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Rechte Hegemonie – Wie Neonazis ostdeutsche Gemeinden kapern

Veranstaltungstour mit Colorido e.V.: Rechte Hegemonie – Wie Neonazis ostdeutsche Gemeinden kapern

Gibt es ein Ost-West-Gefälle beim Rechtsradikalismus in der BRD? Vieles deutet darauf hin: Bei den Bundestagswahl 2021 hatte die AFD im Westen hohe Wahlverluste, im Osten dagegen konnte sie bei den Direktmandaten kräftig zugewinnen. Verschiedenste faschistische Organisationen wie der III. Weg, eine Kleinstpartei mit klarer nationalsozialistischer Programmatik, sind in ostdeutschen Kleinstädten verankert. Aber dieser sog. ostdeutsche Rechtsradikalismus hat sich vielerorts erst durch massive Zuzüge aus dem Westen entfalten können.

2014 siedelte der Neonazi Tony Gentsch zusammen mit einigen Familien aus Bayern in die sächsische Kleinstadt Plauen (60.000 Einwohner*innen) um. 2017 eröffnete der III. Weg hier das erste Parteibüro und erwarb in den Folgejahren mehrere Immobilien. Mit Angeboten wie Hausaufgabenbetreuung, Bastelnachmittage, Sportkurse, Kinderfreizeit, Volksküche und Kleiderkammer – natürlich nur für “Deutsche” – stopften die Neonazis Löcher der soziokulturellen Infrastruktur der Stadt. Ende Mai 2019 zog der III. Weg mit einem Mandat in das Plauener Kommunalparlament ein.

Während der Corona-Pandemie konnten die Nazis ihr Wirkungsfeld und ihren Einfluss auf das konservative bis rechtsoffene Bürgertum in Plauen verstärken. Die CDU Plauen sieht den III. Weg als „demokratische Kraft“ an. Mit seiner Unterstützung strich die CDU dem „Bündnis für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage“ im April 2021 die städtischen Zuschüsse.

Gegen diese Normalisierung rechter Akteur:innen kämpft der Verein „Colorido e.V.“ in Kooperation mit dem Netzwerk „Vogtland nazifrei“ an. Von seinen Erfahrungen wollen wir profitieren und haben ihn deshalb eingeladen, im Ruhrgebiet und in Düsseldorf von seiner Arbeit zu berichten. Begleitend zeigt Colorido e.V. die Ausstellung „Plauen auf dem Holzweg? – SUR LA PISTE BRUNE DE LA TROISIÈME VOIE“, die die Ereignisse in Plauen darstellt und kommentiert.

Donnerstag 22.09.2022, 19:00 Uhr, Soziales Zentrum Bochum
Freitag 23.09.2022, 19:00 Uhr, Trotz Allem Witten
Samstag 24.09.2022, 19:00 Uhr, Hauptstr.181, 44652 Herne
Sonntag 25.09.2022, 19:00 Uhr, ZAKK Düsseldorf

Eine Veranstaltungsreihe organisert von:

Kulturfabrik Bochum
Antifaschistische Linke Bochum
Trotz Allem Witten
KAZ Herne
ZAKK Düsseldorf
Rosa Luxemburg Stiftung
and Friends

Kein Platz für rechte Schläger in Düsseldorf-Eller und überall! – Gemeinsame Anreise aus Bochum

Gemeinsame Anreise von Bochum nach Düsseldorf am 09.02.2019

Gemeinsame Anreise von Bochum nach Düsseldorf am 09.02.2019

In Düsseldorf Eller versuchen sich seit Mitte 2018 rechte Bürgerwehren der sogenannten „Bruderschaft Deutschland“ breit zu machen. Diese aus Hooligans und Neonazis bestehenden Gruppen patrouillieren durch die Straßen, hetzen gegen Geflüchtete und erzeugen ein Klima der Angst im Stadtteil. Welche Gefahr von der „Bruderschaft Deutschland“ ausgeht zeigte sich am 17. November 2018 bei einer Demonstration der „Patrioten NRW“, bei der Gegendemonstrant*innen aus den Reihen der Rechten gewalttätig angegriffen wurden, unter anderem mit einem geworfenen Messer. Einer der Angreifer war Ralf Nieland – wohnhaft in Eller und federführender Kopf der „Bruderschaft Deutschland“.

Um weitere Gewalttaten und rechte Umtriebe zu verhindern, soll am 9. Februar 2019 ein deutliches Zeichen gesetzt werden. „Düsseldorf stellt sich quer“ ruft zu einer antifaschistischen Demonstration nach Düsseldorf Eller. Beginn der Auftaktkundgebung ist um 13 Uhr am Gertrudisplatz.

Die Bochumer Antifa-Gruppen unterstützen diesen Aufruf und haben diesen mit zahlreichen anderen Gruppen unterzeichnet. Auch in Bochum gab es immer wieder Versuche der NPD rechte Bürgerwehren auszurufen und durch die Straßen zu patrouillieren – mit mäßigem Erfolg. Dies nicht zuletzt ist dem großen antifaschistischen Engagement in Bochum zu verdanken. Wir halten es für unbedingt notwendig, Antifaschist*innen, die mit solchen Bürgerwehren zu kämpfen haben, zu supporten und einen großen und breiten Protest auf die Straße zu bringen, um faschistischen Bürgerwehren und der „Bruderschaft Deutschland“ zu zeigen, was wir von ihnen halten!

Deshalb kommt am 09.02.2019 um 11.20 Uhr zum Bochum Hbf (Buddenbergplatz) um mit uns nach Düsseldorf zu reisen und dort für einen stabilen Protest zu sorgen!

Den vollständigen Aufruf gibt es unter:
https://duesseldorf-stellt-sich-quer.de/kein-platz-fuer-rechte-schlaeger-in-duesseldorf-eller-und-ueberall/

Gruppe junger Antifaschist*innen Bochum
Antifaschistische Linke Bochum
Antifaschistische Aktion Bochum

 

P.S.: Bereits am kommenden Samstag, den 02.02.,  wird es eine Anreise aus Bochum zu den Gegenprotesten gegen den Aufmarsch von Nazis und Rassist*innen in Düsseldorf geben!

Treffpunkt: 11:15 Uhr Hinterausgang des Bochumer Hauptbahnhofs

Infos dazu unter:

Rechten Aufmarsch am 2. Februar 2019 stoppen!