Bericht zur Demonstration am Vorabend der Kommunalwahlen

Heraus für ein gerechtes Bochum – heraus für eine gerechte Welt!

Rechte Störer, strenge Corona-Auflagen und mehrere Kilometer Demoroute konnten sie nicht aufhalten. Am Samstag, den 12.09. um 18 Uhr sind circa 350 Antifaschist*innen und Aktive in sozialen Bewegungen dem Aufruf der Antifaschistischen Aktion Bochum gefolgt. Sie haben sich am Hauptbahnhof versammelt und sind mit kämpferischen Sprüchen und Transparenten durch die Innenstadt und angrenzend an Hamme, Bochum West und Ehrenfeld gezogen. Dabei haben sie der Stadt gezeigt, dass es eine aktive linksradikale Szene in der Stadt gibt, die sich nicht nur am politischen Geschehen der Stadt beteiligen will, sondern es längst tut.

Am Hauptbahnhof gab es mehrere Störer aus dem nationalistischen und patriotischen Umfeld, die Teilnehmer*innen der Demo angegangen haben. Staatliche Repression war ebenfalls deutlich bemerkbar. Ein hohes Polizeiaufgebot und unverhältnismäßig viele Ordner*innen sollten die Demo begleiten. Doch dies beeinträchtigte die Stimmung keineswegs. Entschlossen und laut forderten die Teilnehmer*innen die Bochumer*innen dazu auf, eine emanzipatorische und antifaschistische Wahlentscheidung am nächsten Tag zu treffen.

Ihr Weg führte die Aktiven aus der Antirassismus-, der Klima-, der Queer-, der Freiraum-Bewegung, dem Feminismus und dem Antifaschismus an vielen für sie relevanten politischen Orten und Gegenden in der Stadt vorbei. In Redebeiträgen von der Kulturfabrik und von Stadt für Alle wurden einige Orte und die kommunalpolitische Relevanz von sozialen Räumen betont. Die Antifaschistische Gruppe 5 knüpfte daran an und kommentierte die neoliberalen Pläne der Stadt Bochum, die Stadt umzugestalten. Die Seebrücke und die Panthifa machten auf strukturellen Rassismus in allen Bereichen der Gesellschaft, auf die Notwendigkeit von Selbstreflexion und die Situation der Geflüchteten in und vor der Festung Europa aufmerksam. Ende Gelände Bochum brachte auf den Punkt, dass die Stadt auch vor klimapolitischen Veränderungen nicht Halt machen kann.

Der Redebeitrag der f:anitfa klärte über rechte Frauen auf und kann hier nachgelesen werden.

Die Antifaschistische Linke Bochum, die VVN BdA und das NIKA Bündnis erklärten die Problematik rechter Parteien im Stadtrat und forderten einen konsequenten Antifaschismus.

Damit wurden auf der Demonstration am Wahlvorabend nicht nur aktuelle Problemlagen angesprochen, sondern auch erfolgreich gezeigt, dass sich die Bochumer Zivilgesellschaft einmischt und die Stadtpolitik weiter kritisch begleiten wird! Es gilt: Nach der Wahl ist vor der Wahl. Wir kämpfen gemeinsam weiter für eine gerechte Stadtpolitik und eine gerechtere Welt!