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Sad But True – Eine DIY-Dokumentation über Ivan Khutorskoi

R.I.P. Ivan Khutorskoy

Am 14.02. zeigen wir im Antifa Café Bochum die Dokumentation “Sad but true”.

Am 16.11.2009 wurde Ivan „Vanya“ Khuturoskoy im Treppenhaus zu seiner Wohnung von einem Neo-Nazi erschossen. Ivan war Punkrocker, Skinhead und aktiver Antifaschist. Als „Bonecrusher“ war er in der moskauer Antifa-Szene bekannt und schützte in seiner Rolle als antifaschistischer Security, Punk- und Hardcore-Shows vor Naziangriffen.

Der Film ist ein Portrait einiger Freund*innen über Ivan selbst und ein Bericht über die Umstände seiner Ermordung. Er erzählt jedoch nicht über den Verlust eines Freundes und Genossen, sondern gibt auch einen Einblick in die Situation des moskauer Punk-Untergrundes der 2000er und die Bedingungen, denen die antifaschistische Bewegung in Russland ausgesetzt war-
SAD BUT TRUE ist ein Film über den Kampf für den Antifaschismus unter lebensbedrohlichen Umständen und auch über die Entstehung einer wehrhaften, politischen und positiven Punk-Subkultur in Russland.

Das Café beginnt wie gewohnt um 18:30Uhr im Sozialen Zentrum Bochum. Nach der Dokumentation wird es wieder leckere KüfA geben.

Offenes Antifa Café Bochum

Antifa Café am 24.01.18: Antiziganismus – Gestern und Heute

In der Veranstaltung sollen zunächst die aktuelle Erscheinungsformen, die sich gegen Roma, bzw. sogenannte “Zigeuner*innen” richtende Ausgrenzungsstrategien in den Blick genommen werden.

Einen weiteren Schwerpunkt des Vortrages bildet die Darstellung der historischen Diskriminierung von “Zigeuner*innen” in Deutschland -besonderer Focus hierbei auf Bochum und Wattenscheid- beginnend im 15. Jahrhundert bis hin zur NS-Verfolgungspraxis.

Desweiteren sollen Parallelen und Unterschiede von antiziganistischen und antisemitischen Projektionen dargestellt werden.

Offenes Antifa Café Bochum und Freiraum e.V.

Mittwoch, den 24.01.2018, ab 18:30 Uhr im Sozialen Zentrum Bochum, Josephstr.2

Nach Vortrag und Diskussion gibt es vegane Küche für alle.

Antifa Café am 10.01.18: Medizin im Nationalsozialismus

Mehr als 300 000 Zwangssterilisationen und mehr als 160 000 Morde im Rahmen der „Euthanasie“ Aktionen. Begangen von Ärzten und PflegerInnen. Selektion an den Laderampen der Konzentrationslager. Menschenversuche.

Ärzte waren nicht nur Mitläufer, sondern schufen mit ihren Versuchen die Grundlagen für den späteren Massenmord durch Gas.

Ärzte waren auch Opfer. Etwa 9000 jüdische Ärzte wurden beraubt, entehrt, vertrieben oder getötet. Bis heute fällt es der ÄrztInnenschaft schwer sich mit diesem Teil ihrer Geschichte auseinanderzusetzen.

Neben einem historischen Abriss möchten wir uns mit der Ausarbeitung während der Nürnberger Ärzteprozesse und in den Jahren danach -bis heute- beschäftigen.

Offenes Antifa Café Bochum und Freiraum e.V.

Mittwoch, 10.01.2018, ab 18:30 Uhr im Sozialen Zentrum Bochum, Josephstr.2

Nach Vortrag und Diskussion gibt es vegane Küche für alle.

Antifa Café am 13.12.: Die »Identitäre Bewegung«. Zwischen Social Media Hype und Jugendbewegung der Neuen Rechten

Die »Identitäre Bewegung« ist die jüngste subkulturelle Jugendszene der extremen Rechten in Deutschland. Sie hat im vergangenen Jahr den Sprung aus den Sozialen Netzwerken auf die »Straße« geschafft und ist zunehmend über öffentlich wahrnehmbare Aktionen präsent. Mit ihrem modernen und aktionistischen Auftreten sowie einer zeitgemäßen Sprache gelingt es ihr, völkischen Nationalismus wie Rassismus stilistisch hip zu verpacken und Jugendliche wie junge Erwachsene anzusprechen.
Auch in Bochum hat sich eine lokale Gruppe der »Identitären Bewegung« gebildet, die versucht, ihre extrem rechte Ideologie zu verbreiten. Immer wieder tauchen Aufkleber, Plakate, Flugblätter und Transparente der Gruppe an der Uni und in der Stadt auf.

Bei der Veranstaltung werden wir einen Blick auf die »Identitäre Bewegung«, ihre Handlungsfelder und Aktionsformen werfen. Wir werden schauen, welche menschenverachtenden Weltbilder diese Bewegung vertritt und in welcher Sprache sie diese verpackt. Und was unterscheidet »Identitäre Bewegung« und Neue Rechte eigentlich von anderen Gruppen der extremen Rechten? Natürlich wird es auch Raum für Austausch und Diskussion geben.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Beginn wie gewohnt um 18:30 Uhr im Sozialen Zentrum Bochum mit anschließender Küfa.

Offenes Antifa Café Bochum

Antifa Café am 22.11.: Rowdytum und Politik. Fußballfans zwischen DDR und Wende

Als es Anfang Oktober 1989 in Dresden am Hauptbahnhof zu schweren Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Volkspolizei kam, waren auch zahlreiche Anhänger der SG Dynamo Dresden dabei. Auch in Leipzig folgten Fußballfans den Aufruf zu den Montagsdemonstrationen, die das Ende der DDR einläuteten. In den folgenden Monaten implodierte die DDR. Ist die Zeit bis zur Vereinigung zwischen BRD und DDR als friedliche Revolution in die Geschichtsbücher eingegangen, gab der Fußball in den zwei letzten Saisons der DDR-Oberliga ein völlig anderes Bild ab. Hooligangruppen, ausgerüstet mit neonazistischen Devotionalien, dominierten die Kurven und sorgten für gewalttätige Szenen auf den Rängen und um die Stadien herum. Der Fußball im Osten der neu vereinigten Republik hatte ein enormes Gewaltproblem.

Doch woher kamen die gewaltbereiten Jugendlichen, die zuerst zum Fußball gingen und dann in den Innenstädten Jagd auf Migranten oder Linke machten? Die letzten 10 Jahre der DDR veränderten das Bild der Fanszene im Fußball. Besonders junge Männer prägten neue Stilarten, die mitunter politisch auftreten und sich den staatlichen Normvorstellungen abgrenzen wollten.

Welche Ausformungen und Artikulationsformen es vor 1990 existierten und wie sich während der Zeit der Wende sich diese Entwicklung auswirkte, wird in dem Vortrag nachskizziert.

Beginn des Antifa Café wie gewohnt um 18:30 Uhr im Sozialen Zentrum Bochum.
Nach dem Vortrag wird es ebenfalls leckeres, veganes Essen geben.


Offenes Antifa Café Bochum

Antifa Café am 08.11.: Videointerview mit dem Zeitzeugen Simon Gronowski

Am 9.11.7017 jähren sich die Pogrome des Novembers 1938 zum 79. Mal.

Sie markieren den Übergang der gezielten Diskriminierung von Jüdinnen und Juden in Deutschland, hin zur systematischen Verfolgung die im Menschheitsverbrechen der Shoa mündete.

Anlass für uns, das am 8. November stattfindene offene Antifa Café den Erinnerungen von Simon Gronowski zu widmen. Simon war als Elfjähriger im Deportationszug XX auf dem Weg in die sichere Vernichtung, als dieser im April 1943 von drei belgischen Widerstandskämpfern aufgehalten wurde. Durch diesen in seiner Form einzigartig gebliebenen Akt des Widerstandes, konnten einige der deportierten Menschen aus den Waggons fliehen. Ermutigt durch diese selbstlose Aktion gelang noch anderen Deportierten die eigenständige Flucht.

Wir werden an diesem Abend ein Video des Zeitzeugengespräches mit Simon Gronowski anschauen, aufgenommen im Sommer 2013 im Rahmen des Antifa-Camp-Buchenwald.

Simon erzählt über sein Leben vor der Deportation, sein Entkommen aus dem Zug, die anschließende Flucht und sein Leben im Untergrund. Weiter berichtet er über seinen Weg nach 1945 und seine ganz persöniche Auseinandersetzung mit den Täter*innen und deren Kindern. Mit einem eindringlichen Apell zum Einsatz für Gerechtigkeit und Menschlichkeit beschließt er seine Ausführungen.

Wie immer beginnen wir ab 18:30 Uhr.

Nach dem Film gibt es noch leckeres, veganes Essen gegen eine kleine Spende.

Wir freuen uns auf euch

Offenes Antifa Café Bochum

Antifa Café am 25.10.2017 – Demo 1×1 und Ende Gelände

Erst vergangen Mittwoch hat das Antifa Café stattgefunden und war durchaus gut besucht. Nun steht aber schon bald das nächste Café vor der Tür.

Was muss ich beachten, wenn ich an einer Demo teilnehme und wie verhalte ich mich in einer Blockade?

Was passiert bei Ende Gelände in Bonn?

Diese und weitere Fragen wollen wir beim kommenden Antifa-Café beantworten.

Dazu wollen wir euch zunächst ab 19:00 Uhr die Aktionen rund um die 23. Klimakonferenz vorstellen. Dieses Mal wird es im Hinblick darauf besonders brisant, da erstmals mit den Fiji Inseln ein Staat Ausrichterin ist, welche in einigen Jahren vom ansteigenden Meeresspiegel verschluckt wird, aus finanziellen Gründen wird der Gipfel aber in Bonn ausgerichtet.
Pikant dabei: Der Gipfel findet 50km entfernt von der größten CO2 Quelle Europas statt. Das und Mehr erfahrt ihr dann…

Anschließend gibt es um 20:00 Uhr den Vortrag „Demo 1×1“, welcher sich mit Demos im Allgemeinen, Demostrategien und Versammlungsrecht, aber auch dem Umgang mit unerwarteten oder belastenden Situationen auf Aktionen beschäftigen wird.

Ihr seid natürlich eingeladen, danach noch ein paar Getränke mit uns zu trinken und die geplante KüFa gegen Spende zu verspeisen :)

Wir freuen uns auf euch!

Wann: 25.10.2017

Ort: Soziales Zentrum Bochum

Beginn: 18:30 Uhr

 

Offenes Antifa Café Bochum

Diskussion über die Entwicklung der AfD

Unsere Freund*innen vom AntifaCafé laden am Mittwoch wieder zu einem Vortrag im SZ Bochum. Im Ankündigungstext heißt es:

Am Mittwoch findet ein Input Vortrag zur AfD im Antifa-Café statt. Danach folgt wie gewohnt eine Diskussionsrunde.

Vor vier Jahren wollte noch kein Mensch diese Partei ernst nehmen, doch jetzt sitzt die AfD im Bundestag. Anfangs wurden die Mitglieder als unrealistische Kritiker der Europäischen Union wahrgenommen und verlacht. Doch nicht erst seit dem Wahlkampf vor der Bundestagswahl hat die Partei durch ihre nationalistischen, rassistischen und sexistischen Äußerungen und Forderungen die in der Politik diskutierten Themen immer weiter nach rechts verschoben. Im nächsten offenen Antifa-Café schauen wir genauer auf die Entwicklung der AfD von einer nicht ernstzunehmenden Elite-Partei zu hoffähigen Rechtspopulisten. Wir wollen mit euch mehr über die AfD erfahren und diskutieren.

Wie immer gibt es köstliche Speisen gegen Spende.

Wann: Mittwoch, den 11.10.2017
Beginn: 18:30 Uhr
Ort: Soziale Zentrum Bochum

Offenes Antifa Café Bochum

Marco Müller geoutet (Identitäre Bewegung)

An dieser Stelle möchten wir das Outing von Marco Müller dokumentieren. Bereits am Freitagmorgen sind Flugblätter im Stadtteil Weitmar aufgetaucht, nun kam ein Bericht seitens der Verfasser*innen auf der Plattform de.indymedia.org hinzu. So heißt es dort:

„Wir haben in den letzten Tagen in Bochum Weitmar über die Aktivitäten eines lokalen IB-Aktivisten aufgeklärt. Marco Müller (geb.02.07.1989) wohnt in der Hattinger Straße 273. Wir haben in seiner unmittelbaren Nachbarschaft rund 1000 Haushalte über seine rassistisch motivierten Tätigkeiten informiert. Hier das Flugblatt:

„Liebe Nachbarinnen und Nachbarn,

wir möchten Sie darüber informieren, dass in unserer unmittelbaren Nachbarschaft der Rassist Marco Müller wohnt.

Dieser bewohnt eine Wohnung in der Hattinger Straße 273. Nach eigenen Angaben ist er führender Kopf der Identitäten Bewegung in Bochum, die 25
Personen umfasst. Marco Müller kommt aus dem Raum Gummersbach bei Köln. Schon dort nahm der Techno- und Autotuningfan an provokanten Aktionen teil (z.B. bei der Anbringung eines großen fremdenfeindlichen Banners auf dem Kölner Hbf). Nun lebt er in Bochum und arbeitet als Maschinenbauer bei Caterpillar in Dortmund. In Bochum ist er für die Propaganda der Identitären verantwortlich. Er verklebt nachts nicht nur Sticker mit rassistischen Inhalten, die euch vielleicht schon rund um seine
Wohnung aufgefallen sind, sondern auch großformatige Plakate in Weitmar, an der Ruhr-Universität, in Wattenscheid und Grumme. Dabei ist Marco Müller nicht bloß ein Mitläufer, der Sachbeschädigung betreibt. Er hat Kontakte zu der Führungsriege der Identitären auf Landes- und Bundesebene.Um sein Netzwerk zu pflegen, fuhr er im Juni mit Bochumer Kameraden zu einer Demonstration der IB nach Berlin.

Die Identitäre Bewegung ist eine rechtsextreme Organisation und agiert deutschlandweit. Sie gibt sich gerne modern und jugendnah, wird allerdings seit geraumer Zeit vom Verfassungsschutz beobachtet. Zu IB-Strukturen in NRW schreibt dieser: „Zur 16 Personen, die der ‚IB‘ in Nordrhein- Westfalen zuzurechnen sind, liegen polizeiliche Erkenntnisse vor. Neben Delikten der Allgemeinkriminalität sind auch Delikte der politisch motivierten Kriminalität – rechts – zu verzeichnen. Hierbei handelt es sich vorrangig um Delikte wie Beleidigung, Hausfriedensbruch, Nötigung, Bedrohung, Volksverhetzung sowie Körperverletzung.“

Die IB distanziert sich von Gewalt, ihre Mitglieder in NRW üben sich jedoch in Wehrsportgruppen und veranstalten Trainings im Wald. Auch möchte die Organisation nicht mit rechten Parteien in einen Topf geschmissen werden. Allerdings sind ihre Distanzierungsversuche vergebens, denn viele Mitglieder der Identitären haben eine rechtsextreme Vergangenheit und personelle Überschneidungen mit Parteien wie der NPD, Die Rechte, den freien Kameradschaften und der AfD bestehen, wie der Verfassungsschutz bestätigt.

Die Identitäre Bewegung stammt ursprünglich aus Frankreich und richtet sich zunächst gegen schwarze Menschen und solche mit Migrationshintergrund – weiterhin gegen alle, die nicht in ein rechtes Weltbild passen. Sie setzt auf Strategien der Kommunikationsguerilla und möchte möglichst viel mediale Aufmerksamkeit für ihre Inhalte erzeugen. Doch dass die Bewegung in letzter Konsequenz eine gefährliche, rechtsradikale Organisation ist, zeigt sich nicht zuletzt an einem Mordfall, der ihr zugerechnet wird: Im Mai 2017 wurden drei Mitglieder der Identitären Bewegung festgenommen, da sie den Mord am Punker Herve Rybarczyk im Jahr 2011 begangen haben sollen. In Deutschland stach am 18. Februar 2017 ein Mitglied der Identitären Bewegung einen politisch Andersdenkenden in Lübeck nieder. Das Bild, das die IB von sich malt, stimmt mit ihrer vernichtenden Ideologie nicht überein.

Wir haben keine Lust auf Nazis und Rassisten in unserer Umgebung! Wenn Sie Marco Müller sehen, lassen Sie ihn wissen, was Sie von seinen rassistischen Ideen halten!

Wir wohnen hier seit Jahrzehnten friedlich, tolerant und weltoffen miteinander an der Hattinger Straße und möchten, dass das auch so bleibt.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Nachbarn vonne Hattinger „

Bericht zur Revolutionären Vorabenddemo

Gegenprotest am 04.02.2017

Am Abend des 30. April versammelten sich in Bochum 400 Menschen zur Revolutionären Vorabenddemo. Themen waren der Rechtsruck in Europa, die AfD, die Geschichte und Gegenwart des Tages der Arbeit. Aber auch die Solidarität mit emanzipatorischen Kräften in Kurdistan und der Türkei, die (re)Organistation linksradikaler und feministischer Strukturen bildeten die Inhalte von Redebeiträgen, Transparenten und Schildern.

Um 19:30 startete der Demonstrationszug lautstark am Bochumer Hauptbahnhof. Von dort aus führte die Route über die Wittenerstraße ins Alsenviertel. Aktivist*innen hatten hier ein Hochhaus mit einem Banner, das sich gegen die Verbote kurdischer Organisationen in der Bundesrepublik richtete, verziert. Im Herzen des Stadtteils folgte die erste kleine Zwischenkundgebung, welche auf die Aktivitäten der “Identitären Bewegung” im Viertel aufmerksam machte. Von dort aus zog man durch die Straßen in Richtung Ehrenfeld, wo vor dem Schauspielhaus und im Kneipenviertel „Viertelvor“ Redebeiträge der YXK (Verband Studierender aus Kurdistan), der Anarchistischen Gruppe Bochum, der Gruppe „Glitzer und Krawall“ und der Antifaschistischen Aktion Bochum folgten.

In der Dämmerung erreichte man das Bermudadreieck. Die eingesetzten Bullen aus Bochum und Münster hatten mit größter Mühe die dort in den Mai tanzenden Menschen von der Demo abgeschirmt. Doch bei der letzten Zwischenkundgebung vor dem Intershop ganz in Hörweite zur Bochumer Partymeile zeigte sich, dass die Feiernden auch an den revolutionären Feierlichkeiten interessiert waren. So vermischten sich zumindest später am Abend beim „Women’s Rave“ noch Demonstrant*innen und Partypeople. Zuvor gab es jedoch noch Redebeiträge der Roten Hilfe Bochum/Dortmund und des Antifa AK Cologne auf die Ohren. Das letzte Stück zurück zum Bochumer Hauptbahnhof wurde durch farbenfrohe Rauchtöpfe begleitet. Über den Lauti wurden alle nochmals dazu aufgefordert, sich am 1.Mai den Nazis in Essen und Dortmund in den Weg zu stellen und sich an den Protesten gegen den G20 Gipfel in Hamburg zu beteiligen.

Die Staatsmacht fuhr zumindest direkt in Sichtweite der Demonstrant*innen mit wenigen behelmten Laufburschen und -mädels auf. Allerdings wurde die Demonstration von Zivilpolizist*innen ständig observiert und zeitweise auch unterwandert. Hier ist es wahrscheinlich der „Initiative zur Polizeiüberwachung“ zu verdanken, dass die eingesetzten Trashkrimi-Duplikate sich nicht wagten mit Provokationen einen Eingriff zu legitimieren.
Auch im Vorfeld der Demonstration war es bereits durch sinnfreie Auflagen und Routenbeschneidungen zu unnötigen Einschränkungen der Demonstrierenden gekommen, die darauf abzielten den politischen Charakter des Abends den Besucher*innen des Bermudadreiecks vorzuenthalten.

Alles in Allem kann man von einer gelungenen Demonstration sprechen. Die Teilnehmer*innenzahl im Vergleich zum letzten Jahr war konstant – an dieser Stelle möchten wir ein Dank an alle Teilnehmer*innen und Unterstützer*innen aussprechen. Auch der Ausdruck der Demo war durch und durch laut und kämpferisch. Dies ist gut, da wir mit der „revolutionären Vorabenddemo“ zeigen wollen, dass es in Bochum und im Ruhrpott linke, radikale Strukturen und Menschen gibt, dass wir trotz Differenzen solidarisch zueinander stehen, dass der 1.Mai ein Tag der linken Bewegung ist und wir uns diesen Tag weder von staatlicher noch von rechter Seite nehmen lassen. Der am späteren Abend beginnende feministische Rave vor dem Musikforum, welcher vom Frauenarchiv organisiert wurde, stellte noch einen Ausklang dar, der ein wenig Entspannung vor dem antifaschistischen Engagement am nächsten Tag in Dortmund und Essen bot.

Doch es steht die Frage offen, wie man Einzelne und Gruppen vernetzt, so dass diese Solidarität sich auch im Alltag entwickelt und weitergegeben wird. Wir hoffen, dass der Organisierungs- und Vernetzungsgrad am 30. April 2018 weiter fortgeschritten ist und die Demonstration (wenn sie denn stattfindet) noch lauter, noch größer und noch kämpferischer sein wird.

Der Kapitalismus muss immer Hiebe kriegen!

 

Antifaschistische Linke Bochum,Mai 2017

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