Am Samstag, den 09.01.2021, kamen wie zu erwarten erneut Neonazis von der Bruderschaft/Schwesternschaft Deutschland nach Bochum. Ab 15:00 Uhr fand eine verschwörungsideologische Kundgebung auf dem Husemannplatz statt, der sie beiwohnen wollten. Bereits letzte Woche kamen Mitglieder der Bruderschaft/Schwesternschaft Deutschland nach Bochum, um diese Kundgebung zu „schützen“. Da am 02.01.2021 das aufgebaute Bedrohungsszenario nicht von der Polizei unterbunden wurde, mussten Bochumer Bürger*innen dagegen aktiv werden. Wir berichteten darüber.
In der Zwischenzeit distanzierten sich die Organisator*innen vorab von ihrem Neonazi Besuch. Dies taten sie nicht nur virtuell sondern auch vor Ort, sodass die Polizei dies zum Anlass nahm alle Neonazis aus den Städten Herne, Köln, Mülheim, Düsseldorf und Essen Platzverweise zu erteilen. Einen weiteren Grund dafür lieferten auch mitgebrachte Funkgeräte mit denen sich die anwesenden Neonazis, die in dieser Woche auf ihre Bruderschafts Bomberjacken verzichteten, sowohl an den Zugängen zum Husemannplatz, als auch an verschiedenen Stellen auf der Kortumstraße positionierten, um die Positionen vermeintlicher Linker durchzugeben. Aufgrund der verschiedenen „Standorte“ ist es uns nicht möglich für gestern eine Gesamtzahl der Nazis anzugeben. Es dürfte sich jedoch um ca. 35 Personen gehandelt haben, die aus dem gesamten Ruhrgebiet angereist waren. Unterstützung erhielten sie diesmal höchstwahrscheinlich von den „Steeler Jungs“ aus Essen. Darauf deutet ein Vorabtreffpunkt der Neonazis am S-Bahnhof Essen Steele-Ost um 13.30 Uhr hin. Von dort aus fuhren 6 PKW mit Essener und Mülheimer Kennzeichen Richtung Bochum.
- Bruderschaft Deutschland in Bochum II am 09.01.2021 Foto: Infozentrale
- Bruderschaft Deutschland in Bochum III am 09.01.2021 Foto: Infozentrale
- Bruderschaft Deutschland in Bochum IV am 09.01.2021
Für die Nazis war der Tag eine Enttäuschung, so führte der „Verrat“ der Verschwörer*innen dazu, dass die Personalien aller anwesenden Neonazis aufgenommen wurden und diese ohne all zu große Selbstinszenierung, jedoch unter ständiger Beobachtung wieder abreisen mussten. Weiterhin fiel die Anlage der Kundgebung aus, sodass auch für die Verschwörer*innen der Tag nicht sonderlich postitiv endete.
- Ein Distanzierungsversuch: Gegen Nazis und Corona Maßnahmen in Bochum am09.01.2021
- Anmelder der verschwörungsideologischen Kundgebung auf dem Husemannplatz in Bochum am 09.01.2021
- Verschwörer*innen in Bochum am 09.01.2021
Neben dieser Kundgebung fand am nahe gelegenen Dr. Ruer Platz zeitgleich eine Demo von „Querdenken 234“ statt. Diese distanzierten sich ebenfalls von den Neonazis. Der Verlauf dieser Kundgebung wurde vereinzelt durch Zwischenrufe von anwesenden Antifaschist*innen und verärgerten Passant*innen gestört.
Für kommenden Samstag ist erneut mit den verschwörungsideologischen Kundgebungen in der Bochumer Innenstadt zu rechnen. Ob nach dem gestrigen Verlauf erneut Neonazis erscheinen werden, ist unklar. Klar ist hingegen, dass diese Veranstaltungen weiterhin antifaschistisch beobachtet und begleitet werden.
Weitere Fotos der anwesenden Neonazis:
- Schwester I – Sabrina Wehnes (Herne) in Bochum am 09.01.2021
- Schwester II in Bochum am 09.01.2021
- Schwester III in Bochum am 09.01.2021
- Bruder I in Bochum am 09.01.2021
- Bruder II in Bochum am 09.01.2021
- Bruder II 2 in Bochum am 09.01.2021
- Bruder III in Bochum am 09.01.2021
- Bruder IV – Kai Kratochvil (Düsseldorf) in Bochum am 09.01.2021
- Bruder V – Dennis Busch (Düsseldorf) in Bochum am 09.01.2021
- Bruder VI in Bochum am 09.01.2021
- Bruder VII in Bochum am 09.01.2021
- Bruder VIII in Bochum am 09.01.2021
- Bruder IX in Bochum am 09.01.2021
- Bruder X in Bochum am 09.01.2021
- Bruder XI in Bochum am 09.01.2021
- Bruder XII – Michael Wehnes (Herne) in Bochum am 09.01.2021
- Bruder XIII in Bochum am 09.01.2021
Antifaschistische Linke Bochum,
Januar 2021