Am morgigen 28. Februar 2022 rufen wir zu einer Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine auf:
„Für das Leben!
Es herrscht Krieg. In der Ukraine müssen Menschen in U-Bahnhöfen und Kellern um ihr Leben fürchten, andere müssen ihr Hab und Gut zurücklassen und ihre Heimat verlassen. Unzählige Menschen sind diesem Krieg bereits zum Opfer gefallen. Die vermeintliche Gewissheit vom Frieden in Europa ist spätestens seit den Annexionen der Krim vor acht Jahren illusorisch. Dieser seit Jahren sowohl von Russland als auch der Nato aufgebaute Konflikt wurde durch den Angriffskrieg Russlands vor einigen Tagen eskaliert. Einmal mehr bewahrheitet sich, dass Chauvinismus, Nationalismus und Imperialismus geradewegs zu Krieg und Elend führen. Und einmal mehr fragt man sich, ob die Menschheit nichts gelernt hat.Die Überhöhung des Eigenen bedingt die Abwertung des Anderen. Entgegen aller verklärenden Rechtfertigungsversuche ewiggestriger Träumer, muss aus linker Sicht klar sein, dass Russland ebenso ein imperialer Staat ist, der im Interesse seiner territorialen Ausweitung nicht vor der Zerstörung von Leben zurückschreckt.
„Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ war die Lehre aus den Schrecken des zweiten Weltkriegs. Aus diesem Grund gilt bis heute, dass Nationalismus und Krieg unsere Gegnerschaft erfahren. Wir sind weder „Team Putin“, noch „Team Nato“. Unsere Perspektive sind nicht Staaten, sondern Menschen. Und wir stehen solidarisch an der Seite aller Menschen, die gerade unter dem von Putin zu verantwortenden Angriffskrieg leiden. Wir stehen solidarisch an der Seite der notleidenden Menschen in der Ukraine. Wir stehen ebenso an der Seite der mutigen Menschen in Russland, die dort trotz massiver Repression gegen den Krieg protestieren.
Derweil reiben sich Militaristen und Rüstungskonzerne aller Länder bereits die Finger. Sie sind die wie immer die einzigen Gewinner des Krieges. Das Geschäft mit dem Tod läuft in Deutschland allerdings auch ohne diesen Krieg vor der Haustür. Die rot-grüne Bundesregierung möchte die eigenen Militärausgaben nun erhöhen. Vor allem aus Deutschland ist dies eine denkbar schlechte Antwort auf diesen Krieg. Wir verurteilen diese Entscheidung, denn wir wissen, dass Aufrüstung der Weg zur Eskalation ist. Zeitgleich werden finanzielle und wirtschaftliche Sanktionen gegen die russische Autokratie nur sehr zögerlich umgesetzt. Sanktionen müssen die russischen Autokrat*innen, die Oligarch*innen und Reichen treffen, denn sie haben Einfluss und Schuld am Fortgang des Krieges. Nehmt ihnen ihre Jachten, ihre Feriendomizile, verweigert ihnen jegliche Einreise und gebt ihre Millionen den progressiven Kräften in der Ukraine!
Nach UN-Angaben befinden sich bereits rund 100.000 Menschen auf der Flucht. Die Vereinten Nationen rechnen mit vier bis fünf Millionen Flüchtlingen, sollte der Krieg weitergehen. Selbstverständlich lautet unsere Antwort darauf: Bochum hat Platz, Refugees Welcome!
Gegen Putins Krieg! Hoch die internationale Solidarität!“
Antifaschistische Linke Bochum,
Februar 2022