Am 23.01 kam es erneut zu zwei verschwörungsideolgischen Veranstaltungen in der Bochumer Innenstadt.
Während bei der Kundgebung „Für den Erhalt der Freiheit“ lediglich 5-10 Personen teilnahmen, fanden sich bei der Veranstaltung von „Querdenken 234“ ca. 60 Teilnehmende ein.
Nach dem sich die Veranstalter*innen der Demo „Für den Erhalt der Freiheit“ zuletzt von der rechtsextremen Bruderschaft Deutschland distanzierten, scheint ihre Kundgebung wieder in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Die über eine kleine Anlage abgespielten YouTube Videos schienen auch den Orgakreis des Trauerspiels auf dem Husemannplatz nicht wirklich zu interessieren, sodass diese immer wieder zu Querdenken 234 auf dem benachbarten Dr.-Ruer-Platz pendelten und sich dort unter die Teilnehmenden mischten.
Auch die Querdenken Kundgebung in der Innenstadt blieb ereignisarm. Im Gegensatz zu der Veranstaltung am Husemannplatz wurden dort jedoch Redebeiträge gehalten. Zu Beginn wurde das „Querdenken Manifest“ verlesen. Außerdem wurde in einem Redebeitrag die gute Zusammenarbeit mit der Bochumer Polizei hervorgehoben, diese seien „auch eher Schutzmänner“ so der Redner, der im folgenden die Beamt*innen mit dem Kriminalhauptkommisar Michael Fritsch verglich, auch der inzuwischen suspendierte Fritsch aus Hannover bezeichnet sich selbst als „Schutzmann“ Zwar kritisierte der Redner das Eingreifen der letzten Woche, „diese Provokation sei jedoch von einer Minderheit ausgegangen“ . Im weiteren Verlauf wurden noch die für Querdenken üblichen Verschwörungserzählungen bemüht, so war unter anderem von einem „Lockdown der mehr Menschenleben fordere, als es Coronatote geben würde“ die Rede, auch der „sofortige Rücktritt der Bundesregierung“ wurde gefordert.
Auch wenn die beiden verschwörungsideologischen Kundgebungen in Bochum ohne nennenswerte Vorkommnisse verlaufen sind, zeigt nicht zuletzt das Auftreten der Bruderschaft Deutschland oder die Anwesenheit einzelner NPD Kader bei vergangenen Demonstrationen, dass sich immer wieder Rechtsextreme bei diesen Veranstaltungen sammeln und auf wenig Ablehnung stoßen. Daher ist es an uns Antifaschist*innen diese weiter zu Beobachten um, wenn nötig, entschlossen Intervenieren zu können.
Antifa 4630