Archiv der Kategorie: Aufrufe / Veranstaltungen

Bochum geht auf die Straße gegen den Krieg in der Ukraine

Am morgigen 28. Februar 2022 rufen wir zu einer Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine auf:

„Für das Leben!

Es herrscht Krieg. In der Ukraine müssen Menschen in U-Bahnhöfen und Kellern um ihr Leben fürchten, andere müssen ihr Hab und Gut zurücklassen und ihre Heimat verlassen. Unzählige Menschen sind diesem Krieg bereits zum Opfer gefallen. Die vermeintliche Gewissheit vom Frieden in Europa ist spätestens seit den Annexionen der Krim vor acht Jahren illusorisch. Dieser seit Jahren sowohl von Russland als auch der Nato aufgebaute Konflikt wurde durch den Angriffskrieg Russlands vor einigen Tagen eskaliert. Einmal mehr bewahrheitet sich, dass Chauvinismus, Nationalismus und Imperialismus geradewegs zu Krieg und Elend führen. Und einmal mehr fragt man sich, ob die Menschheit nichts gelernt hat.Die Überhöhung des Eigenen bedingt die Abwertung des Anderen. Entgegen aller verklärenden Rechtfertigungsversuche ewiggestriger Träumer, muss aus linker Sicht klar sein, dass Russland ebenso ein imperialer Staat ist, der im Interesse seiner territorialen Ausweitung nicht vor der Zerstörung von Leben zurückschreckt.

„Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ war die Lehre aus den Schrecken des zweiten Weltkriegs. Aus diesem Grund gilt bis heute, dass Nationalismus und Krieg unsere Gegnerschaft erfahren. Wir sind weder „Team Putin“, noch „Team Nato“. Unsere Perspektive sind nicht Staaten, sondern Menschen. Und wir stehen solidarisch an der Seite aller Menschen, die gerade unter dem von Putin zu verantwortenden Angriffskrieg leiden. Wir stehen solidarisch an der Seite der notleidenden Menschen in der Ukraine. Wir stehen ebenso an der Seite der mutigen Menschen in Russland, die dort trotz massiver Repression gegen den Krieg protestieren.

Derweil reiben sich Militaristen und Rüstungskonzerne aller Länder bereits die Finger. Sie sind die wie immer die einzigen Gewinner des Krieges. Das Geschäft mit dem Tod läuft in Deutschland allerdings auch ohne diesen Krieg vor der Haustür. Die rot-grüne Bundesregierung möchte die eigenen Militärausgaben nun erhöhen. Vor allem aus Deutschland ist dies eine denkbar schlechte Antwort auf diesen Krieg. Wir verurteilen diese Entscheidung, denn wir wissen, dass Aufrüstung der Weg zur Eskalation ist. Zeitgleich werden finanzielle und wirtschaftliche Sanktionen gegen die russische Autokratie nur sehr zögerlich umgesetzt. Sanktionen müssen die russischen Autokrat*innen, die Oligarch*innen und Reichen treffen, denn sie haben Einfluss und Schuld am Fortgang des Krieges. Nehmt ihnen ihre Jachten, ihre Feriendomizile, verweigert ihnen jegliche Einreise und gebt ihre Millionen den progressiven Kräften in der Ukraine!

Nach UN-Angaben befinden sich bereits rund 100.000 Menschen auf der Flucht. Die Vereinten Nationen rechnen mit vier bis fünf Millionen Flüchtlingen, sollte der Krieg weitergehen. Selbstverständlich lautet unsere Antwort darauf: Bochum hat Platz, Refugees Welcome!

Gegen Putins Krieg! Hoch die internationale Solidarität!“

 

Antifaschistische Linke Bochum,
Februar 2022

Letzte Infos zum 26.02.2022

Bündnis gegen Querdenken am 26.02.2022

Heute gehts gegen Querdenken auf die Straße. Der Startpunkt von Querdenken, wird auf dem Dr.-Ruer-Platz sein. Wir rufen alle auf dorthin zu kommen und am Rand des Platzes Protest zu ziegen. Wahrscheinlich wird Querdenken im späteren Verlauf über die Graben oder Schützenbahnstraße auf den Boulevard geleitet.

Die Gegenkundgebung ist auf der Huestraße/Dr.-Ruer-Platz angemeldet. Bleibt in jedem Fall in Bewegung! Zum bisherigen Zeitpunkt haben über 30 Gruppen und Organisationen den Aufruf unterzeichnet.

Die EA-Nummer für heute lautet:
015212132168

EA Nummer für den 26.02.2022 in Bochum

Bochum solidarisch gegen Corona-Krise und Querdenken #2

Bochum solidarisch gegen Corona-Krise & Querdenken #2

Am Samstag, den 26.02.2022, möchte die verschwörungsideologische und rechtsoffene Gruppierung “Querdenken 234” erneut durch Bochum maschieren. Dies werden wir nicht unwidersprochen lassen!

Nachdem bereits am 29.01. der Protest gegen die Corona-Krise positiv zu bewerten und Querdenken 234 auf massiven Widerstand gestoßen ist,  gilt es hieran  anzuknüpfen.
Sagt euren Freund*innen bescheid und lasst uns gemeinsam zeigen, dass Bochum für Anhänger*innen von Verschwörungsideologien keinen Platz hat!


Der immer noch aktuelle Aufruf:

Seit Beginn der Corona-Pandemie wird davor gewarnt, dass verschwörungsideologische Erzählungen gefährlich sind. Nun zeigt sich immer deutlicher, dass das Spektrum, in dem solche Erzählungen kursieren, sich radikalisiert. Angriffe auf Journalist*innen und Menschen, die die Aufmärsche beobachten, nehmen zu – gewalttätige Auseinandersetzungen auf Demonstrationen ebenfalls. Doch auch außerhalb von Demonstrationen zeigen sich die selbsternannten Impf- und Maskengegner*innen immer gewalttätiger. Trauriger Höhepunkt war ein Vorfall in Idar-Oberstein bei dem ein junger Tankwart von einem Maskengegner erschossen wurde.

Auch Personen, die der extremen Rechten angehören, fühlten sich von Anbeginn an wohl auf Veranstaltungen von Querdenken in Bochum. Zuletzt nahmen am 18.12.2021 nachweislich gewaltbereite Neonazi-Kader der Parteien NPD und “Die Rechte” am Querdenken-Aufmarsch in Bochum teil. Bereits im Mai 2020 veranstalteten Mitglieder des Orgakreises von “Querdenken 234” einen “Spazierang” durch Bochum, an dem auch die lokale NPD teilnahm. Nachdem ca. anderthalb Jahre die Anwesenheit von Neonazis bei Querdenken ignoriert bzw. geleugnet wurde, gab der Anmelder und Mitorganisator Christian Riepenhoff Anfang Januar gegenüber der WAZ offen zu, dass Menschen aus dem rechten Spektrum an seinen Demonstrationen teilnehmen dürfen. Das, was Querdenken lokal als auch bundesweit ohnehin regelmäßig praktiziert, wurde nun auch offen kommuniziert. Der Schulterschluss von verrohtem Bürger*innentum mit Neonazis ist damit auch in Bochum Fakt. Neonazis, denen seit Jahren kein Aufmarsch mehr in Bochum gelang, werden durch Querdenken reaktiviert und bekommen eine Bühne zur Inszenierung. Hinzu kommen antisemitische Erzählungen und Holocaustrelativierungen, die immer wieder auch auf Veranstaltungen von Querdenken in Bochum geäußert und geduldet wurden. Wir möchten dagegen am 26.02.2022 auf die Straße gehen!

Die Krise liegt im System!

Doch Querdenken und Verschwörungsmythen sind nur eines von vielen Problemen, die diese Pandemie hervorbrachte. Die Situation in den Krankenhäusern hat sich trotz zweijähriger Pandemie nicht gebessert – im Gegenteil! Weiterhin sind Krankenhäuser profitorient organisiert, was dazu führt, dass Pflegekräfte und Krankenhauspersonal unter hohen Belastungen leiden und mit niedrigen Löhnen abgespeist werden. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die Gesundheit der Patient*innen. Wir fordern daher auch eine Umstrukturierung des Gesundheitsystems. Krankenhäuser sollten nicht dazu da sein Profite zu genrieren, sondern die Gesundheit der Menschen zu gewährleisten. Eine Vergesellschaftung von Krankenhäusern und des Gesundheitsystems im Allgemeinen ist zum Wohle des Menschen unabdingbar.

Zum Jahreswechsel 2020/2021 wurde damit begonnen, Impfstoffe zuzulassen. Die ersten Impfungen wurden in Deutschland bereits im Januar 2021 getätigt. Seitdem nahm die eher schlecht als recht organisierte Impfkampagne ihren Lauf, ehe sie dann im Frühsommer ins Stocken geriet. Hierzulande konnten sich bis dato zumindest alle Impfwilligen, die über einen entsprechenden Zugang zum medizinischen System und Informationen rund um die Impfung verfügen, ihre Teilimmunisierung abholen. Die Impfwilligen in Ländern des globalen Südens hingegen, werden noch lange auf Impfstoffe warten können. Denn während die Impfstoffentwickler*innen und Pharmakonzerne in der Pandemie Gewinne in Milliardenhöhe generierten, konnte sich das Virus an anderen Orten der Welt austoben und in der Reihenfolge des griechischen Alphabets weiter mutieren. Das Resultat sehen wir nun ein Jahr später: Die Omikron-Variante schlägt zurück und hält das zuvor kaputtgesparte Gesundheitssystem weiter an der Belastungsgrenze. Bereits vor einem Jahr gab es kritische Stimmen aus der Medizin und Wissenschaft, die auf Mutationen hingewiese haben und die Freigabe von Impfpatenten forderten. Auch wir fordern die Freigabe alle Impfpatente und die Enteignung der Pharmakonzerne. Kein Profit auf dem Rücken unserer Gesundheit!

Der Staat hat auf all diese Krisen nur autoritäre Lösungsansätze parat, die teilweise jeglicher Logik entbehren: Während in den Büros, am Fließband oder in den Schulen fleißig weiter malocht und gepaukt wird, kommt es zu zahlreichen Restriktionen im privaten Bereich. Höhepunkt dessen waren nächtliche Ausgangssperren in zahlreichen Kommunen im Mai letzten Jahres. Während man tagsüber noch im überfüllten ÖPNV den Mitfahrenden auf die Pelle rücken sollte und sich mit Covid-19 infizieren durfte, war es untersagt, nächtlich für einen Spaziergang das Haus zu verlassen. In NRW nutzte die schwarz-gelbe Landesregierung zudem die “Querdenker-Bewegung” dazu, ein neues Versammlungsgesetz zu entwerfen, das die Versammlungsfreiheit massiv einschränkt. Das Gesetz zielt vorallem darauf ab, progressive Gegenproteste zu kriminalisieren und Anmelder*innen politischer Veranstaltungen einzuschüchtern. Angeblich soll das Gesetz vor allem Möglichkeiten bieten, härter gegen die extreme Rechte durchzugreifen. Stattdessen warnen Bündnisse aus Gewerkschaften, Vereinen und linken Bewegungen bereits seit über einem Jahr davor, dass das Versammlungsgesetz in der Art, wie es nun auch im Dezember verabschiedet wurde, vor allem linken Protest massiv einschränken wird, während – wie wir seit Monaten beobachten können – rechte Gruppen wie Querdenken sogar ohne offizielle Anmeldung mit Fackeln durch die Innenstadt marschieren dürfen, ohne mit staatlicher Repression rechnen zu müssen.

Der Ausweg aus der Pandemie gelingt nur solidarisch!

Krisen sind immer auch eine Chance für neue, kreative Lösungsansätze, internationale Zusammenarbeit und gelebte Solidarität.
Corona kann jede*n treffen. Das Virus macht nicht Halt an nationalen Grenzen und kann Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter oder sozialem Status infizieren. Gleichzeitig trifft die Krise vor allem jene, die schon vorher in prekären Verhältnissen gelebt haben und Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen in besonderem Maße. Die dem Kapitalismus inhärente Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich hat sich in dieser Krise so offensichtlich gezeigt und gleichzeitig massiv an Fahrt aufgenommen, dass wir mehr denn je über Alternativen nachdenken müssen. Solidarität ist der Stoff, der eine demokratische Gesellschaft zusammenhält und den es in dieser Situation braucht! Corona-Leugner*innen hingegen handeln irrational, egoistisch und sozialdarwinistisch. Sie sind für wissenschaftlich gesicherte Fakten nicht mehr zugänglich und gefährden mit ihrem Verhalten sich und alle anderen.

Wir kämpfen gemeinsam gegen die Corona-Krise und die Querdenken-Bewegung!

Wir rufen euch daher auf, am 26.02. entweder zur Kundgebung um 14:30 Uhr zu kommen oder die Querdenken-Demo dezentral und laut an anderer Stelle in Empfang zu nehmen. Überlegt, wie ihr der Stimmung der Demonstration von innen und außen einen Dämpfer verpassen könnt. Dabei sind Banner, Schilder, Tröten, Trillerpfeiffen und andere Dinge sicherlich gute Hilfsmittel. Zeigt den Realitätsverweigerer*innen, dass sie nur zwar laute aber kleine Gruppe sind. Wir sind mehr!

Stellt euch auf Kleingruppen bestehend aus Neonazis und rechten Hools ein und zeigt ihnen, dass Bochum ein heißes Pflaster für sie bleibt. Lasst uns gemeinsam zeigen, dass Bochum für Anhänger*innen von Verschwörungsideologien keinen Platz hat!

Im Gegensatz zu den Querdenker*innen nehmen wir die Covid-19-Pandemie ernst und rufen euch dazu auf, euren Mund-und Nasen-Schutz zu tragen und wenn immer möglich, Abstände einzuhalten. Passt aufeinander auf und bleibt unbequem!

Wenn ihr mit eurer Initiative oder Gruppe die Kundgebung unterstützen wollt schreibt uns eine Mail!

Aufrufende und unterstützende Gruppen und Initiativen:

Animals‘ Voices Bochum
Antifaschistische Gruppe V
Antifaschistische Linke Bochum
Antifa Witten
Arbeitskreis kritische Jurist:innen Bochum
Atelier Automatique
AWO Jugendwerk Bochum
Bündnis gegen Rechts
Die Donnerlüttchen
DKP Bochum
Ende Gelände Bochum
Feminist Struggle Bochum – Fantifa
Fridays for Future Bochum
Furore Bochum – Ein feministisches Kollektiv
Get Active Bochum
Gras Bochum
Grüne Jugend Bochum
Jusos Bochum
LabourNET Germany
Linke Liste Bochum
Linksjugend Solid Bochum
Kulturfabrik Bochum
Migrantifa Bochum
Non a parole – Antifaschistisches Kollektiv
Offenes Antifa Café Bochum
SDAJ Bochum
Seebrücke Bochum
Stadt für Alle Bochum
VVN-BdA Bochum
Extinction Rebellion Bochum

 

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Last Call: Auf die Straße gegen Corona-Krise & Querdenken

Gemeinsam gegen Corona-Krise & Querdenken

Morgen findet auf dem Tana-Schanzara-Platz die Kundgebung gegen die Corona-Krise & Querdenken statt, welche ab 15.00 Uhr zum Schauspielhaus mobilisieren. War eigentlich geplant, dass sie erst gegen 15:45 Uhr ihren Aufzug starten, gaben sie heute bekannt direkt gegen 15:00Uhr starten zu wollen. Über die Beweggründe kann nur spekuliert werden. Fakt ist jedoch, dass in den letzten Tagen immer mehr Gruppen und Initiativen den Aufruf gegen Querdenken unterschrieben haben.

 

Es bleibt dabei:
14:30 Uhr Tana-Schanzara-Platz, Bochum.

Querdenken sieht folgende Demoroute vor:
Schauspielhaus-Königsallee-Viktoriastraße-Südring-Rottstraße-Annastraße.-Alleestraße.-Westring-Dorstener Straße-Brückstraße-Hans-Böckler-Straße-Nordring-Ostring-Kurt-Schumacher-Platz- Südring- Westring – Willy-Brand-Platz.

Aktionskarte „Auf die Straße gegen Querdenken“ am 29.01.2022 in Bochum

In verschwörungsideologischen Telegram Gruppen wird sich zudem für den morgigen Tag verabredet in größeren Gruppen Geschäfte in der Bochumer Innenstadt ohne Masken aufzusuchen. Dies könnte im Rahmen der Demo oder aber auch danach der Fall sein. Passt auf euch auf und bleibt solidarisch.

Maske auf, Abstand halten und am besten vorher einen Schnell- oder Selbsttest machen.

Ab 14:00Uhr wird der EA unter 0152/121 321 68 erreichbar sein.

 

EA-Nummer für den 29.01.2022

Bochum solidarisch gegen Corona-Krise und Querdenken

Bochum solidarisch gegen Corona-Krise & Querdenken – Am 29.01.2022 auf die Straße!

Am Samstag, den 29.01.2022, möchte die verschwörungsideologische und rechtsoffene Gruppierung “Querdenken 234” in Bochum eine Großdemonstration veranstalten. Erneut möchten sie ab 15:00 Uhr durch die Bochumer Innenstadt marschieren.

Seit Beginn der Corona-Pandemie wird davor gewarnt, dass verschwörungsideologische Erzählungen gefährlich sind. Nun zeigt sich immer deutlicher, dass das Spektrum, in dem solche Erzählungen kursieren, sich radikalisiert. Angriffe auf Journalist*innen und Menschen, die die Aufmärsche beobachten, nehmen zu – gewalttätige Auseinandersetzungen auf Demonstrationen ebenfalls. Doch auch außerhalb von Demonstrationen zeigen sich die selbsternannten Impf- und Maskengegner*innen immer gewalttätiger. Trauriger Höhepunkt war ein Vorfall in Idar-Oberstein bei dem ein junger Tankwart von einem Maskengegner erschossen wurde.

Auch Personen, die der extremen Rechten angehören, fühlten sich von Anbeginn an wohl auf Veranstaltungen von Querdenken in Bochum. Zuletzt nahmen am 18.12.2021 nachweislich gewaltbereite Neonazi-Kader der Parteien NPD und “Die Rechte” am Querdenken-Aufmarsch in Bochum teil. Bereits im Mai 2020 veranstalteten Mitglieder des Orgakreises von “Querdenken 234” einen “Spazierang” durch Bochum, an dem auch die lokale NPD teilnahm. Nachdem ca. anderthalb Jahre die Anwesenheit von Neonazis bei Querdenken ignoriert bzw. geleugnet wurde, gab der Anmelder und Mitorganisator Christian Riepenhoff Anfang Januar gegenüber der WAZ offen zu, dass Menschen aus dem rechten Spektrum an seinen Demonstrationen teilnehmen dürfen. Das, was Querdenken lokal als auch bundesweit ohnehin regelmäßig praktiziert, wurde nun auch offen kommuniziert. Der Schulterschluss von verrohtem Bürger*innentum mit Neonazis ist damit auch in Bochum Fakt. Neonazis, denen seit Jahren kein Aufmarsch mehr in Bochum gelang, werden durch Querdenken reaktiviert und bekommen eine Bühne zur Inszenierung. Hinzu kommen antisemitische Erzählungen und Holocaustrelativierungen, die immer wieder auch auf Veranstaltungen von Querdenken in Bochum geäußert und geduldet wurden. Wir möchten dagegen am 29.01.2022 auf die Straße gehen!

Die Krise liegt im System!

Doch Querdenken und Verschwörungsmythen sind nur eines von vielen Problemen, die diese Pandemie hervorbrachte. Die Situation in den Krankenhäusern hat sich trotz zweijähriger Pandemie nicht gebessert – im Gegenteil! Weiterhin sind Krankenhäuser profitorient organisiert, was dazu führt, dass Pflegekräfte und Krankenhauspersonal unter hohen Belastungen leiden und mit niedrigen Löhnen abgespeist werden. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die Gesundheit der Patient*innen. Wir fordern daher auch eine Umstrukturierung des Gesundheitsystems. Krankenhäuser sollten nicht dazu da sein Profite zu genrieren, sondern die Gesundheit der Menschen zu gewährleisten. Eine Vergesellschaftung von Krankenhäusern und des Gesundheitsystems im Allgemeinen ist zum Wohle des Menschen unabdingbar.

Zum Jahreswechsel 2020/2021 wurde damit begonnen, Impfstoffe zuzulassen. Die ersten Impfungen wurden in Deutschland bereits im Januar 2021 getätigt. Seitdem nahm die eher schlecht als recht organisierte Impfkampagne ihren Lauf, ehe sie dann im Frühsommer ins Stocken geriet. Hierzulande konnten sich bis dato zumindest alle Impfwilligen, die über einen entsprechenden Zugang zum medizinischen System und Informationen rund um die Impfung verfügen, ihre Teilimmunisierung abholen. Die Impfwilligen in Ländern des globalen Südens hingegen, werden noch lange auf Impfstoffe warten können. Denn während die Impfstoffentwickler*innen und Pharmakonzerne in der Pandemie Gewinne in Milliardenhöhe generierten, konnte sich das Virus an anderen Orten der Welt austoben und in der Reihenfolge des griechischen Alphabets weiter mutieren. Das Resultat sehen wir nun ein Jahr später: Die Omikron-Variante schlägt zurück und hält das zuvor kaputtgesparte Gesundheitssystem weiter an der Belastungsgrenze. Bereits vor einem Jahr gab es kritische Stimmen aus der Medizin und Wissenschaft, die auf Mutationen hingewiese haben und die Freigabe von Impfpatenten forderten. Auch wir fordern die Freigabe alle Impfpatente und die Enteignung der Pharmakonzerne. Kein Profit auf dem Rücken unserer Gesundheit!

Der Staat hat auf all diese Krisen nur autoritäre Lösungsansätze parat, die teilweise jeglicher Logik entbehren: Während in den Büros, am Fließband oder in den Schulen fleißig weiter malocht und gepaukt wird, kommt es zu zahlreichen Restriktionen im privaten Bereich. Höhepunkt dessen waren nächtliche Ausgangssperren in zahlreichen Kommunen im Mai letzten Jahres. Während man tagsüber noch im überfüllten ÖPNV den Mitfahrenden auf die Pelle rücken sollte und sich mit Covid-19 infizieren durfte, war es untersagt, nächtlich für einen Spaziergang das Haus zu verlassen. In NRW nutzte die schwarz-gelbe Landesregierung zudem die “Querdenker-Bewegung” dazu, ein neues Versammlungsgesetz zu entwerfen, das die Versammlungsfreiheit massiv einschränkt. Das Gesetz zielt vorallem darauf ab, progressive Gegenproteste zu kriminalisieren und Anmelder*innen politischer Veranstaltungen einzuschüchtern. Angeblich soll das Gesetz vor allem Möglichkeiten bieten, härter gegen die extreme Rechte durchzugreifen. Stattdessen warnen Bündnisse aus Gewerkschaften, Vereinen und linken Bewegungen bereits seit über einem Jahr davor, dass das Versammlungsgesetz in der Art, wie es nun auch im Dezember verabschiedet wurde, vor allem linken Protest massiv einschränken wird, während – wie wir seit Monaten beobachten können – rechte Gruppen wie Querdenken sogar ohne offizielle Anmeldung mit Fackeln durch die Innenstadt marschieren dürfen, ohne mit staatlicher Repression rechnen zu müssen.

Der Ausweg aus der Pandemie gelingt nur solidarisch!

Krisen sind immer auch eine Chance für neue, kreative Lösungsansätze, internationale Zusammenarbeit und gelebte Solidarität.
Corona kann jede*n treffen. Das Virus macht nicht Halt an nationalen Grenzen und kann Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter oder sozialem Status infizieren. Gleichzeitig trifft die Krise vor allem jene, die schon vorher in prekären Verhältnissen gelebt haben und Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen in besonderem Maße. Die dem Kapitalismus inhärente Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich hat sich in dieser Krise so offensichtlich gezeigt und gleichzeitig massiv an Fahrt aufgenommen, dass wir mehr denn je über Alternativen nachdenken müssen. Solidarität ist der Stoff, der eine demokratische Gesellschaft zusammenhält und den es in dieser Situation braucht! Corona-Leugner*innen hingegen handeln irrational, egoistisch und sozialdarwinistisch. Sie sind für wissenschaftlich gesicherte Fakten nicht mehr zugänglich und gefährden mit ihrem Verhalten sich und alle anderen.

Wir kämpfen gemeinsam gegen die Corona-Krise und die Querdenken-Bewegung!

Wir rufen euch daher auf, am 29.01. entweder zur Kundgebung am Tana-Schanzara-Platz um 14:30 Uhr zu kommen oder die Querdenken-Demo dezentral und laut an anderer Stelle in Empfang zu nehmen. Überlegt, wie ihr der Stimmung der Demonstration von innen und außen einen Dämpfer verpassen könnt. Dabei sind Banner, Schilder, Tröten, Trillerpfeiffen und andere Dinge sicherlich gute Hilfsmittel. Zeigt den Realitätsverweigerer*innen, dass sie nur zwar laute aber kleine Gruppe sind. Wir sind mehr!

Stellt euch auf Kleingruppen bestehend aus Neonazis und rechten Hools ein und zeigt ihnen, dass Bochum ein heißes Pflaster für sie bleibt. Lasst uns gemeinsam zeigen, dass Bochum für Anhänger*innen von Verschwörungsideologien keinen Platz hat!

Im Gegensatz zu den Querdenker*innen nehmen wir die Covid-19-Pandemie ernst und rufen euch dazu auf, euren Mund-und Nasen-Schutz zu tragen und wenn immer möglich, Abstände einzuhalten. Passt aufeinander auf und bleibt unbequem!

Wenn ihr mit eurer Initiative oder Gruppe die Kundgebung unterstützen wollt schreibt uns eine Mail!

Aufrufende und unterstützende Gruppen und Initiativen:

Alevitische Gemeinde Bochum
Antifaschistische Gruppe V
Antifaschistische Linke Bochum
Antifa Witten
AWO Jugendwerk Bochum
BDKJ Bochum und Wattenscheid
Bündnis gegen Rechts Bochum
Didf Bochum
Ende Gelände Bochum
Feministischer Lesekreis Bochum
Feminist Struggle Bochum -FAntifa
Fridays For Future Bochum
Furore Bochum – Ein Feministisches Kollektiv
GetActive
Grüne Jugend Bochum
Jusos Bochum
Kulturfabrik Bochum
LabourNet German
Linke Liste Bochum
Non a parole – Antifaschistisches Kollektiv
Offenes Antifa Café Bochum
Seebrücke Bochum
Solidaritätsbündis Rojava Bochum
Stadt für Alle
VVN-BdA Bochum

 

hier könntet ihr stehen ;)

 

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Laut und solidarisch gegen Querdenken!

Laut und solidarisch gegen Querdenken am 18.12.2021 in Bochum

Aufmarsch von Impfgegner:innen in Bochum

Diesen Samstag (18.12.21) hat der Bochumer Ableger der verschwörungsideologischen Gruppe Querdenken einen Aufmarsch zum Bochumer Rathaus angemeldet. Ab 15:00 Uhr wollen sich die Anhänger:innen von Verschwörungsmythen unter dem Motto „Freiheit ist kein Egoismus“ am Schauspielhaus treffen und ab 15.45 Uhr den Demonstrationszug starten.

Seit Beginn der Corona Pandemie wird davor gewarnt, dass verschwörungsideologische Erzählungen gefährlich sind. Nun zeigt sich immer deutlicher, dass sich dieses Spektrum radikalisiert. Angriffe auf Journalist:innen und Menschen die die Aufmärsche beobachten nehmen zu, gewaltätige Auseinandersetzungen auf Demonstrationen ebenfalls. Doch auch außerhalb von Demonstrationen zeigen sich die selbsternanneten Impf- und Maskengegner:innen immer gewaltätiger. Trauriger Höhepunkt war ein Vorfall in Idar-Oberstein bei dem ein junger Tankwart von einem Maskengegner erschossen wurde. Erst letzte Woche erschoss ein Impfgegner seine Frau und seine drei Kinder in Senzig (Brandenburg), nachdem ein gefälschtes Impfzertifikat aufgeflogen war.
Dass auch immer wieder antisemitische Erzählungen auf Veranstaltungen des Querdenken Spektrums verbreitet werden und zudem regelmäßig die Anwesenheit von Rechten verschiedener Spektren geduldet wird, ist längt kein Geheimnis mehr.

Während die Krankenhäuser überfüllt und die Fachkräfte auf den Intensivstationen um jedes Leben kämpfen, sind hier in Bochum seit einigen Wochen wieder vermehrt Aktivitäten der Verschwörer:innen zu verzeichnen. Ob unangemeldete Spaziergänge bei denen kollektiv das Tragen von Masken verweigert wird oder Demonstrationen, wie die am kommenden Samstag, zu der mehrere Hundert Pandemieleugner:innen erwartet werden.

Lasst uns gemeinsam zeigen, dass Bochum für Anhänger*innen von Verschwörungmythen und Impfgegner*innen keinen Platz hat! Wir haben diese menschenfeindlichen Egoist:innen satt! Der Ausweg aus der Pandemie gelingt nur solidarisch!

Stellt ihnen am Samstag ab 15:00 Uhr einen entschlossenen Protest auf ihrer Strecke entgegen! Hängt Transparente und Schilder aus dem Fenster, macht Lärm mit Kochtopf und Kochlöffel, werdet kreativ, ob am Fenster oder auf dem Bürgerstreig und zeigt dass Verschwörungsideolog*innen und deren Lügen nichts in Bochum verloren haben! Tragt bitte Masken und haltet Abstand!

Verwendet das oben gepostete Share Pic und verschickt es über eure SocialMedia Accounts!

Antifa 4630

You’ll never hold us back! Demonstration in Bochum am 4.12., Versammlungsgesetz NRW stoppen!

Das geplante Versammlungsgesetz der Landesregierung NRW geht in die nächste Runde. So wird der Innenausschuss aller Voraussicht nach am 08.12. über das Gesetz beraten, um es am 15.12. im Landtag zu beschließen. Die kurzfriste Ansetzung soll öffentlichen Diskurs unterbinden und ermöglichen, dass dieses autoritäre Gesetzevorhaben ohne viel Aufsehen verabschiedet wird.

Die Debatte im Landtag drehte sich zuletzt mehr um Protestschilder wie „Reul ist 1 Pimmel“ oder satirische Plakatkampagnen, während auf konkrete Kritik am Gesetz nicht eingegangen wurde. Der Protest kann sich dennoch lohnen, das Gesetz steht nach unserem erfolgreichen und wirksamen Protest der letzten Monate auf wackeligen Beinen und der Koalitionspartner FDP rückt immer mehr von dem Gesetzesvorhaben der CDU ab. Es ist also unsere Verantwortung, die Dinge in die Hand zu nehmen und unseren Widerstand gegen das Gesetz auf die Straße zu tragen.

Daher nimmt Bochum am dezentralen Aktionstag vom Bündnis https://www.nrw-versammlungsgesetz-stoppen.de/ teil. Kommt am 4.12. um 12 Uhr zum Kurt-Schumacher-Platz und bringt eure Schilder und Transparente mit!

Solidarisch gegen die Krise! – Entschlossen auf die Straße!

Aufruf 03.07

Wir rufen dazu auf, am 03.07.2021 entschlossen auf Bochums Straßen zu treten und gegen ein katastrophales Krisenmangement, gegen antisemitische Verschwörungstheorien und für einen solidarischen und grenzenlosen Coronaschutz für alle Menschen zu demonstrieren!

Die Krise heißt Kapitalismus! – Die Antwort ist nicht „Querdenken“!

Die Corona-Pandemie zeigt deutlich:

Wir leben in einer Klassengesellschaft. Politische Entscheidungen richten sich nach den Interessen der Konzerne und nicht nach den Bedürfnissen der Menschen.

Produktionsstätten wurden in Deutschland im Wesentlichen von Lockdownmaßnahmen ausgespart, was zu einer weiteren Verbreitung des Corona–Virus und somit Verlängerung der Pandemie mit viel Leid und Todesfällen geführt hat. Während Arbeitnehmer*innen um ihre Jobs und kleine Betriebe um ihre Existenz fürchten müssen, wurden große Unternehmen wie die Automobilbranche und Lufthansa mit Millionen Steuergelden bedingungslos unterstützt und können nun ihren Aktionär*innen Rekorddividenden auszahlen.

Die forschende Pharmaindustrie konnte dank massiver öffentlicher finanzieller Unterstützung sowie einer Zusammenarbeit mit Universitäten im Rekordtempo Impfstoffe entwickeln, die sie nun – für sich patentiert – nach den üblichen Regeln des Marktes verkaufen können. Für 14% der Weltbevölkerung stehen 70 % der Impfdosen zur Verfügung. Die reichen Länder, insbesondere Deutschland, blockieren die Aussetzung des Patentrechtes, und sichern so die Wirtschaftsinteressen der Pharmaindustrie. Auch hier wird erneut Profit über Menschenleben gestellt!

Wirtschaftliche und machtpolitische Interessen spielen bei den Machthabenden in der Pandemiebekämpfung eine übergeordnete Rolle. Marginalisierte Gruppen und solche die keine Lobby besitzen und eine geringe Einflussnahme auf parlamentspolitische Prozesse haben, bleiben in der Krise weitgehend ungehört. Dazu zählen unter anderem Geflüchtete, Geringverdienende, Menschen ohne festen Wohnsitz aber auch junge Menschen, Schüler*innen und Student*innen. Fehlende Unterstützungsangebote an den Universitäten, das ständige Hin und Her bei den Schulöffnungen, überforderte Eltern und Lehrer*innen, eine teils unterirdische technische Ausstattung der Schulen, all das gehört seit über einem Jahr zum Alltag. Auf der einen Seite sind bei weitem noch nicht alle Schulen oder Hörsäle mit Luftfiltern ausgestattet und wirtschaftlich schlechter Gestellte können die technischen Voraussetzungen für den Distanzunterricht oft nicht erfüllen und auf der anderen Seite werden Millionen in Unternehmen wie z.B Lufthansa gesteckt. Die Politik macht klar, wo die Prioritäten liegen. Nämlich auf der Wirtschaft und der Aussicht auf Wähler*innenstimmen bei der Bundestagswahl im September und nicht auf dem Schutz und der Erhaltung von gleichen Bildungschancen für teils nicht wahlberechtigte Jugendliche.

Die Ausgangssperre war der Höhepunkt eines katastrophalen Krisenmanagements. Hier wurde erneut der private Bewegungsradius beschränkt, während in Großraumbüros oder der Fleischindustrie weiter dicht an dicht gearbeitet wird. 

Der Virus geht nicht nachts spazieren, sondern tagsüber arbeiten!

Der verantwortungslose Umgang mit der Krise ist mitschuldig am Zulauf zu rechtsoffenen Verschwörungsmythen und spielt ihrer Mobilisierung in die Karten. Das kapitalistische System kann nur unzureichende Antworten auf die Krise bieten und die Situation wird obendrein von den Herrschenden noch zur eigenen Bereicherung, wie bei der Maskenaffäre, genutzt. Kritik an den Maßnahmen ist gerechtfertigt und notwendig,solange diese sich auf wissenschaftlich Fakten stützt. Aber gerade das können wir von  Gruppen wie „Querdenken“ nicht behaupten.

„Querdenken“ und andere Anhänger*innen von Verschwörungsmythen:

Die Bewegung will sich für Freiheit und das Grundgesetz einsetzen.
Die Corona-Regeln zur Eindämmung der Pandemie verstehen sie als Beschränkung ihrer persönlichen Freiheit. Mit dem rücksichtslosen Egoismus keine Maske tragen zu wollen, gefährden die Corona-Leugner*innen bewusst Menschen. Die Demonstrationen der Initiative
Querdenken begannen als Protest gegen die Corona-Maßnahmen. Mittlerweile mischen sich bundesweit immer mehr Nazis unter die Demonstrationen und fast wöchentlich gibt es antisemitische Aussagen auf Veranstaltungen.

Die Gruppe „Querdenken 234“ hat für den Kirmesplatz in Bochum zu einer (Groß-) Veranstaltung mit dem Namen „Grundrechte total“ aufgerufen. Name und Datum der verschwörungstheoretischen Veranstaltung spielen bewusst auf das dieses Jahr aufgrund der Pandemie nicht stattfindende Open Air Festival „Bochum total“ an. Die Anhänger*innen von Verschwörungsmythen wollen hier eine etablierte und beliebte Veranstaltung für sich und ihre Zwecke instrumentalisieren.

Das können wir uns als Antifascht*innen und Bochumer*innen nicht bieten lassen!

Jetzt ist es an uns erneut einen angemessenen Protest auf die Straße zu tragen und zu zeigen:

Keinen Meter für „Querdenken“! Keine Party für Verschwörungsmythen!

Solidarisch gegen Corona!

Krisen sind immer auch eine Chance für neue, kreative Lösungsansätze, internationale Zusammenarbeit und gelebte Solidarität.
Corona kann  jede*n  treffen.  Das  Virus  macht  nicht  Halt  an  nationalen  Grenzen und kann Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter oder sozialem Status infizieren. Corona-Leugner*innen spalten  die  Gesellschaft.  Sie  sind  für  wissenschaftlich gesicherte  Fakten  nicht  mehr  zugänglich.  Solidarität  ist  der  Stoff,  der  eine demokratische Gesellschaft zusammenhält!

Lasst  uns  gemeinsam  dafür  sorgen,  dass  antisemitische  und  rechtsoffene Veschwörungstheoretiker*innen nicht Fuß fassen können.

Wir kämpfen gemeinsam gegen den Kapitalismus und die Querdenken-Bewegung!

Kommt deshalb zur Demonstration, gemeinsam werden wir zur angemeldeten Gegenkundgebung am Kirmesplatz ziehen und „Querdenken“ die Party versauen!

Seid Laut und zeigt was ihr von Querdenken und dem Kapitalistischen System haltet!

Tragt Masken, haltet Abstand, seid solidarisch!

03.07.2021 | 14:00 Uhr | Bochum HBF

Antifaschistische Gruppe V
Antifaschistische Linke Bochum
non a parole – Antifaschistisches Kollektiv Bochum

Fantifa Bochum
Offenes Antifa Café Bochum

Gegen jeden Antisemitismus – Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde

Gegen jeden Antisemitismus – Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde

Seit Tagen steht Israel unter Beschuss, die radikal-islamistische Hamas hat seit Montag mehr als 2.000 Raketen auf israelische Städte gefeuert. Trotz der Verteidigungsmaßnahmen durch die israelischen Streitkräfte kamen mehrere Menschen durch den Raketenterror ums Leben.

Gleichzeitig bricht sich der Judenhass auch auf der restlichen Welt vielerorts Bahn. In dieser Woche gab es allein in Nordrhein-Westfalen mindestens vier Angriffe auf Synagogen, auch in unserer Nachbarstadt Gelsenkirchen.

Islamistische Akteure versuchen nun, diese Situation für antisemitische Hetze zu nutzen. Am Samstag wollen Pro-Hamas-Aktivist:innen auch in Bochum demonstrieren.

Wenn der antisemitische Mob vor Synagogen den hier lebenden Jüdinnen und Juden vorwirft, für die Situation in Israel verantwortlich zu sein, ist dies allein schon antisemitisch. Aber auch die hinter „Israel-Kritik“ oder „Antizionismus“ versteckte Judenfeindschaft darf nicht unwidersprochen bleiben. Und wenn unseren jüdischen Mitmenschen Gewalt angedroht oder der Tod gewünscht wird, muss klar sein, dass wir solidarisch an ihrer Seite stehen.

Deshalb rufen wir dazu auf, am Samstag, den 15. Mai ab 17:00 Uhr auf dem Dr. Ruer-Platz Solidarität mit den Jüdinnen und Juden in Bochum und anderswo kundzutun. Die ebenfalls für 17:00 Uhr angekündigte Demonstration von Hamas-Sympathisant:innen in der Innenstadt und die Angriffe auf Synagogen bleiben nicht unbeantwortet – der antisemitische Mob hat keinen Platz in Bochum und auch sonst nirgendwo!

Gegen jeden Antisemitismus – Solidarität mit der jüdischen Gemeinde! Kundgebung
am Samstag, 15. Mai ab 17:00 Uhr am Dr. Ruer-Platz.

Unterstützende Organisationen:

BONEM e.V.
BOSprInt e.V.
Bündnis gegen Rechts Bochum
Bündnis Herne
Der Paritätische Kreisgruppen Bochum
Der Paritätische Kreisgruppe Herne
DFG-VK Bochum/Herne
DGB Herne
DGB-Jugend Bochum
f:antifa Bochum
Grüne Fraktion im Rat der Stadt Bochum
Grüne Jugend Bochum
Grüne KV Bochum
IFAK e.V.
Islamische Gemeinde Herne Röhlinghausen e.V.
Junges Forum DIG Ruhr
Jusos Bochum
Jusos Herne
Kinder- Und Jugendring Bochum
Kuratorium Stelen der Erinnerung e.V.
Kurdische Gesellschaft in Bochum
Linke Liste an der Ruhr-Uni Bochum
non a parole – Antifaschistisches Kollektiv Bochum
Offenes Antifa-Café Bochum

 

Die Krise heißt Kapitalismus – 2. Mai-Fahrraddemo in Bochum

Wir laden euch ein zur antifaschistischen Fahrraddemo in Bochum!
Der 1. Mai ist der internationale Kampftag der Arbeiter*innenklasse. Dieses Jahr ist mit einem Naziaufmarsch in Essen und zahlreichen Demos und Kundgebungen ganz schön viel los hier im Ruhrgebiet. 
Um das Ganze, besonders während Corona, etwas zu entzerren, gibt es in Bochum deshalb dieses Jahr eine Fahrraddemo am Tag danach, also dem 2. Mai.
Gerade in den letzten Monaten zeigt sich zunehmend, dass die Maßnahmen zur Eindämmung von Corona scheinbar Halt machen müssen, wenn es um Großraumbüros, Logistik, Fabriken und Bereiche geht, die wirtschaftlichen Wachstum erhalten. 
Das ist für die Arbeitenden, die (in diesem Jahr vielleicht besonders) auf ihr Gehalt durch Lohnarbeit angewiesen sind, eine Zumutung. Sie werden bei Ausfällen nicht ausreichend finanziell abgesichert, müssen trotzdem täglich zur Arbeit gehen und wer in der Probzeit oder befristet angestellt ist, fliegt als erstes. Dass die Maßnahmen von allen ideal eingehalten werden, ist in der Arbeitsrealität vieler Betriebe auch keine Selbstverständlichkeit. Während teilweise absurde Maßnahmen uns seit nun einem Jahr im Privaten massiv einschränken und kleine Betriebe trotz eigener Hygienekonzepte schließen müssen, bleibt ein Gros der Lohnarbeit weitestgehend unreguliert und unberührt von die Pandemie eindämmenden Maßnahmen.

Damals wie heute: Die Krise heißt Kapitalismus!

100 Jahre ist es her, dass sich in Italien die erste proletarisch geprägte antifaschistische Selbstschutzgruppe gegen die faschistischen Schwarzhemden zur Wehr setzte. Damals  wie heute waren antifaschstische Kämpfe untrennbar verbunden mit dem Kampf gegen Kapitalismus und die Ausbeutung der Arbeiter*innen der Welt.
Die Ironie, dass die Gesellschaft einen ungeheuren Reichtum produziert, diesen aber einem Großteil ihrer Mitglieder vorenthält, wurde bereits 1843 treffend von Marx beschrieben:
„Die Arbeit produziert Wunderwerke für die Reichen, aber Entblößung für den Arbeiter, produziert Paläste für die Reichen und Höhlen für die Arbeiter, sie produziert Schönheit, aber Verkrüppelung für den Arbeiter, sie produziert Arbeit für Maschinen aber wirft einen Teil der Arbeiter zu einer barbarischen Arbeit zurück und macht den anderen Teil zur Maschine.“
Dieses zerstörerische Wirtschaftssystem, in dem die meisten Menschen oft für sie unbemerkt verstrickt sind, führt dazu, dass sie den wirtschaftlichen Zwängen der Profitmaximierung ausgesetzt sind, Entscheidungsfreiheit und Selbstentfaltung auf Konsum (bzw. die Möglichkeit zu konsumieren) reduziert werden und Menschen wichtige Entscheidungen für ihr Leben nicht selbst, sondern geprägt durch eben jene Zwänge treffen. Doch der Zwang zum steten Wachstum führt nicht nur die Menschen unweigerlich in Krisen, auch ökonomische Krisen sind Ergebnisse von Prozessen auf den Märkten, die die Wenigsten überhaupt noch nachvollziehen können. 
Auch wenn sich seit 1843 die Situation von Arbeiter*innen in Deutschland durch Arbeitszeitgesetze, Renten- und Krankenversicherung und Arbeitsschutzmaßnahmen verbessert hat, ist die Analyse von Marx bis heute korrekt, zumal der Wohlstand in Deutschland auf der fortgesetzen Ausbeutung der Menschen im globalen Süden beruht.
Der Kapitalismus und seine neoliberalen Auswüchse versprechen individuelle Freiheit im Tausch gegen Leistung. Wer sich nur genug anstrengt, wird irgendwann auch dafür belohnt – so zumindest die Theorie. Außen vor bleibt dabei die weiterhin bestehende und seit Jahrzehnten wachsende soziale Ungleichheit. Ungleiche Startbedingungen und strukturelle Benachteiligung in Form verschiedener -ismen (Klassismus, Rassismus, Sexismus, Behindertenfeindlichkeit etc.) werden in dieser Logik ausgeschlossen. Während die einen auf Privatinseln Champagner trinken, fehlt es den anderen trotz mehrerer Jobs am Nötigsten. Das neoliberale Wirtschaftsmodell führt zu Ellenbogenmentalität und Konkurrenzdenken, die nicht nur unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern auch das körperliche und psychische Wolhbefinden beeinträchtigen. Die Fetischisierung von Arbeit und Konsum untergräbt dabei lang erkämpfte Arbeitnehmer*innenrechten und trägt zur Vereinzelung der Individuen bei. Das dem Kapitalismus inhärente Prinzip des unendlichen Wachstums macht schließlich auch vor der Natur nicht Halt. Die Zerstörung natürlicher Lebensräume und begrenzter Ressourcen, die Nichtachtung von Mensch und Tier und das Hinwegsetzen über Warnungen über den Zusammenhang zwischen diesen Phänomenen und dem Klimawandel werden für den Komfort und Profit einiger weniger hingenommen.
Die aktuelle Coronakrise verstärkt wie ein Brennglas vorbestehende soziale Ungerechtigkeiten und verschlechtert weltweit die Menschenrechte für Millionen von Menschen, wie auch der kürzlich veröffentlichte Jahresbericht von Amnesty international zeigt: 
  • kaputtgesparte und mangelhafte Gesundheitssysteme kommen der Aufgabe, Menschenleben zu retten, nicht ausreichend nach, 
  •  Fehlende oder unzureichende Schutzausrüstung und schlechte Arbeitsbedingungen führte 2020 zu einer deutlichen COVID-19 Sterblichkeit unter Beschäftigten des Gesundheitswesen, zumeist Frauen.
  • Lockdowns verschärften soziale Ungleichheiten und verstärkten die Sorgen und Nöte ärmerer Menschen, wenngleich auf der anderen Seite Großunternehmen wie Amazon Rekordgewinne einfuhren.
  • vulnerable Gruppen haben besonders gelitten,
  • die Situation von geflüchteten Menschen hat sich weiter drastisch verschärft,
  • Regierungen setzen zunehmend auf Repression und schränkten Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit ein,
  • Gewalt gegen FLINT inklusive Femizide nahm weltweit zu, Schutz- und Hilfsangebote waren vielerorts nicht mehr verfügbar,
  •  ungerechte Verteilung von Medikamenten und Schutzausrüstung und nun auch Impfungen verschlechtert die Situation insbesondere ärmerer Länder weiterhin und führt zu weiterem Anstieg von potentiell vermeidbaren Todesfällen.
    
Produktionsstätten wurden in Deutschland im Wesentlichen von Lockdownmaßnahmen ausgespart, was zu einer statistisch gut belegbaren weiteren Verbreitung des CoronaVirus und somit Verlängerung der Pandemie mit viel Leid und Todesfällen geführt hat. Während Arbeitnehmer*innen um ihre Jobs und kleine Betriebe um ihre Existenz fürchten müssen, wurden große Unternehmen wie die Automobilbranche und Lufthansa mit Millionen Steuergelden bedingungslos unterstützt und können nun ihren Aktionär*innen Rekorddividenden auszahlen.
Die forschende Pharmaindustrie konnte dank massiver öffentlicher finanzieller Unterstützung sowie Zusammenarbeit mit Universitäten in Rekordtempo Impfstoffe entwickeln, die sie nun – für sich patentiert – nach den üblichen Regeln des Marktes verkaufen können. Für 14% der Weltbevölkerung stehen 70 % der Impfdosen zur Verfügung. Die reichen Länder blockieren die Aussetzung des Patentrechtes, und sichern so die Wirtschaftsinteressen der Pharmaindustrie. Auch hier wird erneut Profit über Menschenleben gestellt!
Krisen sind immer auch eine Chance für neue, kreative Lösungsansätze, internationale Zusammenarbeit und gelebte Solidarität. In der Bewältigung der Corona-Krise war eine weltweite und solidarische Lösung unzureichend erkennbar, wie auch für andere existenzbedrohende Krisen wie den Klimawandel. Entwürfe eines solidarischen Zusammenlebens kommen häufig – so auch hier – aus der Zivilgesellschaft. 
Die Krise heißt Kapitalismus! Damals wie heute – lasst sie uns gemeinsam überwinden!

Fahrraddemo 02.Mai 2021, Beginn 12 Uhr am Bergbaumuseum

Antikapitalistisches Bündnis Bochum:

Antifaschistische Gruppe V
Antifaschistische Linke Bochum
Fantifa Bochum
non a parole – Antifaschistisches Kollektiv Bochum
Offenes Antifa Café Bochum