Am Mittwoch (23.4.) wurde ein Gegner neonazistischer und rechtspopulistischer Parteien mit einer Schusswaffe bedroht. Die Bedrohung ereignete sich an der Universitätsstraße. Ein Mitglied der Alternative für Deutschland, das gerade zum Plakatieren unterwegs war, zog eine Pistole.
Der Gegner von rechten Parteien war auf Höhe des Netto-Supermarktes zufällig auf eine Gruppe von Rechtspopulisten gestoßen und äußerte seinen Unmut gegen deren Wahlkampf. Daraufhin verfolgte der stellvertretende AfD-Kreisverbandssprecher Johannes Paul den fahrradfahrenden Antifaschisten mit seinem Auto bis zu einem nahegelegenen Parkplatz. Dort zwang der Rechtspopulist den Antifaschisten durch ein äußerst riskantes Fahrmanöver zum anhalten und bedrohte ihn mit einer Pistole, die er auch demonstrativ durchlud. Der Antifaschist ergriff daraufhin die Flucht mit dem Fahrrad.
Mehrere Passanten beobachteten den Auftritt des AfD-Kandidaten und waren geschockt von den Handlungen des Rechtspopulisten. Der Antifaschist erstattete Anzeige bei der Polizei, nachdem der gewaltbereite AFD-Funktionär den Parkplatz verlassen hatte.
Karl Schwirzeck vom Antifa Klüngel Bochum kommentiert die Ereignisse: „In Bochum werden Antifaschisten von AfDlern mit Waffen bedroht, das kann nicht angehen. Die AfD beweist durch diese Aktion, dass sie keine konservative Partei wie selbst dargestellt ist, sondern jeden demokratischen Rahmen verlassen hat.“
Noch vor wenigen Wochen hatte der Bochumer Staatsschutz vor möglichen Anschlägen auf rechte Kandidaten gewarnt. Bisher sind Anschläge auf Mitglieder von AfD, NPD oder Pro NRW ausgeblieben. Bereitschaft zur im Zweifel tödlichen Gewalt zeigte in diesem Wahlkampf bisher nur die AfD.