Archiv des Autors: Antifa Klüngel Bochum

Am Montag nach Duisburg

Pegida-Aufmarsch 18.01.16 in Duisburg zur Geschichte machen!

Am 18.01. jährt sich der Beginn der wöchentlichen rassistischen Aufmärsch von Pegida NRW in Duisburg. Zusammen mit antifaschistischen Gruppen aus Duisburg und NRW rufen wir zu einer Demonstration am Jahrestag auf.

Beginn ist um 18:00 am Osteingang des Duisburger Hauptbahnhof.

Fuck HoGeSa, Fuck Dugida - Am Montag nach Duisburg

Im Januar 2015 begann Pegida NRW in Duisburg montägliche „Abendspaziergänge“ durchzuführen. 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten damals dem Aufruf der Rassisten – es war zugleich das erste und letzte Mal, dass es nennenswerte Gegenproteste der Duisburger Zivilgesellschaft gab.

Zum 1. Geburtstag von Pegida NRW bringen wir keine Blumen mit. Weder für den offen rassitischen Mob auf der Straße und seine willigen Vollstrecker in den Amtsstuben und im Bundestag – noch für islamistische Hetzer.

Beteiligt euch an der gemeinsamen Anreise aus Bochum:
Offener Antifa-Treffpunkt | 17.00 Uhr, Bochum-HBF, Gleis 3/4

Antifa-Café zu Pegida NRW

Am 13. Januar findet im Sozialen Zentrum wieder das Offene Antifa-Café statt. Das erste Antifa-Café im Jahr 2016 steht unter dem Vorzeichen der Mobilisierung zur Antifa-Demo am 18.01. in Duisburg.

Wie an jedem 2. und 4. Mittwoch im Monat könnt ihr ab 18.30 Uhr im SZ andere Antifaschist_innen treffen und euch bei Bier, Limo und Mate austauschen. Um 19 Uhr wird zunächst Mark Haarfeldt zu PEGIDA referieren, anschließend informieren die zur Demo am 18.01. aufrufenden Gruppen Crème Critique [Duisburg] und Emanzipatorische Antifa Duisburg über duisburger Zustände und den geplanten Ablauf der Demo. Das Café findet in Kooperation mit dem HappaHappa-Syndikat statt, das ab 20 Uhr gegen Spende leckere, vegane VoKü serviert. <3

We still hate Mondays - Antifaschistische Demonstration am 18. Januar in Duisburg

Beginn: 18.30 Uhr | Vortrag: 19 Uhr | VoKü: 20 Uhr
Soziales Zentrum Bochum, Josephstr. 2

Wie immer gilt: Sexist_innen, Rassist_innen, Antisemit_innen etc. fliegen raus!

Pogrome verhindern, bevor sie stattfinden

Die Antifaschistische Linke Bochum mobilisiert mit einem eigenen Aufruf zur Antifa-Demo am Montag, 07.12.2015 nach Duisburg (gemeinsamen Anreise aus Bochum: 17.00 Uhr, Bo-HBF, Gleis 4):

Macht euch grade gegen Nazis und Rassismus. Am 7. Dezember nach Duisburg!

Wir, die Antifaschistische Linke Bochum rufen dazu auf, am 07.12. an der antifaschistischen Demonstration in Duisburg teilzunehmen. Unter dem Motto “Pogrome verhindern bevor sie stattfinden” organisieren Antifa-Strukturen den Protest gegen den Rechtsruck in Deutschland und insbesondere in Duisburg.

Die Mobilisierung seitens rechter Nachbarschaften und Parteien nimmt überall in Deutschland zu. In NRW ist Duisburg eine der Hochburgen. In Duisburgs Straßen kam es seit Jahren immer wieder zu Übergriffen mit rassistischen Motiven und genau in derselben Stadt ist seit Anfang des Jahres der PEGIDA-Ableger DUGIDA, jeden Montag vor dem Hauptbahnhof in der Stadtmitte vertreten.

Im Sommer war DUGIDA fast an den Rand der Bedeutungslosigkeit gedrängt worden, doch bei den letzten Demonstrationen waren wieder 300-350 RassistInnen auf Duisburgs Straßen unterwegs. Ein Teil des Klientels, wie zum Beispiel Anghörige rechtsradikaler Fußball-Fangruppen und Pro NRW-Aktivisten, welches nun unter dem “DUGIDA”-Label auf die Straße zieht, ist nicht neu vom Himmel gefallen, sondern treibt schon seit längerem sein Unswesen. In manchen Stadtteilen hetzen AnwohnerInnen gemeinsam mit Pro NRW schon seit einigen Jahren gegen die sogenannten “Ekelhäuser” und die dort lebenden Sinti und Roma. Doch durch die DUGIDA-Bewegung hat rechter Protest in der Stadt Duisburg eine neue Qualität erreicht. Hier sammeln sich neben den schon vertretenden empörten Nachbarn und Hogesa-Hooligans nämlich auch NPD-Kader und “DieRechte”-AktivistInnen.

Bekannte Gesichter, wie der NPD-NRW Vorsitzender Claus Cremer oder Dortmunder Nazis der Partei “Die Rechte” Michael Brück oder Siegfried “SS-Siggi” Borchardt werden regelmäßig auf den Demonstrationen von DUGIDA gesichtet. Die Duisburger Montagsdemo ist also ein regelmäßiger und wichtiger Termin im braunen Kalenderblatt.

Die Polizei lässt den RassistInnen und Nazis in Duisburg nahezu freien Bewegungsspielraum, sodass es immer wieder zu Angriffen auf Linke und Menschen mit Migrationshintergrund kommt.

Doch die braunen KameradInnen und BürgerInnen sind nicht die einzigen, die zum Rechtsruck in der BRD beitragen. Überall in Deutschland wird von der „Flüchtlingskrise“ gesprochen und dieser rassistisch geprägte Diskurs wird nicht zuletzt von Kräften wie PEGIDA oder AFD ausgenutzt, um ihren Rassimus und ihr menschenverachtendes Gedankengut zu propagieren. Bisher leider mit Erfolg. Die Regierung aus CDU/CSU und SPD springt auf diesen Zug auf und hat bereits in diesem Jahr zwei Asylrechtsverschärfungen durchgesetzt, welche Gebiete, in denen vor nicht allzu langer Zeit noch NATO-Einsätze stattfanden, zu “sicheren Herkunftsländern” deklariert. Doch nicht nur die Parteien nutzen diesen Populismus, auch die Presselandschaft ist fleißig am hetzen. Es wird zwischen guten und bösen Flüchtlingen unterschieden und gerade diese Trennung scheint in weiten Teilen der Gesellschaft angekommen zu sein. Auch die Anschläge von Paris werden von geistigen BrandstifterInnen genutzt, um sich in antimuslimischer Hetze und Stimmungsmache gegen Geflüchtete zu üben.

Diese Gesinnungen und gefährlichen Analysen finden momentan ein Sammelbecken in NRW – und zwar jeden Montag in Duisburg.

Lassen wir nicht zu, dass die rechtsradikale Bewegung im Pott Fuß fasst. Runter von der Couch – auf zur antifaschistischen Demonstration gegen Pegida in Duisburg!

Kommt am 07.12 zum Bochumer HBF, Gleis 4, um 17:00 Uhr, um gemeinsam mit uns in Duisburg zu demonstieren.

Macht euch grade gegen Nazis und Rassisten!
All Refugees are welcome!

Antifaschistische Linke Bochum,
November 2015

Antifaschistische Demonstration am 07.12. in Duisburg

Pogrome verhindern, bevor sie stattfinden

In ganz Deutschland finden seit Monaten verstärkt rassistische Mobilisierungen statt. Es kommt regelmäßig zu Demonstrationen und zu Angriffen auf Geflüchtete und deren Unterkünfte. Sowohl Neonazis, als auch andere Rassist*innen vernetzen sich, mobilisieren und greifen an. In verschiedenen Städten kam es schon zu pogromartigen Übergriffen. Der gesamte Diskurs über eine angebliche „Flüchtlingskrise“ in Deutschland ist rassistisch geprägt. Hochburg von rassistischer Mobilisierung in NRW ist wieder mal Duisburg.

Pogrome verhindern, bevor sie stattfinden - Antifaschistische Demonstration am 07.12.2015 in Duisburg

Duisburger Zustände

In der Stadt, in der in den vergangenen Monaten und Jahren die rassistische und antiziganistische Stimmung in einzelnen Stadtteilen auch immer mal wieder in Gewalt umschlug, findet seit Anfang des Jahres immer montags eine Pegida Demonstration statt. Die Aufmärsche, die bis zum Sommer eher in der Bedeutungslosigkeit versunken waren, sind in den letzten Wochen auf bis zu 400 Rassist*innen angewachsen und damit zu einem wöchentlichen Sammelbecken für Neonazis – von „Die Rechte“ bis zur NPD, Hogesa-Hools und neue Rechte – aus ganz NRW geworden. Besonders Hooligans bestimmen das Bild der Demonstration.

Ein Ende der Mobilisierung scheint nicht in Sicht, vielmehr steigt die Zahl der Teilnehmer*innen von Woche zu Woche weiter an. Die Nazis werden bei diesem Event nicht, wie sonst oft üblich, mit polizeilichen Durchsuchungen oder Absperrungen konfrontiert. Sie können sich frei im und um den Hauptbahnhof bewegen – Übergriffe auf Linke und Migrant*innen mit eingeschlossen.

Schweineherbst in Deutschland

Nach einem kurzen Sommer voller Hilfsbereitschaft, bei der man das Gefühl bekommen konnte, ganz Deutschland von Angela Merkel bis hin zur BILD-Zeitung wären „Refugees Welcome“, zeigt man hierzulande nun wieder sein wahres Gesicht. Auf die rassistische Stimmung, die Pegida, AFD und Co. erzeugen, reagiert auch die herrschende Politik. Die Bundesregierung aus SPD und CDU beschloss zwei Asylgesetzverschärfungen in diesem Jahr und debattiert unermüdlich über Grenzkontrollen, Transitzonen und beschleunigte Abschiebeverfahren. Durchgesetzt werden konnten die Asylgesetzverschärfungen dank der Unterstützung der Grünen.

Neuen Aufwind bekommen die rassistischen Bewegungen, wie Pegida, auch durch die islamistischen Anschläge von Paris und der von FAZ bis taz heraufbeschworenen kippenden gesellschaftlichen Stimmung. Sie nutzen diese um weiter gegen Geflüchtete und Muslime zu hetzen.

Zeit zu Handeln

Bisher konnten die Pegida Hetzer*innen fast ungestört durch Duisburg marschieren. Umso wichtiger ist es nach den Terroranschlägen von Paris und der rassistischen Stimmung in ganz Deutschland, dagegen zu halten. Wir wollen für entschlossene Solidarität mit den Geflüchteten, die nach Europa kommen auf der Suche nach einem sicheren, guten Leben, auf die Straße gehen. Gleichzeitig ist es notwendig, allen reaktionären Ideologien und deren Vertreter*innen, wie Pegida aber auch den Islamist*innen, die für die Terroranschläge von Paris und auch für die Flucht tausender Menschen aus Syrien und dem Irak verantwortlich sind, den Kampf anzusagen.

Runter von der Couch – auf zur Antifa-Demonstration gegen Pegida in Duisburg!
Gegen jeden Rassismus und für Solidarität mit allen Geflüchteten!
Gegen alle Angriffe auf das schöne Leben!
07.12.15 | 18.00 Uhr | Duisburg, Friedrich Wilhelm Platz (Haltestelle Steinsche Gasse)

Initiative von antifaschistischen Gruppen aus NRW, November 2015
Infos: AVV-NRW

Beteiligt euch an der gemeinsamen Anreise aus Bochum:
Offener Antifa-Treffpunkt | 17.00 Uhr, Bochum-HBF, Gleis 4

Beteiligt euch an der gemeinsamen Anreise aus Bochum

Offensiv, autonom, militant – Wie die Antifa entstand

Für den 01.12.2015 hat die Antifaschistische Linke Bochum in Kooperation mit dem notstand e.V. Bernd Langer eingeladen, welcher über die Entstehung der autonomen Antifa referieren wird. An dieser Stelle dokumentieren wir den Flyer zur Veranstaltung:

Offensiv, autonom, militant - Wie die Antifa entstand: Buchvorstellung mit Bernd Langer am 1. Dezember im Sozialen Zentrum Bochum (Josephstr. 2)

»„Schwerste Krawalle in Frankfurt“ titelten die Medien nach dem 17. Juni 1978. Militante hatte aus einer Antifa-Demonstration Polizeiabsperrungen vor dem Rathaus angegriffen, um das NPD-„Deutschlandtreffen“ zu verhindern. 1979 und 1980 folgten die „Rock gegen Rechts“-Konzerte mit mehr als 40 000 Menschen. Die NPD gab ihr Treffen danach auf.

In der BRD entstand zu dieser Zeit eine neue antifaschistische Bewegung. Eine führende Rolle spielten bald Autonome, von denen einige versuchten, den Widerstand zu koordinieren. Sie propagierten einen Antifaschismus, den sie als Kampf gegen das „imperialistische System“ verstanden.

Legendäre Straßenschlachten wie am 1.10.1983 in Fallingbostel oder die Unruhen nach dem Tod von Günter Sare am 28.9.1985 in Frankfurt am Main, Kommando-Militanz und Bündnisaktionen gehörten zu den Konzepten, die schließlich in der heutigen Antifa-Bewegung mündeten.

Eine detaillierte Beschreibung dieser Entwicklung und eine Analyse der Ansätze von damals bis heute.«

Bochum: Dienstag, 1. Dezember 2015
Ort: Soziales Zentrm Bochum, Josephstr. 2
Beginn: 19.30 Uhr

Offenes Antifa-Café zu „Out of Action“

Beginn: 18.30 Uhr | Vortrag: 19 Uhr

Am Mittwoch, den 25. November, findet im Sozialen Zentrum Bochum wieder das Offene Antifa-Café statt. Ab 18.30 Uhr könnt ihr im Café andere Antifaschist_innen treffen und euch bei Cocktails (mit und ohne Alkohol), Bier, Limo und Mate austauschen. Das Café findet in Kooperation mit dem HappaHappa-Syndikat statt, das ab 20 Uhr leckere, vegane VoKü gegen Spende serviert.

Randale, Bambule und ihre Folgen
– „Out of Action“ stellt sich vor

Offenes Antifa-Café zu „Out of Action“

In der Auseinandersetzung mit Faschos und Bullen haben wir immer wieder Scheißerlebnisse wie Verletzungen oder Frust. Diese hinterlassen nicht nur körperliche Spuren, sondern nehmen uns auch psychisch mit. Allerdings werden diese nicht sichtbaren Folgen in der Szene häufig nicht wahrgenommen. Dies führt u.a. dazu, dass Aktivist*innen sich zurückziehen oder Gruppen Strukturen entwickeln, die wir selbst eigentlich nicht wollen. „Out of Action“ hat genau dies zu ihrem Thema gemacht und arbeitet zu traumatischen Erlebnissen und Stress bei politischem Engagement. Die Gruppe „Out of Action“-Gruppe im Ruhrgebiet stellt sich vor und gibt in einem Vortag einen kurzen Einstieg in das Thema. Dabei und danach kann gerne mitdiskutiert werden.

Antira geht nur ohne Staat und Partei

Antira-Demo am 14. November 2015 in Bochum

Am Samstag, 14. November, findet in Bochum die antirassistische Bündnisdemo „Flucht ist kein Verbrechen!“ statt. Treffpunkt ist um 15.00 Uhr vor dem Bochumer Hauptbahnhof. Die Demo richtet sich gegen die jüngsten Asylgesetzgebung sowie die Kriminalisierung von Geflüchteten und deren Helfer*innen und fordert ein Bleiberecht für Alle. Bedauernswerter Weise glauben neben asylrechtsverschärfenden Grünen auch andere Parteien aus der autoritären Ecke momentan, mit der Parole „Refugees Welcome“ politischen Profit machen zu können. Nicht nur deshalb halten wir das Vorhaben der schwarzen Ruhr-Uni, einen starken anarchistischen Block auf der Demo am Samstag zu organisieren für unterstützenswert! Als Bochumer Antifas, Antiras und antiautoritäre Linke rufen wir dazu auf, sich an diesem Block zu beteiligen. Denn für uns ist klar: Antira geht nur ohne Staat und Partei!

Gegen die Asylrechtsverschärfer*innen von SPD und Grünen, gegen eine Vereinnahmung durch autoritäre Kräfte. Kommt zum anarchistischen Block!

Fähren statt Frontex, Fight Fortress Europe!

Infos: Bündnis-Aufruf „Migration is not a Crime“ | Aufruf zum anarchistischen Block

Für ein Leben in Freiheit für alle – Kommt zum anarchistischen Block auf der Antirademo

RUB bildet Neonazi-Kader weiterhin zu Juristen aus

Seit 2013 vergeht an der RUB kein Semester ohne Outing des Dortmunder Neonazi-Kaders Michael Brück. Auch heute wurde wieder mit Plakaten und Flugblättern über die Umtriebe des Jura-Studenten informiert. Obwohl sich Brück aus gutem Grund eher selten auf dem Bochumer Campus blicken lässt, soll er sich weiterhin zu Klausuren anmelden und somit seine Ausbildung zum Nazi-Volljuristen vorantreiben.

Im Folgenden dokumentieren wir einen Beitrag autonomer Antifaschist*innen.

Michael Brück, Nazi-Kommilitone an der RUB

Seit WiSe 2013/14 studiert Michael Brück, ein aktiver Neonazi-Kader, Rechtswissenschaften an der RUB. Der 24-Jährige ist kein Mitläufer, sondern gehört seit Jahren zum harten Kern der extrem rechten Szene. Er war einer der führenden Köpfe der Kameradschaft „Nationaler Widerstand Dortmund“ (NWDO), die für zahlreiche Aufmärsche und Übergriffe verantwortlich zeichnet. Seit dem Verbot des „NWDO“ durch das Innenministerium 2012 treibt er maßgeblich den Aufbau der Nachfolgeorganisation, der Partei „Die RECHTE“ voran, in der er den Posten des NRW-Vizevorsitzenden inne hat und für die er seit April im Dortmunder Stadtrat sitzt.

1. November 2015. In der Nacht brennen Müllcontainer neben einer von Flüchtlingen bewohnten Unterkunft in der Dortmunder Kreuzstraße. Es werden Spuren von Molotow-Cocktails entdeckt, die SoKo Rechts ermittelt. Das Schema scheint dasselbe wie beim Brandanschlag auf eine Geflüchtetenunterkunft am 06.09.2015 in Dortmund-Kemminghausen. Auch hier werden im Anschluss an eine von RUB-Student Michael Brück angemeldete Nazikundgebung Molotow Cocktails in eine leer stehende Schule geworfen, in der Flüchtlinge untergebracht werden sollten. Aus Worten werden Taten.

Wenige Stunden vor dem jüngsten Brandanschlag hatten die Neonazis von „Die Rechte“ im Stadtteil Eving gegen Flüchtlinge gehetzt. Erst vor einer Woche waren hier sechs polizeibekannte Neonazis auf vier vermeintliche „Ausländer“ mit Flaschen und einem Baseballschläger losgegangen. Auch NRW ist Dunkeldeutschland, auch hier verfolgen die Nazis eine Strategie der Einschüchterung und des Terrors. Einer ihrer Anführer ist Michael Brück, der seit WiSe 2013/14 an der RUB Rechtswissenschaften studiert.

Brück sitzt für „Die Rechte“ im Dortmunder Stadtrat und betreibt einen Internet-Versandhandel mit dem eindeutigen Namen „antisem.it“. Hier deckt sich die Szene mit verschiedenen Nazi-Devotionalien, Sturmhauben, Zwillen und Stahlkugeln ein. Nach den massiven rassistischen Ausschreitungen und Auseinandersetzungen zwischen Neonazis und der Polizei im sächsischen Heidenau führte Brück gar einen „Heidenau-Rabatt“ für Besteller von entsprechenden Postleitzahlen ein.

Michael Brück hetzt am 30. Juli 2015 gegen Geflüchtete in Dortmund-Mengede

Im Juni landete Brück selbst im Polizeigewahrsam, als er zusammen mit anderen Nazis versuchte, ein Protestcamp syrischer Geflüchteter anzugreifen. Im August machte Brück mit dem selbsternannten „Stadtsschutz“, einer Nazi-„Bürgerwehr“ der Partei „Die Rechte“ auf sich aufmerksam, indem er zusammen mit anderen Kameraden auf in einem Waldstück am Rande eines Autobahnparkplatzes Jagd auf schwule Cruiser machte und die Szenen ins Netz stellte.

Die Wahl des Studienfachs dürfte für Brück kein Zufall gewesen sein. Da er und seine Kameraden sich für eine Vielzahl von Straftaten vor Gericht verantworten müssen und sich mit der Partei „Die Rechte“ am Rande der Legalität bewegen scheint die Entscheidung Jura zu studieren nur logisch. Die an der RUB erworbenen Kenntnisse erleichtern Brück, seine menschenverachtende Einstellung frei von strafrechtlichen Konsequenzen in die Gesellschaft zu tragen.

Es ist nicht hinnehmbar, dass die RUB weiterhin einen Neonazi-Kader ausbildet und damit aktive Schützenhilfe für Vorantreiben der nationalsozialistischen Ideologie leistet.

Bericht von der Demo gegen ProNRW

Heute demonstrieten 70 Menschen gegen eine Kundgebung der rechtspopulistischen Partei ProNRW in Bochum. ProNRW hatte bereits am letzten Wochenende mit einer Kundgebungstour unter dem Motto “Ja zum Asylrecht, nein zum Asylmissbrauch” gestartet. Am heutigen Tag standen die Städte Bochum, Bottrop und Gelsenkirchen auf dem Plan.

Fight Racism - Antifa Demo gegen Rassismus und geistige Brandstifter in Bochum 31.10.2015

Um kurz nach halb elf starte die Antifa-Demo gegenüber des Bochumer Hauptbahnhofs. Der Aufruf der Antifaschistischen Linken Bochum wurde vorgelesen, danach begann man, durch die Huestraße zum Kundgebungsort am Husemannplatz zu laufen. Ein lauter und durch Transparente und Fahnen geschmückter Demonstrationszug war für die PassantInnen wahrzunehmen. Der Flyer “Geistige Brandstifter nicht in Ruhe lassen – Saures für ProNRW!” wurde verteilt. Thematisch behandelte dieser die Strategie der Partei in der Mitte der Gesellschaft Fuß zu fassen, das Erstarken militanter Aktionen von Neonazis und die misslungende Auseinandersetzung mit dem Zuzug Geflüchteter seitens der Medien und Politik.

Gegen Rechte Gewalt - Antifa Demo in Bochum auf dem Massenberg-Boulevard

Die Polizei hat die Demonstration zunächst nur mit wenigen Beamten begleitet. Am Husemannplatz wartete jedoch eine große Anzahl von Beamten in zivil und uniformiert auf den Demonstrationszug.

Angekommen am Husemannplatz formierten sich die AntifaschistInnen gegenüber der selbsternannten Bürgerbewegung. Ein Redebeitrag zum Thema “Antifa supports Refugees” von unseren Freundinnen und Freunden der Autonomen Antifa 170 aus Dortmund wurde vorgetragen und das Bochumer AntifaCafé, welches jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat seine Türen öffnet, stellte sich vor.

Rassistenpack zu Siskebap - Gegenkundgebung auf dem Husemannplatz

ProNRW gab ein “bemitleidenswertes” Bild ab. Legendlich vier Stammtischpatrioten hatten sich versammelten und standen einsam auf dem großflächig abgesperrten Platz. Die Kundgebung wurde durch den Antifaschistischen Protest vom Rest der Innenstadt abgeschirmt. Es wurde ihnen verunmöglicht ihre Hetze an die PassantInnen heranzutragen. Unter den anwesenden Rassisten waren unteranderem Frederick Christopher Freiherr von Mengersen und Hans-Joachim Adler. Adler ist der Vorsitzende des Kreiverbandes Bochum. Mengersen ist der Schriftführer des Landesverbandes NRW.

Bitte nicht füttern: Frederick Christopher Freiherr von Mengersen, Hans-Joachim Adler und weitere Rassist*innen

Da in den letzten Jahren der Widerstand gegen rechte Kundgebung, eher von der links-liberalen Bürgerschaft initiiert wurde, sahen wir die Notwendigkeit dem autonomen antifaschistischen Spektrum einen Anlaufpunkt zu bieten. Um eigene Inhalte auf die Straße zu tragen und als Antifa erkennbar zu sein hatten wir den Demonstrationszug angemeldet. Wir haben uns gefreut, dass sich, trotz der Uhrzeit, viele Menschen der Demo angeschlossen haben.

Desweiteren bleibt die Frage offen, wie man aus antifaschistischer Sicht solche Veranstaltungen und Kundgebungstouren effektiv stören kann.

Das BgR Bochum und die Antifa

Vier Rassisten konnten sich letztendlich einer großen Aufmersamkeit erfreuen. Dementsprechend müsste die antifaschistische Szene in Bochum und wir als Gruppe uns überlegen, wie man in Zukunft auf solche Veranstaltungen reagieren kann. Wie kann man z.B. einen kreativen und effektiveren Protest umsetzen? Was lassen die räumlichen Bedingungen zu und wie bekommt man es hin ProNRW weniger Aufmerksamkeit zu schenken ohne sie gänzlich zu ignorieren? Wie kann man den lokalen Kreisverband schwächen, sodass beim nächsten mal nur noch zwei Ledersandalenträger an der Kundgebung teilnehmen?

Fight Nazis and Racism!
Antifaschistische Linke Bochum, Oktober 2015

Die Transparente - Antifa Demo in Bochum

Weitere Bilder der Antifa-Demo gibt es auf Indymedia-Linksunten.

Demo gegen Rassismus und geistige Brandstifter

Am 31. Oktober möchte ProNRW eine Kundgebung in Bochum abhalten. Unter dem Motto „Ja zum Asylrecht, Nein zum Asylmissbrauch“ haben sie bereits am 24. Oktober in Duisburg, Oberhausen und Mülheim gegen Geflüchtete gehetzt. Am kommenden Samstag soll nun auf dem Husemannplatz in Bochum ihre Kundgebungstour in die zweite Runde gehen. Weitere Städte werden Bottrop und Gelsenkirchen sein.

Demo gegen Rassismus und geistige Brandstifter am Samstag, 31.10.2015 in Bochum

ProNRW ist eine sogenannte rechtspopulistische Partei. Rechtspopulist_innen geben sich bei ihrer Hetze betont bürgerlich und vermeintlich demokratisch. Rassistische Inhalte werden versteckt, sind jedoch bei genauerem Hinsehen immer noch zu erkennen. Klassische Hetze und Hetzparolen werden gegen vermeintlich harmlosere Forderungen ausgetauscht. Ein „Ausländer raus!“ (NPD) wird zu „Asylmissbrauch stoppen!“ (ProNRW). Ausgrenzung und Diskriminierung werden allerdings auch hier propagiert. Dies ist Teil der Wahlkampfstrategie, um gerade in der Mitte der Gesellschaft WählerInnenstimmen zu bekommen. Mit dieser Form von Rassismus kann ProNRW Anknüpfungspunkte in der Bevölkerung finden.

Der Gedanke, dass Migrantinnen und Migranten „uns“ die Arbeitsplätze wegnehmen oder das Sozialsystem belasteten ist in der Bevölkerung weit verbreitet.

Wie viele andere politischen Akteure hat auch ProNRW erkannt, dass rassistisches Gedankengut eine Renaissance erlebt. Die momentane Grundstimmung und die Verunsicherung gegenüber des Eintreffens einer großen Anzahl von Geflüchteten bietet eine Gelegenheit für die OrganisatorInnen der beiden „Anti-Islam-Kongresse“ wieder Anschluss an die Gesellschaft zu finden. ProNRW möchte sich erneut als Anwalt der Bürgerschaft darstellen.

Wie alle RassistInnen, die etwas auf sich halten, posaunt die Partei ihre Menschenverachtung nicht allzu offen aus. Sie geht einher mit einem Diskurs, der sich von Focus, Spiegel und co. über die SPD bis hin zu Pegida zieht – es wird zwischen den Geflüchteten differenziert. Die „guten und nützlichen“ werden vom Krieg in Syrien nach Europa getrieben, diese, dass ist ja in einem vermeintlich hilfsbereiten Land, wie der Bundesrepublik, keine Frage, verdienen uneingeschränkte Solidarität. Die „unnützen“ Geflüchteten kommen ebenfalls nach Europa, weil sie Schutz suchen. Schutz vor Diskriminierung aufgrund ihrer politischen Haltung, sexueller Orientierung, oder weil sie angesichts ihrer ethnischen Zugehörigkeit Angst um Leib und Leben haben müssen. Doch dies wird in den Medien nicht so wahr genommen. Man hört eher von Menschen, die das Sozialsystem belasten und den weltoffenen Deutschen böswillig ausnutzen wollen. Diese Differenzierung von Geflüchteten dient dazu, dass:

A – Hilfsbedürftige gegeneinander ausgespielt werde.
B – eine jede WutbürgerIn sich nicht als RassistIn bezeichnen muss, um gegen Geflüchtete zu wettern.

Dieses Spiel spielt auch die Bundesregierung, wenn sie einerseits die uneingeschränkte Aufnahme von Kriegsflüchtlingen zulässt, andererseits Sonderabschiebelager für Sinti und Roma vom Balkan eröffnet.

Es geht also darum das Gesicht zu waren, nicht als Buh-Mann in der Öffentlichkeit zu stehen. Und das funktioniert auch sehr gut. Wer hört noch von brennenden Unterkünften oder rassistischen Übergriffen, wenn auf jeder Titelseite spendende und hilfsbereite BürgerInnnen abgebildet sind, die ihre neuen Brüder und Schwestern mit Applaus begrüßen. Die täglich statt findende Gewalt und die inhaltliche Übereinstimmung der Volksparteien und BürgerInnen mit Rechtsaußen werden retuschiert.

Doch um es kurz und knapp zu sagen, die Lage ist angespannter als je zuvor! Immer noch ziehen jeden Montag bundesweit zehntausende sogenannte „Asylkritiker“ durch die Straßen, immer noch brennen Unterkünfte oder werden vom deutschen Mob belagert, immer noch gibt es keine angemessene Auseinandersetzung damit in der Öffentlichkeit.

Und dies ist nicht nur ein ostdeutsches Problem. Von Januar bis Oktober wurden 121 Straftaten mit einem rassistischen oder rechtsradikalen Hintergrund in NRW im Umfeld von Flüchtlingsunterkünften begangen. Auch im Bochumer Stadtteil Wattenscheid versuchte die NPD unter dem Deckmantel einer Bürgerinitiative gegen einige Unterkünfte mobil zu machen, dieses Vorhaben schlug jedoch dank der schlechten Aufstellung und mangels geistiger Fähigkeiten fehl. Des weiteren gab es einige Vorfälle in Bochum-Langendreer. Zunächst einmal wurde in der Nähe eines Wohnheims mit einer Gaspistole aus einem fahrenden Auto geschossen, dann brannte die Box einer Kleiderspendestelle für Refugees und es seit längerem waren im Stadtteil wieder Nazischmiereien zu finden. Von aufeinander bezogenen Aktionen seitens der organisierten rechten Szene ist jedoch nicht auszugehen.

Wir wissen, dass die Kundgebungstouren seitens Pro-NRW meist mit einem minimalen Aufwand betrieben werden und häufig erst durch die stattfindenden Gegenproteste Aufmerksamkeit erhalten. Es kann aber in den heutigen Zeiten nicht auf einen lautstarken Gegenprotest verzichtet werden. Zudem möchten wir dem autonomen antifaschistischen Spektrum eine Anlaufmöglichkeit für ihren Protest bieten. In den letzten Jahren hat meist das links-liberale-bürgerliche Lager die Gegenproteste in Bochum initiiert. Diese machen jedoch andererseits Werbung für Parteien die faktisch an der deutschen Abschiebepolitik beteiligt sind.

Kommt am 31.10. um 10:30Uhr pünktlich zum Bochumer Hauptbahnhof und nehmt an der Antifa-Demo teil. Wir laufen gemeinsam zum Kundgebungsort am Husemannplatz!

Für ProNRW gibt’s an Halloween nur Saures!
Geistige Brandstifter benennen – Rassistische Pogrome verhindern!

Antifaschistische Linke Bochum,
Oktober 2015