Am 1. Mai organisieren die Dortmunder Neonazis einen Aufmarsch in Gelsenkirchen. Nach ihrem Niedergang ist dies ein erster zaghafter Versuch wieder eine eigene größere Straßenmobilisierung umzusetzen. Doch wer organisiert das Ganze eigentlich und wer hat nach den ganzen demoralisierenden Wegzügen aus Dorstfeld überhaupt noch Bock als Nazi sein Leben zu ruinieren?
Ein unvollständiger Überblick über sechs zentrale Akteure der Neonaziszene.
Claus Cremer

Claus ist der langjährige und in die Jahre gekommene NRW-Landesvorsitzender von „Die Heimat“, der Nachfolgepartei der NPD und wohnt in der Sommerdellenstraße in Bochum-Wattenscheid, quasi an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen. Der inkompetente Landeschef war immer wieder Demoanmelder und Versammlungsleiter von Neonaziaufmärschen. Gut möglich, dass er auch für den Aufmarsch in Gelsenkirchen verantwortlich zeichnet. Ob sein Sohn Leif-Erik in die braunen Fußstapfen seines Vaters treten kann und will, bleibt zu beobachten.
Niklas Busch

Der 22-jährige Niklas möchte nach dem Verlust seiner Ausbildungsstelle nun Karriere bei den Dortmunder Nazis machen. Sein unschlagbarer Plan: möglichst viele Anzeigen in möglichst kurzer Zeit zu sammeln. Dieses Dorstfelder Geheimrezept hat bei seinen Vorbildern Ostholte, Krolzig und Feldmann schließlich auch prima funktioniert. Strategische Kompetenzen sind bei der impulsgesteuerten Dorstfelder Nachwuchshoffnung allerdings nicht zu erwarten, dafür ein umso größeres Gewaltproblem.
Raik Helm

Der Lehramtsstudent der Ruhr-Uni Bochum musste zuletzt wegen eines Angriffs auf Antifaschist*innen in Dortmund-Dorstfeld mit dem Asphalt Bekanntschaft machen und gilt als zweite Nachwuchshoffnung der Dorstfelder Resterampe. Hinter seiner biederen Fassade aus Hemd und Lederschuhen steckt offenbar doch nur ein handelsüblicher Nazischläger mit Schnauzbart, der sich gerade mit einem Youtube-Format als Medienmacher versucht.
André Penczek

Der mehrfach verurteilte Nazischläger André ist einer dieser trostlosen Gestalten, die nicht rechtzeitig den Absprung aus Dorstfeld schafften. Nun muss er sich mit der eigenen Trümmertruppe rumschlagen. Er trat als Organisator von „Heimatabenden“ in Dorstfeld und Essen auf und versucht dort gemeinsam mit Krolzig, Ostholte und Christian Meyer Nachwuchs von Gruppen wie DST oder JS abzuwerben.
Sascha Krolzig

Der verkrachte Jurist und selbsternannte „Zeremonienleiter“ Sascha wäre der idealer Trauerredner bei der Beerdigung de Dorstfelder Naziszene. Im Gegensatz zu seinen Kameraden ist er in der Lage den neonazistischen „Sturmzeichen Versand“ zu betreuen sowie als Impressum der Zeitschrift „NS Heute“ herzuhalten. Der fast Vierzigjährige zeigt sich bei Instagram kuschelnd mit minderjährigen Frauen, die durch die aktuelle „Babynazi“-Welle in den Dorstfelder Nazikeller gespült werden.
Pascal Ostholte

Pascal gehört seit vielen Jahren der Dorstfelder Neonaziszene an und wohnt bis heute im Oskar-Wachtel-Weg. Er war Mitorganisator der Nazidemo in Magdeburg am 21.12.2024. Pascal spielt als Netzwerkperson zwischen Neonaziszene und Organisierter Kriminalität eine wichtige Rolle, womit er Zugriff auf Waffen und Gelder bzw. Drogengeschäfte hat. Außerdem kann er damit gescheiterten Nazikarrieren den Übergang zur Organisierten Kriminalität ermöglichen.