradikaler Fußball-Fangruppen und Pro NRW-Aktivisten, welches nun unter dem “DUGIDA”-Label auf die Straße zieht, ist nicht neu vom Himmel gefallen, sondern treibt schon seit längerem sein Unswesen. In manchen Stadtteilen hetzen AnwohnerInnen gemeinsam mit Pro NRW schon seit einigen Jahren gegen die sogenannten “Ekelhäuser” und die dort lebenden Sinti und Roma. Doch durch die DUGIDA-Bewegung hat rechter Protest in der Stadt Duisburg eine neue Qualität erreicht. Hier sammeln sich neben den schon vertretenden empörten Nachbarn und Hogesa-Hooligans nämlich auch NPD-Kader und “DieRechte”-AktivistInnen.

Bekannte Gesichter, wie der NPD-NRW Vorsitzender Claus Cremer oder Dortmunder Nazis der Partei “Die Rechte” Michael Brück oder Siegfried “SS-Siggi” Borchardt werden regelmäßig auf den Demonstrationen von DUGIDA gesichtet. Die Duisburger Montagsdemo ist also ein regelmäßiger und wichtiger Termin im braunen Kalenderblatt.

Die Polizei lässt den RassistInnen und Nazis in Duisburg nahezu freien Bewegungsspielraum, sodass es immer wieder zu Angriffen auf Linke und Menschen mit Migrationshintergrund kommt.

Doch die braunen KameradInnen und BürgerInnen sind nicht die einzigen, die zum Rechtsruck in der BRD beitragen. Überall in Deutschland wird von der „Flüchtlingskrise“ gesprochen und dieser rassistisch geprägte Diskurs wird nicht zuletzt von Kräften wie PEGIDA oder AFD ausgenutzt, um ihren Rassimus und ihr menschenverachtendes Gedankengut zu propagieren. Bisher leider mit Erfolg. Die Regierung aus CDU/CSU und SPD springt auf diesen Zug auf und hat bereits in diesem Jahr zwei Asylrechtsverschärfungen durchgesetzt, welche Gebiete, in denen vor nicht allzu langer Zeit noch NATO-Einsätze stattfanden, zu “sicheren Herkunftsländern” deklariert. Doch nicht nur die Parteien nutzen diesen Populismus, auch die Presselandschaft ist fleißig am hetzen. Es wird zwischen guten und bösen Flüchtlingen unterschieden und gerade diese Trennung scheint in weiten Teilen der Gesellschaft angekommen zu sein. Auch die Anschläge von Paris werden von geistigen BrandstifterInnen genutzt, um sich in antimuslimischer Hetze und Stimmungsmache gegen Geflüchtete zu üben.

Diese Gesinnungen und gefährlichen Analysen finden momentan ein Sammelbecken in NRW – und zwar jeden Montag in Duisburg.

Lassen wir nicht zu, dass die rechtsradikale Bewegung im Pott Fuß fasst. Runter von der Couch – auf zur antifaschistischen Demonstration gegen Pegida in Duisburg!

Kommt am 07.12 zum Bochumer HBF, Gleis 4, um 17:00 Uhr, um gemeinsam mit uns in Duisburg zu demonstieren.

Macht euch grade gegen Nazis und Rassisten!
All Refugees are welcome!

Antifaschistische Linke Bochum,
November 2015