Am Freitag, den 12. September, führt die neonazistische Partei “Die Heimat” (ehemals NPD) ihre zweite “Tour de Ruhr” zur Ruhrparlamentswahl 2025 durch. In diesem Rahmen haben die Faschisten, getarnt als „bürgernahe Wahlkämpfer“, eine Kundgebung neben dem Dr.-Ruer-Platz in Bochum angekündigt. Wir als Bochumer Antifaschist*innen werden diese Provokation nicht unbeantwortet lassen und rufen zu Gegenprotesten auf. Kommt am Freitag um 12:30 Uhr zur Grabenstraße in der Bochumer Innenstadt!
“Die Heimat” – alter Name, gleiche Ideologie
Die Partei “Die Heimat” ist nichts anderes als ein neuer Name für die alte NPD. Im Juni 2023 benannte sich die neonazistische NPD in einem Zusammenschluss mit Teilen der Partei “Die Rechte” in “Die Heimat” um. Nach jahrelanger Bedeutungslosigkeit sollte mit dieser Umbennung eine neue Phase der extrem rechten Partei eingeläutet werden. An ihrer rassistischen und sozialdarwinistischen Ideologie und dem positiven Bezug auf den Nationalsozialismus hat sich jedoch nichts geändert.
Trotz des neuen Namens knüpft “Die Heimat” an ihr altes Netzwerk militanter Neonazis im Ruhrgebiet an. Immer wieder treten dieselben alten Kader auf, unterstützt durch neue rechte Nachwuchsstrukturen, die derzeit besonders in Dortmund und Essen versuchen Fuß zu fassen. Aufgrund akuter Nachwuchsprobleme schöpft „Die Heimat“ nun bei jungen Nachwuchsnazis wie DST oder JS die Köpfe jener Gruppierungen ab.
Gewaltsame Angriffe, wie der Überfall von Neonazis in Essen auf Mitglieder der Partei Die Linke, oder der Angriff auf die linksalternative Kneipe Hirsch-Q in Dortmund, zeigen, dass diese Szene nichts von ihrer Brutalität eingebüßt hat. Beide Attacken ereigneten sich im direkten Anschluss an sogenannte “offene Abende” der Jungen Nationalisten (JN), der Jugendorganisation von „Die Heimat“, in Dortmund und Essen. Sowohl „Die Heimat“-Zentrale in Essen-Kray als auch die Dorstfelder Emscherstraße sind Orte an diese brutalen Angriffe vorbereitet und organisiert werden. Hier werden jungen, bisweilen orientierungslosen Menschen von alten Nazikadern Feindbilder eingehämmert und fragile Jugendliche instrumentalisiert.
Claus & Leif Erik Cremer – Nazipolitik in zweiter Generation

Claus Cremer 1. Mai 2022 Dortmund
Claus Cremer, seit Jahrzehnten einer der zentralen Neonazis im Ruhrgebiet, ist aktuell Landesvorsitzender von “Die Heimat” in NRW. Der ehemalige NPD-Landeschef pflegt weiterhin enge Kontakte zu den Dortmunder Neonazis und nutzt die “Tour de Ruhr”, um mit Hilfe dieser Strukturen Wahlkampf zu betreiben.
Sein Sohn Leif Erik Cremer

Leif Erik Cremer in Essen am 11.07.2025
tritt inzwischen offen als Nachwuchskader in Erscheinung. Mit 17 Jahren organisiert er Demonstrationen für die JN und produziert Propaganda für die Partei. Wo Claus Cremer früher selbst Kundgebungen anmeldete, sorgt sein Sohn heute für Social-Media-Inhalte, Fahnenverteilung und die Ansprache junger Neonazis. Hier zeigtsich deutlich: Die Nachfolge ist gesichert, und die extrem rechte Ideologie wird in die nächste Generation getragen.
Raik Helm und die rechte Szene in Dortmund

Raik Helm
Ein weiteres Beispiel für diese Verjüngung ist Raik Helm, Geschichts- bzw. Lehramtsstudent an der RUB. Er gilt als zentrale Figur der Heimat-Jugend in Dortmund und organisiert Strukturen, die rechte Ideologie bis an die Uni tragen sollen. Helm bewegt sich zwischen offen neonazistischen Aufmärschen, um die Rechte im Ruhrgebiet zu verankern. Er steht exemplarisch für die Strategie der Heimat, alte Kader mit jungem Nachwuchs zu verbinden. Der Lehramtsstudent hat mittlerweile zahlreiche Verfahren wegen gewalttätiger Angriffe an derBacke. Zuletzt war er beim Angriff auf Die Linke-Mitglieder in Essen-Kray beteiligt.
Die “Tour de Ruhr” – lahm, aber gefährlich
Bereits vor zwei Wochen führte “Die Heimat” ihre erste Tour de Ruhr durch, mit Stationen in Duisburg, Oberhausen und Gelsenkirchen. Mit gerade einmal 15–20 Personen reisten sie in zwei Transportern an und führten ihre Wahlkampfstände eher lustlos, ohne große Außenwirkung und unter weitgehender Missachtung durch die Öffentlichkeit durch. Im Vergleich zu früheren Jahren nur noch ein kläglicher Schatten ihrer selbst – und so soll es auch bleiben.
Doch auch wenn ihre Aktionen langweilig und unbedeutend wirken mögen: Sie dienen der Vernetzung, Propaganda-Produktion und Machtdemonstration nach innen. Jede Kundgebung, die sie ungestört durchführen können, bedeutet Rückenwind für die Szene und Normalisierung ihrer menschenverachtenden Politik. Darum gilt: Kein Platz für Nazis -weder in Duisburg, noch in Bochum, noch sonstwo!
Auf die Straße gegen die Nazis!
Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Heimat-Tour in Bochum im Desaster endet!
12.09.2025 | 12:30 Uhr | Grabenstraße, Bochum
Antifaschistische Linke Bochum,
September 2025