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Rechtsrock Konzert in Hattingen am 10.06.2023

KC in Hattingen am 10.06.23

Am Samstag, den 10.6.2023, fand in Hattingen ein Rechtsrock Konzert statt.Im Gewerbegebiet Henrichshütte spielte die bundesweit bekannte neonazistische Hooligan-Band „Kategorie C“.

Anhand der per Telegram veröffentlichten Fotos des Frontsängers und rechten Hooligans Hannes Ostendorf lässt sich die Lokalität zweifelsfrei identifizieren. Auch Spuren außerhalb des Veranstaltungsraum weisen daraufhin, dass das Rechtsrock Konzert dort stattgefunden hat.

Spuren nach dem Konzert in Hattingen 10.06.2023

Die Security bestand aus rechten Hooligans und Rockern, die T-Shirts mit dem Aufdruck „Hooligan Security“ trugen. „Dass Ostendorf und seine Band in dieser Region des Ruhrgebiets auftreten, ist gar nicht so untypisch“ so Malte Schröder von Recherche BO. „Ostendorf ist Mitglied der rechten Bremer Hooligan Gruppe ‚Standarte Bremen‘, diese sind seit vielen Jahren mit rechten Hools aus dem Raum Essen befreundet. Auch nach Bochum gibt es lose Kontakte.“

Hannes Ostendorf mit Anhang am 10.06.2023 in Hattingen

Folglich liegt nahe, dass die Tippgeber:innen für die Location aus der Region stammen. Gerade in Essen-Steele treten seit vielen Jahren die Steeler Jungs auf, die sich ebenfalls aus dem dem Milieu zusammensetzt, wie die Band „Kategorie C“: Neonazis, Hooligans und Rocker.
Auch die Vermieter:innen der Halle müssen nun kritisch hinterfragen; wie ein Rechtsrock Konzert in ihren Räumlichkeiten stattfinden konnte.[Aktualisierung 19.06.23: Kurz nach der Veröffentlichung distanzierte sich der Vermieter glaubhaft von dem Konzert und gab an getäuscht worden zu sein]

RechercheBO
19.06.2023

Antifa Café am 22.11.: Rowdytum und Politik. Fußballfans zwischen DDR und Wende

Als es Anfang Oktober 1989 in Dresden am Hauptbahnhof zu schweren Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Volkspolizei kam, waren auch zahlreiche Anhänger der SG Dynamo Dresden dabei. Auch in Leipzig folgten Fußballfans den Aufruf zu den Montagsdemonstrationen, die das Ende der DDR einläuteten. In den folgenden Monaten implodierte die DDR. Ist die Zeit bis zur Vereinigung zwischen BRD und DDR als friedliche Revolution in die Geschichtsbücher eingegangen, gab der Fußball in den zwei letzten Saisons der DDR-Oberliga ein völlig anderes Bild ab. Hooligangruppen, ausgerüstet mit neonazistischen Devotionalien, dominierten die Kurven und sorgten für gewalttätige Szenen auf den Rängen und um die Stadien herum. Der Fußball im Osten der neu vereinigten Republik hatte ein enormes Gewaltproblem.

Doch woher kamen die gewaltbereiten Jugendlichen, die zuerst zum Fußball gingen und dann in den Innenstädten Jagd auf Migranten oder Linke machten? Die letzten 10 Jahre der DDR veränderten das Bild der Fanszene im Fußball. Besonders junge Männer prägten neue Stilarten, die mitunter politisch auftreten und sich den staatlichen Normvorstellungen abgrenzen wollten.

Welche Ausformungen und Artikulationsformen es vor 1990 existierten und wie sich während der Zeit der Wende sich diese Entwicklung auswirkte, wird in dem Vortrag nachskizziert.

Beginn des Antifa Café wie gewohnt um 18:30 Uhr im Sozialen Zentrum Bochum.
Nach dem Vortrag wird es ebenfalls leckeres, veganes Essen geben.


Offenes Antifa Café Bochum