Inhaltshinweis: Im folgenden Text geht es um Tod und Mord.
Im Februar wurde eine wohnungslose Person auf einem Bochumer Spielplatz tödlich verletzt. Im April wurde Szymon von vier Kindern am Dortmunder Hafen erstochen. Kurz davor wurde Andrzey von der Dortmunder Polizei erschossen. Und um ein Haar hätten wir eine 72-jährige wohnungslosen Frau, die in ihrem Schlafsack einem Brandanschlag ausgesetzt war, mit zu den Todesopfern zählen müssen. Diese Fälle verdeutlichen vor allem eines: Wohnungslose Menschen werden nicht als schützenswert erachtet!
Diese Fälle sind nur die Spitze des Eisbergs. Egal ob szeneinterne Gewalt, Gewalt von Außen oder Polizeigewalt – wohnungslose Menschen können sich im Alltag oft nicht sicher fühlen. Vor allem, wenn sie sich in psychischen Ausnahmesituationen befinden. Und viel zu oft werden Übergriffe, Verletzungen oder sogar Todesfälle nicht in die Öffentlichkeit getragen. Das wollen wir ändern. Wir wollen hinschauen und auf diese Situation aufmerksam machen!
Unsere Gesellschaft muss sich daran messen lassen, wie sie mit Menschen ohne festen Wohnsitz umgeht. Und wir stellen ihr ein Armutszeugnis aus. Schon ungewollte Wohnungslosigkeit bei massig Leerstand ist eine nicht zu akzeptierende Gewalt unserer Gesellschaft. Zudem zählt die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe zählt mindestens 288 Wohnungslose seit 1989, die durch nicht-wohnungslose TäterInnen getötet wurden. Wer obdachlos ist, kann sich auch vor Gewalt nicht schützen. Was schützt, ist eine eigene Wohnung. Was schützt, sind solidarische Strukturen. Was schützt, sind Menschen und eine Zivilgesellschaft, die hinschaut, präventive Maßnahmen ergreift und die Namen der Getöteten nicht vergisst.
Wir wollen uns dort versammeln, wo diese Gewalt geschieht: Auf der Straße!
Kommt am 18. Juli um 18:30 Uhr zum Rewe im Bermuda3eck und zeigt eure Betroffenheit, eure Wut und eure Solidarität!