26.01.2019 Gedenken an die Opfer des Faschismus in Bochum

Vierundsiebzig Jahre nach der Befreiung der letzten Überlebenden aus dem
Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau gedenken wir an dieser Stelle den
Opfern des Faschismus:
Menschen, die aufgrund ihrer Religion, ihrer Abstammung oder ihrer
„Rasse“ qualvoll misshandelt und getötet wurden. Auch an jene, die eine
andere Art zu leben hatten und als “Asoziale” diffamiert wurden, und an
jene, die wegen ihrer politischen Meinung, ihrer sexuellen Orientierung
oder ihrer körperlichen oder mentalen Fähigkeiten verfolgt, deportiert,
ermordet wurden, erinnern wir.

Unser Gedenken müssen wir dazu nutzen, dass sich solche
menschenverachtenden Szenarien nie wieder wiederholen. Wir wollen ein
klares Zeichen setzen, dass wir niemals vergessen werden, was geschehen ist.
Deshalb wollen wir mit diesem Gedenken mitten in der Stadt die
Erinnerung an den Terror der Nazis und an die, die ihm zum Opfer fielen,
wachrufen.

Auch heute noch, vierundsiebzig Jahre später, wird von Menschen mit
rechter Gesinnung Stimmung gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen und/oder
Religionen gemacht. Gleichzeitig werden Roma, die auch im Faschismus
verfolgt und getötet wurden, auch heute noch von der deutschen Politik
nicht als Geflüchtete anerkannt. Obwohl ihnen bitterste Armut,
Diskriminierung und rassistische Angriffe drohen, werden sie in
angeblich sichere Herkunftsländer abgeschoben.

Wir dürfen und können nicht zusehen, wie menschenfeindliches Denken oder
Verhalten mehr und mehr Akzeptanz finden und sich immer weiter
verbreiten. Es ist Zeit, zu handeln. Überlassen wir rechten Meinungen
nicht das Feld, sondern treten wir offen für eine Gesellschaft ohne
Diskriminierung ein.

Lassen wir es niemals zu, dass sich die Geschichte wiederholt und dass
die Opfer von damals vergessen werden!

Nie wieder!
Kein Vergeben, kein Vergessen!

 

26.01.2019 | 15 Uhr | Kortumstraße/Husemannplatz

Antifaschistische Aktion Bochum